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Charis: rhein. Morgenzeitung für gebildete Leser (1) — 1821

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No 3 (1821)
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https://doi.org/10.11588/diglit.20602#0013

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Charis.

unerbettesssbtatt.

fuͤr

Leben und Literatur; Poeſie und Kunſt.

Redakteur und Oerausgeber: Fr. K. S.ibere v. Erlach.

Dieſes Blatt erſcheint jeden Mutine0 und Sonnabend, und kann
* ein Abonnement mit 1 fl. 30 kr. vierteljährig auf daſſelbe eröfknet werden.

N. 5.
Mannheim, den 11. April, 1821.

—¶——— —.—————————

Die Dichter

*

In das Labyrinth/ das rothe,

des ryten und roten Jahrbunderts. Und ich frage die Bedeutung

Der Geſang von der .

(von 8. Lieck. 1804.3
Roſe,/ lebſte Maͤdchenblume!
Roß', in Perſien geboren!
Ach, wie iſt ein Liebesblut
Das Gefſilde, wann du oben
An Geſtraͤuchen bluͤhend dichte
Mankſt und zitterſt mit den Knospen,
Und die heißen Sommerwinde ö
In der Farbengluth verloren
Kuͤhlend baden, ſich herauſchen:
Nein, ſo ſchoͤn iſt nichts geworden
Was die Erde liebend treibet,

Was vom Himmel ſchaut die Sonne,

Als flatternd auf grunem Stengel
Meine liebſte rothe Roſe/
Roſe, liebſte Maͤdchenblume,
Lebesulume, ſuße Roſe!

Wie ich dich in Haͤnden halte,
Die zur Liebe ich erkoren,

Und ich ſchaue in die Blätter,

Und wie du zur Welt gboren, ö
Bin ich trunken, und wahrſagend
Wie vom Rauſche fortgezogen,
Liebesblume, Maͤdchenblume
Roſenblume/ ſüße Roſe!

Nicht umſonſt biſt du erſt auillend ů ö

Eingehuͤllt in deiner Knoſpe;

Alſo ſchlaͤft des Maͤdchens Buſen/
Eh' die Liebe ihn erhoben:

Und das Roth, ein helinlich. Feuer
Bricht hervor ſüůͤß angeſchwollen

und wie ein verſtohlen Kuͤßchen
Haͤngſt du an dem Zweig gebogen:

Aber inniger entbrennen
Luͤfte, die dich aufgeſogen
Immer ſüßer traͤumſt du Liebe,
Haſt die Luft in dich gezogen „

Immer buhleriſcher kuͤſſet

Dich das Licht, das dir gewogen.

Und du laͤſſeſt nun die Schaam,

Und es dringt zu deinem Schooße

Alle Kraft des heil gen Aethers,

Seine Pfeile, glaͤnzend golden.
 
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