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Charis: rhein. Morgenzeitung für gebildete Leser (1) — 1821

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No 38 (1821)
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https://doi.org/10.11588/diglit.20602#0153

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Charis.

unterhaltungsblatt

fuͤr

Leben und Literatur; Poeſie und Kunſt.

Redakteur und Herausgeber: d. K. Srethere v. Erlach.

(Gelegenheitsgedicht.)
O ein Mädchen? Ob ein Knabe?
Eins von Beiden wird's doch ſeyn!
Wenn ich nur mein Kind erſt habe —
Selig/ ſelig werd' ich ſeyn!
Herzen will ich es und hegen/
Und ich laß' es nicht mehr los —
Güt' ger. Himmel, gieb den Segen-
und gieb Gnade meinem Schooß-
I. Chor.
Ein Mädchen, ein Mädchen! O bimmliſch Geſchrei!
Ein Mädchen! Gott ſtand der Gebärerin bei!
— II. Chor. *
Ein Mädchen, ein Mädchen! Ein berrliches Kind!
Nun eilt/ und beruhigt den Vater geſchrund!

Hab ich dich o ſüße Kleine?
Ach, dein Schrei it mir Geſang!
Daß ich ſtott're, daß ich weine,
Güt'ger Himmel, iſt mein Dank!
O wo lebet, der die Schmerzen / ö
Gleich wie du, beſel'gen kann: ⸗
Welche Wonn' in meinem Herzeu/
Welche Freude geht nun an!;
I. Chor.
Nun Windeln und Wiege! Da kommſt du hinein.

Schlafe Kind, ſchlaf! und Goitt gebe Gedeihn!

I. Chor.
Schlafe Kind, ſchlaf! Gott gebe Gedeihn!
Und kannſt du nicht ſchlafen, ſo magſt du noch ſchrein.

Beten wollt ich / zu dir beten
Für den Engel, der da kuht:
Laß in Freuden/ laß in Nöthen
Niemals ihn aus deiner Hut! —
Doch, es miſcht ſich neues Beben
In den ſüßgewordnen Schmerz;

— — ——.

e der Geburt eines swiltings paars.

—— N. 38.

Mannheim, den 11. August, 1821.

—— —

Ach ein zweites, neues Leben
Reget ſi 0 0 und drängt mein Herz! *
ö I. Chor. —

Ein Knäbchen / Lin Knäbchen! O himmliſch Geſchrei!.
Ein Knäbchen! Gott ſtand der Gehaͤrerin bei. —
II. Chor.

Ein Knäbchen, ein Knäbchen! Run doppelt beſchert!
Geſchwind/ o geſchwind/ daß der Vater 's erfährt!

Was auch immer mir begegnet —
Dein, o Gott, bleib ich gedenk!
Zwiefach haſt du mich geſegnet/
Zdwiefach nun iſt dein Geſchenk!
Höre meines Herzens Lallen,
Ob es weinet, ob es lacht;
uUnd laß zwiefach dir gefallen,
ö Was mich zwiefach glücklich macht!
I. Chor.
Herbei mit den Windeln! Ei eia popei! —
Nun füll. ich die Wiege; da ſchlafen nun Zwei! ö
II. Chor.
Da ſchlafen nun n liebliche ſelige Zwei!

Ein Mädchen, ein Knäbchen! Ei eia popei!

Herz, mein, Herz, o welche Weide!
Und mein Odem bebt und fliegt, —
Bitt', o Herz, brich nicht vor Freude —
Wie mein ſüßes Paar da liegt —
Alles, Himmel, was wir haben,
Wenn du willſt, wir bringen's dir!“
Nur das Mädchen, und den Knaben /
Und den Vyter/ ſegn mir!
I. Chur.
Sie athmen, gleich wie ſch ein Federchen regt;
Das kleine Herz / o wie 9. 6h es ſchlägt!
hor.
Sie ſchlafen. du, der du alles gethan —
Gieb, daß auch die Mutter nun ſchlafen kann! ö
K. berbecke.

————
 
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