DOI Kapitel:
No 36 (1821)
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.20602#0145
Charis.
uateryaitungsblatt —
Leben und Literaturz Poeſie und Kunſt.
Redakteur und Herausgeber: Fr. K. Fretherr v. Erlach.
Dieſes Blatt erſcheint jeden Mittwoch und Son nabend Fund kann
ein Abonnement mit 1 fl. 30 kr. vierteliährig auf daſſelbe eröffnet werden. —
N. 36.
Mannheim, den 4. August, 182f.
—929—9—— ———
——— ———
Nach Goͤt he's S1er ö ö Vom ueHruns
»Kennſ du das Land/ wo die Zitronen blühn?“ der un en e ſt en Beg oob e nh eite n⸗
— — im eigenlichen oriechentand. ö
Kenuſt du das Land wo Götter einſt gewohnt ? ö ö
Kennſt du den Berg⸗ auf dem ſie dort geihront? 2* * ö
Ein ſanfter Wind vom blauen Himmel weht; Mit Recht machen unbefangene Zuſchaner einen Un-
ö terſchied zwiſchen den Erſchuͤtterungen, welche waͤh⸗
deſterbend dort um e fleht.
Die Uunschul ſteben Vulf ſieh rend der lezten Jahre die geſellſchaftliche Ordnung
Keunſt du es wohl?
ö Dahin, dahjn im kriſtlichen Europa erlitten hat, und zwiſchen den
ö — bis jezt der
Mochrẽ jehn! — Beſtrebungen jener Laͤnder, welche
20 m: Ar⸗ 3 ſtarker Retter ra Wohlthaten derſelben entbehrten, und in lich Kraft
Ke undt du 0— Haus im fernen Morgenland? und Muth genug fuͤhlen, die Schmach der Kriſten-
Es iſt beſprizt mit Kriſtenblut die Wand⸗ heit in ihrem Vaterlande zu buͤßen, und uͤber die
Und Marmorbilder, lachend ſonft im Saal, von einer zuͤgelloſen Herrſchaft aſiatiſcher Barbaren
Beweinen unſter armen Bruͤder Qual, verödete Heimath die Segnungen eines geſetzlichen
Kennſt du es wohhss Zuſtandes zuruͤckzuführen. Nicht der Mangel an
Dahin, dahin⸗ Geſetzen, ſondern die gaͤnzliche Urmöͤglichkett ſie gel-
Moͤcht ich mit euch, ihr Eumeniden, ziehn! — tend zu machen, ein tiefbegruͤndetes Unvermoͤgen zu
Keunſt du die Stadt und ihren Siebenthurm, regieren, fuͤhrte die tuͤrkiſche Macht ihrem Unter-
Wo Menſchheit wird zertreten wie ein Wurm? gang, beſonders ſeit jener nicht fernen Zeit entgegen,
Es wuͤthet dort der Tuͤrken wilde Brut auls der weiſe Kaiſer Selim mit ſeinem entſchloſſenen
Und bader ſich in unſrer Freunde Blut. Freunde Bairaktar in dem ruhmwuͤrdigen Unterneh-
Kennſt du ſie wohl? men, Oie buͤrgerliche Ordnung von Europa in die
Diahin, dahin, ö ö Türkei einzufuͤhren, an dem unbiegſamen Trotz der
Geh unſer Weg — auf, Bruͤder, laßt uns ziehn! — Janitſcharen geſcheitert war. Waͤhrend aber alle
Sr. v. Poſer. Nerven des Staats erſchlafften, und die Grundfeſten
uateryaitungsblatt —
Leben und Literaturz Poeſie und Kunſt.
Redakteur und Herausgeber: Fr. K. Fretherr v. Erlach.
Dieſes Blatt erſcheint jeden Mittwoch und Son nabend Fund kann
ein Abonnement mit 1 fl. 30 kr. vierteliährig auf daſſelbe eröffnet werden. —
N. 36.
Mannheim, den 4. August, 182f.
—929—9—— ———
——— ———
Nach Goͤt he's S1er ö ö Vom ueHruns
»Kennſ du das Land/ wo die Zitronen blühn?“ der un en e ſt en Beg oob e nh eite n⸗
— — im eigenlichen oriechentand. ö
Kenuſt du das Land wo Götter einſt gewohnt ? ö ö
Kennſt du den Berg⸗ auf dem ſie dort geihront? 2* * ö
Ein ſanfter Wind vom blauen Himmel weht; Mit Recht machen unbefangene Zuſchaner einen Un-
ö terſchied zwiſchen den Erſchuͤtterungen, welche waͤh⸗
deſterbend dort um e fleht.
Die Uunschul ſteben Vulf ſieh rend der lezten Jahre die geſellſchaftliche Ordnung
Keunſt du es wohl?
ö Dahin, dahjn im kriſtlichen Europa erlitten hat, und zwiſchen den
ö — bis jezt der
Mochrẽ jehn! — Beſtrebungen jener Laͤnder, welche
20 m: Ar⸗ 3 ſtarker Retter ra Wohlthaten derſelben entbehrten, und in lich Kraft
Ke undt du 0— Haus im fernen Morgenland? und Muth genug fuͤhlen, die Schmach der Kriſten-
Es iſt beſprizt mit Kriſtenblut die Wand⸗ heit in ihrem Vaterlande zu buͤßen, und uͤber die
Und Marmorbilder, lachend ſonft im Saal, von einer zuͤgelloſen Herrſchaft aſiatiſcher Barbaren
Beweinen unſter armen Bruͤder Qual, verödete Heimath die Segnungen eines geſetzlichen
Kennſt du es wohhss Zuſtandes zuruͤckzuführen. Nicht der Mangel an
Dahin, dahin⸗ Geſetzen, ſondern die gaͤnzliche Urmöͤglichkett ſie gel-
Moͤcht ich mit euch, ihr Eumeniden, ziehn! — tend zu machen, ein tiefbegruͤndetes Unvermoͤgen zu
Keunſt du die Stadt und ihren Siebenthurm, regieren, fuͤhrte die tuͤrkiſche Macht ihrem Unter-
Wo Menſchheit wird zertreten wie ein Wurm? gang, beſonders ſeit jener nicht fernen Zeit entgegen,
Es wuͤthet dort der Tuͤrken wilde Brut auls der weiſe Kaiſer Selim mit ſeinem entſchloſſenen
Und bader ſich in unſrer Freunde Blut. Freunde Bairaktar in dem ruhmwuͤrdigen Unterneh-
Kennſt du ſie wohl? men, Oie buͤrgerliche Ordnung von Europa in die
Diahin, dahin, ö ö Türkei einzufuͤhren, an dem unbiegſamen Trotz der
Geh unſer Weg — auf, Bruͤder, laßt uns ziehn! — Janitſcharen geſcheitert war. Waͤhrend aber alle
Sr. v. Poſer. Nerven des Staats erſchlafften, und die Grundfeſten