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Charis: rhein. Morgenzeitung für gebildete Leser (1) — 1821

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No 50 (1821)
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https://doi.org/10.11588/diglit.20602#0201

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Charis.

unterhartungsbratt

fuͤr

Leben und Literatur; Poeſie and Kunf.

— 1 u nd Herausgeber: 8V. K. Freiherr v. Erlach.

5




N. 50.


— —
— —

Mannheim, den 22. Septenber, 1621.

„Devarne Wirth,
. —

Der Wirth erwartet Gaͤſte,
Er kennt ſie nicht, o weh!
Er ſieht nach Fremden aus,
Die ferne von ihm gehn,
Und ladet die ins Haus-

Die nie er har geſeon

Das Beſte, das Beſte/,
Das fehlt bei ſeinem Feſte!

Die Kammer iſt ſchon fertig,
Das Mahl, der Frauen Fleiß;
Was Reiſenden gewaͤrtig,

Was hindert, er wohl weiß.

Doch das Beſte, das Beſte,
Das fehlt bei ſeinem Feſte!

Er ellet au die Schwelle,
Die Stille macht ihm Pein;
Der luftige Geſellej/
Der Wind, erſcheint allein;
Er draͤngt die Thuͤren zu,
Er laͤßt ihn nicht herein:
Geſelle, Geſelle du,
Da draußen magſt du ſeyn!
Da draußen magſt du pfeifen,
— Nur Muͤde kehren ein,
Und du mußt immer ſchweifen,

Mußt Warderenam ſtets ſeynl

Horch da — da kommen, kommen die Gaͤſte

Und die Geſellen mit zum Feſte;

Doch es fehlt das Beſtel

Das Beſte, das iſt die Lebe,
Herzinniglich Vertraun! *
Und wenns ohne Obdach bliebe

Nie würd es finſter ſchaun.
Geſellen luftige Winde

Ich wandre mit euch durch die Welt,
Bis daß ich, ach! jene finde,

Die mir allein gefaͤllt;

Nach der ich von jeder Hoͤhe

Schau? wie der Wirth hinaus:

Ob ich ſie endlich ſehe
Und lade ſie in mein Haus.

Viel gehen her, viel gehen hin,
Doch keine kehret ein!
Ach! das iſt Gluͤckes Eigenſinn,
Daß es will ferne ſeyn.

K. Thorbecke.

Das beutαe uihe

———

([BVeſchluß!⸗

Wendet man von hier ſeinen Weg gegen den Hy-

mettus, ſo gelangt man zum ſuͤdlichen Stadtihor, durch
 
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