Charis: rhein. Morgenzeitung für gebildete Leser (1) (1821)

Charis.

unterhartungeetett.

fuͤr

Leben. und Literatur; Poeſie und Kunß.

Redatteur und Versuegeber: Fr. K. Freiberr v. Er1. —
— N. 41.

NMannheim, den 22. —.— 1821.

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F

Der Pelita n. Zum Reich der Thiere ſteige nleder,
Eln Koͤnig herrſchet uͤber ſie;
Oi Wen war ſers in fichen wahw, Suennan be n

Der fromme Vogel Pelikan Sahſſt du des Wwen Monarchie.

„Gehoͤre nur der Fabel an. Es 28 nach kurzer m zum Throne
Dem eine Kunde offenbahr 7/ „Nimm gnaͤdig meine neue Krone
Unas von der Borwelt aufbewahrt : 5 Zebs —ſprach er — doch wieder ani
— ö 5 Was mir das Lebſten war auf Erden
Die Vögel kamen mit der Bitte — „Hab' ich mit melnem Blut genaͤhrt,
Um einen Koͤnig vor den Thron Was ſoll aus meinen Kindern werden
Des Zevs. Waͤhlt ihn aus eurer⸗ Mitte, „* Wenn. mir der Thron die Lebe wehrt?

Sprach guͤtig des Saturnus Sohn. ö
15 Ich ſoll ihr eigen Herzblut trinken ? —

Der beſte, aönrs aus einer Kehl. „ Der Löwe miſcht's in ſeinen Wein!
Der nie ein unrecht Gut begehrt, „Mir koͤnnten alle Throne winken,
Dem keine Blutſchuld druckt die Seele, — „Ich will und kann nicht Abnig ſeynl ö

Der iſt der Konigs⸗ Ehre werth.
ö Der Adler foll den Thron beſeigen,
Beſcheiden hob ſich aus dem Kreiſe

Sprach Jupiter mit Heiterkeit.
Der Pelikan, den ſie genanntte Die Tugend lohnt kein,irdiſch Zeichen,
Und ſprach mit ernſihaft ſanfter Weiſſe Dein Thron und Rach ſ Ewigkeit. —

zum Gott der Götter hiugewandt:
Nicht mehr davon War zu erkunden

v Des Himmels Herrſcher und der Erde! Ais dieſe kleine Fabel ſpricht;

5 Mein Herz iſt Dank, und Freude voll/ Die Pelikane ſind verſchwunden
„Doch ſprich. wo ich gelehret werde, Seit jener Zeit, die Adler nicht.

„WWie ich mein Volk regleren ſoll? —— ö B