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urteryaltungsblatt.
fuͤr
Leben und Literaturz Poeſie und Kunß.
und Oaraucgeber: ör. K. Freiherr erie6.
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Dieſes Blatt erſcheint
jeden Mittwoch und Son nabend / und tann
e in Abonnement mit 1 fl. 30 tr. vierteliöhrig auf daſſelbe eröffnet werden. *
Mannheim, den — April, 831.
—.—.—
— Bei
ritien Stolbergs eingang
den 29. danunr a 1821.
von
Friedrich Varon de ia Motte roudus.
Du biñ mir immer nab! und Du fehleſt mir
Doch immer, Beſle!“ — Alſo erklang dein Lied,
Mein liedesſeel ger Friedrich Stolberg/
Als Du in Thränen die Schweſter grüßteſt! —
5 Du biſt mir immer nah! Und Du fehleſt mir
Doch immer, Beſter! “— Alſo erklang's in mir/
Seit Du die Hallen ird'ſcher Heimath
Ließeſt um ewige Heimathshallen. —
Ein Herzenslaut! Doch ahnendes Echo nur /—
Roch nicht zum Wort gerrifet der Geiſtesblitz; —
Nun aber · ſtrahlt, nun rönt es zundend
Durch die begeiſterte Seele hin mir! —
Am ſeit auch Du/ mein liebender Chriſtian, 7
Mein liebgeſchauter, liebender Vater Du,
Nun Du auch nachflogſt jenem Lichtſtrahl:
Ebriſian Stolberg zu Friedrich Stolberg
Durch al mein goldbeſaitetes Aederſpiel
Durch all' mein warmes/ innig bewegtes Herz/
Durch all des Auges Thränenquellen
Ueberreich mir ſich ergießend, toͤnt e:
„ Ihr ſeid mit immer nah! um Ihr ſehler mir
Doch ſiets, Ibr Beſtch!1: Aber Ihr fehlt nur hier, —
Nein, auch nicht hier! —Denn Ihr umſchwebt mich!
Ja, ich empfind es in heil ger Stunde
ga, Ihr umſchwebt mich, daß ich den trüben Schmerz
Det Wirklichkeit in frommen Berufes Kraft
„Zerſireu'n darf, daß ich ſiegend ringec
Ringend auch falle dereinſt — doch ſiegend:
Thürm' auf nun / tbürm' dich auf, o du Zeitgeſpent!
Wirf all' den hydrahäuptigen Trotz empor! ö
Nicht Herkul bin ich. Doch ich ringe
»Wider dich an mit noch boherm Kraftmuth.
Nicht Herkul kannt' Ihn ja/ den mein Herz erkennt?
Od er ibn abnte ringend in Sehnſuchtsglutb/ —.
Richt kannt' er Ihn! — Ich kenn' Ihn! Kenn Ihn!
unuberwindlicher drum, als Herkul!! — ö
Klang das zu kühn? — Ich meinte ja nicht mich La
Rocht mich / dies ſchwache / tbörigte Staubgezücht
Ihn meint' ich, der in mir die Kraft iſt. F—
Trohe/ du Welt! Und du mußt herſtauben! —
Ihn mein ich / Ihn! Vor deſem erhabnen Tbron
„Jezt meine beiden freundlichen Stolbergs bel
In valmumgrünten Kleidern glaͤnzen —
Leite du/ leite ahin auch mich/ Herr!
Bedoch ſo lang' die Bahn mir hienteden ſlaubt/ ö —
Ring ich Euch nach, Ihr Helden, an's liebe Ziel! —
Kühn ring' ich nach und fromm. — Empfangt dann
Soegnend im Porte mich, Dioskuren! ö
urteryaltungsblatt.
fuͤr
Leben und Literaturz Poeſie und Kunß.
und Oaraucgeber: ör. K. Freiherr erie6.
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Dieſes Blatt erſcheint
jeden Mittwoch und Son nabend / und tann
e in Abonnement mit 1 fl. 30 tr. vierteliöhrig auf daſſelbe eröffnet werden. *
Mannheim, den — April, 831.
—.—.—
— Bei
ritien Stolbergs eingang
den 29. danunr a 1821.
von
Friedrich Varon de ia Motte roudus.
Du biñ mir immer nab! und Du fehleſt mir
Doch immer, Beſle!“ — Alſo erklang dein Lied,
Mein liedesſeel ger Friedrich Stolberg/
Als Du in Thränen die Schweſter grüßteſt! —
5 Du biſt mir immer nah! Und Du fehleſt mir
Doch immer, Beſter! “— Alſo erklang's in mir/
Seit Du die Hallen ird'ſcher Heimath
Ließeſt um ewige Heimathshallen. —
Ein Herzenslaut! Doch ahnendes Echo nur /—
Roch nicht zum Wort gerrifet der Geiſtesblitz; —
Nun aber · ſtrahlt, nun rönt es zundend
Durch die begeiſterte Seele hin mir! —
Am ſeit auch Du/ mein liebender Chriſtian, 7
Mein liebgeſchauter, liebender Vater Du,
Nun Du auch nachflogſt jenem Lichtſtrahl:
Ebriſian Stolberg zu Friedrich Stolberg
Durch al mein goldbeſaitetes Aederſpiel
Durch all' mein warmes/ innig bewegtes Herz/
Durch all des Auges Thränenquellen
Ueberreich mir ſich ergießend, toͤnt e:
„ Ihr ſeid mit immer nah! um Ihr ſehler mir
Doch ſiets, Ibr Beſtch!1: Aber Ihr fehlt nur hier, —
Nein, auch nicht hier! —Denn Ihr umſchwebt mich!
Ja, ich empfind es in heil ger Stunde
ga, Ihr umſchwebt mich, daß ich den trüben Schmerz
Det Wirklichkeit in frommen Berufes Kraft
„Zerſireu'n darf, daß ich ſiegend ringec
Ringend auch falle dereinſt — doch ſiegend:
Thürm' auf nun / tbürm' dich auf, o du Zeitgeſpent!
Wirf all' den hydrahäuptigen Trotz empor! ö
Nicht Herkul bin ich. Doch ich ringe
»Wider dich an mit noch boherm Kraftmuth.
Nicht Herkul kannt' Ihn ja/ den mein Herz erkennt?
Od er ibn abnte ringend in Sehnſuchtsglutb/ —.
Richt kannt' er Ihn! — Ich kenn' Ihn! Kenn Ihn!
unuberwindlicher drum, als Herkul!! — ö
Klang das zu kühn? — Ich meinte ja nicht mich La
Rocht mich / dies ſchwache / tbörigte Staubgezücht
Ihn meint' ich, der in mir die Kraft iſt. F—
Trohe/ du Welt! Und du mußt herſtauben! —
Ihn mein ich / Ihn! Vor deſem erhabnen Tbron
„Jezt meine beiden freundlichen Stolbergs bel
In valmumgrünten Kleidern glaͤnzen —
Leite du/ leite ahin auch mich/ Herr!
Bedoch ſo lang' die Bahn mir hienteden ſlaubt/ ö —
Ring ich Euch nach, Ihr Helden, an's liebe Ziel! —
Kühn ring' ich nach und fromm. — Empfangt dann
Soegnend im Porte mich, Dioskuren! ö