3 Charis.
unterbartungsblatt.
fuͤr
Leben⸗ und Literaturz Poeſie und Kunſt.
Redakteur und Verausgeber: Fr. K. Freiherr v. E1466.
ꝑꝑ .9gg,s%3k· g S; ·(—
— ——
— Dieſes Blatt erſcheint
je den Mittwoch und Sonnabend, und tann
ein Abonnement mit 1 . 3⁰ kr. vierteliabris auf daſſelbe erofknet werden.
No 23.
Mannheim, den 20. guni, 1831.
Des Sohvizers fater⸗ und muterland.
An Lanit a.
Wirklich 2 ja es waren Wi.
— ia ich fül es⸗ dieſes leen
— endet nit in meiner bruſt.
In dem fernen, fremden ladde,
find' ich nit die zarten bande
nit die frohe jugendluſt.
Naht der tag, mit neuem kummer
wind' ich mich empor vom ſchlummer,
wo ein traum mir liebe log;
und das bild es iſt verſchwunden,
„das ich an der bruſt gefunden.
wo. ich glut und wonne ſog.
Und das ſenen. in dem herzen
regt ſich neu mit allen ſchmerzen,
alles fremd und alles kalt
und es dringen tuͤre bilde
wunderlieblich zart und milde
for den geiſt mit allgewalt.
Wenn mit liſem, ſanftem fluͤgel
uff des roten ſchloſſes hügel
ſchwimmt des abends zartſtes licht,
ö denk ich, wie in minen talen
alte ritterburgen ſtralen
ach, die burgen ſehꝰ ich nicht!
Schau ich von des ſchloſſes zinnen
dort zum Rin den Nekar vnnen⸗ —
glaub' ich mine alpen nah. —
Keine firn' will ſich mir zeigen ö
ach, es toͤnt kein heerdereigen
— urd das Rͤͤtli iſt nit da! —
S. A. 4. Henne.
Dies Reſultate der Humanität auf Kunſt
ö — und Wiſſenſchaft.
Ve ſch hu⸗.
Ale 2 Dichter und Weltweifen der Griechen und Rö-
mwer ſind voller Klagen gegen das unerbittliche hin-
faͤllige Loos der Menſchheit, von ihrer eigenen Ohn-
macht ergriffen, verehrten ſie das in Nacht gehuͤllte
geheimnißvolle Fatum, ſie dachten ſich ſolches als das
hohe Obwaltende, und ſuchten deſſen dunkle Plaͤne
ganz außer dem menſchlichen Geſichts ⸗und Begriffs-
Kreiſe. Auf dieſe Art verſohnte der Myrhus die
menſchliche Gebrechlichkeit, und beſchoͤnigte ſelne
Schwaͤche mit der Oberherrlichkeit hoͤherer Kraͤfte.
Die Sorge aller Geſetzgeber und Weiſen gieng daher
unterbartungsblatt.
fuͤr
Leben⸗ und Literaturz Poeſie und Kunſt.
Redakteur und Verausgeber: Fr. K. Freiherr v. E1466.
ꝑꝑ .9gg,s%3k· g S; ·(—
— ——
— Dieſes Blatt erſcheint
je den Mittwoch und Sonnabend, und tann
ein Abonnement mit 1 . 3⁰ kr. vierteliabris auf daſſelbe erofknet werden.
No 23.
Mannheim, den 20. guni, 1831.
Des Sohvizers fater⸗ und muterland.
An Lanit a.
Wirklich 2 ja es waren Wi.
— ia ich fül es⸗ dieſes leen
— endet nit in meiner bruſt.
In dem fernen, fremden ladde,
find' ich nit die zarten bande
nit die frohe jugendluſt.
Naht der tag, mit neuem kummer
wind' ich mich empor vom ſchlummer,
wo ein traum mir liebe log;
und das bild es iſt verſchwunden,
„das ich an der bruſt gefunden.
wo. ich glut und wonne ſog.
Und das ſenen. in dem herzen
regt ſich neu mit allen ſchmerzen,
alles fremd und alles kalt
und es dringen tuͤre bilde
wunderlieblich zart und milde
for den geiſt mit allgewalt.
Wenn mit liſem, ſanftem fluͤgel
uff des roten ſchloſſes hügel
ſchwimmt des abends zartſtes licht,
ö denk ich, wie in minen talen
alte ritterburgen ſtralen
ach, die burgen ſehꝰ ich nicht!
Schau ich von des ſchloſſes zinnen
dort zum Rin den Nekar vnnen⸗ —
glaub' ich mine alpen nah. —
Keine firn' will ſich mir zeigen ö
ach, es toͤnt kein heerdereigen
— urd das Rͤͤtli iſt nit da! —
S. A. 4. Henne.
Dies Reſultate der Humanität auf Kunſt
ö — und Wiſſenſchaft.
Ve ſch hu⸗.
Ale 2 Dichter und Weltweifen der Griechen und Rö-
mwer ſind voller Klagen gegen das unerbittliche hin-
faͤllige Loos der Menſchheit, von ihrer eigenen Ohn-
macht ergriffen, verehrten ſie das in Nacht gehuͤllte
geheimnißvolle Fatum, ſie dachten ſich ſolches als das
hohe Obwaltende, und ſuchten deſſen dunkle Plaͤne
ganz außer dem menſchlichen Geſichts ⸗und Begriffs-
Kreiſe. Auf dieſe Art verſohnte der Myrhus die
menſchliche Gebrechlichkeit, und beſchoͤnigte ſelne
Schwaͤche mit der Oberherrlichkeit hoͤherer Kraͤfte.
Die Sorge aller Geſetzgeber und Weiſen gieng daher