DOI Kapitel:
No 75 (1821)
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.20602#0307
Charis.
* uteretcungsbtatt.
Fffuͤr
eeven und Literaturz Poeſie und Kunh.
nedattent und Erensdssrr Fr. K. Sreihert v. 6106. ö
Mannheim, den 19. December, 18ar.
* — — —2— 2 2 2 5
Aus Steuer's Papieren. Das Blumenmaͤdchen.
IBeſchlußiß
Lebe 1 6 d Konnte Herr Hellmuth auch kein gleiches Blumen-
.— — geſpraͤch zuruͤckgeben und erwiedern, ſo ſchoſſen ihm
Gedanken, ö Nur Werke doch alle⸗Geiſter dieſer Bluaen recht tiefinnerlich in
So wie ſie find,. Begründen dirrc, 'ſo helle Bluͤthen auf, daß er vor Enge des Raumes
Sie ſchwanken Mit Staͤrke, ö ſich in der Angſt ſeines Herzens gar nicht zu laſ-
Mie Laub im Wind, Den Ruhm allhler. ſen wußte! Auch ihm ward ihr faſt taͤgliches Er-
Sie gießen Vermaͤhle (ccheinen unentbehrliches Beduͤrfniß, und mit ihrem
Nur Schaum zum Moerr Des Denkens Licht,. Kommen und Gehem gleng ihm an dem Himmel
Zerfließen Als Seele, ö eines Tages die Sonne auf und unter. Er hatte
Spurlos wie Der. Der That Gewicht. ſich noch nie ſo gluͤcklich gefuͤhlt, ein Arzt, ein er-
— bſender Heiland gefangenen Lebens zu ſeyn, als eben
7. ö — iezt, ja — verzeih' ihm Gott die Suͤnde! — er
A n 1 ch 1. wuͤnſchte ſogar, daß Lenchen bald einmal, nur ja
recht bald! krank werden moͤchte, um ſie wieder ge-
Du ſchweifſt und gleiteſt Licer, — ſund zu machen und ſo in ihrem Hauſe nur erſt
Heruͤber, hinuͤberm ſicklich ein⸗ und ausgehen zu duͤrfen. Und dieſer
Solch ein bewegliches Schwanken boͤs liebe Wunſch ward in der That erfuͤlt. Len-
Geht in der Kunſt ſchon an, chens zarter Kͤͤrper, lind beruhrſam, wie ihre Blu-
Bringt neue Gedankenz mwenwelt, konnte die Fruchtſchwere ihres Liebe und
Doch in der Wiſſenſchaft verengter Bahn Leid hegenden Gemuͤths nicht mehr ſo fort allein
Mußt du mit feſtem Fuße ſchreften,. tragen, und gerfiel in ein hitziges Fieber. Der ge-
Den Blick geſenkt, und dich zu Zeiten llebte Arzt ward vom Vater gerufen.
Mir deinen Gefühlen und Gedanken 80 leicht aber Herrn Hellmuth ſonſt der Wunſch,
Um morſches Gebaͤn wie Epheu ranken. deeſer Kranken zu helfen, aus der Seele, gefloſſen
3. Stenee. war, ſo ſehr erſchuͤtterte ihn jezt die Nachricht ihrer
* uteretcungsbtatt.
Fffuͤr
eeven und Literaturz Poeſie und Kunh.
nedattent und Erensdssrr Fr. K. Sreihert v. 6106. ö
Mannheim, den 19. December, 18ar.
* — — —2— 2 2 2 5
Aus Steuer's Papieren. Das Blumenmaͤdchen.
IBeſchlußiß
Lebe 1 6 d Konnte Herr Hellmuth auch kein gleiches Blumen-
.— — geſpraͤch zuruͤckgeben und erwiedern, ſo ſchoſſen ihm
Gedanken, ö Nur Werke doch alle⸗Geiſter dieſer Bluaen recht tiefinnerlich in
So wie ſie find,. Begründen dirrc, 'ſo helle Bluͤthen auf, daß er vor Enge des Raumes
Sie ſchwanken Mit Staͤrke, ö ſich in der Angſt ſeines Herzens gar nicht zu laſ-
Mie Laub im Wind, Den Ruhm allhler. ſen wußte! Auch ihm ward ihr faſt taͤgliches Er-
Sie gießen Vermaͤhle (ccheinen unentbehrliches Beduͤrfniß, und mit ihrem
Nur Schaum zum Moerr Des Denkens Licht,. Kommen und Gehem gleng ihm an dem Himmel
Zerfließen Als Seele, ö eines Tages die Sonne auf und unter. Er hatte
Spurlos wie Der. Der That Gewicht. ſich noch nie ſo gluͤcklich gefuͤhlt, ein Arzt, ein er-
— bſender Heiland gefangenen Lebens zu ſeyn, als eben
7. ö — iezt, ja — verzeih' ihm Gott die Suͤnde! — er
A n 1 ch 1. wuͤnſchte ſogar, daß Lenchen bald einmal, nur ja
recht bald! krank werden moͤchte, um ſie wieder ge-
Du ſchweifſt und gleiteſt Licer, — ſund zu machen und ſo in ihrem Hauſe nur erſt
Heruͤber, hinuͤberm ſicklich ein⸗ und ausgehen zu duͤrfen. Und dieſer
Solch ein bewegliches Schwanken boͤs liebe Wunſch ward in der That erfuͤlt. Len-
Geht in der Kunſt ſchon an, chens zarter Kͤͤrper, lind beruhrſam, wie ihre Blu-
Bringt neue Gedankenz mwenwelt, konnte die Fruchtſchwere ihres Liebe und
Doch in der Wiſſenſchaft verengter Bahn Leid hegenden Gemuͤths nicht mehr ſo fort allein
Mußt du mit feſtem Fuße ſchreften,. tragen, und gerfiel in ein hitziges Fieber. Der ge-
Den Blick geſenkt, und dich zu Zeiten llebte Arzt ward vom Vater gerufen.
Mir deinen Gefühlen und Gedanken 80 leicht aber Herrn Hellmuth ſonſt der Wunſch,
Um morſches Gebaͤn wie Epheu ranken. deeſer Kranken zu helfen, aus der Seele, gefloſſen
3. Stenee. war, ſo ſehr erſchuͤtterte ihn jezt die Nachricht ihrer