Cbharis.
Auntervettungsbtett
fuͤr
eeven und Literaturz Poeſie und Kunß. —
R.danir und Oerausgeberz dr. . Sreiben v. erte
No 59. ö
Mlannheim, den 15. nS 183r.
— Di ie i 91 er Du/ Myrta⸗ haſt mein Hem; deln Hen hab⸗ 105
des ni ten und roten dahrhund er to.
4*
Myrta⸗ 8 Aoſchie d.
(uon C. M. WecrHagLi. i8.
101 1 mun Seele, muß ich dich verlierenß.
Jezt, da ich ſtark zu halten dich gedacht 2 ö
Darf ich denn nun nicht laͤnger triumphiren,
Verringeit ſich denn meiner Schoͤnheit Macht ꝛ
Ach! nein. Vielmehr will deine Lieb' ſich enden;
Denn wahre Rieb' kann ſich von Lieb' nicht wenden.
— Was, ſoll ein Fürſt mehr Macht und Vortheil haben,
Denn Amor ſelbſt / der. groͤßten Goͤrter Gott?
Wird dich der Krieg mit Blute mehr denn laben,
Als dieſer Kuß, als mein. Mund fuͤß und roth?
Ach! nein, mein Herzz lap Krieg und Fuͤrſten fahren.
Ein Buhler ſoll nur ſeiner Lleb' willfahren. ö
Was hilft es dir, nach Ehr' und Lob zu ſtreben,
Wenn ich gllein ohn' Hoffnung zagen ſolltꝰ?ꝰ
Viel beſſer iſt, der ſeinem Freund das Leben,
Als der dem Feind den Tod mittheilen wollt /
Mein Herz ohn' dich, kann keinen Ruhm vermehren;
Ohn' mich dein Herz ſoll keinen Ruhm begehren.
So hoͤrte man die zarte Myrta klagen, —
Da Filidor auch ſeufzend wehelich,
Sprach: laß uus doch der Goͤtter Zorn ertragen;
Wie ſehr uns auch das Scheiden jezt verletzet, —
So ſehr, und mehr, die Wiedeikunft ergoͤtzet.
41 *
VdE* e νεν
von Thes dör Körner. 1815.5
Der Ritter mnuß zum blut'gen Kanpf hinau
Fur Freiheit, Ruhm und Vaterland zu ſtreiten,
Da zieht er noch vor ſeines Liebchens Haus,
Ni Mocht ohne Abſchied will er von ihr ſcheden.
„ O weine nicht die Aeuglein roͤth-
„Als ob nicht Tröſt und Hoffnung bnebed
» Bleib' ich doch treu bis in den Tvd
„»Dem Vaterland urid meiner Liebe.
Und als er ihr das Lebewohl gebracht, ö
Sprengt er zurück zum Haufen der Getreuen,
ö Er ſammelt ſich zu ſeiues Kaiſers Macht,
Und muthig blickt er auf der Feinde Reihen. ö
y Mich ſchreckt es nicht was urns bedroht;
„ Und wenn ich auf der Wahlſtan bliebet 85
„Denn freudig geh' ich in den Tod.
Fuͤrs Vaterland und meine Liehe.
Auntervettungsbtett
fuͤr
eeven und Literaturz Poeſie und Kunß. —
R.danir und Oerausgeberz dr. . Sreiben v. erte
No 59. ö
Mlannheim, den 15. nS 183r.
— Di ie i 91 er Du/ Myrta⸗ haſt mein Hem; deln Hen hab⸗ 105
des ni ten und roten dahrhund er to.
4*
Myrta⸗ 8 Aoſchie d.
(uon C. M. WecrHagLi. i8.
101 1 mun Seele, muß ich dich verlierenß.
Jezt, da ich ſtark zu halten dich gedacht 2 ö
Darf ich denn nun nicht laͤnger triumphiren,
Verringeit ſich denn meiner Schoͤnheit Macht ꝛ
Ach! nein. Vielmehr will deine Lieb' ſich enden;
Denn wahre Rieb' kann ſich von Lieb' nicht wenden.
— Was, ſoll ein Fürſt mehr Macht und Vortheil haben,
Denn Amor ſelbſt / der. groͤßten Goͤrter Gott?
Wird dich der Krieg mit Blute mehr denn laben,
Als dieſer Kuß, als mein. Mund fuͤß und roth?
Ach! nein, mein Herzz lap Krieg und Fuͤrſten fahren.
Ein Buhler ſoll nur ſeiner Lleb' willfahren. ö
Was hilft es dir, nach Ehr' und Lob zu ſtreben,
Wenn ich gllein ohn' Hoffnung zagen ſolltꝰ?ꝰ
Viel beſſer iſt, der ſeinem Freund das Leben,
Als der dem Feind den Tod mittheilen wollt /
Mein Herz ohn' dich, kann keinen Ruhm vermehren;
Ohn' mich dein Herz ſoll keinen Ruhm begehren.
So hoͤrte man die zarte Myrta klagen, —
Da Filidor auch ſeufzend wehelich,
Sprach: laß uus doch der Goͤtter Zorn ertragen;
Wie ſehr uns auch das Scheiden jezt verletzet, —
So ſehr, und mehr, die Wiedeikunft ergoͤtzet.
41 *
VdE* e νεν
von Thes dör Körner. 1815.5
Der Ritter mnuß zum blut'gen Kanpf hinau
Fur Freiheit, Ruhm und Vaterland zu ſtreiten,
Da zieht er noch vor ſeines Liebchens Haus,
Ni Mocht ohne Abſchied will er von ihr ſcheden.
„ O weine nicht die Aeuglein roͤth-
„Als ob nicht Tröſt und Hoffnung bnebed
» Bleib' ich doch treu bis in den Tvd
„»Dem Vaterland urid meiner Liebe.
Und als er ihr das Lebewohl gebracht, ö
Sprengt er zurück zum Haufen der Getreuen,
ö Er ſammelt ſich zu ſeiues Kaiſers Macht,
Und muthig blickt er auf der Feinde Reihen. ö
y Mich ſchreckt es nicht was urns bedroht;
„ Und wenn ich auf der Wahlſtan bliebet 85
„Denn freudig geh' ich in den Tod.
Fuͤrs Vaterland und meine Liehe.