Leven und Literaturz Porſie und Kuntt.
—
—
Charis.
unterhartungsbratt.
fuͤr
Redakteur und Herausgeber: 5 K. Sreiherr v. Ertach.
Die inſel
*
N
——
40.
Mannheim, den 18. August, 182r.
R omanze
aus dem ſechszehnten liede des Diffiko.
An C. 22* v. .
ö Seht ir Zillunas wellen
ſich am grauen fels zerſchellen
hoͤrt ir, wis im ſchilfe ront ꝛ
Oefter hoͤrts der ſchiffer wimmern.
ſiehts im ſee wi geiſter ſchimmern,
ſchurt, wenns um di klippen ſtdnt.
Uff der Ziliunga ruhte 11
rekke Wentich, gros an mute,
der Genevas ſtolz gedaͤmpft.
Lange ſchon im Pennihaine
prangten ſchilde um di ralne,
di der wigand ſich erkaͤmpft.
Dort, entgluͤht fuͤr Freias tribe,
ſchwor er Hulden ewge liebe
und di dirne liebte ihn; *
wenn der ſunne ſtral ferſchwunden,
kam er in des abends ſtunden
fon der Ziliuna hin.
Singend kam er dur di fluten
und di beiden lieben ruhten
mund an mund in mones ſchin.
Sanfter uff der minne fluͤgel
zitian SCbilton —
+
ſang di meide dann fom huͤgel
nach dem grauen eiland hin.
Doch izt ſchid er im geſilbe.
denn es ruſchten Keltars wilde
rotten her an Lemans ſtrand.
Wentich ging ſi mußten ſcheiden
* lange riefen ſi ch di beiden,
6.
bis der kan im ſee ſerſchmand.
Wentich ſchlug, mit jubelſchalle
zog er in der faͤter halle
zu der meiden ſigestanz,
und um fine heldenſtirne
wand im rtempel eine dirne,
ſchoͤn wi Gna, den eichefranz.
Wi di roſe Linda bluͤhte,
Wentichs junge wange glühte,
als dem kind der kranz entſank.
Sine brunen augen hangen
ſchwelgend uff der meide wangen-
Nihn ferwirrt ir ſchöner dank.
8.
hbharret Hulda iren und ſchauet
nach der Ziliuna ſtrand,
Druf, als kum der abend grauet,
haͤlt den kranz, in ſuͤßen ſtunden
fuͤr den truten maun gewunden,
mit der minne zarter hand.
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Charis.
unterhartungsbratt.
fuͤr
Redakteur und Herausgeber: 5 K. Sreiherr v. Ertach.
Die inſel
*
N
——
40.
Mannheim, den 18. August, 182r.
R omanze
aus dem ſechszehnten liede des Diffiko.
An C. 22* v. .
ö Seht ir Zillunas wellen
ſich am grauen fels zerſchellen
hoͤrt ir, wis im ſchilfe ront ꝛ
Oefter hoͤrts der ſchiffer wimmern.
ſiehts im ſee wi geiſter ſchimmern,
ſchurt, wenns um di klippen ſtdnt.
Uff der Ziliunga ruhte 11
rekke Wentich, gros an mute,
der Genevas ſtolz gedaͤmpft.
Lange ſchon im Pennihaine
prangten ſchilde um di ralne,
di der wigand ſich erkaͤmpft.
Dort, entgluͤht fuͤr Freias tribe,
ſchwor er Hulden ewge liebe
und di dirne liebte ihn; *
wenn der ſunne ſtral ferſchwunden,
kam er in des abends ſtunden
fon der Ziliuna hin.
Singend kam er dur di fluten
und di beiden lieben ruhten
mund an mund in mones ſchin.
Sanfter uff der minne fluͤgel
zitian SCbilton —
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ſang di meide dann fom huͤgel
nach dem grauen eiland hin.
Doch izt ſchid er im geſilbe.
denn es ruſchten Keltars wilde
rotten her an Lemans ſtrand.
Wentich ging ſi mußten ſcheiden
* lange riefen ſi ch di beiden,
6.
bis der kan im ſee ſerſchmand.
Wentich ſchlug, mit jubelſchalle
zog er in der faͤter halle
zu der meiden ſigestanz,
und um fine heldenſtirne
wand im rtempel eine dirne,
ſchoͤn wi Gna, den eichefranz.
Wi di roſe Linda bluͤhte,
Wentichs junge wange glühte,
als dem kind der kranz entſank.
Sine brunen augen hangen
ſchwelgend uff der meide wangen-
Nihn ferwirrt ir ſchöner dank.
8.
hbharret Hulda iren und ſchauet
nach der Ziliuna ſtrand,
Druf, als kum der abend grauet,
haͤlt den kranz, in ſuͤßen ſtunden
fuͤr den truten maun gewunden,
mit der minne zarter hand.