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Charis: rhein. Morgenzeitung für gebildete Leser (1) — 1821

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No 42 (1821)
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https://doi.org/10.11588/diglit.20602#0169

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Charis.

nerestett

fuͤr

Leben und Literatur; Poeſie und Kunſ.

Sedarteur oerausgeber: Fr⸗ K. dreiherr v. Er140.

2 —
No 42.
Mannheim, den 25. Arsuet, 1821.
D e m Landesvater ö gleich der Munnte verrinnt, nelge huldreich 2 Dein Ohr,

8um soten Namenstage. ö
Jehovah! Du, vor Dem ein Jahrtauſend gleich der
Minute verrinnt, neige huldreich Dein Ohr, neige
es vaͤterlich meiner innigen Bitte! Bewahre Dem
Guͤtigſten Fuͤrſten, Den Du mit Weisheit erkorſt

ein treues- Volk zu begluͤcken, der Geſundheit köſt-

liches Kleindd, und ſtroͤme aus dem Fuͤllhorn Deiner

Gnade, Segen auf Sein erfahrenes Haupt. Gut

ſeyn, und edel, o Gott! gllt mehr als Alles vor
Dir; das iſt unſer Herrſcher, darum gewaͤhr Ihm

doll Huld, was heimlich das Herz Ihm erfrent.

Kroͤne mit Vollendung Sein Wirken; ſtaͤrke mit
Kraft Sein Beginnen. Sey Seinem Lande ein

weiche die ernaͤhrende Sichel in Badens Geſilden,
dem blutigen Schwerte, nur des Jaͤgers Geſchoß
durchblitze den gruͤnenden Forſt. Zaͤhme den maͤch-
ngen Rhein, der oft ſchon furchtbar des Landes
Bollwerk bedrohte. Sprich in den Saͤlen das Recht;
ſchütze die Hallen der Jugend; ſchirme den Tempel
der Muſen: denn Saͤle, Hallen und Tempel, hat
Ludwig der Gute, der Gerechtigkeit, Wiſſenſchaft
und der Veredlung gelobt.
Freuden ſoviel, als blüͤhende Keime Er. pflanzte,
ſchenk Ihm des Guten ſo viel, als Er ſelbſt Gutes
gethan. — Jehovah! Du, vor Dem ein Jahrtauſend

Darum ſchaff Ihm der

neige es wren meiner innigen Bitte!

F. K. Frhr. von Erlach-

9 r o be
Chriemhild-

au

(Sortſetung.

Sweite Abtbeitung. sweite Szene. ö

König. Etzel / Ramung/ Hornboge, Aftdlt und an-
deres Gefolge, Richter, Rüdiger von Waͤchen begleitet /
Ankläger) Zeugen treten auf. — Stzl beſteigt den Richter-
ſtuhl, die Richter nehmen auf beiden Seiten zwiſchen dem Altar

und Thron ihre Sitze / Rüdiger⸗ Ankläger und Zeugen treten
vor den Altar.

Etzel. —
Vor dieſer heilgen Stufe, Schirmerin

Schirm; ſey Seinen Kindern ein Schutz. Nimmer Des Rechts, wo jede Tuͤck' erblaßt,

Und des Verbrechens finſtrer Wahn zerrinnt,
Erſcheinſt du Ruͤdger ſchwerer Schuld verklagt.

Bei Odins heherm Nam' und Richteramt/

Das ich verwalte gegen Freund wie Feind —

(Ich ſtand ihnd ungeneigter nimmer vor.)

Und bei des Donnrers Augꝰ/ hell wie ſein Blitz
Schwore mir, Ruͤdger, daß du lautre Wahrheit,
Und lauter Wahrheit ſprichſt, Lug mehrt die Schuld,
und Laugnen roͤdtet heilſame Geduld. ö
Rüdiger.
Sihr⸗ nilch vor deiner Goͤtzen lebend Auge,
Ich ſcheu es nicht, noch dich, noch ſolchen Pomp!
 
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