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Charis: rhein. Morgenzeitung für gebildete Leser (1) — 1821

DOI Kapitel:
No 43 (1821)
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https://doi.org/10.11588/diglit.20602#0173

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Charis. —
usterbettasgetteit

fuͤr

Leben. und Literatur; Poeſie und Kunſ.

Redakteur und Berausgeber: Fr. K. Freiherr v. Eres.

——
r ᷣ..

66.

Mannbeim;, 300 29. usbes 1821.

——. — 2—————. — —.—.——.—— —.——.— —.— —

Srnartus e.

Der Lenz awacht⸗ das Blhulei nictr ö

Wohin mein freudig Auge ſieht
Da blinkt und laͤchelt nah und fern
Der Blüthen ſchoͤner Silberſtern.

Der Voͤglein wonnig durch das Thal
Beſeelt von ſuͤßer Himmelsluſt
Und oͤffnen liebend mir die Bruſt.

Wenn bluͤht, dir holder Fruͤhling gleich-

Mein Leben auch an Blumen reich?
Roch keimt es ja ſo kuͤmmerlich —
Die armen Bluͤthen dauern mich.

Wann toͤnt mit immer neuem Drang
Auch meines Liedes froher Klang 2
Dft leiſe ſaͤuſeln hoͤr' ich ihn —
Doch traurig ſtirbt er mir dahin.

Gleich dieſem Saͤuſeln toͤnet auch
Der Aeolsharfe ſanfter Hauch;
Iyr ſußer Wunderklang entſteht,
Nur wenn das Lüftlein huldig weht.

Dies Laftlein aber fehlt mir oft;
In ſtillen Thraͤnen fromm erhofft
Rauſcht's ſelten nur mit Liebesſinn
Durch meiner Harſe Saiten hin.

Es tönen Lieder ohne Zahl — —

Und wenn zuwellen ſnſt beziunt ö
Und ſchmelchelnd ſchon das Herz gewinnt/ 2*
Dann ſchauert's Lüͤftchen fort und ſchweigt ö
Weil es ein böſer Gnome ſcheucht.

Warum er mir ſolch eid wohl thut ꝰ
Iſt denn meik. Led nicht fromin und gut? 2*
Nicht kindlich, jedem zugethan —
Der meinen Schmerz.verſtehen kayn ꝛ.

Du neidiſch⸗ grauer Onome: hier,
Warum — warum — veiſcheuchſt du mir
Des Zauberlüftleins mildes Weh'n 2
So kann mir ja kein Lied erſtehn! — **

Betrübe mich nicht länger, geh l.
Dem Herzen thut es gar zu weh.
Soll mir kein Liedchen mehr gelingen
Wußt du mich bald zur Ruhe bringen.
— . M. Eiſenſom id.

— .— —.——
2 *

Der Tisis 27 6 *

** —

Eine bobmüſch ·leñ ſabe Sagr.

ö Der ſtille Freltag war herangekommen⸗ und freund-
lich laͤchelte die Sonne uͤber die Berge herein, ins

Chal von Freiwaldau, in welchem jezt die arme

Anna einherzog, die, in ihrem Korbe auf dem Muͤ⸗

cken einen muntern vierjaͤhrigen Knaben tragend
nach threm Wohnorte, dem Dorfe Schlegel, zuruͤckb-
 
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