Cbharis.
unterhattungsblatt.
fuͤr
Leven und Literaturz Poeſie und Kunſt.
Aedatteu. und ör. K. Sreiherr v. Er.
Dieſes Blatt erſcheint
ieden Mittwoch und Sonnabend, und fan·
ein Abonnement mit 1 1f. 30⁰ vierteuabris auf daſfelbe eroffnet werden.
Mannheim, den 26.
—.——— —— — ———
Lie d. **
Immer hoffen, nie genleßen⸗ —
Niemals bluͤhen, immer ſprießen:
O das iſt ein ſchwer Geſchick!
Und es fuũt die Bruſt mit Sehnen
und das Auge ſich mit Thränen, *
Truͤb iſt itber Augenblick, ö ö
Wenn man zu emeichen dachte,
Was uns hoͤld entgegen lachte
Spricht das Schickſal tuͤckiſch: nein!
Wie ein Morgentraum verflogen
Iſt. das Blau am Sumehogen
ö und der goldne Sonnenſcheinl
Wind und Hagel, Schnee und Regen!
Olwann ſoll der Sturm ſich lezen
Der ſo furchtbar uns umtoſtꝰ
Zephyr!
Hoffnung! boſt du keinen Troſt 2
Heinrich Sperans,
N. 16..
W, 1821. ——
—.—972—
willſt du nimmer fächeme ö
Sonne! willſt du nimmer laͤcheln ?
Leben des mi weſſis
(elotus. 5*
Deſer Stern ſtralte in dem Auge eines ſchr Kabnen
ſchmutzige Arbeitsjacke, ſeine vom Fuͤhren des Ham-
mers gehaͤrteten Haͤnde, ſein von Kohlenſtaub ges
ſchwaͤrztes Geſicht, das in niederlaͤndiſcher Reinlich-
gelte. Der arme Quintin wußte ſeiner Noth nun
vollends kein Ende, als ein artiger gepuzter Geſell,
ein Maler ſeines Handwerks, ſich ernſtlich um das
Maͤdchen bewarb.
als eine Aeußerung der Jungfrau⸗ die er durch die
vritte Hand vernahm, ihn plotzlich wieder ermuthigte.
Waͤre doch jener der Hufſchmied und Quintin der
Malery 4 hatte ſie geſagt, und dies war ihm genug?
Er ließ den Ambos ſtehen, warf den Hammer weg
und ſich ganz der Kunſt in die Arme, zu der ſchon
laͤngſt ſein innerer Genius ihn waͤchtig gezogen hatte.
—
—
Er war der Verzweiflung nahe,
Maͤdchens, und dem armen Schmiedejungen gerade
ins Herz. Das huͤbſche Kind war nicht von ſo- hohem
Stande⸗ daß Quintin ſich ihr nicht haͤtte nahen dür-
fen, es ſchien ihm auch ſogar, als ob er nicht un-
gern wuͤrde geſehen werden, wenn nur nicht ſeine
keit angezogene Maͤdchen zuruͤckgeſchreckt haͤtten, dem
es obendrein an Freiern und Verehrern vnicht man-
unterhattungsblatt.
fuͤr
Leven und Literaturz Poeſie und Kunſt.
Aedatteu. und ör. K. Sreiherr v. Er.
Dieſes Blatt erſcheint
ieden Mittwoch und Sonnabend, und fan·
ein Abonnement mit 1 1f. 30⁰ vierteuabris auf daſfelbe eroffnet werden.
Mannheim, den 26.
—.——— —— — ———
Lie d. **
Immer hoffen, nie genleßen⸗ —
Niemals bluͤhen, immer ſprießen:
O das iſt ein ſchwer Geſchick!
Und es fuũt die Bruſt mit Sehnen
und das Auge ſich mit Thränen, *
Truͤb iſt itber Augenblick, ö ö
Wenn man zu emeichen dachte,
Was uns hoͤld entgegen lachte
Spricht das Schickſal tuͤckiſch: nein!
Wie ein Morgentraum verflogen
Iſt. das Blau am Sumehogen
ö und der goldne Sonnenſcheinl
Wind und Hagel, Schnee und Regen!
Olwann ſoll der Sturm ſich lezen
Der ſo furchtbar uns umtoſtꝰ
Zephyr!
Hoffnung! boſt du keinen Troſt 2
Heinrich Sperans,
N. 16..
W, 1821. ——
—.—972—
willſt du nimmer fächeme ö
Sonne! willſt du nimmer laͤcheln ?
Leben des mi weſſis
(elotus. 5*
Deſer Stern ſtralte in dem Auge eines ſchr Kabnen
ſchmutzige Arbeitsjacke, ſeine vom Fuͤhren des Ham-
mers gehaͤrteten Haͤnde, ſein von Kohlenſtaub ges
ſchwaͤrztes Geſicht, das in niederlaͤndiſcher Reinlich-
gelte. Der arme Quintin wußte ſeiner Noth nun
vollends kein Ende, als ein artiger gepuzter Geſell,
ein Maler ſeines Handwerks, ſich ernſtlich um das
Maͤdchen bewarb.
als eine Aeußerung der Jungfrau⸗ die er durch die
vritte Hand vernahm, ihn plotzlich wieder ermuthigte.
Waͤre doch jener der Hufſchmied und Quintin der
Malery 4 hatte ſie geſagt, und dies war ihm genug?
Er ließ den Ambos ſtehen, warf den Hammer weg
und ſich ganz der Kunſt in die Arme, zu der ſchon
laͤngſt ſein innerer Genius ihn waͤchtig gezogen hatte.
—
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Er war der Verzweiflung nahe,
Maͤdchens, und dem armen Schmiedejungen gerade
ins Herz. Das huͤbſche Kind war nicht von ſo- hohem
Stande⸗ daß Quintin ſich ihr nicht haͤtte nahen dür-
fen, es ſchien ihm auch ſogar, als ob er nicht un-
gern wuͤrde geſehen werden, wenn nur nicht ſeine
keit angezogene Maͤdchen zuruͤckgeſchreckt haͤtten, dem
es obendrein an Freiern und Verehrern vnicht man-