*
Leben und Literatur; Poeſie und Kunſ.
Charis.
usLerbettvssetete.
fuͤr
RMevarteur und Herausgeber: 5r. K. Sreiherr . ErIa ch.
— V— —
————
Dieſes Blatt erſcheint zeden Mittwoch und Sonnabe nd, und kann
ein Abonnement mit 1 fl. 30 kr. vierteliubris auf daſſelbe eröffnet werden.
N 20.
Mannheim, den 9· Juni, rSar.
Die Lafel
Es war einſt eine Tafel,
— ſaßen Freund an Freund,
In holder Abendſtunde
Herzinniglich vereint.
Es war nicht Archur's Runde
Auch Karl's des Großen nicht,
Noch eines Lanzenbrechers,
Wotron die Fabel ſpricht.
V
Hier ruhte Schwert und Lanze,
Und ward auch allenfalls
Einmal ein Hals gebrochen:
So war's ein Flaſchenhals.
Es funkelten die Lichter
So wonnig durch den Saal,
Es klang zu Liederweiſen
Pokal wohl, an Pakal.
Die Sorgen ſtanden draußen
Am Thor in dichten Relh'n,
Allein der Kluge Pföͤrtner
Ließ keine je hinein.
Die Luft regierte drinnen,
Und ringsum flog der Scherz
Mit unbeſchnittnen Fluͤgeln
Vergnuͤgt⸗ von Herz zu Oerz·
So oft der Mond die Hoͤrner,
Gewieſen und verſteckt,
So oft ward dieſe Tafel
Won geyenhand Bedeckt.
und unſi chtbare Mäche
Entflamniten Kerzenſchein.⸗
Und ſezten auf die Tafel
Die Speiſen und den Wen.
Dann ſchmauſten Sie und ſangen —
Der Edlen Lobgeſang,
Daß ihrer Lieder Jubel
— Eie ſingen Noahs Ehre
Der uns den Wein gebracht;
Sie feierten der Freundſchaft
Und ihrer Schweſter Macht.
7
Auch prieſen ſie die Maͤnner
Die heimlich wohlgethan,
uud an das Ziel beſcheiden
„Gelenkt den kleinen Kahn.
— —
Bis zu den Siernen klang. —5
Leben und Literatur; Poeſie und Kunſ.
Charis.
usLerbettvssetete.
fuͤr
RMevarteur und Herausgeber: 5r. K. Sreiherr . ErIa ch.
— V— —
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Dieſes Blatt erſcheint zeden Mittwoch und Sonnabe nd, und kann
ein Abonnement mit 1 fl. 30 kr. vierteliubris auf daſſelbe eröffnet werden.
N 20.
Mannheim, den 9· Juni, rSar.
Die Lafel
Es war einſt eine Tafel,
— ſaßen Freund an Freund,
In holder Abendſtunde
Herzinniglich vereint.
Es war nicht Archur's Runde
Auch Karl's des Großen nicht,
Noch eines Lanzenbrechers,
Wotron die Fabel ſpricht.
V
Hier ruhte Schwert und Lanze,
Und ward auch allenfalls
Einmal ein Hals gebrochen:
So war's ein Flaſchenhals.
Es funkelten die Lichter
So wonnig durch den Saal,
Es klang zu Liederweiſen
Pokal wohl, an Pakal.
Die Sorgen ſtanden draußen
Am Thor in dichten Relh'n,
Allein der Kluge Pföͤrtner
Ließ keine je hinein.
Die Luft regierte drinnen,
Und ringsum flog der Scherz
Mit unbeſchnittnen Fluͤgeln
Vergnuͤgt⸗ von Herz zu Oerz·
So oft der Mond die Hoͤrner,
Gewieſen und verſteckt,
So oft ward dieſe Tafel
Won geyenhand Bedeckt.
und unſi chtbare Mäche
Entflamniten Kerzenſchein.⸗
Und ſezten auf die Tafel
Die Speiſen und den Wen.
Dann ſchmauſten Sie und ſangen —
Der Edlen Lobgeſang,
Daß ihrer Lieder Jubel
— Eie ſingen Noahs Ehre
Der uns den Wein gebracht;
Sie feierten der Freundſchaft
Und ihrer Schweſter Macht.
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Auch prieſen ſie die Maͤnner
Die heimlich wohlgethan,
uud an das Ziel beſcheiden
„Gelenkt den kleinen Kahn.
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Bis zu den Siernen klang. —5