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„Ich weinte vor Zorn, aber noch mehr mußt' ich
darüber weinen, daß ich dem haͤßlichen Menſchen
nicht einmal in's Geſicht hatte ſehen koͤnnen! Hatt'
er mir. doch ein Tuch uͤber den Kopf geworfen!“
„Ich kam nach Hauſe, und ſchluch zend erzaͤht ·
ich. was mir begegnet ſey.
„„War's ein Soldat? fragte der Onkel. 40
„Gar nicht!
300 habe nie erwas Duͤrftigeres geſehn!“
r Eben wollteſt du gar nichts geſehen habeni —
Nun, da es kein Soldat war, bin ich beruhigt.
Die Fruͤchte ſind zu erſetzen, und Morgen ſhaffen
wir Acht in der Sache.an
„Es war Abend geworden.
ich noch nie mich gefuͤhlt,
kleinen Hauſe hin und herz ich ſah nach der Kirche,
nach dem Platze, wo die Soldaten ſich verſam-
meln. Endlich ſagt' ich gute Nacht und ging auf
meine Kammer. .
„Deunken ſie ſich, beſter Herr, meine Verwirrung
und mein Erſtaunen, als ich hier, durch das offne
Fenſter geworfen — die Thuͤre pflegt' ich zu
ſchliesen —. vom Abendſchein beleuchter, Aprikoſen
auf dem Boden ſinde — meinf Aprikoſen!“ 0
„Ich wußte nicht, wie mir geſchah!
ſtrebendſten Empfindungen kaͤmpfren in mir. — Den
Onkel rief ich nicht — und ploͤtzlich, als vb im er-
hoͤhten Schmerz Beruhigung liege — gleichwohl be-
wußtlos — rafft' ich die Fruchte auf und dwarf ſie
zum Fenſter hinans.
V»Erſchoͤpfi legr' ich mich auf's Bett. Doch, konnt'
ich wohl Schlaf gewinnen 2 Bald ſtand ich wieder
am Fenſter, ſah in den Mond
der Kirche, nach dem Platze, und weinte mich aus.
»„Der Morgen daͤmmerte heran.
war ich ſtehn geblieben. Oft bezeichnete ich mir, wo
die Aprikoſen gelegen in meiner Kammer und ob ich
noch eine bemerken koͤnne von den Hinausgeworfe-
en. Bergebens.
ein, im Innerſten bewegt und aufgereizt.“
„Kaum war es Tag, ſo klopft der Onkel an die
Tpär. vyLisbeth, ſteh' auf!. Es iſt doch der.
berge be im Bruſtlatz.
Eln Menſch in ſchlechter Kleidung.
Ohne Frieden, wie
rannt' ich in unſerm
Die wier⸗ ö
ſah wieder nach
Gedankenvoll
Angekleidet wie ich war, leg“
ich mich zum zweitenmale nieder, und ſchlummerte
246
Soldat geweſen! Eben ſchleppen ſie ihn, eunn in
der Uniform, auf die Wache!½
vch ſprang ans Fenſter. Nichts war zu ſehn.
Doch', wie in jaͤher Erinnerung des ſeltſamen Ge-
ſtern mein Auge nochmals den Boden Kreifr⸗ — liegt
eine lezte Aprikoſe da! Schnell ergreif ich ſie und
(Der veſous l6ibr.
————— 2
— —2—.—.—
Dsitre.
2*I *
—*
— 10.
Ein Schwanz iſt ein enbehrüches Ding/ bht
der Affe zum Hund.
Moͤglich, erwiederte dieſer; doch, wie wuͤrdeſt *0
ſprechen, wenn du einen haͤtteſt!
Entbehrungsapoſtel! Wie? wenn ihr plbtzich .
kulle wuͤrdet? Was wuͤrdet ihr ſagen?
11.
„ Was treibt der Pudel? ſragte das Schꝛaf die ö
Spitzmaus.“ — Er lernt apportiren, kuſchen, auf
zwei Beinen tanzen, und allerlei ſeltſame poſſierliche
Spruͤnge — „Was ſoll ihm das nuͤtzen 264 — Alles,
vfff de das Minschen, er geht an den n Hef.
12. * ö
Ein junger Biber üͤbte ſi 99 in der Kunſt Hunger
zu leiden. Freund, ſagte der Koͤnig, der es eriuh
du treibſt ein ſeltſam Geſchaft. — ö
Muß ich nicht, Monarch 2.— erwiederte er —9
ö will ja ein Kuͤnſtler werden.
—— —
——.—— —.— —.—
Crabſchriften auf Rapoleon Bonsparie
EX quo natus, in hac primum. tellure duiescit
Omuia qui Bonapars credidit esse parum,
Nec factum quidquam, si quid superesset agendum:
Huice sit. terra levis, cui gravis ipse ſuit: —
Hatibius Rigensis.
2.
ILi Napoléon, ce fameux roĩ des rois.
ö Preud un Peu de repos Pour-! 1a. Premiere fois.
I. Mos.
Vapsteon, v der Kbn'ge König,
Ruht hier zum. erſten Mal' ein weuig
Der uede ſeher.
„Ich weinte vor Zorn, aber noch mehr mußt' ich
darüber weinen, daß ich dem haͤßlichen Menſchen
nicht einmal in's Geſicht hatte ſehen koͤnnen! Hatt'
er mir. doch ein Tuch uͤber den Kopf geworfen!“
„Ich kam nach Hauſe, und ſchluch zend erzaͤht ·
ich. was mir begegnet ſey.
„„War's ein Soldat? fragte der Onkel. 40
„Gar nicht!
300 habe nie erwas Duͤrftigeres geſehn!“
r Eben wollteſt du gar nichts geſehen habeni —
Nun, da es kein Soldat war, bin ich beruhigt.
Die Fruͤchte ſind zu erſetzen, und Morgen ſhaffen
wir Acht in der Sache.an
„Es war Abend geworden.
ich noch nie mich gefuͤhlt,
kleinen Hauſe hin und herz ich ſah nach der Kirche,
nach dem Platze, wo die Soldaten ſich verſam-
meln. Endlich ſagt' ich gute Nacht und ging auf
meine Kammer. .
„Deunken ſie ſich, beſter Herr, meine Verwirrung
und mein Erſtaunen, als ich hier, durch das offne
Fenſter geworfen — die Thuͤre pflegt' ich zu
ſchliesen —. vom Abendſchein beleuchter, Aprikoſen
auf dem Boden ſinde — meinf Aprikoſen!“ 0
„Ich wußte nicht, wie mir geſchah!
ſtrebendſten Empfindungen kaͤmpfren in mir. — Den
Onkel rief ich nicht — und ploͤtzlich, als vb im er-
hoͤhten Schmerz Beruhigung liege — gleichwohl be-
wußtlos — rafft' ich die Fruchte auf und dwarf ſie
zum Fenſter hinans.
V»Erſchoͤpfi legr' ich mich auf's Bett. Doch, konnt'
ich wohl Schlaf gewinnen 2 Bald ſtand ich wieder
am Fenſter, ſah in den Mond
der Kirche, nach dem Platze, und weinte mich aus.
»„Der Morgen daͤmmerte heran.
war ich ſtehn geblieben. Oft bezeichnete ich mir, wo
die Aprikoſen gelegen in meiner Kammer und ob ich
noch eine bemerken koͤnne von den Hinausgeworfe-
en. Bergebens.
ein, im Innerſten bewegt und aufgereizt.“
„Kaum war es Tag, ſo klopft der Onkel an die
Tpär. vyLisbeth, ſteh' auf!. Es iſt doch der.
berge be im Bruſtlatz.
Eln Menſch in ſchlechter Kleidung.
Ohne Frieden, wie
rannt' ich in unſerm
Die wier⸗ ö
ſah wieder nach
Gedankenvoll
Angekleidet wie ich war, leg“
ich mich zum zweitenmale nieder, und ſchlummerte
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Soldat geweſen! Eben ſchleppen ſie ihn, eunn in
der Uniform, auf die Wache!½
vch ſprang ans Fenſter. Nichts war zu ſehn.
Doch', wie in jaͤher Erinnerung des ſeltſamen Ge-
ſtern mein Auge nochmals den Boden Kreifr⸗ — liegt
eine lezte Aprikoſe da! Schnell ergreif ich ſie und
(Der veſous l6ibr.
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2*I *
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— 10.
Ein Schwanz iſt ein enbehrüches Ding/ bht
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Moͤglich, erwiederte dieſer; doch, wie wuͤrdeſt *0
ſprechen, wenn du einen haͤtteſt!
Entbehrungsapoſtel! Wie? wenn ihr plbtzich .
kulle wuͤrdet? Was wuͤrdet ihr ſagen?
11.
„ Was treibt der Pudel? ſragte das Schꝛaf die ö
Spitzmaus.“ — Er lernt apportiren, kuſchen, auf
zwei Beinen tanzen, und allerlei ſeltſame poſſierliche
Spruͤnge — „Was ſoll ihm das nuͤtzen 264 — Alles,
vfff de das Minschen, er geht an den n Hef.
12. * ö
Ein junger Biber üͤbte ſi 99 in der Kunſt Hunger
zu leiden. Freund, ſagte der Koͤnig, der es eriuh
du treibſt ein ſeltſam Geſchaft. — ö
Muß ich nicht, Monarch 2.— erwiederte er —9
ö will ja ein Kuͤnſtler werden.
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Crabſchriften auf Rapoleon Bonsparie
EX quo natus, in hac primum. tellure duiescit
Omuia qui Bonapars credidit esse parum,
Nec factum quidquam, si quid superesset agendum:
Huice sit. terra levis, cui gravis ipse ſuit: —
Hatibius Rigensis.
2.
ILi Napoléon, ce fameux roĩ des rois.
ö Preud un Peu de repos Pour-! 1a. Premiere fois.
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Vapsteon, v der Kbn'ge König,
Ruht hier zum. erſten Mal' ein weuig
Der uede ſeher.