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Die Gartenkunst — 1.1899

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Olbrich, Stephan: Plauderei über Allee- und Promenadenbäume
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https://doi.org/10.11588/diglit.20975#0077

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DIE GARTENKUNST

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Punkte wird s-i ^\ _ TT Jahren,sofern

man doch $V ^-/« O-AV^OY^JtlOTEIi . K» die Anpflanz-

die Aussicht

vollständig
versperrende
grofse Baum-
kronen ent-
werten und
dem idealen
Zwecke ent-
fremden wol-
len.

Auch wo
die genannten
Voraussetz-
ungen nicht
zutreffen, ist
bei geringen

C. Saato'Y'-Hotel.

_ . ungen noch

jung sind, ist
dies ja ganz

wohl nicht
durch die
Passade ver-

deckendeoder -S/j^!s!maSS Ä CS ^ rX&^cV ' wWiflfffl angenehm,

aber mit fort-
schreitender

Gröfsen-
zunahme der
Bäume wer-
den meistens
die Wohnun-
gen so stark
beschattet,
dafs noch
kaum ein er-
wärmender
Sonnenstrahl
die Hauswän-
de trifft. Und
das sollen ge-

Strafsenbrei- rtäfMäVSm ^_?V*vW« x sunde ange-

ten in den
weitaus mei-
sten Fällen die
Auswahl der
Baumsorten
für viele Allee-
pflanzungen
eine verfehlte
zu nennen. Bs
sind zu grofse
Ausdenung

nehme Woh-
nungen sein?
Die Einwoh-
ner müssen
dann in Kur-
orte reisen,
um die Wohl-

thaten des
Sonnenschei-
nes geniefsen
zu können.

annehmende ^ ^ "*| ""^ ¥P"T T'T* Ich will nur

Sorten ver- ^ eine einzige

wendet und jm Stadt von vie-

diese oft noch Jfflra M %Ü len nennen,

obendrein viel----*"—v» wo mir die er-

zu eng ge- Jlfe/^taÄ. wähntenÜbel-

setzt. Da- | .....| | | , | j ■ t ^ stände aufge-

durch wird 0i23*se7S & 10 Meter fallen sind:

für später der Freiburg i. B.

Zutritt von Luft, Licht und Sonne für die daranstofsenden Dort sind einige der schönsten, von der noblen Welt
Häuser ganz verhindert, und solche Strafsenbäume werden bewohnten, villenartig bebauten Strafsen, die, da es nicht
nur eine unangenehme Nachbarschaft. besondere Verkehrsstrafson, sie auch noch schmal angelegt

Können aber solche Wohnungen, wie es dann namentlich sind, an beiden Seiten in ganz ungenügenden Abständen
für die unteren Etagen derselben zutrifft, gesund und be- mit Acer platanoides und Acer Pseudoplatanus bepflanzt,
haglich sein? Nur sonnenreicho Wohnungen sind trocken Die Bäume, noch im jugendlichen Alter, bewirken jetzt schon
und gesund und sollten nicht durch unzweckmäfsige, zu mit ihren grofsen Kronen und schwerem, grofsem Laubwerk
dichten Schatten _ werfende Strafsenbäume unmöglich ge- in Verbindung mit den Gehölzpflanzungen der anstofsenden
macht werden. Gärten einen so tiefen Schatten, dafs nach den häufigen

Noch zweckloser und verkehrter erscheint es mir, Gewitterregen es wieder lange dauert, bis die Strafse
wenn man solche unpassende Bäume an Strafsen pflanzt, trocken wird, weil gar keine Sonne sie treffen kann, und
die einen Villa ähnlichen Charakter besitzen, wo ohnehin das soll gesund für die angrenzenden Wohnungen sein?
schon jedes Gebäude mit einem Garten umgeben ist, der Hier wären gerade kloinlaubige, keine grofse Ausdehnung
mit Schatten spendenden Bäumen natürlich auch noch annehmende Baumsorten am Platze.

mehr als nötig vollgepfropft worden ist. In den ersten Der Antrag des Gartendirektors Herrn Kowallek in

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