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Die Gartenkunst — 1.1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.20975#0101

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DIE GARTENKUNST

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kann auf Wunsch Eingang und anschliefsender Weg auch
zur Benutzung für Fuhrwerk hergerichtet werden.

Der in einer Ausdehnung von 3650 qm projektierte
Weiher dürfte unter den obwaltenden Umständen an
der dafür vorgesehenen Stelle günstig gelegen
sein. Zunächst wird man von dem Gebäude, den Terrassen
und angrenzenden Wogen einen schönen Blick über die
grofse, grüne Rasenmulde nach dem Wasserspiegel haben,
während im Hintergrunde wieder sanft aufsteigende Rasen-
fläche und der Pavillon einen Ruhepunkt für das Auge

Von kostspieligen Projekten, wie: Wasserfälle, Fon-
taine etc. wurde abgesehen, namentlich auch weil Angabo
über die zur Verfügung stehende Wassermengo fehlt.
Eine Fontaine könnte ja auf Wunsch leicht an passender
Stelle angebracht werden. Betreffs der Wegführung ist
zu bemerken, dafs die Wege im grofsen und ganzen
immer dem Terrain folgend und in einfachen Windungen
nach allen Teilen des Parks führend, geplant wurden. Die
Hauptwege sollen i m, die Verbindungswege 3 m und der
Fahrweg incl. Bürgersteig 6 m breit werden. Die Be-

Mit dem vierten Preise ausgezeichneter Entwurf.
Verfasser: Gebr. Siesmayer, Frankfurt a. M.

bieten würde. Den Weiher weiter nach oben schieben
zu wollen, wäre unnatürlich, weil das Wasser auf den
tiefsten Punkt gehört, denselben aber weiter nach unten,
also dem tiefsten Punkte des gegenwärtigen Terrains, zu
placieren, wäre unpraktisch, weil dann das Weiherbett in
aufgefüllten Boden käme, die Haltbarkeit Einbul'se erlitte
und die ganze Anlage kostspieliger würde. Die zur
Herstellung des Weihers auszuschachtenden Erdmassen
lassen sich naturgemäfs am leichtesten in der nahen tief-
liegenden Wieso unterbringen. An der schmälsten Weiher-
stelle wurde eine Brücke mit Naturholzgeländer projektiert.

Pflanzung der Anlage ist hainartig gedacht und würde in
der Hauptsache aus Laubwaldgehölzen bestehen müssen.
Nadelhölzer sollten nur in verhältnismäfsig geringer Zahl
verwendet werden, da solche in Schliefspflanzung dem in
dortiger Gegend unvermeidlichen Rufs schlecht wider-
stehen würden. Die Randpflanzung ist dicht und hoch
vorgesehen, um auf diese Weise die angrenzenden Bahn-
dämme und die projektierte Strafso zu decken.

Als Einfriedigung dürfte sich T-Eisen mit stärkerem
Drahtgeflechte empfehlen. Solche Einfriedigung ist billig,
einfach und haltbarer als Bretterplanke. Ein Einblick in

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