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Die Gartenkunst — 1.1899

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Fritz, Carl: Eiskeller in Gartenanlagen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20975#0156

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142 DIE GARTENKUNST

und Kelleraushub gewonnenen Material eine etwa 1,20 m gemäfs mit Erde überdeckt und bepflanzt werden. Es
hohe, die Villa umgebende Anschüttung, oft in Form einer blieb daher nichts weiter übrig, als dem an dieser Stelle
Terrasse, gewünscht wurde. Auf so kleinen Grundstücken, ganz unmotivierten Erdhaufen eine möglichst ansprechende,
welche aufser der Villa nebst Terrasse zumeist noch ein äufsere Form zu verleihen, was umso schwieriger war, als
Nebengebäude als Hausmeisterwohnung, einen Hof, einen wegen des beschränkten Raumes zwischen dem Eiskeller
Spielplatz, den Eiskeller, den Vorgarten und womöglich und der Villenstrafse einerseits und dem Nachbargrundstücke
noch einen kleinen Küchengarten enthielten, blieb eine An- andrerseits der Erdhügel steile Böschungen erhalten mufste.
läge im natürlichen Stil ausgeschlossen. Die mit Rohr- Um denselben mehr Halt zu geben und um die nach der

Strafsenseite zu gelegene Böschnug,
welche wegen einer Aussicht in den
> gegenüberliegenden Kurpark nur seit-

^ lieh befianzt werden durfte, natür-

\ '■J licher zu gestalten, wurden die Ab-

<\ V/tO/tW hänge an einzelnen Stellen durch

Steinblöcke abgesteift, so dafs das
xs^^s^^sy^ Ganze den Charakter einer kleinen

y^^xx^v^^ Felspartie erhielt. Wie die Ansicht

zeigt, krönt den Eiskeller-Hügel ein
<^ Pavillon aus Natureichen holz, dessen

acht Träger in dem Mauerwerk des

■VVA/, OV

?%---»- • Eiskollers befestigt sind. Zu diesem

^f^^\r^AA,Ai?'~' Pavillon führt von der Gartenseite

^_____T 2_ aus ein g|eicnmäfsig ansteigender,

(J. jJ beiderseits mit Geländern aus Natur-

£ i \4J ^ eichenholz versehener Weg (vergl.

WfCwVÜC s<H,u> Skizze). Durch einige niedrige,

ih___ yff^}^-) S^^i* schräg über den Weg gelegte und

^^^^^^^Ni ^vViy gleichzeitig zu Wasserableitungs-

*-;j0ffc ' 'yjjjfc. \\v<r s rinnen ausgearbeitete Abstufungen

•P^^9~~äMJ^%^^^^^ / wird der Aufstieg bequemer gemacht.

J$Pt m/k**i$\ V^Y-W ^ • ?~> <4 Der Vorbau und der Eingang zum

_—'^"^&-^.X>§m ^ / Eiskeller sind durch seitliche Vor-

y^^^Q^f^ ÄV^ar k"kS^ >\ / pflanzungen von der Villa aus ver-

fityWc^ fW\ /\ deckt; die Anschüttung ist durch

WSfeis, Z***^^ J$3$^£är / einen grottonartigen Steinbau an

!MTw ^tW' / dieser Stelle befestigt, Aufser dem

MM m" fc£2T'^ J obenerwähnten Blick vom Pavillon

fc^P^V /A"*-li¥V ^ aus 'n ^en Kurpark war nocn ein

^''"^ ^1\*ral&^At-.. ^" '71'_ zweiter auf den Plattensee etwa in

^^^^r-^^—f^'i^f' { .->-"i~-~>- nordwestlicher Richtung zu berück-

K^k^S^XfX^X^J^P^if^^^'"~ ^^W^ sichtigen. Die Bepflanzung besteht

v' ^ hauptsächlich aus Fichten. Uber die

£%cich$wt~&/Mft\dMidi sröfseron Steinblöcke lesen sich

Juniperus Sabina und Chamaecyparis

kmM—|—)—J—I—V—|—I—|-[—j-1-i—I-1—I—!—I-1- obtusa pygmaea; zur Vorpflanzung

bv* f i i * > e i r b * * * * » * * * ftm. wurden zumeist Taxus baccata und

Lagenplan des Eiskellers im Garten des Herrn Prof. Tannhofer in Siöfok (Ungarn). Buxus arborescens verwendet. Um

den Pavillon wurden verschiedene

dach versehenen Eiskeller erhielten einen Zugang und Schlingsträucher gepflanzt, und zwischen den Steinen be-
wurden möglichst hinter einer breiteren Grenzpflanzung finden sich einige alpine Stauden. Die auf der Skizze
gegen das Nachbargrundstück versteckt. Auf einem Villen- bezeichneten Höhen beziehen sich auf die mittlere Seehöhe
grundstücke konnte, weil der Besitzer zwei nebeneinander 100 m über dem N. N. (Triester Pegel). Der Grundrifs des
liegende, etwas tiefere Parzellen gekauft hatte, eine An- Eiskellers ist in unterbrochenen Linien angedeutet,
läge im natürlichen Stil entworfen werden, in welcher ein
Hügel den aus Stein mit Überwölbung gebauten Eiskeller
deckte. Auf einem anderen kleinen Grundstücke aber
erhielt ein ebensolcher Eiskeller nahe der Villenstrafse
seinen Platz und sollte nun dem Wunsche des Besitzers
 
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