Die Gartenkunst (1.1899)

I, 9 DIE GARTENKUNST

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24000 Samen = ca. 22,67 g*)

auch darauf bestehen mufs, Grassamen und andere land- von bekannter Gröfse, so dafs man nach keiner Richtung

wirtschaftliche Sämereien gegen Garantieleistung für ge- hin im Unklaren bleibt.

wisse Gebrauchswertprozente zu kaufen, geht aus den vor- ^ ^

stehenden Berechnungen ebenso deutlich hervor. . , _ . , U.r ("1„n. 'lC 16

r,. , . , T , . ,T . ,. .'■„ ist zur Erzielung eines feinen dauernden Garten-

üie bei der Lappenprobe erzielten Keimresultate stellen * ■ ~ ,

. , , . ., . , i •••'i.'j" w • je rasons an Samen von 100% Gebrauchswert er-

sieh bei weitem gunstiger als sich das Keimen der Samen , ■ '

n • , -. TV . . ... forderlich:

im Freien unter der Einwirkung widriger Witterungs-
verhältnisse vollzieht. Im Freien keimen viele Samen, !• Für guten mittelfeuchten Gartenboden in freier
welche bei der Lappenprobe noch recht gute Keimprozente sonniger Lage:

ergaben, in viel geringerer Anzahl und ist es durchaus Cynosurus cristatus . . . 6000 Samen = ca. 2,50 g
nötig, bei der Samenbeschaffung hierauf Rücksicht zu Festuca heterophylla . . 6000 „ = „ 6,67
nehmen. Grassamen-Handelsware, bei welcher ein nur Lolium perenne .... 6000 „ = „ 11,50

geringer Gebrauchswert gefunden wird (wovon also im Poa pratensis..... 6000 „ = „ 2,00

Verhältnis zu dem erforderlichen Gebrauchswert ein ange-
messen gröfseres Samenquantum beschafft werden mufs),

sollte möglichst vor der Aussaat nochmals scharf gereinigt 2. Feinster Teppichrasen

bezw. abgestäubt werden. Überall bei Grassamen von ge- für guten mittelfeuchten Gartenboden,

ringem Gebrauchswert finden sich eine Menge Unkraut- a) In freier sonniger Lage,

samen, welche, wenn nicht eine wiederholte Reinigung des
Saatgutes vorgenommen wird, mit auf den Rasenplatz ge-
streut werden und von vorne herein den Rasen verun-
krauten. Es kommt noch hinzu, dafs man bei gering-
wertigem Saatgut, von dorn man eine Menge ausstreuen
mufs, damit überhaupt nur etwas aufgehe, leicht zu dünn
säet, weil man gar keinen sicheren Mafsstab für die fest-
zuhaltende Dichtigkeit hat, und gar zu leicht glaubt, des
Guten zu viel zu thun. Wer nun gar noch, wie das so
häufig vorkommt, mit dem Aussäen des Samens Leute
betraut, die von der Wichtigkeit ihrer Handlung gar keine
Ahnung haben, braucht sich nachher nicht zu wundern,
wenn er mit der schärfsten Brille alles andere, nur nicht
die gesäeten Rasengräser entdecken kann, um so weniger,
je weiter der Same hat reichen sollen.

Die Grassamen-Handelsware, auch die beste, giebt
nicht genug Sicherheit, dafs man derselben, ohne sie vor-
her zu prüfen, so viel Vertrauen, als nötig ist, entgegen-
bringen darf. Die fabelhaft niedrigen Preise für Gras-
samenmischungen, wie sie in Katalogen und Offertenblättern
erscheinen, verglichen mit den Preisen für erste Qualitäten
„reiner Sorten", verursachen mir ein gelindes Gruseln,
weil ich weifs, dafs man zu diesen Preisen nichts Ge-
scheites liefern kann. Im Interesse einer höchst wünschens-
werten Besserung auf diesem Gebiete hätte ich nur den
einen Wunsch, dafs die überwiegende Mehrheit aller Land-
schaftsgärtner energisch Front machen möchten gegen den
Unfug einer die Qualität der Ware bis auf ein Wertminimum
herabdrückenden schmutzigen Konkurrenz, die nur solche
Dimensionen erreichen konnte, weil sie in der in den be-
teiligten Kreisen herrschenden Unwissenheit eine so kräftige
Stütze findet. Nur mit den Waffen des Geistes kann man
hier einschreiten — und nötig thut es! —

Cynosurus cristatus .

. . 6000

Samen

= ca.

2,50 g

Festuca heterophylla

. .- 6000



ii

6,67 „

Agrostis alba stolonifer

a . 6000





0,50 ■

Poa pratensis . . .

. 6000





2,00 „



24000

Samen

— ca.

11,67 g*)

3. Desgleichen,

b) Halbschattig

und unter



Bäum e n.







Cynosurus cristatus .

. . 5000

Samen

= ca.

2,08 g

Festuca heterophylla

. . 5000

11



5,50 „

Lolium perenne . .

. . 4000

11



8,00 „

Poa pratensis . . .

5000

»

n

1,67 „



. . 5000



»

1,08 „



24000

Samen

= ca.

18,33 g*)

4. Für guten, in der wärmeren Jahreszeit stark

austrocknenden

Boden





Grofser Dürre anhaltend ausg

ese tzt.

(Rasengräser

für ein

südliches

Klima.)



Agrostis vulgaris

. . 7000

Samen

= ca.

0,67 g

Festuca heterophylla

. 7000

„

= „

7,75 „

Poa pratensis . .

. . 7000



== „

1,90 „

Poa compressa**)

. . 3000





0,83 „



24000

Samen

= ca.

11,15 g

5. Für guten bewässerbaren, stark äustroc

inenden



Bode h.







Agrostis vulgaris . .

. 5000

Samen

= ca.

0,42 g

Agrostis alba stolonifera . 4.000



n

0,33 „

Cynosurus cristatus .

. 4000





1,67 „

Festuca heterophylla

. 5000



= „

5,50 „

Poa pratensis . . .

. 6000

n



2,00 „



24000

Samen

= ca.

9,92 g

Nach Klima, Lage und Bodenverhältnissen würde man Für schattige Plätze werden von Poa nemoralis 4000
die beschriebenen Rasengräser in der Weise, wie in nach- Samen = ca. 0,08 g obendrein hinzugesetzt,
folgenden Tabellen angegeben, praktisch zu verwenden ^ Von Anthoxanthum odoratum ist >/*> der erforderlichen Gesamt-
haben. Die Angabe des für 1 qm erforderlichen Samen- KOnicrzahl der Mischung obendrein hinzuzufügen.

, •_ , . . ,, . i ..>•*) Poa compressa soll wenn irgend entbehrlich, nicht benutzt

bedarfs nach Gramm und im Dezimalbruch ausgedruckt, ^ ^ die füj. dasselbe. in Ansatz gebraohte Kömerzahi dann auf

gestattet eine leichte Umrechnung für jede beliebige Fläche aic anderen Arten gleichmäßig zu verteilen.