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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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Januar
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0097

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Heidelberger Tagblatt.

Ui. 23.

Nch^Prei's nüNIvicrballnngSblall vi'krlc!.
jährlich 36 kr.

Somitag, 29. Jammr I.86V.

D e i? t s ch l a n d.

Karlsruhe, 26. Ian. Das hcute
crschi'enene NegkernngöiÜatt Nr. 4 enthält
ferner:

4) Dlciisincichrlchtcn. Slußcr dcn schon initj,cthcil-
tcn noch folgcndc: Sc. KSnigl. Hohcit dcr Groß-
hcrzog häbcn 'Sich gnädigst bcwogcn gcfundcn:
untcr dcm >9. d. M. dcn Lchrcrn Eckcrt ain Gym-
nasium in Offcnbnrg, Nioola am Gvmiiasium iu
Bruchsal, Eblc aui Luccum in Frciburg, Habcrmchl
aui^Lyccniu^ iii W^thcini, ^Vl^h aii^Gymii^sium^in

Patcntcrthcilung an dcu Gcncraldircktor vr. Ebr.
Elemm auö Drcüdcn bctrcffcnd. o) Dlc Patcnt-
crthcilung an H. V. Piuondcl dc la Vcrtochc und
Graf Eh. I. Massou d'Aulumc auö Pariö bclrcffcnd.

III. Dicnstcrlcdigung. Dic cvaiigclischc Pfarrci
Nappcnau, Diözcsc Ncckarbischoföhclm, mit ciiicm
Kompctcnzanschlag von 888 fl. 46 kr.

Karlsruhe, 26. Jan. (Schluß dcr
18. össeiitl.' Sitziiiig.) Gegenstaiid der
Dageöordiiiing sind die Brrichte dcr Ab-
geordnctcn Paravlei'ii! und Heußer nbcr
das Dudgct dcs Ml'iilstcrl'iiins des Jnnern
sur 1860 niid 61. Zu dcin Dktel „Evan-
gelischcr Obcrkirchcnralh", bek welchcm
die Fordernng eknes Staatsbcitrags von
19,042 fl. giitgchckßen wkrd, bedancrt
Dlankcnhorn unter Hkuweksling auf eknen
Aiisspruch dcs sriHcren Staatsniknksters
Wknlcr (niau solle nkcht gegen dke Pke-
tistcn eknschrcktcn, sic abcr auch nkcht zur
Hcrrschaft gclangen lasscn) dke gegenwär-'
tige Zusaniineiisktzung dkescr obersten Kkr-
chenbehörde aiisMäiiiicru, wclche allc ckner
k"si"^3cii kkrchlkchcn Nkchtung angchörcn.
Die Billigkckt i,nd der Frkede dcs'Landcs
cs, däß auch auderc Nkchtungen
'M's Vertrctung fänden. — Der Wunsch
nach Verciufachuilg dcs Staats-Organks-
mus iind nameutlich Nediickrnng dcr Krcks-
regkeriiiigcii vcranlaßt den Präsidentcii dcs
Mknksterkliiiis dcs Inucrii zu dcr Erklä-
rung, daß sich die Negkcrung mkt der
Diirchsührung des Prkuzkps dcr Oeffeiit-
sichkckt uiid Mliiidlkchkekt kni Sträfverfah-

rcn beschäftkge, daß man nkcht geglaubt
habc, den hiczu erforderlkchen Mehrauf-
von gegen 100,000 fl. zur Zekt bean-
spruchen zu köunen, daß abce fcdc thiin-
lkche Ersparniß kn der Vcrwaltiing ckn-
trcten werde. Diese Erklärung wird, km
Hinblkck aus dcn gegenwärtkgen Zustand
unscres Strafverfahrens, welches nach
Abschaffnng der Beweistheorke und Ver-
mkndcrung der Nkchterzahl von fünf anf
drek ohne glekchzcktkge Cknführiing des
mündlkchcn Verfahrens vor Collcgkalge-
rkchten dke nothwendkgen Garantken eknes
gerechten Sprnches nkcht bketet, von Faller
frcndkg eiitgegengcnommen.

Dek dcr Untrrabtheklung „Gehaltc" freut
sich Schaaff, daß nuninehr den Nefcrcn-
dären, welchc km Staate angestellt seken,
ckn jährlkcher Gehalt von 600 fl. gesichcrt
wäre; cr wünschc nur, daß anch dke ^nits-
aktuare besscr gcstcllt werdcn möchtcn. Zhm
schlkeßen sich Noßhkrt, Fallcr und Fischler,
Ictztcrer mit dcm Bcmcrkcn an, daß die
Kammer bek Berathung der jüngst eknge-
laufencn Bkttschrkft vkclcr Slktuare kn dcm-
sclben Betreffc Gelegenhekt zu ekilem An-
trage an großh. Negkerung crhaltcn werde.
Achcnbach kst gegen eknc. Erhöhung, so
langc' man ^noch tauglkchc und -tüchtkge
Subfekte finde, woraiif khm Schaaff cr-
wkcdert, daß man bek ckncm solchcn Gruiid-
satze dahkn gelange, dkc Dkenststellcn km
Lande an dcn Wcnkgstliehmeiidcn zu ver-
stekgern. Tke Siinime für Uiiterhalt.ung
der Staatsgebäude halten Schaaff und
Frkdcrkch für unzurekcheiid; Paravkcini und
Blankcnhorn wkdcrlcgen dkcscs. Tktcl 7,
Allgemckne Sl'cherhcktspvlkzck, veranlaßt
Schaaff, den Wunsch nach Vermchrung
des Gcndarlnerkckorps und Aellderung kn
der Montkrung desselben, knsbesondcre Bc-
tresss der lästkgcn Kopfbedeckung anszu-
sprechen. Äuch iLchwarzmann kst für eknc
Vcrmchrnng, Bär. v. K. dagegen sindet
weder Gründe zn dem Eknen noch zn dem
Andcrii. Man solle den Gcndarnieu nur
nkcht koiitrollkrende, nkcht kn khrein Wkr-
kungskrekse lkcgcnde Dicnstverrkchtliiigfn
übertragen, dann wcrde dkc Zahl aus-
rckchen. Gch. Nath v. Stengcl cntgcgnct,
daß zur Zekt ekne Verinehrung dcs
Gendarnierkekorps nkcht nöthkg sck; sffr
dkc öffcntli'che Sicherhekt des Landes sei
gcuügcnde Vorsvrge getroffen, auch hättcn
fich dkc moralkschen und fittlkchen Zustände
deö Vvlkes gehobcn. Wcnn dkc Gendarliierke

zu Dkensten vcrwendet wcrde, wozu sie
nicht bcstkniint sek, so werde dic Großh.
Negierung, sobald sie Keiiiitni'ß hicvon cr-
lange, Abhülfe eintreten lasscn, wie sie
dieses erst kn jüngstcr Zckt bek andcrn
Fällen gethan habe. Friderkch kst erfrent,
daß der Wunsch anf Verinehruug von zwei
Beamtcn und nkcht von Bürgern angeregt
sek, ebenso übcr das lobcnde Zeugniß des
Herrn Präsidenten des Mknkstcrkuuis des
Jnnern bezüglkch der Hcbung nnserer sitt-
lichen Znständc. Dke ganze Kanimer sollte
daffelbe hker auch abgeben. Sämmtliche
Kommkssionsanträge erhaltcn dke Genehmi-
gung der Kainmer. Sodann kam der
Vcricht des Sjbg. Heußer, gleichfalls über
cknigc Tktel dcs Voranschlags dcs großh.
Mkiil'sterkiiniö des Jniicrn, znr Berathnng.
Tkt. 14. Für mklde Fonds und Aruicn-
anstaIten,.Staatszilschiiß 99,164 fl.; Ti-
rcl 15. Hekl- und Pflcgcanstalt Pforzheim,
für jcdes Jahr: Eknnahine 98,614 fl.,
Lasten 53,139 fl., Ekgentlicher Staats-
aufwand 82,707 fl. Tkt. 3 iinc- 16, Hcil-
und Pflegcanstalt Zllenau, für jedes Jahr:
Eknnahme 190,775 fl., Lasteu und Vcr-
waltungskosten 90,175 fl., ckgentlkcher
Staaksaufwand 141,845 fl. Tkt. 4 und
17. Polkzeilkche Verwahrungsanstalt, sür
bcide Jahre: Eknnahinc 41,700 fl., Lasten
uud Verwaltiliigskosten 31,432 fl., ekgent-
lkcher Staatsaufwaiid 31,455 fl. Nach ek-
ner kurzen uiiweseiitlkchen Besprechnng
werden. obkge Sunimen von der Kammer
bewkllkgt nnd dke Si'tzung gcschlossen.

Karlsruhe, 26. Jan. Dkc Mehrhekt
bckdcr Kammern soll darübcr eknkg
scin, daß der ganze Jnhalt dcs Konkor-
dats als zur ständkschen Z'iistkmmilng ge-
hörkg betrachtet imd cknc Vorlage hkerübcr
an dke Stände verlangt werden sott. Ob
der Berkcht des Abg. Hkldebrandt schon bald
erstattet wkrd, svll noch von der Eknsicht
mchrerer wkchtkge.n Aktenfaszikel abhängen.
Man bcrechnet scho» jetzt dke Anzahl'der
zwekten Kainmer, welche vermuthlkch fnr
'das Konkordat sikmineii werden, auf 10,
iiänilkch^ Junghanns, Prcstknark, Huber
u. Glekchcnstckn, Dahmcn, Roßhkrt, Kainm,
Fkschler, Lanber und Ullrkch. ' Höchstens
2—3 Une.iltschkedene köiintcli noch zn dkeser
Zahl koinmcn.

Karlsruhe, 26. Jan. Se. Großh.
Hohekt d.er Prknz Karl kst heute Mittag
nach Wken abgerekst, n»i sekne dortige
mklktärksche Stclliing ekiizuiiehincn.
 
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