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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (Januar-August)) — 1931

DOI Kapitel:
Nr. 32 - Nr. 55 (1. Mai - 30. Mai)
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Jugend bedeutet Sturm und Kampf, Kraft-
entfaltung, die ſich das Leben geſtalten will!
Echte Jugend iſt das Quellwaſſer im Strome
des Dolistums — ihre Ziele ſind vom Idealis-
mus getragen, ſie ſieht das Leben wie einen
Granitblock an, der erſt geformt werden will!

Wenn die deutſchgeborene Jugend in der
Segenwart um ſich haͤßlichkeit und Entartung,
Ichwäche und Spießertum im ſog. „offiziellen“
Deutſchtum erblickt, ſo will ſie ſich den Zeit-
erſcheinungen nicht einordnen, ſondern grund-
ſätzlich die Daſeinsbedingungen umge-
ſtalten. Echte Jugend iſt volksverbunden,
noch nicht angekränkelt vom Klaſſenbewußt-
ſein der Reaktion oder des Marxismus, die
Kalf in ihre Adern zu ſtreuen verſuchen. Welche
politiſche Organiſation aber könnte der vor-
wärtsſtrebenden Kraft des willens näher liegen
als die nationalſozialiſtiſche Bewegung, die
unabhängig, an kein verſtaubtes Programm
gebunden, nur das Ziel hat, die Lebensformen
des deutſchen Dolfes zum Glücke aller Dolks-
genoſſen umzugeſtalten.

Die Reaktion ſucht materiell und kulturell
vorrechte zu konſervieren, die durch eine
überaltete Geſellſchaftsordnung hochgezüchtet
wurden; der Marxismus will den National-
Jozialismus töten und den Sozialismus zur
hirnloſen Schablone verfälſchen.

Der naturgegebene Inſtinkt des jungen
Menſchen muß ſich gegen beide Entartungs-
erſcheinungen wenden, die in ihrer Zwed-
mäßigkeit materiell dasſelbe bedeuten, näm-
lich Verſtlavung deutſchen Blutes und Geiſtes
unter die Diktatur von Dolksverderbern, die
zum Schaden der nationalen Geſamtheit ſich
ein feistes Eigenleben ermöglichen wollen!

Der tiefſte Sinn des Nationalismus iſt, da-
für zu kämpfen, daß dem künftigen Geſchlechte
in Rultur und Wiſſenſchaft eine hoͤhere
Lebensſtufe erwächſt, als dem gegenwärti-
gen heſchieden wurde, ſo daß die edeljten Kräfte
der Nation ſich in Sreiheit entfalten können.
Für dieſes Ziel muß ſich die Jugend begeiſtern,
* ſie einer deutſchen zukunft würdig ſein
will!

Entartung iſt das Kennwort des
nachrevolutionären Deutſchland. In
Reaftion und Marxismus erſtarrte die Seele
des deutſchen Dolfes, bis der hammerſchlag
des Nationalſozialismus für den deutſchen Geiſt
die Tore öffnete. Was wir ſeitdem von der
Entwicklung der NSDAP. gehört haben, iſt ein
Frühlingsſturm in der Geſchichte des deutſchen
Dolkes, der rauh war und haͤrt, rückſich!slos,
aber gerade darum ſchöpferiſch junges Teben
in den Tiefen der Nation weckte.

Im Stadltheater:

Die nationalſozialiſtiſche Bewegung läßt
ſich auf einen Nenner charakteriſieren. Sie will
einfach den deutſchen Menſchen ſchaffen damit
er zäh und aufrecht, der Dolisiraft bewußt,
ſein Schickſal ſchmiede! Die deutſche Revo-
lution wird der Aufbruch derjenigen
Kräfte ſein, die den Deutſchen noch
einmal ein heldenzeitalter erleben
laſſen!

Jede Partei wirbt um die Jugend und ver-
ſpricht ihr viel. Die Rationalſozialiſten

fordern von ihr alles: Leben, Gut und
Blut in den dienſt des vaterlandes zu
ſtellen. Der höchſte Lohn ſollen erfüllte
pflichten werden.

Wenn die deutſche Jugend ihrer Beſtim-
mung, Quellkraft der Nation zu ſein, dienen
will, dann rüſtet ſie ſich für völkiſche Leiſtungen
und tritt in die Reihen der Kämpfer. Wer zag-
haft bleibt, iſt ſchon im Frühling dürres Laub.
Der Nationalſoʒialismus, die Lebensform des
erwachenden Deutſchlands, iſt an ſich Jugend.
Zwiſchen lluferſtehung und Untergang hat
Deutſchland die Wahl.

Die Jugend muß nationalſozialiſtiſch
ſein, weil Deutſchland nicht unter-
gehen darf.



Dienſtſtrafverfahren
gegen Pfarrer Eckert.

In dem —4 — gegen Pfarrer
Eckert iſt die Vorunkerſuchung —4 und
der Anklagevertrefer hat eine ausführliche An-
klageſchrifl dem Oberkirchenrat vorgelegt, der
daraufhin die Sache dem Dienfigeriht zur Entk-
ſcheidung überwiejen hat. Die ken ſind
nunmehr dem Vorſihenden des Dienſtgerichks zu-
egangen und es iſt anzunehmen, daß in der er-
4 älfte des Monaks Juni die mündliche Ver-
andlung vor dem Gericht ſtaltfinden wird.
*

Naſſenentluſſungen im Saargebiet.

Wie wir aus dem Saargebiet erfahren be-
abſichtigt die Bergbau Verwaltung des Saar-
gebiefes wiederum ‚ca. 6000 Bergarbeiter zu
enklaſſen. Die Enklaſſung wird begründet mit
dem ſchlechten Gelchäftsgang der Saargruben.

. Bekanntlich befinden ſich die Saargruben feit
dem Friedensverfrag in franzöfijhem Veſitz.
Von Anfang an wurde hier ein unverankwort
licher Raubbau gekrieben, der lehthin auch das
Bergunglück zur Folge hatte. Es iſt ganz na-
kürlich, daß dieſer Raubbau ſich irgendwie ein-
mal rächen mußte! Nachdem man die beſten
Kohlenflöße abgebaut hat, Minderwerkige ein-
fach liegen ließ, mußte einmal der Zeitpunkt
kommen, wo Ddie Gruben unrenkabel werden.
Jede Slaalgverwallung hätte in Zeiken des gu-
ten Geſchäftsganges Rejerven geſammell, um
ſeine QArbeiter in Zeiten der Krije halten zu
können. Die Saargrubenverwaltung dagegen hat
die zeitweiſe ſehr hohen Einnahmen in den fran-
zöſiſchen Staatsſächel fließen laſſen. Da in eini-
gen Jahren die Saargruben bezw. das Saar-
gebiet wieder an Deutſchland zurückfallen,
müßte man der Anficht ſein daß die Ftanl?‚öiiicbe
Srubenverwaltung alle Maßzregeln krifft, um die
Saargruben rechk hoch im fiurga zu halten. Wur-
den doch bei den Pariſer Saarverhandlungen
ungeheure Summen genannt, welche für
en Rückkauf der Gruben durch Oeukſchland
nötig wären. Die franzöſiſche Grubenverwal-
tung denkt aber garnicht daran, die Belegſchaft


Singſpiel von Hans Müller. Muſik von
Ralph Benatzkh.
Benahky iſt krampfhaft beſtrebt, die mo-
derne Operette aus ihrem Stumpfſinne heraus
auf neue beſſere Pfade zu relten. Das ift


ſich bemüht, den können wir erlöſen. Bis
jeht iſt ihm dieſe Erlöſung nicht geglückht.
Vielleichl kam er der Löſung ſeines Pro-


Spiel „Meine Schweſter und ich“. Wie ſchon
in den „Drei Musketieren“, ſo auch in dem
Weißen Rößl“ ſcheint er nach dem Rezepk
von Goethes Zheaterdirektor zu arbeiten:
Wer vieles bringt, wird manchem etwas brin-
gen. Was wurde da geſtern nichk alles auf
die Bühne gebracht! Sogar der gute alte
Kaiſer Franz Zoſef wurde nicht verſchont
(übrigens von Fritz Marckks in guker
Mashe und ſo rührend ſympathiſch darge-
ſtellt daß auch das wildeſte Republikanerherz
erweicht werden mußte). Ein Herr Hans
Müller hat den netten Schwank (von Blu-
menthal und Kadelburg aus der Vorkriegs-
zeik ohne jeden erſichtlichen Grund zu einem
Singſpiel „umgewandelt“. Unter einem
Singſpiel ſtelll man ſich gemeiniglich etwas
anderes vor als eine ungehührlich lange und
dadurch allein ſchon langſtielig gewordene
Operetten Tanz Revue in der ſich ſüßliche
Sentimenkalität und Jodler⸗Romantik mit
Schnoddrigkeik und mehr oder minder ver-
deckker Schlüpfrigkeit vermiſcht und der ver-
gebliche Verſuch gemacht wird, Schuhplattler
mik Niggerkänzen auf eine Note zu brin-

gen.
Die Muſik Benatzkys hat hat den unleug-

baren Vrozug, eines fiotlen und melodiöſen
Fluſſes.

ſeiner Tanzthemen nicht-hinweg:: Darum



greiff er auch in dieſem Werke wieder mit
Vorliebe nach bekannten und bewährken
Liedweiſen, die nicht ſeinem Acker entſproſ-
ſen ſind, die er aber nicht ungeſchickk
zu verarbeiken verſteht.

Die Aufführung der Novität war gewohn-
kermaßen recht gut. Ly Brühl als Wirtin
und Frig Ploder als Zahlkellner, Fr i
Frank als Rechksanwalt RihHard E r d-
mann und Mizzy Seibold als Vaker
Gieſecke und Tochter bildeken den heikeren
Mittelpunkt um den ſich die anderen Mit-
ſpieler mit größtenteils gukem Erfolge reihken.
Desgleichen Arnold IJuhn, der nicht nur


dern auch als Sigismund Sülzheimer ſo Ddis-
kret ſpielte, daß er ſicher nicht den Unwillen
des Vereins zur Abwehr des Antijemitismus


Die Inſzenierung ließ nichts zu wünſchen
übrig, ſogar einen ganz nakuraliſtiſchen Ge-
witkerregen bekamen wir vorgeführi. Die


kreibungen der verſchiedenen Tanzmimiken
werden wohl erſt wieder verſchwinden, wenn
eine Zeik beſſeren Geſchmackes wiedergekehrt
ſein wird. Das Publikum feierte alles Ge-


Juſt.

aller eauder
vereinigt Euch!“

Der Amerikaner Sinclair Lewis hat einen
Roman „Babbit“ geſchrieben, den ich allen deut-
ſchen Amerikaſchwärmern dringend zur Lekküre
empfehle, damit ſie einmal erkennen wie es in
jenem gelobten Land eigenklich ausſieht! „Bab-
bif“ iff der Zyp des heutigen Amerikaners —

ein hoͤher nur dem Verdienſt

„Babitts

2


zu halten Unter dieſen 44 wird die
deutſche Reichsregierung es ſich zu überlegen
haben, ob ſie den von Frankreich geforderten
hohen Preis für die Gruben zahl.t

Den Saar Mikumleuken wird die neue Ent-
laſſung der Bergarbeiter nicht willkommen ſein,
da ſie bisher immer betonten, daß das Saar-
gebiet nur bei Frankreich wirkſchaͤfkliche Vor-
leile genießen kann. Wir indes 4 der Mei-
nung, daß man durch dieſe Maßnahme die Berg-
arbeiter für den Anſchluß an Frankreich gefü-
gig machen will. Aber auch hier wird die 7
zöſiſche Grubenverwaltung ſamtk ihren Mikum-
leuten auf Granit beißen: Die Saarbewohner
werden nach wie vor kreu zu Deulſchland
ſtehen. G.

*

Der Kampf um den deutſchen Sprechfilm
im Elſaß.

Siraßburg, 19. Mai. Seit einiger Zeit be-
ſtehen lebhafte —— zwiſchen den elſaß
lothringiſchen Kinobeſizern und den franzöſiſchen
Filmverleihern wegen der Vermehrten Auffüh-
rung deutſcher Sprechfilm im Eljaß. Die inner-
franzöſiſchen Filmproduzenten und Verleger ſind
der Meinung daß im Elſaß Lothringen zu viel
deutſche und zu wenig franzöſiſche Sprechfilme
aufgeführt würden. Die elſaß lothringiſchen Ki-
nobeſiter machen demgegenüber geltend, daß fie
die Filme aufführen müßten, die das Publi-
kum verlangt. Es ſei aber eine unabweisbare
Tatſache, daß der franzöſiſche Sprechfilm in El-
ſaß Lolhringen nur ſehr * Anklang finde,
während die Aufführungen deukſcher Sprech-
filme ſtändig vor gutf befetztem Hauſe vor ſich
4 Man hat 3. B. in Straßburg feſtgeſtellt,
aß deutſche Sprechfilme weit über Ddie nor-
male Spieldauer vorgeführk werden können und
jelbit nach 14 Tagen vder drei Wochen noch
vollbeſehte Häufer erzielten. Nichk nur die äl-


gegangen ſind, auch die Jüngeren ſehen ſich viel
lieber deutſche wie franzöſiſche Sprechfilme an.
Die franzöſiſchen Filmverleiher faßten auf ihrer
%nfammenhunff eine Refjfolutfion gegen dieſen
uſtand, an deren Schluß ſie drohen, daß, wenn
hnen nicht bis zum 1. Mai Genugiuung gege-
hen werde, ſie jede Geſchäfksbeziehung mit dem
Gebiet von Eljaß-Lothringen abbrechen werden.



— —

4 2
2 * ſolle die CErlaubnis
filme zu raͤtioihl der deutſprachigen *
vpermindern. Ga und von Jahr zu *
Bevormundung die präfektorale Zen *
beſiher, die davon! ſich die
den, mit allen Kräfı ſtärbſten belrd

wehren

Neun Häuſer ggeüſchert.

Ü

einz, 19. M

Im Orke Hartheim bei, al
hellen Tag in einer Scheune lhoden brad i®
ungeheuer ausdehnte, “} S77 knaPP
einer Vierkelſtunde die halbe Dı alt in Fla |
men ſtaͤnd Der Brand hat befm?„g deshalb M}
raſch um ſich 4— weil die Eick jo na
aneinander gebauf und mit Girohdas . bebcd‘ 4
waren. Insgeſamt wurden neun ‘z„meien Y
Schutt und Ajche gelegt. Das Vieh unte
den meiſten Fällen gerettet werden. eig
iſt auch hier Schaden angerichtet worde. D
öſcharbeiten waren infolge empfindlichen W
ſerniangels erſchwert Der durch Feuer und %M
ſer angerichtefe Schaden iſt außerordenklich IMl
Die Entftehungsurfache des Brandes, der 4
Reihe von Familien um Hab und SGut gebt!!
hat, iſt unbekannt.

Aus der Pfalz.

(!) £udwigshafen, a. Ro., 19. Mai. (Stroß|
bahnmaft umgerannt) Ein auf Probefahrt be
licher Lieferwagen aus Gaggenan rannte DVW
tag früh in Oggersheim bei der Gärtnerei yl
mann beim Ueberholen eines Fuhrwerkes l
voller Fahrt einen Skraßenbahnmaſt um.
ſonen blieben unverleht, doch enkſtand heblll
Sachſchaden. Der Straßenbahnverkehr der *# |
11 war längere Zeit gẽſtoͤrt 4

(;) £udwigshafen a. (Rh., 19. Mai. G
Stadirat Ludwigshafen befichtigt.) Die Rel’il
bahndirektion Ludwigshafen hat einem ihr fl
genüber geäußerten Wunſch enkſprechend 4
Stadtrat Ludwigshafen zu einer Befichtigung 4
Rheinbrückenbauten unter ſachkundiger Fühll!
auf Freitag, den 22. Mai eingeleitet. 44
ßend an dieſe 7 nimmt der 54
Fie Beſichkigung der von der Stadt zur 2
Ausführung begriffenen Arbeiten an der Y |
nigſtraße Unterführung vor.

Ludwigshafen a. Rhı, 20. Mai. Giebk
der Bauhükke.) In der Nacht zum Dienstag M
ben unbekannte Täter an einem Neubau in M
Chriftian-Weiß-Stiraße aus einer Bauhütfe f
ker — — des richtigen Schlüſfels 4
Rolle Maſchendraht und nach gewaltſamem
hrechen einer Kiſte 3 Flaſchen Bier und *
Drahtſchere geſtohlen. Gefamtwert 40 D

Ludwigshafen a. Rbh., 20. Maı (Der 4
auf der Straße) Am Dienstagvormittag 4il
ſchen 10 und 11 Uhr erlitt ein Freund des 4
kusbefigers Gleich der 59 Jahre alte Mal!ı
lian See aus Dresden, Ecke Ubland- u.

ägl
{£raße hier einen Schlaganfall. Er wurde f"‚fß‘

*


Manchmal regen ſich in ihm noch Ueberreſte art
hewußten nienſchlichen Gefühls! Er maͤcht
krampfhafte Verſuche, wieder ein Verhältnis
zur Natur zu finden oder etwas der Liebe Aehn-
lides in dem für ewig erloſchenen Krater feines
Herzens zu enkzünden. Aber das Einzige, was er
beſten Falles noch aufbringen kann, iſt eine küm-
merliche, kleine Rührfjeligkeit. So wirkt er feils
abftoßend, keils lächerlich als ein Menfch, dem
alles wahrhaft Menſchliche bis auf ein paar
fraßenhaffe Reſte fehlen, — als eines von unge-
zählken menſchenähnlichen Gebilden, die von ei-
ner unabläffig weiterdröhnenden Maſchine ſchab-
lonenmäßig geprägk zu jein ſcheinen.

Das il ein Babbitt, der raſſe und Harakter-
loſe Babbit, der nicht nur Amerika, nein, der
die ganze „zivilifierfe” Welt überflutet. Mer von
uns wäre ihnen nicht ſchon begegenet, den Bab-
bits, — in allen Städten der Welt, wo man finn-
[os .mif Abtentaſchen herumläuft, um Steckna-
deln und Mufikinftrumente nach Patagonien,
kote Fliegen waggonweiſe nach Europa und
Unterhojen aus echter Kunftwolle nach Aethio
pien 3u verfchieben? Wer von uns kennt fie
nicht, die „jeriöjen“ Seſchäftsleute, die es zwar
vermeiden, mif den Geſeßbüchern in Konflikt zu
kommen, die aber kaltblütig ihre Nächften rui-
nieren, wenn keine Strafe darauf fteh, —
deren barfloje, ein wenig ſchwammige Geſichter
alle Boulevards der Weit bevölkern, — die mit
eiligen, etwas weichen Schritken muskellos und
molluſhengleich durch das abendliche Menſchen-
gewühl gleiten, um in dem gähnenden Rachen
eines rieſigen Kontorhauſes zu verſchwinden?

Das iſt das neue Volk der Babbits, — die
* deren Stammeszugehörigkeit niemand

t feftffellen kann, — das heimatloje Volk der
Babbits, das ſeine Muſterkoffer von Kontinent
zu Kontinent jhlepptf, — das kein Baterland
hennt, weil dorf, wo es zu Hauſe iff, in der land-
Iofen, ‚infernafionalen Großſtadt, kein Heimats-
gefühl mebr eriftiert!

Das iſt das verächkliche Volk der Babbits,
das männlichen Wagemut nur auf dem Kampf-
plag der Börfe noch kennt ‚das für den Begriff
rifferliher Ehre nur noch ein verſtändnislöſes


liebe, wenn überhaupf, nur noch aus flüchtigem
Augenblicksgenuß weiß! : \




Welt könnte einmal wieder eine mannhafle A
geſchehen die den Dollarfluß hemmen mütbe.éi\
das Volk der Babbits, dem der dumme Del y
nachläuft, um ein paar Dollar zu ergattern }
jeine Jdeale, ſeine freie Mannhaftigkeit fr
Silberlinge zu verſchachern!
Das Wort: „Prolekarier aller Länder 4
nigt euch!“ hat nur in Deutichland Gel
Denn der franzoſiſche, englifche oder zullyl
Arbeiter iſt in erfter Linie Franzofje, Englälft
oder Auſſe — — und dann noch lange nid* *
fernationaler Proletarier. 1
Aber die weltumſpannende 8
Bahbits iſt verhängnisvoll für die Wenſchh
weil ſie mit Hilfe der „auri facra fames , (
verdammten Hungers nach Gold, alle Ra
ſich ſaugt und ſie in einen formloſen
verwandelt. A
Darum, Michel, wach auf und gib dem l
hit einen Fußfritf, daß
Grenzen fliegt!

Zeitſ chriftenf chau.

„Die Brennefjel“, politiſch/ ſatiriſche X0
ſchrift, Schriftleiter: Karl ‘Dtüba‘äv
Zenkralverlag der NSDAP., Fr3- *
Vachf/ ©. m. b. H., München 2
Thierſchſtraße 11. ;

Folge 7 liegt vor. Aus dem Inhalt 4
Nummer, die fich in Bild und Work Zl

er über die 8


kann, ſei das wirkungsvolle Titelbild
padis?“ und die „Stalinoffenfive“ aulıf
leGfen Geite ausdrücklich hervorgehl
beide ernſte Mahnungen an die 74—
wortlichen Ein ausgezeichnetes fah
Bild aus einer Gießerei begrüßt mit Yl
prächtigen kurzen Spruch die beginlgl
Einigung unter den Volksklaffen, ein I
aus der ſpaniſchen Revolution erinnetfl
unſere Erlebniſſe vor 12 Jahren, luſtige 2
katuren „bearbeiten“ aktuelle ‘Borflb f
Auch im kextlichen Teil iſt in freier M
bundener Rede 'mannig{)alfiger ‚Stoff, 2

erreich biefen, ”” |
 
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