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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 1-26)

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Nr. 1 - Nr. 10 (2. Januar - 12. Januar)
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«Kit* st.

Freitag, d— L. H«8« WSS


Der katholische Standpunkt
Wichtige Erklärungen katholischer Führer an der Saar

„EinegeschichtlicheSiunde"
DNB Berlin, 4. Jan.
Unter obiger Überschrift würdigt Alfred Ro-
senberg in einem Aufsatz im „Völkischen Be-
obachter" die gestrige Kundgebung der deutschen
Führerschaft in der Preußischen Staatsoper. In
dem Aufsatz Rosenbergs heißt es u. a.:
Keiner von denen, die am 3. Januar 1935 die
Rede des Führers in der Staatsoper zu Berlin
untergeben dursten, wird diese Stunde jemals
vergessen. Alles, was deutsche Führung heißt,
war in diesem Saal versammelt, um ein Be-
kenntnis zur deutschen Ehre und Freiheit abzu-
legen und vom Führer jene entscheidenden Aus-
führungen zu hören, die uns richtungweisend
sein sollen für dieses und für kommende Jahre.
Seinen Kampf wirklich beginnen und durchhal-
ten konnte der Führer in den 15 Jahren nur
dank eines unerschütterlichen Glaubens an die
deutsche Nation. Dieser Glaube hat dem Führer
im vergangenen Jahre vor der ganzen Weltge-
schichte Recht gegeben, und das gleiche Bekennt-
nis zu diesem Glauben hörte die gesamte Füh-
rerschaft Deutschlands.am 3. Januar 1935; das
Bekenntnis zum Frieden, aber auch die For-
derung der Verteidigung der deutschen Ehre und
Freiheit der deutschen Nation waren die tra-
genden Elemente der leidenschaftlichen Rede des
Führers, die alle jene Menschen und Organi-
sationen durch diese Worte innerlich zusammen-
führ.te und in allen oas lebendige Bewußtsein
hervorrief, unzertrennbar miteinander verbun-
den das gleiche Schicksal tragen und durch-
kämpfen zu müssen. Vor allem galt das für die
beiden tragenden Säulen des deutschen Hauses:
Für die Bewegung und die junge deutsche
Wehrmacht. Beide haben in diesen 15 Jahren
eine riesige Aufgabe geleistet: Die Bewegung
gründete auf den Trümmern einer alten Welt
ein neues Reich und die Armee gestaltete aus
dem zerschlitterten Gefüge der Novembertage
ein kleines, aber straffes und bewußtes Werk-
zeug der deutschen Volksverteidigung. Die Ent-
wicklung dieser beiden Gruppen ist in den ver-
gangenen Jahren parallel gegangen; im Zei-
chen des nationalsozialistischen Staates sind
sie unlöslich miteinander verbunden worden:
Die Bewegung als die unumstrittene politische
Herrin, die Wehrmacht als Schutz und Schirm
und einzige Wasfenträgerin der Nation. Sie
sind beide aufeinander angewiesen in der Ver-
teidigung der deutschen Arbeit, in der Lösung
der schweren wirtschaftlichen und sozialen Fin-
den unserer Zeit. Was vielleicht noch an Ver-
gangenem und Mißverstandenem übrig geblie-
ben sein mochte, das wurde hier durch die
Mächtigkeit der Rede des Führers hinwegge- -
schmolzen, und die tätige Arbeit in seinem
Sinne mutz und wird das Ergebnis dieser ge-
schichtlichen Stunde in der Preußischen Staats-
oper sein- Dis Welt wird angesichts der neuen,
immer wieder entfachten Lügenhetze vieler Ver-
leumderzenten doch einmal einsehen müssen, daß
sie es in Deutschland nicht mit irgendwie ge-
trennten politischen Gruppen zu tun hat, son-
dern mit einer einzigen Einheit von Bewegung,
Weltanschauung und Staat.
Der Stellvertreter des Führers, Pg. Hetz, und
Reichsminister Pg. Göring gaben in ihren
Warten das wieder, was alle beseelte und was
dem ganzen deutschen Volke jene unerschöpfliche
Kraft gegeben hat, ein scheinbar unbesiegbares
Schicksal doch durch Arbeit und Opfer zu zwin-
gen. Die Brüder an der Saar, die sich am 13.
Januar zu Deutschland bekennen, werden
wissen, daß sie sich zu einem würdigen und kraft-
vollen Deutschen Reich bekennen und ihrer
Pflicht folgen. Entgegen allen schädigenden
Zersetzungsversuchen werden sie ihre Einheit
mit dem gesamten deutschen Volk dokumen-
tieren.
Der Führer hat keinen Zweifel gelassen, daß
dieses wieder erstarkende und gesunde Deutsch-
land nicht etwa nur Freunde hat, sondern daß
viels nun erst recht bemüht sein werden, die-
ses arbeitsame und friedliebende deutsche Volk
einzukreisen. In der Verteidigung aller er-
schaffenen Werte und ihrer Freiheit wird die
ganze deutsche Nation aber heute einmütig da-
stehen, stolz, in dieser geschichtlichen Stunde
einen Führer zu kennen, der das Notwendige
unserer Zeit mit dem unbändigsten
Glauben an das deutsche Volk und mit der
unbezwingbaren Energie eines Menschen voll-
bringt, der weiß, daß diese Mission seines Le-
bens auch die Sendung seines ganzen Volkes ist.
So grüßt die Bewegung, so grüßt ganz Deutsch-
land heute in unverbrüchlicher Eefolgichafts-
treue Adolf Hitler als den Herzog seines Rei-
ches, als den wahrhaftigen Führer Deutsch-
lands.

Eine albanische Richtigstellung
Tirana, 3. Jan. Das albanische Pressebüro
veröffentlichte am Mittwoch abend folgende Er-
klärung: Die in der Auslandspresse verbreite-
ten beunruhigenden Meldungen, wonach im kö-
niglichen Palast Bomben explodiert sei-
en und Schaden angerichtet hätten, sind voll-
kommen fantastisch und in jeder Beziehung er-
funden. Ebenso sind alle Mitteilungen über
eine angebliche revolutionäre Bewegung in
Albanien falsch und böswillig. Die innere Lage
Albaniens ist vollkommen normal.

Die Dechanten
Gegen falsche Behauptungen
Saarbrücken, 3. Januar.
In verschiedenen Zeitungen, die den Status
quo vertreten, und von Rednern in solchen Ver-
sammlungen ist wiederholt behauptet worden,
ein großer Teil, ja sogar 80 bis 90 Prozent der
Geistlichen, stünden hinter der „Neuen Saar-
Post" und dem Volksbund und würden somit am
13. Januar für die Beibehaltung des gegenwär-
tigen Zustandes im Saargebiet stimmen.
Solche Behauptungen sind bisher
nirgends bewiesen worden und kön-
nen auch garnicht bewiesen werden.
Die unterzeichneten Dechanten als Vertreter
der Geistlichkeit erklären hiermit, daß die Be-
hauptungen durchaus nicht den Tat-
sachen entsprechen. Gemäß dem Erlaß der
Hochwürdigsten Bischöfe von Trier und Speyer
vom 12. 11. 1934 betrachten wir Geistlichen die
Liebe und Treue zu unserem deutschen Volk und
Vaterland für uns und unsere Gläubigen a l s
sittlicheTugend und werden pflicht-
gemäß danach handeln.
Da aber die Verwirrung im Saargebiet haupt-
sächlich durch die ungeklärte kirchenpolitische Lage
im Reich verursacht ist, so glauben die Dechanten
mit ihrer Erklärung die feste Hoffnung und den
dringenden Wunsch aussprechen zu müssen, daß
nach der Rückgliederung des Saargebietes auch
die letzten Schwierigkeiten und Un-
klarheiten zwischen Staat und Kirche von
der Reichsregierung ausgeräumt werden. Dieser
Wunsch gründet sich auf die wiederholten Erklä-
rungen des Führers und Reichskanzlers sowie
anderer Herren Minister, daß das Deutsche Reich
auf dem Boden des positiven Christentums stehen
und aufgebaut werden soll.
Dechant Dr. Schlich, Saarbrücken.
Dechant Eisvogel, Neunkirchen.
Dechant Haas, Erfweiler.
Dechant Hartz, Wallerfangen.
Dechant Heibges, St. Wendel.
Dechant Held, Itzbach.
Dechant Knauf, Uchtelfangen.
Dechant Lieb lang, Völklingen.
Dechant Ludwig, Wadgassen.
Dechant Roth, Quierschied.
Dechant Dietrich, Hilbringen.
Dechant Stabel, Ormesheim.

Die Fugend
Im Namen der katholischen Saarjugend
In den letzten Wochen ist in verschiedenen Zei-
tungen, die gegen eine Rückgliederung nach
Deutschland sind, die Behauptung ausgestellt
worden, die katholische Jugend des Saargebietes
sei auf Grund der in Deutschland noch ungeklär-
ten Lage der kirchlichen Jugendverbände für die
Beibehaltung des jetzigen Zustandes im Saar-
gebiet. In einem Rundschreiben des Präsidiums
des Saarjugendkongresses werden sogar 14 Dele-
gierte der katholischen Jugendorganisationen als
Teilnehmer am antifaschistischen Saarjugendkon-
greß vom 9. Dezember 1934 angegeben. Auch ist
gesagt worden, daß die katholische Jugend des
Saargebietes auf Seiten des Deutschen Volks-
bundes stehe. Demgegenüber erklären wir:
1. es ist nicht erwiesen, daß die gemachten An-
gaben über die Beteiligung von Mitgliedern
katholischer Verbände an den Veranstaltungen
und Kundgebungen antifaschistischer Organisatio-
nen überhaupt den Tatsachen entsprechen; 2. je-
denfalls handelt es sich in keiner Form um
irgendwelche verantwortliche Füh-
rer und Führerinnen eines katholischen Jugend-
verbandes, die allein befugt sind, einen
katholischen Jugendverband zu vertreten.
Die Führung der katholischen Jugendverbände
hat weder mit dem Deutschen Volksbund noch
mit der „Neuen Saar-Post" irgendwelche Be-
ziehungen unterhalten und hat das Gleiche auch
den örtlichen Führungen der Vereine zur Pflicht
gemacht. Trotz der recht bitteren Ereignisse in >
Deutschland im vergangenen Jahre ist in der
Führung der katholischen Jugendverbände im
Saargebiet der Wille zur Rückkehr zum Vater-
land der gleiche geblieben. Die Führer und Füh-
rerinnen der katholischen Jugendverbände des
Saargebietes haben aber die berechtigte Erwar-
tung, daß nach der Rückgliederung der katholi-
schen Jugend der Saar wie auch der gesamten
katholischen Jugend Deutschlands der Staat die
Freiheit des Gemeinschaftslebens und des Dien-
stes am Reiche Gottes gewährleistet, und daß
ganz besonders wiederum gleiche Berechtigung
für die Mitglieder der katholischen Jugendver-
bände in Beruf, Schule und Staat geschaffen
wird.
Namens der Führerschaft der katholischen
Jugendverbände:
Joh. Müller, Diözesan-Präses.
Saarbrücken, den 31. Dezember 1934.

Lavals Romreise

Das Programm
DNB. Rom, 3. Jan.
Für den Aufenthalt Lavals in Rom, der von
seiner Tochter begleitet wird, stnd vier Tage
vorgesehen. Für Samstag und Sonntag stad
zahlreiche politische Besprechungen zwischen
Mussolini und Laval, dem italienischen Staats-
sekretär des Aeußern, Suvich, und den leitenden
Beamten anberaumt. Der Montag gilt dem
Besuch im Vatikan, der Dienstag der Rückreise-
Im einzelnen sieht das Programm folgender-
maßen aus:
Freitagabend: Ankunft 19-30 Uhr auf dem
Bahnhof in Rom.
Samstag: Vormittag erste Unterredung mit
Mussolini im Palazzo Venezia. Anschließend
eine Unterredung mit Suvich im Palazzo Chigi.
Samstag nachmittag Besuch im Pantheon und
Kranzniederlegung am Grabe des Unbekannten
Soldaten. Abends Diner im Palazzo Venezia,
das von Mussolini gegeben wird.
Sonntag: Vormittag zweite Unterredung mit
Mussolini im Palazzo Venezia. Nachmittag
Empfang im Capitol. Sonntag abend Diner
auf der französischen Botschaft beim Quirinal.
Montag: Vormittags Empfang beim Papst
Pius XI. Montag mittag Frühstück in der fran-
zösischen Botschaft beim Vatikan. Am Abend
Galavorstellung in der Oper.
Dienstag: Rückreise Lavals-
Die Stellungnahme
der pariser presse
DNB. Paris, 3. Jan. „Echo de Paris"
erklärt in einem Artikel zum Besuch Lavals in
Rom, die beabsichtigte gegenseitige Erenzgaran-
tierung werde nur ein« ziemlich lockere Umschrei-
bung des Artikels 10 der Völkerbundssatzungen
sein: Die Unterzeichner verpflichten sich in die
inneren Angelegenheiten der anderen Staaten
nicht einzugreifen. Außerdem werde das Proto-
koll auf den am 18. März in Rom zwischen Ita-
lien, Oesterreich und Ungarn unterzeichneten
revisionsfreundlichen Charakters Bezug
nehmen, dem andere Staaten unter gewissen

Bedingungen beitreten könnten. Diese Bezug-
nahme erfolge zugunsten Ungarns, während die
gegenseitige Erenzgarantierung zugunsten der
Kleinen Entente gedacht sei- Für die Unter-
zeichnung des eigentlichen Abkommens, das
das Protokoll in Aussicht stelle, sei keine
F r i st vorgesehen. Es könne also ebenso gut nie
Gestalt annehmen. Im Grunde genommen ver-
pflichte sich also niemand endgültig zu irgend-
etwas. Die Kleine Entente habe den Plan end-
gültig angenommen, behalte sich aber die Gel-
tendmachung ihrer eigenen Forderungen bei den
künftigen Verhandlungen vor.
„Figaro" ist optimistisch. Wenn Laval und
Mussolini zusammenkämen, könne es ihnen nicht
entgehen, daß sie sich innerlich nahestehen, denn
sie hätten die gleiche geistige Ausbildung. Sie
seien dazu geschaffen, sich zu verstehen, und da
ein jeder von ihnen in so typischer Weise sein
Land vertrete, so seien auch beide Länder in
ebensolcher Weise aufeinander angewiesen.
Englische Stimmen
DNB. London, 3. Jan. Die Nachricht, daß
Außenminister Laval das Wochenende in Rom
verbringen wird, hat in London große Ueber-
raschung hervorgerufen und der Stimmung der
Enttäuschung, die angesichts des plötzlichen Ein-
tretens unerwarteter Schwierigkeiten entstanden
war, ein Ende bereitet. Amtliche Kreise äußern
Genugtuung darüber, daß zum ersten Mal seit
Kriegsende ein französischer Außenminister die
Hauptstadt Italiens besuchen wird-
Der Pariser Korrespondent der „Times"
meint, obwohl in der afrikanischen Frage noch
nicht alles geregelt sei und hinsichtlich der öster-
reichischen Unabhängigkeit noch viel zu tun übrig
bleibe, bestehe aller Grund, dem Ergebnis der
Zusammenkunft mit Hoffnung entgegen zu
blicken. Wenn die französisch-italienischen Be-
ziehungen auf einer festen Grundlage beruhten
und die Frage der österreichischen Unabhängig-
keit mindestens kein so drohendes Gewicht mehr
habe, würden andere psychologische und prak-
tische Probleme mit großer Hoffnung in Angriff
genommen werden können. Die Hauptfrage des

Tages, die der deutschen Aufrüstung, bedürf-
noch viel geduldiger und beharrlicher Behänd«!
lung- Aber es sei zu hoffen, daß nunmehr di«
Möglichkeit entstehen werde, sich diesem bisher
beinahe unnahbaren Gegenstand anzunähern.
Wie der Pariser Korrespondent der „Mor«
ning Post" hört, hat Italien sich gegen ein«
endgültige Festlegung der Grenzen in Mittel-
europa erklärt und angeboten, Südslawien durch
die Erklärung zu beruhigen, daß die Einheit der
südslawischen Nation ein wesentliche» Element
der Festigkeit Europas bilde. Dies würde ein
Abrücken Roms von den kroatischen Separatisten
bedeuten. Italien und Oesterreich Hütten sich
anscheinend mit der Beteiligung Rumäniens
einverstanden erklärt, falls Polen ebenfalls ein-
geladen werde. Diese Bedingung habe Laval an-
genommen. Die in Paris erreichte Verein-
barung sei eigentlich nur eine Vorbereitung zu
weiteren Verhandlungen.
Die Wiener presse zur Romreise
DNB. Wien, 3. Jan.
Die Wiener Presse sieht in dem plötzlichen
Entschluß Lavals nach Rom zu fahren und vor
allem in dem Uebereinkommens Italiens und
Frankreichs über einen Nichteinmischungspakt
Anzeichen einer gewissen Entspannung, ohne es
sich allerdings zu verhehlen, daß von einer Eini-
gung zwischen den beiden Staaten noch lange
nicht die Rede sein kann.
So schreibt die „Reichs post", in den schwe-
benden Fragen zwischen Frankreich und Italien
scheine in der letzten Zeit zwar eine bedeutend«
Annäherung, aber noch keine Einigung
erreicht worden zu sein- Die persönliche Unter-
redung zwischen Mussolini und Laval solle nun
diesen letzten entscheidenden Schritt vollziehen.
Der römische Korrespondent Les Blattes erklärt,
von hoher diplomatischer Seite in Rom Habs
er die Mitteilung erhalten, daß die Romreise
Lavals nur durch ein entscheidendes Eingreifen
Mussolinis zustandegekommen sei. Ueber di«
Köpfe der Bürokratie des französischen Außen-
ministeriums hinweg habe sich der Duce in
einem kritischen Augenblick der Verhandlungen
an den französischen Außenminister selbst ge-
wandt-
Die Wiener Neuesten Nachrichten"
sind der Ansicht, daß das in dem Nichtein-
mischungspakt vorliegende Kompromiß nur schwer
eine Voraussage für das Schlußergebnis der
Verhandlungen zulasse. Jedenfalls aber bedeut«
die französisch-italienische Einigung ein Ereignis
von außerordentlicher Tragweite, nicht nur für
die Gestaltung der politischen Verhältnisse Euro-
pas im allgemeinen, sondern auch für die Zu-
kunft Oesterreichs.
Die Bedeutung des Nichteinmischungspakte»
für Oesterreich selbst findet naturgemäß die ent-
sprechende Würdigung in der Wiener Presse.
Darrt des Führers
DNB. Berlin» 3- Jan. Dem Führer und
Reichskanzler sind zum Jahreswechsel aus allen
Teilen des Reiches, besonders auch aus dem
Saargebiet, eine Fülle von brieflichen und tele-
graphischen Glückwünschen aus allen Vevölke-
rungskreisen zugegangen. Auch zahlreiche Deutsche
im Ausland haben ihre treue Anhänglichkeit an
die alte Heimat durch Grütze und Glückwünsche
zum Ausdruck gebracht- Da es dem Führer und
Reichskanzler Lei der großen Zahl dieser Kund-
gebungen und seiner starken dienstlichen Inan-
spruchnahme nicht möglich ist, die Glückwünsche
einzeln zu beantworten, läßt er auf diesem Weg«
allen, die seiner in Treue gedacht haben, seinen
herzlichen Dank übermitteln.
Die Säuberung bei denSoivjets
Smirnow zum zweiten Male aus der Partei
ausgeschlossen
DNB- Moskau, 3. Jan. Im Zusammenhang
mit der Bekämpfung der Opposition wurd«
Smirnow aus der Kommunistischen Partei
ausgeschlossen. Smirnow war früher Sekretär
der Partei und Volkskommissar für Landwirt-
schaft; er gehörte der rechtsgerichteter Opposition
an, wurde seinerzeit nach Frunse (Kirgisien)
verbannt und aus der Partei ausgeschlossen.
Ihm wurde damals zur Last gelegt, daß er als
Volkskommissar der Landwirtschaft die Bekämp-
fung der Großbauern (Kulaken) sabotierte. Er
hatte damals Treue zur Generallinie der Par-
tei erklärt und wurde wieder in Gnaden ausge-
nommen. Nunmehr ist er zum zweiten Mal aus
der Partei ausgeschlossen worden.

Außenminister Laval ist am Donnerstag
um 20.20 Uhr mit dem Rom-Expreß nach Italien
abgereist.
Wie amtlich aus Danzig mitgeteilt wird,
wird Senatspräsident Greiser der Polnischen Re-
gierung am 7. Januar in Warschau einen offi-
ziellen Besuch abstatten.*
Die Citroen-Werke in Paris haben am
Donnerstag ihren Betrieb in beschränktem Um-
fange wieder ausgenommen. Bisher wuroLn
rund 8000 Arbeiter «inaestellt.
 
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