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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 1-26)

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Nr. 71 - Nr. 76 (25. März - 30. März)
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WWMalt und Kunlt / Alls der Mit der Frau / Die Leleltunde

Pfälzer Sole

Donnerstag, 28. März 1S3S

70. Jahrgang / Ar. 74

Deutschland protestiert gegen das Schreckensurtest

Telegramme an den Führer
DNV Verlin, 27. März.
Von den Massenkundgebungen zum
Protest gegen das Koumoer Vluturteil wurden
an den Führer und Reichskanzler Ergebenheits-
telegramme gesandt, in denen es u. a. heißt:
„Gewaltige Volksmenge, zu spontaner Memel-
kundgebung im Lustgarten versammelt, erhebt
leidenschaftlichen Protest gegen Schandurteil
Kowno, das alle Deutschen als Peitschenschlag
ins Gesicht empfinden. Memelländernot und
Ehre aufruft alle Deutschen zu rückhaltloser
Opferbereitschaft. Schwören, in unwandelbarer
Gemeinschaft einzustehen für Memellandes Recht
und Freiheit. Vertrauen in glühender Ver-
ehrung Ihnen, dem Führer des deutschen Vol-
kes.«
„Zu machtvoller Protestkundgebung auf dem
Wittenbergplatz versammelte Volksmenge erhebt
schärfsten Protest gegen Vluturteil von Kowno.
Bekunden unbedingte Treue zum deutschen Me-
melland. Empfinden Urteil von Kowno als
Schlag gegen gesamtes Deutschtum! Geloben
dem Führer des deutschen Volkes rückhaltlos
Opferbereitschaft für das deutsche Memelland."
„In zornigem Schmerz und brennender Em-
pörung wenden sich tausende Deutscher, die auf
dem Lauterplatz versammelt sind, gegen das
Schreckensurteil von Kowno. Ein rechtsbrllchi-
ger Staat, der seit Jahren in der Verachtung
des Memelstatutes die Welt und im besonderen
die Garantiemächte herausfordert, wendet sich
jetzt in tückischem Justizanschlag gegen unser Hei-
ligstes, gegen Blut und Leben deutscher Men-
schen. In heißer Liebe und tiefster Verbunden-
heit mit unseren kämpfenden Volksgenossen ge-
loben wir unverbrüchliche Treue dem großen
deutschen Volk und seinem Führer Adolf Hitler,
den wir in Ehrfurcht als deutschen Volkskanz-
ler grüßen."
„Die im Süden Berlins zur Protestversamm-
lung aufmarschierten Volksgenossen entbieten
dem Führer Gruß und unbedingten Treueschwur
mit allen Kräften für des deutschen Volkes Not
und Ehre zu jeder Zeit und Stunde einzutreten.
Politischer Mordanschlag von Kowno verhöhnt
einfachste Menschenrechte! Erwarten, daß dem
deutschen Memelland das gegeben wird, was
ihnen vor Gott und den Menschen gehört —
ihr Recht und ihre Freiheit!"
Riesenkundgebungen in Berlin
DNV Berlin, 27. März.
In der Reichshauptstadt hatte der Volksbund
für das Deutschtum im Ausland und der Bund
Deutscher Osten für Mittwochabend zu Protest-
kundgebungen aufgefordert. Viele Hunderttau-
sende von Menschen strömten aus allen Stadt-
teilen zu den vier Kundgebungsplät-
zen. Schnell waren die Transparente herge-
stellt, die der Erregung und leidenschaftlichen
Empörung der Menge Ausdruck gaben: „Wir
protestieren gegen das Schandurteil! — Gegen
Schmach und Schande! — Gegen das Vlutgericht
von Kowno! — Volkswille gegen die Willkür
von Kowno! — Wo bleiben die Signatar-
mächte?"
Im Lustgarten standen Hunderttausende
von Menschen Kopf an Kopf und immer noch,
als die Versammlung schon lange eröffnet war,
strömten weitere Zehntnusende hinzu. Von der
Rampe des Schlosses herab sprach der Führer
des VDA, Dr. Steinacher- Er gab in pak-
kenden Worten der Empfindung Ausdruck, die
das ganze deutsche Volk angesichts dieses Schrek-
kensurteils beseelt. Es ist, so erklärte Dr.
Steinacher u. a., nicht Schuld der Memelländer,
die so gut wie die übrigen Ostpreußen ihre
Pflicht im Kriege erfüllt haben, daß sie fremder
Gewalt überantwortet blieben. Durch einen
Gewaltstreich haben die Litauer im Jahre 1923
die Franzosen, die als Treuhänder der alliierten
Mächte das Memelgebiet besetzt hielten, verjagt.
Damals hat der französische Vertreter Petianü
in einer Proklamation feierlich Protest gegen

den „blutigen Handschlag gegen das Memel-
gebiet" erhoben und ausdrücklich erklärt, daß die
alliierten Mächte auch weiter ihre Autorität
über dieses Gebiet ausüben wollten. Dann sind
die Franzosen abgezogen; der Raub des Memel-
gebietes ist nachträglich bestätigt worden, und
das feierlich erlassene Autonomienstatut ist in
niederträchtigster Weise immer wieder gebrochen
worden, über die Bevölkerung hinweg, die bei
allen Wahlen sich mit erdrückenden Mehrheiten
zu ihrer deutschen Gesinnung bekannt hat. Ist
es ein Wunder, wenn auch im Memelland das
Gesetz von Blut, Ort und Sprache, das Gesetz
des Volkstums, zur Erneuerung drängte und!
sich mit dem Geiste des neuen Deutschlands traf?
Die Begeisterung der Memelländer hatte nichts
zu tun mit staatspolitischen Zielen. Am wenig-
sten dachten die Memelländer an bewaffneten
Aufstand. Die litauischen Machthaber aber er-
kannten in ihrem schlechten Gewissen unter dem
Eindruck des deutschen Aufbruchs den letzten
Zeitpunkt, um deutschen Heimatsinn und deut-
sches Volkstum niederzubrechen.
Dr. Steinacher gab dann ein Bild der ruch-
losen und verbrecherischen Iustizkomödie, bei der
Foltern zur Erpressung von Geständnissen an-
gewendet wurden. Gedungene Spitzel, anonyme
Polizeiberichte, eine lächerliche Waffensamm-
von Revolvern und Iagdbüchsen, das waren die
Unterlagen dieser blamablen Gerichtskomödie.
Das ganze Gerichtsverfahren genügte schon
allein, um die litauische Verwaltung vor allen
zivilisierten Staaten zu disqulifizieren und die
Verantwortlichen aufzurütteln, die das Memel-
gebiet in seiner altpreußischen Kulturhühe einem
Staatswesen in Treuhänderschaft unterstellten,
das nicht einmal fähig ist, die primitivsten Vor-
aussetzungen einer Rechtsordnung für seine eige-
nen Bereiche zu gestalten. Was wird dasAus -
land zu diesen Vorgängen sagen?
Das Schreckensurteil von Kowno berührt das
ganze deutsche Volk in seiner Hoheit und
Würde, in seiner ganzen Ausdehnung über das
Erdenrund! Zum erstenmal in dem bitteren
Kampf der Nachkriegszeit wagt es ein Staat,
bloße Erhaltung der Volkstumsbeziehungen un-
ter das Blutgericht zu stellen. Nicht um zu jam-
mern und zu klagen sind wir hier, nein, um
an zu klag en. Und unseren leidenden Volks-
genossen an der Memel, insbesondere den
Opfern der verbrecherischen Justiz von Kowno,
rufen wir zu:
Ihr seid nicht mehr allein! Deutscher starker
Geist, lebendiges, leidenschaftliches Empfinden,
ein neues Deutschland von 100 Millionen ist
mit euch, stolz auf euer Dulden und Bewähren.
Mehr denn je senken sich eure Leiden in die
Herzen des deutschen Volkes, und wenn heute
in spontanen Kundgebungen deutsches Volk auf
den Straßen Zusammentritt, so ist es Ausdruck
dieser Gemeinschaft über die Grenzen hinweg.
Dr. Steinacher schloß seine begeistert aufge-
nommenen Ausführungen mit einem Sieg-Heil
auf den Führer und Reichskanzler.
Trotz der deutlich sichtbaren leidenschaftlichen
Erregung wahrte die Riesenmenge unerhörte
DNziplin und Besonnenheit. Das Deutschland-
urk> Horst Wessel-Lied klangen als Schwur zum
nächtlichen Himmel auf.
Auch am Wittenbergplatz hatten sich
Tausende und Abertausende eingefunden, um ge-
gen das Schandurteil von Kowno zu protestie-
! ren. Hier sprach der stellvertretende Leiter des
Volksbundes für das Deutschtum im Ausland,
Dr. Ernst. Vom Wittenbergplatz aus zogen die
Massen in mehreren Demonstrationszügen durch
den Westen Berlins.
Auf dem Lauterplatz in Berlin-Friedenau
hatte sich gleichfalls eine große Menschenmenge
eingefunden, um gegen die Schandurteile zu
protestieren. Hier sprachen Berthe! vom VDA
und Dr. Reinke vom Bund deutscher Osten. Eine
vierte Massenkundgebung fand in Neukölln
auf dem Richardplatz statt.

Nach Schluß der großen Protestkundgebungen
formierten sich die Massen spontan, ohne irgend-
eine Weisung, zu riesigen Demonstrationszügen.
Unter dem Gesang vaterländischer Lieder und
unter Heilrufen auf den Führer zogen in un-
endlicher Reihenfolge Zehntausende von Volks-
genossen an der Reichskanzlei vorbei. Im-
merfort wiederholte sich der Ruf, der an diesem
Abend überall zu hören war: „Deutschtum er-
wache!" Entblößten Hauptes und mit erhobenen
Armen sang die Menge das Deutschlandlied.
Dann wurde im ersten Stock der Reichskanzlei
ein Fenster geöffnet: der Führer erschien, beugte
sich weit hinaus und dankte minutenlang mit
erhobenem rechten Arm den Volksgenossen. Die
Heilrufe auf den Führer pflanzten sich durch die
ganze Wilhelmstraße fort. Auch nachdem der
Führer sich wieder zurückgezogen hatte, hielten
die Kundgebungen noch lange Zeit an.
Kundgedungen im Reich
DNV Berlin, 28. März.
Berichte über Protestkundgebungen gegen das
Kownoer Bluturteil laufen aus allen Gegenden
Deutschlands ein.
In Breslau hat das Kownoer Urteil in
der Bevölkerung einen Sturm der Entrüstung
und Empörung hervorgerufen. Am Mittwoch-
abend nahmen auf dem Schloßplatz viele Tau-
sende aus allen Schichten der Bevölkerung an
der Protestkundgebung teil, zu der der Bund
Deutscher Osten und der Volksbund für dar
Deutschtum im Auslande aufgerufen hatten,
U. a. sprach auch ein Angeklagter aus dem Kow-
noer Prozeß, der im einzelnen auf die Vorge-
schichte des Prozesses und die Verhandlung ein-
ging und an Beispielen aufzeigte, auf wie
schwachen Füßen die ganze Anklage gestanden
hat.
In Veuthen fand im völlig überfüllten
Saal des Schützenhauses eine große Kundgebung »
für das Iugendherbergswerk statt, die in An-
betracht des ungeheuerlichen Schandurteils von
Kowno gleichzeitig zu einer spontanen Protest-
kundgebung der oberschlesischen Erenzlandjugend
wurde.

DNV. Berlin, 27. März.
Männer und Frauen der Deutschen Arbeitsfront!
Mit der großen Kundgebung in Leipzig ist die
gewerbliche Wirtschaft unter der Führung des
Reichswirtschaftsministers Dr. Schacht in die
Arbeitsfront eingegliedert worden. Der Führer
hat durch seine Kundgebung diesen Schritt nicht
nur gebilligt, sondern freudig bejaht. Damit ist
ein weiterer eminent wichtiger Schritt in der
Ordnung der Sozial- und Wirtschaftspolitik ge-
tan worden.
Immer wieder versuchten die Feinde des neuen
Deutschland, sowohl im Innern wie auch außen,
aus dem Vorhandensein der Arbeitsfront und
der gewerblichen Wirtschaft als zwei getrennte
Organe einen Zwiespalt zwischen Arbeitnehmer
und Unternehmer konstruieren zu können. Noch
zuletzt schrieben die „Baseler Nachrichten", daß
die Arbeitsfront als die Vertreterin der Arbeit-
nehmer und die gewerbliche Wirtschaft als die
Vertreterin der Unternehmer anzusehen sei und
daß der Klassenkampf zwischen beiden in genau
derselben Weise wie früher zwischen Gewerkschaf-
ten und Arbeitgeberverbänden weiterginge.
Wenn dem auch nicht so war, so ist es gut, daß
auch der Schein nicht mehr vorhanden ist. Und
sicher ist, daß aus dem Nebeneinanderstehen bei-
der Organisationen in späteren Zeiten etwas
Aehnliches wie der Klassenkampf vergangener
Zeiten hätte kommen können.
Dem ist nun endgültig abgeholfen. Deutsch-
land bekundet, daß ihm die Gemeinschaft über
alles geht und daß innerhalb dieser Gemein-
schaft die berechtigten Interessen aller gerecht
vertreten werden sollen. Damit dürfte der
soziale Aufbau des neuen Deutschland zu einem
gewissen Abschluß gekommen sein. Drei Ergeb-
nisse sind es, die dieser Kundmachung zugrunde
liegen:
1. Wirtschaft und Sozialpolitik gehören zu-

Canz Hamburg fand sich am Mittwoch-
abend zu einer Riesenkundgebung auf dem Adolf
Hitler-Platz zusammen, um in eindrucksvoller
Geschlossenheit und Einmütigkeit leidenschaftlich
Verwahrung einzulegen gegen Willkür und
Rechtsbruch im deutschen Memelland und sich
in Treue zu den Brüdern und Schwestern im
Osten zu bekennen.
In Dresden gestaltete sich am Mittwoch-'
abend die Kundgebung des VDA auf dem Adolf
Hitler-Platz, auf dem sich trotz des regnerischen
Wetters eine nach Tausenden zählende Menge
eingefunden hatte, zu einer spontanen Volks-
äußerung gegen das Schandurteil in Kowno.
Die Kundgeber führten Transparente mit sich,
deren Aufschriften die enge Verbundenheit der
Reichsdeutschen mit ihren Memelländer Brü-
dern zum Ausdruck brachten-
In Leipzig sprachen am Mittwochnachmit-
tag und -abend 900 Redner der Deutschen Ar-
beitsfront in gegen 1000 Betriebsversammlun-
gen vor etwa 400 000 deutschen Arbeitskamera-
den gegen Las Bluturteil von Kowno. Am
Abend hatte sich dann die Bevölkerung Leipzigs
zum Protest zusammengeschlossen. Auf dem
Augustusplatz hatten sich gegen 100 0 00 Men-
schen zu einer Kundgebung zusammengefunden,
bei der der Hauptamtsleiter der Reichsleitung
der NSDAP, Claus Selzner, das Wort ergriff.
In Hagen marschierte am Mittwochabend
neben den Untergliederungen der Partei nahe-
zu die gesamte Hagener Bevölkerung zur
Springe, um hier in einer gewaltigen Protest-
kundgebung ihrer Empörung über das Schrek-
kensurteil von Kowno Ausdruck zu geben und
ihre herzliche Verbundenheit mit den zum Tode
und zu schweren Zuchthausstrafen verurteilten
deutschen Volksgenossen zu bekunden.
In Moers (Niederrhein) und Bottrop
fanden ebenfalls große Protestkundgebungen
gegen das Schandurteil von Kowno statt.
Halle: Die Zahl der auf dem Halleschen
Marktplatz am Mittwoch abend zur Protest»
kundgebung versammelten Volksgenossen dürfte
etwa 40 000 betragen haben.
In München wies eine vom VDA und den
Ortsverbänden in dem Löwenkeller einberufene
Protestversammlung gegen das Kownoer Urteil
einen solchen Massenbesuch auf, daß der Saal
bereits vor 8 Uhr geschlossen und eine Parallel-
versammlung veranstaltet werden mußte. Die
Anwesenden nahmen in leidenschaftlicher Weise
gegen die Ungeheuerlichkeit des Urteils Stellung.

sammen! Man kann nicht eines ohne das andere
tun.
2. Man gibt dem Volke eine auf sozialpoliti-
schem Gebiete größtmögliche Selbstverwaltung
aus der Erkenntnis, daß das, was sich unter den
Menschen ordnen läßt, von diesen Menschen sel-
ber geordnet werden soll und daß der Staat nur
dann einschreitet, wenn eine Einigung unter
den Menschen nicht zustande kommt. Der Staat
lehnt es ab, die Amme für jedes und alles zu
sein.
3. Damit bekundet der Staat, daß er der
höchste Richter auch auf diesem Gebiete sein will,
daß er keiner einzelnen Klasse dient, sondern
darüber wacht, daß die Gerechtigkeit in allem
waltet. Und Recht ist das, was dem Volke nützt!
Arbeiter und Arbeiterinnen!
Wenn die Arbeitsfront heute mit diesen gro-
ßen Aufgaben betraut wird, und wenn in ihr
auch jetzt die Wirtschaft ihren Platz gefunden
hat, so ist das ein Beweis für die, Richtigkeit
unseres bisherigen Handelns und Wirkens. Und
auch ein Beweis dafür, daß die Männer, die die
hohen Pflichten in der Arbeitsfront auf sich ge-
nommen haben, für ihre Aufgaben reif gewor-
den sind. Wenn man bedenkt, daß erst am 2. Mai
dieses Jahres sich die Uebernahme der Gewerk-
schaften zum zweiten Male jährt, so ist der Er-
folg ein ungeheuerlicher! Das alles ist stetig ge-
wachsen. Gewiß, das Tempo war manchmal ein
nahezu unfaßbares. Jedoch können wir auch hier
wieder feststellen, daß, wenn der Weg richtig
angetreten wird, sich alles daraus zwangsläufig
ergeben muß. Man meistert die Aufgaben spie-
lend, und alle die, die der Arbeitsfront nicht
wohl gegenüberstanden und ihren baldigen Tod
wünschten, werden heute erkennen, daß der Er-
folg in dieser Zeit ein außerordentlicher war.
Deutsche Schaffende!
Mit diesem letzten Bewußtsein ist das Gebäude
der Deutschen -Arbeitsfront nach antzen fertig»

Ein Aufruf Dr. Leys
Der Eintritt der gewerblichen Wirtschaft in die Arbeitsfront
 
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