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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 1-26)

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Nr. 21 - Nr. 30 (25.Januar - 5. Februar)
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Vs», I

jetzt ftii-n Pflichten gegenüber der gefamte«
Volkswirtschaft bewußt sein muß. Das Um-
tauschangebot muß zu einem lOOproz. Erfolg
führen.


Reichsstatthalter Wagner in Frankfurt

Dr. Göbbels spricht
Gautag des Gaues Groß-Berlin der NSDAP.
Berlin, 2. Jan. Zum Jahrestage des national-
sozialistischen Durchbruches hielt der Gau Groß-
Berlin der NSDAP, am Freitag seinen Gautag
ab. Aus allen Stadtteilen waren die alten Par-
teimitglieder herbeigeeilt. Mit nicht endenwollen-
den begeisterten Heilrufen empfingen die Ber-
liner Parteigenossen ihren Gauleiter, Reichsmi-
nister Dr. Goebbels, dem der stellvertretende
Berliner Gauleiter und andere Führer der Par-
tei, der SA und SS folgten. Dr. Goebbels be-
handelte in mehr als zweistündigen Ausführun-
gen alle Fragen, die das deutsche Volk und die
Welt heute bewegen. Er ging aus von der furcht-
baren Lage, in der Deutschland sich befand, be-
vor Adolf Hitler am 30. Januar 1933 die Macht
übernahm. Das zweite Jahr der Aufbauarbeit
habe sich würdig dem ersten angeschlossen.
Der Minister behandelte alle Fragen, die den
deutschen Volksgenossen am Herzen liegen: Be-
kämpfung der Arbeitslosigkeit, Ausbau der deut-
schen Wirtschaft, die große Erzeugungsschlacht des
Reichsnährstandes, das Winterhilfswerk, Kultur-
land Pressefragen und schließlich die weltpoliti-
schen Probleme.

Die Durchführung des Saarurlauberwerkes 1938
DNB Neustadt a. H., 1. Febr. Der Saarbe-
vollmächtigte des Reichskanzlers teilt mit, daß
die Durchführung des Saarur lauber-
Werkes 1935 durch die NSV erfolgt. Die-
jenigen deutschen Volksgenossen, die Saarurlau-
Ler aufnehmen wollen, müssen dies ihrer zu-
ständigen Eauleitung Mitteilen- Es ist also
nicht notwendig, die Meldung dieser Quartiere
an den Saarbevollmächtigten oder an die Lan-
desleitung der Deutschen Front aufzugeben.
Die NSV der einzelnen Eauleitungen sammelt
die Anmeldungen und stellt die Verbindung zu
den in Frage kommenden Ogranisationen her.
Zum Tode verurteilt
Halle, 1. Febr. Das Schwurgericht Halle
verurteilte den 35 Jahre alten Walter Gor-
zawski aus Halle wegen Mordes zum Tode.
Gorzawski, der verheiratet ist, hatte die 19-
jährige Flora Braun, die er bei euer Paddel-
Sootfahrt kennen gelernt hatte und die von
ihm ein Kind erwartete, auf einem Spaziergang
mit Feldsteinen erschlagen.
1 Jahr 3 Monate Gefängnis wegen des
Verkehrsunglücks in der Gneisenaustratze
Berlin, 1. Feb. Das Schnellschöfsengericht
verurteilte am Freitag den 37jährigen Richard
Malitz, der am Abend des 23. Januar an der
Ecke Eneisenau- und Nostitzstraße im Südwe-
sten mit seinem Kraftwagen in eine Kolonne
marschierender Hitlerjungen gefahren
war und dabei einen von diesen getötet
und mehrere zum Teil schwer verletzt hatte,
wegen fahrlässiger Tötung in Tateinheit mit
fahrlässiger Körperverletzung zu einem Jahr
drei Monaten Gefängnis. Der Staatsanwalt
bezeichnete in seinem Plaidoyer Malitz als
voll verantwortlich für das Unglück. Der An-
geklagte sei mit seinem „geradezu vorsintflut-
lichen Vehikel", dessen Windschutzscheibe voll-
ständig verschmutzt gewesen sei, in die mar-
schiedernde Kolonne hineingefahren. Hinzu kä-
me noch, daß der Angeklagte nach den Fest-
stellungen der Sachverständigen zweifellos
„alkoholisiert" gewesen sei.
Zn Kürze
Nach mehr als 150jährigem Bestehen konzer-
tiert« das Leipziger Gewandhaus-Or-
chester am Freitag abend zum erstenmal« unter
Leitung seines Kapellmeisters, Professor Hermann
Abendroth, in Berlin. Tas Konzert erhielt eine
besondere Auszeichnung durch di« Anwesenheit
des Führers und Reichskanzlers.
*
Der französische Justizminister fordert die Ge-
neralstaatsanwälte in einem Rundschreiben auf,
energisch all« Verstöße gegen die guten Sit-
ten zu ahnden. Im Interesse der öffentlichen
Moral und des guten Rufes Frankreichs feien
die Strafbestimmungen des Gesetzes vom August
1883 genau anzuwenden.
*
Wie das „Saarbrücker Abendblatt" aus Straß-
burg meldet, sind auf Anordnung des französi-
schen Justizministers der eheinalige Gewerk-
schaftssekretär Otto Pieck und dessen Ehefrau
auf freien Fuß gesetzt worden. Sie haben das
Kalmarer Untersuchungsgefängnis verlassen.
120 saarländische Emigranten sind nach
St. Gaudens und Carbonne (heute Garonne) und
70 Emigranten in das Departement Tarn abge-
fövdert worden.
*
Der österreichische Unterrichtsminister Dr.
Pern ter ist zu einem kurzen Besuch in Rom
eingetroffen. Er wird das im November von
Schuschnigg und Mussolini vereinbarte italie-
nisch-österreichische Kulturabkommen unter-
zeichnen.
Di« vom spanischen Ministerrat unterzeich-
neten Todesurteile gegen zwei Teilnehmer am
Oktoberaufstand sind am Freitag morgen in
Oviedo vollstreckt worden. Dre Verurteilten
wurden standrechtlich erschossen.

sal ist unwiderruflich mit der Idee des Natio-
nalsozialismus verbunden. Dauernd ab-
seits können nur vollkommen deutschfeindlich
Gesinnte stehen bleiben. Auf die Mitarbeit die-
ser Menschen legen wir aber auch gar keinen
Wert, denn diese wollen ja doch nur auf Kosten
der Nation leben. Cs soll sich Niemand darüber
im Zweifel sein, daß die Macht dem National-
sozialismus gehören wird, solange es alte

notwendig ein derartiger enger Zusammenschluß
der ganzen Nation ist. Wir haben auch kein
Verständnis dafür, daß es heute noch einen
Kirch en st reit gibt. Das Schlimmste dabei
ist aber, daß es sich nicht um einen Streit um
religiöse Dinge, sondern nur um einen Streit

DNB. Frankfurt a. M., 2. Febr.
Anläßlich des Eintritts in das dritte Jahr
seit der Machtergreifung durch Adolf Hitler ver-
anstaltete am Freitag abend die Bewegung eine
Kundgebung im Hippodrom, auf der auch Gau-
leiter und Reichsstatthalter von Baden, Robert
Wagner, das Wort ergriff.
Nachdem Reichsstatthalter Sprenger den Pg.
Wagner begrüßt und in seinen einleitenden
Worten auf die schlichte vorgestrige Feier an-
läßlich des Jahrestages der Machtergreifung
hingewiesen hatte, hielt Gauleiter und Reichs-
statthalter Wagner eine groß angelegte Rede
über das, was in den vergangenen zwei Jahren
bereits erreicht worden ist und knüpfte daran
die Zuversicht, daß die restlichen zwei Jahre der
verlangten Frist ausreichen werden, um die noch
ausstehenden Programmpunkte durchzuführen
und besonders den Rest der Arbeitslosen in den
Arbeitsprozeß einzuschalten. Es sind jetzt zwei
Jahre her, seit der Führer die Verantwortung
auf sich genommen hat. Zwei Jahre sind im
Dasein eines Volkes und seiner Geschichte nur
eine kleine Zeitspanne, und doch hat sich in die-
sem Zeitpunkt eine grundlegende Revo-
lution vollzogen, wie sie ihren Ausmaßen und
ihren Auswirkungen nach beispiellos dastehen
dürfte in der Geschichte nicht nur unseres Vol-
kes, sondern der Völker überhaupt. In diesen
zwei Jahren hat das deutsche Volk den Glauben
an sich selbst wiedergewonnen. In diesen zwei
Jahren war es möglich, politisch, kulturell und
wirtschaftlich die Grundlagen unseres Volkes
vollkommen umzugestalten. Die nationalsoziali-
stische Weltanschauung ist die Trägerin des
neuen Staatsgedankens geworden. Kleinere
Gruppen, die heute noch abseits stehen, werden
nunmehr auch bald zu der Erkenntnis kommen
müssen, daß auch sie ihre Pflicht für die deutsche
Nation zu erfüllen haben, denn auch ihr Schick-

Nationalsozialisten gibt, denn diese sind bereit,
ihr Leben für Adolf Hitler und die Idee zu
opfern. Es gibt eine Masse Menschen, die zwar
mit dem Nationalsozialismus und Adolf Hitler
an sich einverstanden sind, die aber seelisch
noch nicht das begriffen haben, was der Natio-
nalsozialismus will. Diese Menschen vollkommen
für unsere Sachs zu gewinnen, und muß für die
kommenden beiden Jahre mit unsere Haupt-
aufgabe sein. Ueberhaupt sind die Aufgaben, dis
uns für die Zukunft gestellt sind, größer als alle
bisherigen. Aber wir müßen sie lösen, wenn
Deutschland überhaupt bestehen soll und wir sind
bereit, an diese Aufgabe heranzugehen, und wir
wollen alle Kräfte der Nation mobil machen für
diesen Kampf. Wir haben kein Verständnis da-
für, daß es noch Menschen gibt, die die Forde-
rung aufstellen, daß sich Adolf Hitler zur Mo-
narchie bekennen muß, wenn sie ihm ihre Un-
terstützung leihen sollten. Oder wieder andere
eine positive Stellungnahme zur Republik vom
Führer verlangen. Diese Menschen können an
unserem Programm Kritik üben, solange sie
wollen, ändern werden sie es auf keinen Fall,
und das, was in den letzten zwei Jahren ent-
standen ist, kann ruhig jeder Kritik standhalten.
Wenn wir alle Menschen mit unseren Ideen
vertraut machen und so di« wahre Volksge-
meinschaft Herstellen können, können wir
außen- und innenpolitisch unserer Erfolge sicher
sein und gerade unser« Generation hat mehr als
jede andere vorher an sich selbst erfahren, wie

emiger Theologen handelt. Wir hoffen und wün-
schen, daß diese Menschen bald Einkehr bei sich
halten, daß si« sich weniger um Politisch« Ding«
kümmern als um die Seele des deutschen
Menschen.
Der Redner gab dann der Hoffnung Ausdruck,
daß es in den nächsten zwei Jahren noch gelingen
werde, die restlichen zwei Millionen Arbeits-
lose in den Arbeitsprozeß einzuschalten, damit
auch dies« Volksgenossen, denen er allein das
Recht zusteh«, eventuell eine Kritik zu üben, von
ihren drückenden Sorgen befreit würden. Gaulei-
ter Wagner streift« dann noch das gigantische
Werk der Winterhilfe, der Deutschen Arbeits-
front und „Kraft durch Freude" und ging dann
auf den außenpolitischen Teil seiner Rede ein.
Hier trat er zunächst für die Gleichberech.
tigung Deutschlands ein, die aufgebaut wer-
den müss« auf der Grundlage des Rechts. „Wir
glauben, daß wir mit dieser Forderung nicht nur
unserem Volke, sondern der ganzen Welt dienen,
denn di« Gleichberechtigung Deutschlands wird
der Eckpfeiler des Friedens sein".
Ti« Rede des Reichsstatthalters wurde oft
durch Beifall unterbrochen.
Reichsstatthalter Sprenger dankte dann dem
Redner für seine zu Herzen gehenden Ausfüh-
rungen und unterstrich namentlich den Idealis-
mus der alten Kämpfer und die Volksverbunden-
heit der ganzen Nation, vor der sich niemand
ausschließen könne.
Das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied
beschloß die eindrucksvolle Kundgebung.

Stabile Brotpreise

aus weitere

Deu t sch-
Beck darauf

geographische Lage interessierten Polen all«
Pläne, die die politische Organisation Osteuro-
pas betreffen. Das ältere Thema diplomatischer
Verhandlungen auf diesem Gebiete sei das sog«,
nannte Ostlocarno, das eigentlich weder em
Locarno, noch „östlich" sei- Der Nam« „Ost-
locarno" sei für Polen zweifellos nicht sehr reiz-
voll; denn es habe an di« Locarnoverträg«
schlechte Erinnerungen, da sie sich mit einem ge-
wissen Stil der Politik der westeuropäischen
Großmächte verbänden, der mit den Lebens-
interessen Polens in keiner Weise gerechnet
habe- lieber den Ostpakt werde weiterhin ver-
handelt und alle Einzelheiten interessieren Polen
sehr, da sie das Gebiet seiner unmittelbaren
Lebensinteressen berührten. Sowohl nach der
politischen wie nach der formalen Seite dieses
Paktes gebe es so viele Fragezeichen,
daß man das endgültige Ergebnis der Verhand-
lungen noch nicht voraussehen könne.

für die Ausgleichskasse der Reichsstelle für Ge-
treide erhoben wurde, fort.
Vom 1. Februar ab find für die Bemessung
des Mehlpreises an Stells der Notierungen an
den Eroßmärkten die Festsetzungen der Getrewe-
Wirtschaftsverbände maßgebend.
In allen Teilen des Reiches bleibt demnach
auch in Zukunft derbisherigeVrotpreis
unverändert.
Binnen kurzem wird eine Brotmarktord^ung
erlassen werden, um die sonstigen Verhältnisse
auf dem Vrotmarkt zu bereinigen.

kommens geführt worden und das sei ein
reales Ergebnis des Abkommens.
Bezüglich der Beziehungen zur Freien Stadt
Danzig hob Minister Beck hervor, daß der
Weg unmittelbarer Verständigung, der durch
den jetzigen Danziger Senat beschritten worden
sei, vorteilhafte Ergebnisse für beide Seiten ge-
zeitigt habe.
Nach einem kurzen Hinweis auf die polnische
Haltung zur Frage des Minderheitenschutzes in
Genf kam Minister Beck auf die Frage des
Ost Paktes zu sprechen- In Rücksicht auf die

Schwere Folgen der Kälte
in Spanien
8« Prozent der Apfelsinenernte in Valencia
vernichtet
Madrid, 1. Febr.
Die außergewöhnliche Kälte, die seit über
acht Tagen in ganz Spanien herrscht, hat nach
vorläufigen Schätzungen etwa 80 Prozent der
gesamten Apfelsinenernte in der Provinz Va-
lencia vernichtet. Der Schaden, der sich auch auf
die Gemüsepflanzen erstreckt, beläuft sich aus
mehrere hundert Millionen Peseten. Da di«
Erntearbeiten eingestellt und dadurch auch die
verwandten Gewerbe, wie Transport- und Ver-
Packungsindustrie, lahmgelegt worden sind, ver-
lieren etwa 150- bis 200 000 Arbeiter ihr Brot.
Das Unglück ist groß, da bereits die letzten bei-
den Winter infolge ihrer ungewöhnlichen Kalte
großen Schaden anrichteten.
In der Nähe von Lerida sind Temperatu-
ren bis zu 26 Grab unter Null gemessen worden.-
Bei Segovia entgleiste auf der stark ver-
schneiten Bahnstrecke ein Eüterzug. Personen
sind nicht zu Schaden gekommen.
Bei Santander wurde ein Arbeiter von
einer Lawine überrascht und getötet.

Eine außenpolitische Rede SM
DNB- Warschau, 1. Febr-
Der polnische Außenminister Oberst Beck gab
Freitagvormittag im Sejm-Ausschuß für Aus-
wärtige Angelegenheiten einen Ueberblick über
di« polnische Politik des letzten Jahres-
Bezüglich der nachbarlichen Beziehungen mit
der Sowjet-Union hob Minister Beck her-
vor, daß bei seinem Moskauer Besuch und bei
der persönlichen Fühlungnahme mit den führen-
den Männern der Sowjet-Union beiderseits der
Wunsch festgestellt wurde, der neuen guten Form
der Nachbarschaft, wie sie durch den Nichtan-
griffspakt und das Protokoll über die Feststel-
lung des Angreifers geschaffen sei, dauerhaften
Charakter zu geben; sie habe logisch zur Ver-
längerung des Nichtangriffspaktes
neun Jahre geführt.
Auf die Beziehungen zu
land übergehend, wies Minister
hin, daß vor wenigen Tagen die Berliner und
Warschauer Presse mit Recht den Jahrestag der
deutsch-polnischen Abkommens viel Aufmerksam-
keit geschenkt habe.
„Wir können ohne weiteres sagen, daß dieses
bedeutsam« Abkommen, belebt von offenem
Friedenswillen, in dieser Periode seine
Lebensprüsung in vollem Ausmaß be-
standen hat und in vielen Gebieten unseres
Alltagslebens auf beiden Seiten der Grenze
eingegriffen hat. Der in ihm ausgedrückte
Wille einer guten Gestaltung der gegenseitigen
Beziehungen hat den Weg bereitet, um wvle
praktische Fragen zu lösen. Klarsten Ausdruck
hat das in den Verhandlungen gefunden, die
zur AufheLung des sogenannten Zollkrie-
ges zwischen unseren beiden Staaten führten".
Auf der Grundlage dieses wirtschaftlichen Ab-
kommens könne man den stufenweisen Aufbau
der wirtschaftlichen internationalen Zusammen-
arbeit fördern.
Landwirtschaft, Handel und Industrie fänden
allmählich den Weg des natürlichen Austausches
wieder, und die Handelsflaggen beider Länder
zeigten sich in den gegenseitigen Häfen.
Die aus dem Gebiet der Wissenschaft, der
Kunst, der Presse, des Fremdenverkehrs und des
Sportes angeknüpften Beziehungen hätten ähn-
liche Bedeutung. Dabei müsse man mit Befriedi-
gung die günstige Atmosphäre hervorheben, die
die Anknüpfung dieser Beziehungen in beiden
Landern gefunden habe.
Bei alle« Verhandlungen zwischen Pole«
und der Reichsregierung habe man viel
guten Willen festftelle« können; die Ver-
handlungen feien im Geiste des Januarnb-

Polens Außenpolitik
Die Auswirkungen des Freundschastsabkommens mit Deutschland
Die Fragwürdigkeit des Ostpaltplanes

DNB. Berlin, 1. Februar, i 1.50 RM. bzw. 0.50 RM. die Tonne, die bisher
Die Festpreise für Getreide sind seinerzeit so m».
bemessen worden, daß die Brotpreise während
des ganzen Wirtschaftsjahres im allgemeinen
unverändert bleiben können.
Wenn daher auch trotz der weiterhin vorge¬
sehenen Monatszuschläge beim Eetreidepreis
(Reports) im großen und ganzen dem Vackge-
werbe die Aufrechterhaltung des jetzigen Brot¬
preises zugemutet werden kann, so sind aus be¬
stimmten örtlichen Gründen in einigen Gebieten
doch besondere Hilfsmaßnahmen notwendig ge¬
worden, um die Mehlpreise für das Backgewerbe
während der restlichen Monate des Eetreidewirt-
schaftsjahres auf angemessener Höhe zu halten.
Aehnlich gibt es auch Gebiete, in denen der
Mahllohn so niedrig liegt, daß infolge der Mo¬
natszuschläge für Getreide manchen Mühlen Bes¬
serungen zugestanden werden müssen.
Um für solche Gebiete die notwendige Hilft
gewähren zu können, hat die Hauptvereinigung
der Getreidewirtschaft mit Genehmigung des
Reichs- und preußischen Ministers für Ernäh¬
rung und Landwirtschaft und des Reichskommis¬
sars für Preisüberwachung in vollem Einver¬
nehmen mit den Vertretern des Mühlen- und
Vackgewerbes die Mahllöhne neu festgesetzt und
die Errichtung einer Däckerausgleichskasse bei
der Hauptvereinigung beschloßen, aus der ab
1. Februar 1935 aufgrund von genau ausge-
arbeiteten Richtlinien Beihilfen gewährt wer¬
den sollen. Die Mittel für diese Ausgleichskasse
werden durch eine erträgliche Belastung des
Weizens bei der Vermahlung aufgebracht.
Die Retchsstelle für Getreide und die Haupt¬
vereinigung der Getreidewirtschaft werden die
notwendigen Anordnungen treffen, um eine
Doppelbelastung für Weizen, der mit der bis¬
herigen Ausgleichsabgabe von 3.50 bzw. 2.50
RM. ft Tonne belastet ist, zu vermeiden. Außer¬
dem fallt ab 1. Februar l'VS die Gebühr von

!
 
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