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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 1-26)

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Nr. 21 - Nr. 30 (25.Januar - 5. Februar)
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^Heidrld-rger BolkSblatt^ — SamStag, de« » ye»r«« MV

Sette v


Murr WMrnt ke§ LuMMMilß-
amtrö MwrsttriMlanr
Karlsruhe, 1. Febr. Der Führer und
Reichskanzler hat den bisherigen stellvertre-
tenden Präsidenten des Landesarbeitsamtes
Südwestdeutschland. Direktor Friedrich
Burkhardt, in Stuttgart mit sofortiger
Wirkung zum Präsidenten dieses Landesar-
beitsamts ernannt.
Direktor Burkhardt steht im 51. Lebens-
jahr und kommt aus der Iuristen-Lausbahn.
Nach dem Kriege war er beim württember-
gischen Wirtschäftsministerium tätig. Im
Jahre 1928 ist er als ständiger Stellvertreter
des Präsidenten zum Landesarbeitsamt Süd-
westdeutschland übergetreten.
Schwerer RrdrlunW
Pforzheim, 2. Februar. Im benachbarten
Ispringen ereignete sich ein schwerer Radel-
unfall, an dem insgesamt eilf Personen betei-
ligt waren. Vier'Personen, meist Erwerbs-
lose, erlitten ernste Verletzungen. Sie trugen
Knöchelbrüche, Verstauchungen, Kieferverlet-
zungen, Prellungen und Schürfungen davon,
der am schwersten Verletzte erlitt einen Schä-
delbruch.
Jas EMrbril im AMiM-ARrt
Konstanz, 1. Febr. Noch immer laufen aus
verschiedenen Gemeinden des Bodensees und
Untersees Meldungen über Erdstöße am
Donnerstag vormittag und nachmittag ein.
Am schlimmsten betroffen wurde das Schloß
Eilandsfried auf der Insel Reichenau. Nach
dem stärksten Erdstoß um 13.40 Uhrh zeigten
sich in verschiedenen Zimmern des Schloss?
Risse, und verschiedene Gegenstände waren
von den Wänden gefallen. Wie die Schloß-
bewohner erzählen, war der drei bis vier
Sekunden dauernde Stoß von einem starken
Schlag begleitet.
Auch in den Nachmittagsstunden des Don-
nerstags und in der Nacht zum Freitag wur-
den auf der Insel Reichenau noch einige
schwächere Erdstöße verspürbar. Der Unter-
see ist bei der Insel Neichnau seit Donners-
tag vormittag stark aufgewühlt und noch
nicht zur Ruhe gekockmen.

Bezirk WSelbers
,a. Neckargemünd. (Aus dem Gemein-
derat.f Es wurde beschlossen, obligatorisch
die Müllabfuhr einzu-führen und zwar
ab l. April dieses Jahres. — (Zur Stati-
st i k.) Im letzten Jahr sind hier 9439 Fremde
(1933:3583) zu ein- oder mehrtägigem Auf-
enthalt Polizeilich gemeldet worden.
ro Dilsberg. (Generalversamm-
lung des Kaninchenzüchterver-
eins.) Am Samstag abend fand im Gasthaus
zum Lamm unsere diesjährige Generalver-
sammlung statt. Nach Begrüßungs-Worten und
Bekanntgabe der Tagesordnung -durch -den
Vorsitzenden Friedrich R o t h erteilte Schrift-
führer Rich. Erles den Jahresbericht und
Kassenwart Marn Barth den Kassenbericht.
Beiden -wurde für ihre treue Pflichterfüllung
Entbastung erteilt. Z-uchtwerbewart Joseph
Serif ert 1. gab einen Rückblick, ferner Rat-
schläge für das kommende Zuchtjahr. Wie dis
diesjährige Lokal- und Kreisschau zeigte, steht
der Verein mit seinem Zuchtmaterial sehr auf
der Höhe. Viele Züchter erreichten 95 Punkte.
Der Vorstand gab seinen Dank durch Verleih-
ung von 11 Ehrenurkunden zum Aus-
druck. Nachdem F-ellfach-wart Lämmer über
die Fellverwertung gesprochen hatte, erteilte
die Stallschaukommission Greulich — Es-
singer Bericht. Die "Ttallschau fand inso-
fern allgemeines Interesse, da sie mit Punkten
bewertete Durch die Aufnahme von Geflügel-
züchtern erhielt der Verein die Benennung
Kaninchen- und Geflügel-Zucht-
verein Dem Vorstand wurde einstimmiges
Vertrauen ausgesprochen und weiterhin mit
der Führung des Vereins beauftragt. Nach
einer lebhaften und doch harmonischen Aus-
sprache schloß der Vorstand die gutbesuchte
Versammlung. Zucht Heil!
Dossenheim. (Die Männerabt-eilung
der Turn gemeinde 1 889 e. B.) hat
ihre Winterarbeit ununterbrochen fortgesetzt.
Dabei hat sich das'Altersturnen, richtig ange-
w-endet,^ nicht nur als Quell gesundheitlichen
Wohlbefindens, sondern auch als Moment ech-
ter, turnerischer Kameradschaft gezeigt. Die
gut geleitete Männerabteilung wird sich, wie
der Neuzugang zeigt, immer stärker zum Wohle
von Volk und Vaterland und nicht zulekt der
e-wig-jungen Leibesübung treibenden DT als
Vorbild für die gesamten Jungturner ent-
wickeln. Auch bei der am Sonntag, den 3. Fe-
bruar 1935 (abends 7 Uhr im Gasthaus „Zum
schwarzen Adler") stattfind-enden Vereinsfeier
mit Winterball wird die Männerabteilung iln
Können unter Beweis stellen.

Delikt ans WinterhWwerk!

Ein rrbdiolegilKrs Mitut
Frankfurt a. M., 1. Febr. Die vonseiten
des Kuratoriums mit dem Ministerium in
Berlin gepflogenen Verhandlungen sind so
soweit gediehen, daß schon zu Beginn des
Sommersemesters 1935 die Universität in
Frankfurt nicht nur einen Lehrstuhl für Erb-
biologie und Rassenhygienie erhalten wird,
sondern ein eigenes Innstitut für diesen
Forschungszweig. Bis jetzt gibt es bekanntlich
nur noch in Königsberg und Berlin der-
artige Institute.
Zum Leiter des Universitätsinstituts ist
der bekannte Berliner Erbknologe und Nas-
senhngieniker Dr. Verschuer in Aussicht
genommen.
AufrrseM WWMinjkgr
Radfahrer angesallen — drei Verletzte.
Bad Kreuznach,- 1. Febr. Ein Schwarzkit-
tel, der bei einer Treibjagd in der Nähe der
Stadt an geschossen worden war,, jagte
durch die Felder und machte schließlich in
einem Garten, halt.
- Als drei Männer das Tier in dem Garten
fanden, versuchten sie, es einzufangen. Das
Borstentier griff aber seine mit Knüppeln be-
waffnete Verfolger an und trieb sie in die
Flucht. Die Männer konnten sich nur dadurch
in Sicherheit bringen, daß sie einen Baum
erstiegen. Das Tier aber tobte weiter.
In einer Gärtnerei zertrümmerte es
Scheiben eines Treibhauses, -bann raste es
auf die Straße. Es fiel einen Radfahrer an,
der von seinem Fahrzeug stürzte und sich Ver-
letzungen zuzoa. Das Platzen eines Radfahr-
schlauches verhinderte weitere Folgen. Das
Tier, das bereits Kampfstellung eingenommen
hatte, schreckte durch den Knall zurück und
fegte dav-on. In einer andern Straße rannte
es wieder einen Radfahrer um. Ein Einwoh-
ner, der das Tier zu fangen versuchte, wurde
von ihm zu Boden geschleudert.
Erst als der Schwarzkittel Zuflucht in einer
Lederfabrik suchte, konnte er eingekreist und
schließlich von den Arbeitern unschädlich ge-
macht werden. Drei Personen wurden bei
dieser aufregenden Jagd verletzt.

Vrzirk WirSM
Wesloch. (2 5 jähriges Dienstju-
biläu m.) Oberwerkführef Friedrich Becker
bei der Heil- und Pflegeanstalt konnte sein
25jähriges Dienstjubiläum begeben. Ferner
konnten die Pfleger Heinrich Braun und
Felix Tropf auf eine 25jährige Dienstzeit
bei der gleichen Dienststelle zurückblicken.
Walldorf. (Aus dem V e r e i n s l e b e n.)
Dieser Tage hatte der MGV. Germania
seine Mitglieder zur Wiuterfeier eingeladen.
Der Saal zum Wilhelmsberg war dicht be-
setzt. Es folgten u. a. in bunter Reihe Man-
nerchöre unter Leitung von Herrn Musiklehrer
Fritz Leutz und zwei'Lustspiele, von den Dar-
stellern gut gespielt. Alle Vorführungen ern-
teten reichen Beifall. Im Mittelpunkt stand
dis Sängerehrung. Es erhielten die goldene
Sängernndel: Herr Konrad Wolf 1.; Konrad
Wolf II.: Michael Heß; Johannes Hartmann.
— Im Saal zum Wilhelmsberg s.and die Win-
terteier des MGV. Eintracht statt. Verschiedene
Männerchöre unter Leitung des langjährigen
Dirigenten Rektor Hengst wurden'gut vor-
getragen und fanden reichen Beifall. Das
Theaterstück des Abends wurde gut wiederge-
'geben. Bei der Sängerehru-ng 'erhiel-wn die
-Herren Leovold Maper, Landwirt, Heinrich
Schleich, Händler und Johannes Millinger
den Sängerring.
Baiertal. (Vom Militärvere-i n.). Bei
der Jahresversammlung des Militärvereins
konnten drei Kameraden für 25j-äbrige Mit-
gliedschaft ausgezeichnet werden. Es wurde
beschlossen, im Juni das 60jährige Bestehen
des Vereins festlich zu begehen.
Rauenberg. (GemeineTat) Während
Herr Martin Klesenz beim WHW beschäftigt
und seine Frau im Geschäft war, wurden in
seiner Wohnung die Möbel mit einem har-
ten Gegenstand verkratzt. Der bis jetzt noch
unbekannte Täter schnitt auch noch am Tisch-
tuch die Fransen ab und zerschnitt einige
Wäschestücke.
Bezirk Mmmürlm
Altlußheim. (Verhaftet.) Wagen der
trotz des Verbots fortgesetzten Beteiligung an
den Bestrebungen der Bibelforseher-V-erein i-
gung -wurde hier eine Frau verhaftet.
Hockenheim. (Diphtherie forderte
ihre Opfer.) Zur Zeit grassiert hier die
gefährliche Diphtherie. Es sind bereits vier
Todesopfer zu verzeichnen.
Bezirk Siurkim
r. Sinsheim. (Beförderung.) Der
Leiter der Korbflechterei Richard Ludwig
im Jugendstift „Sunnisheim" wurde zum
Oberwerkführer ernannt.

fr. Waibstadt. (Generalversamm-
lung des Gesellenvereins.) Am
Mittwoch abend hielt der Gesellenverein im
Gasthaus „zum Adler" seine diesjährige Ge-
neralversammlung ab. Der Präses, H. H.
Kaplan Engesser, gab einen kurzen Rück-
blick über die vergangene Vereinstätigkeit,
und sprach der Führerschaft sowie den Mit-
gliedern für die treue Mitarbeit im verflos-
senen Jahr seinen Dank aus. Kassenbericht
und Protokoll zeugten von einer regen Ver-
einstätigkeit. Die Neuernennung der Füh-
rerschaft brachte folgendes Ergebnis: wieder-
ernannt wurden alle bisherigen Vorstands-
mitglieder; Josef Helfrich als Senior, dessen
Stellvertreter Karl Werner, Karl Eiermann
Kassier, Kirmin Rumig, Schriftführer und
Karl Brettel und Richard Lehmann Beisitzer.
Der Ehrenpräses des Vereins, H. H. Stadt-
pfarrer Kreuzer, richtete hierauf begeisternde
und mahnende Worte an die Mitglieder.
Ehrenmitglied Bürgermeister Spiegel
sprach zum zweiten Jahrestag der NS. Re-
gierung und brachte ein dreifaches Sieg Heil
auf den Führer aus.
Untergrombach. (Unglück beim Ro-
tz e l n.) Zwei 14jährige Mädchen fuhren mit
dem Schlitten den Kreuzweg herunter und
rannten dabei gegen einen Baumstamm. Die
Lenkerin erlitt einen Oberschenkelbruch, die
Mitfahrerin eine leichte Gehirnerschütterung
und Gesichtsverletzungen.
y. Richen. (Abschied.) Der Eesa^ver-
ein „Eintracht" brachte seinem Mitglied
Franz Meny, der mit seiner Familie un-
seren Ort verließ, um als Siedler in Oder-
beltsch, Kreis Guhrau (Niederschlefien) ein
Gut zu übernehmen, ein schönes Ständchen.
Nach dem Vortag von zwei Chören hielt der
Vereinsführer W. Neudeck eine Ansprache.
15 Jahre war Meny als Sänger im Verein
tätig. Als Spielleiter hat er so oft bei Thea-
teraufführungen immer nur beste Leistungen
geboten. Der Vereinsführer überreichte ihm
auch das Ehrenzeichen für 25jährige Ver-
einszugehörigkeit. In bewegten Worten
sprach der Geehrte seinen herzlichen Dank
aus. Dem lieben Sangesfreund mit seiner
Familie in ihrem neuen Heim alles Gute
und auf ein frohes Wiedersehen!
y. Richen. (Die Freiw. Feuer-
wehr) hielt am Dienstag im Gasthaus
„zur Linde" unter Leitung ihres Komman-
danten H. Gebhard 11. ihre Jahreshauptver-
sammlung ab. Die Tätigkeit der Wehr war
eine sehr rege. — (Tabakverkauf.)
Dieser Tage wurde der Tabak, ca. 150 Zent-
ner, verwogen. Käufer war eine Bruchsaler
Firma; für den Zentner wurden 73 Mk. er-
zielt.
u. Neidenstein. (Beerdigung.) Am
Dienstag wurde der im 80. Lebensjahr ver-
storbene Eemeinderechner Ludwig Olbert
unter großer Anteilnahme zu Grabe getra-
gen. Der Verstorbene hatte 40 Jahre das
Amt des Gemeinderechners inne. Anläßlich
seines 80jährigen Geburtstages und seines
40jährigen Dienstiubiläums wurden ihm vor
kurzem zahlreiche Ehrungen zuteil.
Nrckaual. MnwM. FrankMan»
Neckargerach. (Todesfall.) Am Mittz
woch starb der frühere langjährige Bürger-
meister der Gemeinde Kaufmann Carl B ö -
digheimer im Alter von 73 Jahren.
Reber die Gemeinde hinaus nimmt ein gro-
ßer Freundeskreis Anteil an dem Hinschei-
den. Die Beerdigung fand am Freitag vor-
mittag statt.
Waldmühlbach. (Das gefährliche
Glatteis.) Frau Anna Morsch glitt auf
dem Glatteis vor ihrem Hause so unalücklich
aus. daß sie stürzte und eine schwere Gehirn-
erschütterung davontrug.
Heinsheim. (Handel untersagt.)
Dem bisherigen Viehhändler Js-ack Ottenhei-
mer, geb. am 6. August 1894, -wurde aufgrund
Beschwerdeentscheidung vom 9. Januar 1985
rechtskräftig der gewerbsmäßige Handel mit
Vieh innerhalb des Deutschen Reiches wegen
Unzuverlässigkeit für dauernd entzogen.
Walldürn. (Die badische Kleng-an-
st-alten.) Insgesamt besitzt Baden zwo
Klengansta-lten. Die eine ist in Händen der
Firma I. M. Link Sohn in Mudau, die an-
dere befindet sich hier. -Sie ist etwa 60 Jahre
alt und seit 1919 im Besitze der Samen- und
Pflanzenh-andlung Wi'lh. Bührlen in Mil-
tenberg. Beide Klenganstalten stehen im Dienst
der badischen Forstä-mter zur Belieferung mit
erstklassigem und forstmaßigem Nadel- und
L-aubholgsa-men. Sie -bezahlen alljährlich an-
sehnliche -Summen an -die badischen Zapfen-
pflücker aus.
Adelsheim. (Vermißt.) Seit Dienstag,
den 29. Januar, vormittags 6.45 Uhr, wird
die 15s-ährige Hermand-a Baumann von hier
vermißt. Zweckdienliche Angaben über den
Verbleib des Mädchens sind umgehend an die
Gendarmerie Adelsheim zu richten.
Tanberbischofsheim. (DerNachfolger
von R. Trunk.) Der Kölner Mannerge-
sangverein wählte den Generalmusikdirektor
der Stadt Münster, Eugen Papst, als Nach-
folger unseres Ehrenbürgers, des nach Mün-




chen berufenen Professors Richard Trunk.
Der neue Dirigent entstammt einer alten
bayerischen Lehrerfamilie; er ist 1886 in
Oberammergau geboren und war Meister-
schüler von Felix Mottl.
Von der Tauber. (Wasserratten ge-
f a h r.) Wenn man vor einiger Zeit noch der
Ansicht sein konnte, das Vorkommen der ge-
fürchteten exotischen Wasserratte sei auf we-
nige Fälle beschränkt, so ist man -durch das Er-
gebnis der Jagd, welche im Abschnitte Kö-
nigshofen—Edelfingen der Tvuber entlang
von einem staatlich an-gestellten Sachverstän-
digen vorgenommen wurde, eines anderen be-
lehrt worden. Nicht weniger als zehn der ge-
fährlichen Wühler und gefräßigen Fischjäger
wurden bisher zur Strecke gebracht.
Bezirk Bruchsal
Bruchsal. (Zwei Güterwagen ent-
g -l e i st.) Am Freitag früh 6.30 Uhr entgleisten
im Bahnhof Ubstadt beim Rangieren zwei
Güterwagen, wodurch -die beiden Ha-uptgleise
vorübergehend gesperrt wurden und die fälli-
gen Züge eine halb- bis dreiviertelstündige
Verspätung erlitten.
f. Oestringen. (Früher Tod.) Rasch
und unerwartet starb infolge einer Lungen-
entzündung der 25jährige Schneider Joseph
Fellhauer. Unter großer Beteiligung der
Bevölkerung wurde er zu Grabe getragen.
Der Cäcilienverein und der Gesangverein
„Frohsinn", denen er als aktiver Sänger an-
gehörte, sangen am Trauerhause und am
offenen Grabe. Sein Eifer für beide Ver-
eine wurde in den Ansprachen sehr gerühmt.
Kränze wurden niedergelegt von der enge-
ren Kameradschaft, von den Schulfreunden,
dem Turnverein und dem Gesangverein
„Frohsinn".
Bsörn im» NachimrlSMr
Karlsruhe. (Zum Unglückstod des
Freiherrn von Bieberstein.) Dis
Nachricht über das Unglück eines Verkehrs-
flugzeuges der Strecke Moskau—Berlin
brachte die Kunde vom Tode des Freiherrn
Marschall von Bieberstein. Er ist im Lande
Baden kein unbekannter Mann, denn er ge-
hörte zu den ältesten und bewährtesten Vor-
kämpfern der NSDAP, im Gau Vaden und
war seit 20. November 1930 bis zur Auf-
lösung des Landtags Mitglied der national-
sozialistischen Fraktion.
Zweibrücken. (Kraftwagen der
Fox-Wochenschau verunglückt.)
Ein Aufnahme-Wagen der Fox-Wochen-
schau, der sich auf der Rückfahrt von einer
Rundreise durch das Saargebiet befand,
verunglückte zwischen Oberauerbach und
Niederhausen. Der etwa 40 Zentner schwere
Achtzylinder-Horchwagen, dessen Apparatur
allein rund 5 Zentner wiegt, durchfuhr
vorschriftsmäßig eine durch Schnee und
Glatteis glitschig gewordene Kurve und
stürzte dabei eine etwa 5 Meter hohe Bö-
schung hinab ins sumpfige Wiesental. . Ob-
wohl sich der Wagen dreimal überschlug, er-
litten die beiden Fahrer keinerlei nennens-
werte Verletzungen. Das Fahrzeug selbst
wurde stark beschädigt.
Worms. (O b e r b ü r -g e r m e i st e rw a h l)
Am Mittwoch fand im festlich geschmückten
Ratss-aal -die Wahl des Oberbürgermeisters
statt. Einstimmig wurde der seitherige kom-
missarische Oberbürgermeister, Pg. Bartholo-
mäus, -auf die Dauer von zwölf Jahren ge-
wählt.
Wetzlar. (Vom glühenden Band-
eisen durchstoße n.) Einem aus Riede r-
-wetz stammenden Arbeiter, -der in einem Wetz-
larer Walzwerk beschäftigt ist, durchstieß ein
Streifen M-Hendes Bandeisen den Oberschen-,
glücklicherweise -ohne den Knochen zu verletzen
und wand sich d-ann wie eine Spirale um das
ganze Bein.
 
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