<Ssrte 4
^Heidelberger Voiksblatt" — Mittwoch, den 27. FrSrimr 19SK
Nr-49
em
^"V
<KnLvpfger!cht1M/Z5
M Achwarzwälöor Heimarbeit'
Kauft die Holzgabel des WM.! Sie mal vom Fleiß badischer
LchwarWalMattzer und Echneftler!
Arb-ei-tsdienst und bei den Formationen zu
solcher Pfl-i-chkevfüllung gegen sich selbst und
ihre Nächsten aufgefordert. Nun zur praktischen
Durchführung. Dazu verfügt heute auch der
Bezirk Heidelberg kaum minder wie der Mu-
sterbezirk Mannheim über genügende und be-
währte Lehrkräfte aus dem Stäb feiner Lehr-
scheininhaber und dazu zugelassener Anwärter.
Weit schwieriger liegt leider hier die Frage
der Lehrstätt-enbevettstellung. Auspraktischen
Gründen ist die Dauerlehrtätigkeit ins Hal-
lenbad unabhängig von Jahreszeit und
Wettergunst gelegt. Wenn da nun die Hallen-
miete zu hohe Gebühr verlangt, fo wird die
Kursarbeit dadurch zuletzt geradezu gelähmt.
Denn aus den Teilnehmerkreisen (die überwie-
gend kaum den Badepreis leicht aufbringen)
darf man dabei für die an sich grundsätzlich
Wir . .
Mittwoch, abends 8 Uhr, im Gesellschafts-
hause stattfindende Simultanspiel verbunden
mit kurzem Vortrag aufmerksam.
St. Ilgen der Meister der 2. Kreisklasse.
Schon seit Jahren war es das Ziel und
Bestreben des Turn- und Sportvereins, end-
lich mal den Aufstieg in eine höhere Klasse
zu erzwingen. 1928 war der Verein schon
einmal zur A-Klasse gelangt, worauf aber
ein sofortiger Abstieg erfolgte, der durch all-
zu schwachen Nachwuchs der Mannschaften
bedingt war. Nach anfänglichem schwachen
Start bei den diesjährigen Fußballrunden
hatte sich der Verein jedoch gegen Ende der
Spiele in eine so glänzende Form eingespielt,
daß nicht viel gefehlt hätte, und St. Ilgen
wäre ungeschlagen Meister geworden. Die
Niederlage am Sonntag in Ziegelhausen war
durchaus kein Versagen der Mannschaft, son-
dern lag bei den Platzverhältnissen, mit
denen sich der Sportverein nicht zurecht fin-
den konnte. Der Tabellenzweite Ziegelhau-
sen steht in spieltechnischer Hinsicht noch weit
hinter dem Sportverein zurück. Den dritten
Platz nimmt FL. Rauenberg in Anspruch,
den der Verein verdient besetzen konnte.
kostenlos« UntevwsVsung kenne ZusscchDeWung
verhangen, um den Deilnshmerkvsisen (zumal
Jugendlicher und Erwerbsloser) nicht damit
zu verengen. Demzufolge müßte die maßgeb-
liche städtische Verwaltungsstelle zur Einsicht
kommen, daß die DLRG keinesfalls einfach
mit sonstigen f-chwimmsporttreibenden Ver-
einen gleichzufetzen 'ist (so beachtlich deren
Arbeit sonst ausfällt) vielmehr ist die DLRG
grundsätzlich dem Roten Kreuz und der
Bergwacht (mit denen sie feit 1935 sogar
in enger Arbeitsgemeinschaft steht),
auch dem Luftschutz in der Berücksichtigung
ihrer Belange gleich zustellen. Ihre enge Bin-
dung an den DSV als einstiger Begründer
und an die DT als heutige Hanptmitarbeite-
rin wird unbeschadet dabei fortbestehen. Nur
muß man sich endlich merken, daß die DLRG
keine lediglich sportlich eingestellte, sondern
ganz gemeinnützig auf Schadenab-
wehr -begründete selbständige Gesellschaft dar-
stellt. Deshalb darf sie unbedingt staatliche wie
städtische Unterstützung erwarten.
Walter Mang.
GKultvetWwimmen 1SZZ
Mit Befriedigung konnte man beim dies-
jährigen Prüfungsschwimmen der Heidelber-
ger Schuljugend am Montag abend eine fort-
geschrittene Leistungshöhe feststellen. Man
sah diesmal keine oft komisch verrenkte „Na-
tur"stilart mehr angewandt. Freilich wäre
es gleichwohl nicht gerade wünschenswert,
wenn sich nun Schulen mit bis jetzt noch un-
fertigen Stilschwimmern und somit ohne
Siegesaussichten deshalb von der Beteili-
gung abhalten ließen, um darin nicht zu sehr
hinten zu stehen. Jedenfalls war das Fehlen
einiger gemeldeter Knaben- und Mädchen-
schulen der einzige Mangel am sonst bellae-
lungenen Abend. Als dessen Hauptsieger
darf sich wohl das Gymnasium betrach-
ten. das allein fünf Staffelsiege, wovon zwei
seinen wackeren Mädels zu danken sind,
nacheinander sichern konnte. So vor allem
sofort den im Wanderpreis der Stadt Hei-
delberg für höhere Schulen, während den-
selben Preis für Volksschulen die auch sonst
noch erfolgreiche Wilckensschule behielt.
Die Oberrealschule erwies ihre Stärke
vor allem wieder in der Zehner-Kraulstaffel
gegen das Gymnasium ganz überlegen und
ebenso im abschließenden Wasserball (worin
beim Gymnasium namentlich das unbehol-
fene Zusammenspiel meist noch viel zu wün-
schen übrig ließ), außerdem in der Schüler-
bruststaffel.
Schüler-Lagenstaffel 6 mal 2 Bahnen Jahr-
gang,'1920 1. Wilckensschule 5:50 (Riedinger,
Eleve, Marien, Simoni, Petzmann, Schmidt),
2. Oberrealschule 6:06 dsgl. Jahrgang 1919
1. Gymnasium 3:29, 2. Nikar-Jugend (außer
Wettbewerb) 3:30, 3. Oberrealschule 3:38,6;
Schülerbruststaffel 4mal 2 Bahnen Jahrgang
1920 1. Oberrealschule 2:41 (Kopp, Dam-
bacher, Kiefer, Gramm), 2. Wilckensschule
2:49, 3. HMenburgfchule 2:59; desgl. Jahr-
gang 1919 1. Gymnasium 2:28, 2. (Meßmer,
Landsmann Comtesse, Poppen), 2. Oberreal-
schule 2:32,7; SchNerinnen-Lagenstaffel 3mal
2 Bahnen 1 Gymnasium 2:11,4 (Haas, Klin-
genstein, Gertrud Reinhardt, Gudrun Lang),
2. Institut Merkens 2:14; Kraulstaffel lOmal
2 Bahnen 1. Oberrealschule 5:24,8 (Gallus
Schwei kart, Nägele, Kiefer, Rammelmeyer,
Otto Schweikart, Münz, Schulz, Kraus,
Grimm, Glazel), 2. Gymnasium 5:33,11; Was-
serball Oberrealfchule — Gymnasium (Fünfer-
mannschaft) 7:3 (4:1).
Der somit eine anerkennenswert eifrige
Schukfchwimmpflege erweisende Wettkampf-
abend unter Epps strammer Abwicklung als
Starter und Walsfevballschiedsri-chtler schloß mit
Dankesworten des Nikar-Führers No6 an die
beteiligte Schulturnlehrevschaft als umsichtige
Betreuer dieser für jeden Volksgenossen heute
als unentbehrlich erkannte Leibesübnng. Auch
die Jugend mahnte er zur NacheifermTg nach
den (u. a. wirksam durch eine Mufterriege des
N-ikars) gebotenen Mu>sterstilvorsührungen.
Ergebnisse:
Schülerkraulstraffel, Höhere Schulen, 3X4
Bahnen (Stadtwanderpreis): 1. Gymnasium
1:24,4 (Poppen, Meßmer, Comtesse), 2. Ober-
realschule 1:29.
Schülerinnen-Bruststafsel, Jahrgang 1921,
5X2 Bahnen (Wanderpreis der „Volksgemein-
schaft): 1. Volksschule kombiniert 3:51,2, 2.
Mäd-chenrealschule II 4:06.
Desgl. Jahrgang 1920 (Wanderpreis der
NSDAP-Kreisleitung): 1. Mäd-chenrealschule
3:47.
Schülerkraulstaffel, Volksschulen, 5X2 Bah-
nen (Stadtwanderpreis): I. Wilckensschule
2:57, 2. Hi-ndenburgs-chule 2:58,1.
Schülerinnenkraulftaffel 4X2 Bahnen, Jg.
1921: Volksschule kombiniert im Alleingang
2:45.
Desgl. Jahrgang 1920: 1. Gymnasium 2:38,2
(Hede Klingenftein, Marianne Schwarz, Ev-
marie Crone, Gudrun Lang), 2. Mädchenreal-
schule 2:45.
Badisches Svndergerichi
Mannheim, 26. Febr. Vor dem Badischen
Sondergericht hatte sich am Montag der
35 Jahre alte Hans Frey aus Freiburg
zu verantworten, der die Schusterkneipe
öfters mit der Feder vertauschte. Schon die
frühere Regierung hat er in Artikeln im
„Bauarbeiter" verunglimpft. Auf dem Wege
nach Ematingen zum Besuche seiner Schwe-
ster und später in deren Wohnung machte er
seinem kommunistischen Herzen Luft. Seine
Anwesenheit war im Orte bemerkt worden;
man hörte seine Redereien auf der Straße
und sperrte ihn schon nachts in Arrest. Er
war 1924 Mitglied der KPD, wandte sich
dann einer syndikalistischen Gruppe zu und
verkaufte alle möglichen radikal linksgerich-
teten Schriften. Das Gericht sprach eine Ge-
fängnisstrafe von einem Jahr und zwei Mo-
naten ab zwei Monate Untersuchungshaft
aus.
Der 27 Jahre alte Heinrich Schwank
aus Wolfsweiler erging sich in äußerst üblen
Redereien in Freiburger und Mannheimer
Wirtschaften, machte den Kommunistengrutz
mit der Faust und schmeichelte sich, ein tüch-
tiger Werbemann für die KPD zu sein. Wie
hier, ließ er sich auch bei Bekannten in ab-
fälliger Weise über die Reichsregierung aus
und prophezeite den Sieg des Kommunis-
mus. Auf seinen Wanderungen durch halb
Europa hat er sich mit kommunistischen
Ideen vollgesogen. In Anbetracht des Um-
standes. daß er am 8. Februar v. Js. schon
einmal vom Sondergenricht (wegen Verbrei-
tung von Flugzetteln) bestraft wurde, sprach
das Gericht eine Gefängnisstrafe von einem
Jahr sechs Monaten aus.
Aus der Leichtathletik
Gepäckmarsch des Kreises 10 (Neckar) am
17. März in Schwetzingen
Der Gepäckmarsch des Kreises 10 (Neckar)
würbe vom Kreisfportwart H. Rupp (Eppel-
heim) auf den 17. März 1935 nach Schwetzin-
gen nachm. 2 Uhr festgesetzt. Um-kleideraum
„Grüner Hof". Der Gepäckmarsch wird über
25 Kilometer ausgetragen und findet unter
Aufsicht und nach den Bestimmungen des Fach-
amtes für Leichtathletik statt. Teilnahmeberech-
tigt sind alle Mitglieder der Vereine, die dem
Reichsbund für Leibesübungen angefchlofsen
sind.
Der Marsch gelangt als Einzel- und Mann-
schastsleistung zur Austragung. Zu jeder Mann-
schaft gehören 4 Leute, von denen die drei
Erstgenannten gewertet werden. Melde-
schluß: Freitag, den 1. März. Die Mel-
dungen sind zu richten an Hch. Rupp, Eppel-
heim, Blumenstraße 431. Startgeld: Einzel-
meldung 30 Mannschastsmeldu-ng 50
Außerdem sind für jede Meldung weitere 5
mitzuentrichten, d-ie dem Winterhilfswerk über-
wiesen werden. Das Gepäck hat ein Gewicht
von 12,5 Kilo und ist im Rußsack oder Tor-
nister nachzutvagen. Als Kleidung ist
Wanderanzug zu wählen.
Der Frühjahrs-Waldlauf findet am
24. März 1935 m Heidelberg statt
Folgende Konkurrenzen werden ausgetra-
gen: 10 Kilometer für Aktive; 5 Kilometer für
Anfänger; 3 Kilometer für A-Jugend; 2 Kilo-
meter für B-Jugend; 1,5 Kilometer für C--
Jugend und 3 Kilometer für Alte Herren. Der
Waldlauf wird als Einzel- und Mannschafts-
lauf ausgetragen, wobei 4 Mann eine Mann-
schaft bilden, von denen die drei Zuerstkom-
m-enden gewertet werden. Meldegeld: Einzel-
meldung 20 Mannfchaftsmeldung 50 5?/./
Meldungen an Kreisfportwart Hch. Rupp, Ep-
pelheim, Blumenftraße 431. Die Meldegebühr
ist den Meldungen beizufügen. Meldeschluß:
am 8. März 1935. Nachmeldungen und Mel-
dungen ohne Meldegebühr bleiben unberück-
sichtigt.
EKach
Abteilung Pfaffengrund,
machen nochmals auf das morgen
HMMer« KwlMftWMN
Mittwoch, den 27. Februar: Verwaltungsak-ade-
mie, 20 Ahr, Hörsaal 15, Neue Universität Vor-
trag von Pros. Dr. L-acroix über „National-
sozialistische Weltanschauung".
Ortsmusikerschaft Heidelberg, 20 Uhr, Vallsaal
der Stadthalle, Hausmusikabend „Heitere
Musik".
NS-Gemeinschast „Kraft durch Freude", 15
Uhr, Stadthalle: Kindermaskenfest.
Cafe Odeon: „Bunter Abend".
Cafe Arnold: „Faschingstreibe-n".
Casasö: „Kinder-Maskenball". Abends 8.30
Uhr: „Faschings-T-anz".
Rosenmontagsmaskenball: Wie all-
jährlich, so findet auch dieses Jahr der sehr be-
liebte Rosenmontagsmaskenbach in sämtlichen
Räumen der „Harmonie" statt.
Freitag, 1. März.
Autobus G. m. b. H., Heidelberg. Autobus-
fahrt nach Saarbrücken zur Befreiungs-
stier.
Lichtspieltheater:
Capitol: „Mein Liebster ist ein Jägers-
mann".
Gloria. „Symphonie der Liebe".
Gloria: „Der Springer von Pontresin-a".
Kammerlicht: „Harold Lloyd, der Stroh-
mann".
Odeon: „Peter, Paul und Nanette".
Schloß licht: „Der stählerne Strahl".
Filmbühn -e Leimen: Reiter von
Deutsch-Ostafrika.
v
Die Einzelvortragsreihe der Verwalt
tungsakademie Baden schließt für die-
ses Semester am kommenden Mittwoch, den
27. Februar ds. Js., abens 8 Uhr mit einem
Vortrag über „Nationalsozialistische
Weltanschauung" von Professor Dr.
La eroix. Der Vortrag ist öffentlich und
findet im Hörsaal 15 der Neuen Universität
statt. Die für diesen Abend vorgesehene Vor-
lesung „Einführung in die Volkswirtschafts-
lehre" von Professor Dr. Brinkmann muß
daher auf Donnerstag Abend verlegt werden.
Vergeßt nicht das KdF.-Kmdersest! Es s«
noch einmal auf Pas heute mittag um 3 Uhr
im großen Saal der Stadlhalle ftattfindend-e
Kindermaskenfest -erinnert, -das schon seit Ta-
gen das große Thema in der Unterhaltung der
Kinder ist. Wer feinen Kindern eine schöne Fa-
schingsfreude machen will, der ziepe ihnen em
buntes Koftümch-en an und schicke sie oder gehe
selbst mit in die Stadthalle, wo Tausende der
Kleinen -auf ihre Weise harmlos und fröhlich
dem Prinz Karneval huldigen. Das reichhal-
tige Programm wirb allen Freude machen und
der Faf-chingszug durch die Stadbhall-e, der
Lampionzug auf dem Heimweg wird das große
Erlebnis bilden, von dem sie noch tagelang
sprechen.
Städt. Theater. ,/Spatzen in -Gottes Hand,,,
das beliebte Bolksstück, das -in Berlin und vie-
len anderen Bühnen des Reiches mit größtem
Erfolg gegeben wurde und immer volle Häuser
b rachte, gelangt Henle für die Stammplatzmiete
D 23 zur Aufführung. — Am Sonntag erlebt
die Jugend-Komödie „Abax und Movitz", die
Neueinstudierung. Das Stück geht zu kleinen
Preisen nachmittags in Szene.
Obwohl schon über zwei Jahrzehnte be-
stehend, ist die DLRG noch immer längst nicht
so bekannt und beachtet bei uns -geworden,
wie etwa im darin vorbildlichen englischen
Jnselland und britischen Weltreiche deren
großartige RLSS (Royal Life Saving Socie-
ty), wenn schon freilich diese immerhin über
zwei Jahrzehnte älter als ihr deutsches Seiten-
stück ist. Daher war es eine ebenso berechtigte
wie verdienstliche Tat des auch hier schon
mehrfach durch Besuche bestens bekannt ge-
wordenen Mannheimer Bezirksführers K.
Bauer, auf der neulichen, badischen Bezirks-
sührevbefprechung zu. Karlsruhe oie grund-
legende Frage -aufzuwerfen und sachkundig zu
beantworten:
Hat die DLRG die Stellung inne, von
der aus ihre Ziele erreichbar sind?
Darin weist der erfahrene Mannheimer Maf-
senkursleiter (wieso mancher maßgebende Mit-
arbeiter auch aus Lehrerkreisen stammend)
teilweise neue Wege und Ausblicke auf, wozu
jeder Schwimm- und Rettungswart pflicht-
mäßig Stellung nehmen sollte. Aber weiter-
hin auch jeder gewissenhafte Volks- und Ju-
gendfreund als Anhänger der Leibesübungen
und als Mithelfer an der Volksgesundheit.
Den Hauptzweck der DLRG darf man ja in
ihrem Namen nach als ohne weiteres erkennt-
lich vorau-ssetzen, nämlich aus jedem genügend
schw-immfertigen Volksgenossen einen sicheren
geprüften Rettungsschwimmer
zu erziehen. Wie nun auf diesem Hauptar-
keitsgebiet (ein weiteres wichtiges ist die Bä-
d-erbauförderung als Arbecksstättenbefchasfung)
feit lange gerade der Landesverband
Baden anregend fürs ganze Reich voran-
ging, so nun auch wieder durch seine Tätig-
keitsevweiterung im Lehrkursw-esen. Man ist
hierbei längst über den Anfangszustand hin-
aus, wobei man sich nur auf eine zufällig durch
Werberuf-e herangeführt-e, beschränkte Teilneh-
merzahl einrichtete, in dem man nunmehr in
avb-eitsfreudigen Bezirken die große Zahl
ernsthafter Bewerber aus Sportkreisen inzwi-
schen erfaßt hat. Man ist bereits neben der
Betreuung der höheren Schulen, Polizei, Heer
und Flotte nun auch bei den neuen Wehrv-er-
bänden lohnend an der Arbeit. Doch steht im-
mer noch die Hauptaufgabe offen:
Die rechtzeitige und vollständige Erfassung
der Gesamtjugend.
Der Ertrinkungstod, der alljährlich schwere
Tribute an Menschenleben vom Volkskörper
fordert, ist vorwiegend ein Angsttod. Das
betont jetzt namentlich d-er sorgfältig die Un-
fallstatistik sichtende und auswertende Freibur-
ger Sonderforscher Prof. Dr. Ernst Sehrt in
ärztlicher Begründung. Gin DLRG-Prüfling
legt jedoch mit bestandener Prüfung, also be-
wiesener Sicherheit als erstes diese unbegrün-
dete Angst ab. Denn die verlangten Leistungen
sowohl für die Grundschein- wie gesteigert für
die Leistungsscheinprüfung sind entsprechend
vielseitig und für Neulinge keineswegs leicht
erfüllbar. Da kommt es denn bisweilen vor,
daß sich ein Anfänger noch als „Tauchenichts"
erweist und vorläufig sich erst länger oder ge-
schickter unter Wasser zu bewegen lernen muß,
ehe er nochmals die Prüfung versucht. Um ge-
willten Teilnehmern an dem noch Ende Fe-
bruar auf mehrfachen Wunsch hin beginnenden
öffentlichen Lehrkurs einen Anhaltspunkt zu
bi-et-en, sei angeführt, daß man zum Grund-
schein das Männerschwi-mmbecken im Städt.
Hallenbad nach Absprung (selbstredend Kopf-
sprung) vom Dreimeterbrett mindestens ganz
mit volleingeta-u-chtem Körper durchtauchen
muß (wofür ja der gemusterte Plättch-enbelag
am Boden deutliche Anhaltspunkte -bietet).
Entsprechend länger fällt die Tauchstrecke für
die zweite Prüfung aus, wobei ferner zu dem
schon beim Grundschein verlangten zweimaligen
Heraufholen eines Tauchgew-ichts vom Becken-
boden weg aus der Schwimmlage (also nicht
mit erleichterndem Kopfsprung) noch eine 10-
M-eter-Strecke mit dem Gew'-cht sortzutauchen
ist. Dazu kommen sichere Ausführungen vor-
geschriebener Fas-sungs- und Befrelu-ngsgrifse
an Land wie im Wasser, Fortschleppen eines
Reitlings, Kleiderschwimmen nebst Entkleiden
im, Tiefen ohne Festhalten, Dauerschwimmen
(Viertel- bzw Halbstunde) nebst Wiederbele-
bungskenntnis (Beatmungsweis-en).
Wie man sieht, ein gehäuftes Lehrpensum,
das, wie -gesagt, neben regem Willenseifer ge-
nügende Schwimmtechnik voraussetzt, um m
den kurzen Kurswochen bis zur Prüfungsreife
erworben zu werden. Ein Frauenrettungskurs
findet nach Beendigung des jetzt ausgeschriebe-
nen Kurses statt. Um zu den wegweisenden
Gedankengängen Bauers zurückzukehren, so
betont er berechtigt den hohen ethischen
Erzi-ehungswert des Rettungs-
gedankens, den Jugendlichen Selbstver-
trauen und Vera-ntwortungsbswußtsein einzu-
flößen. Daher kann und muß die Erfassung
der Jugend heute durchgreifend erfolgen; bei
den höheren Schulen in' den Oberllaffen, bei
den Volksschulen teilweise noch in der Ab-
gangsklasse, danach jedenfalls in den Fortbil-
d-ungs-, Handels- und Gewerbsschulen. Ein
zweiter Ruf kann daneben über die HI. und
den BdM. pflichtbewußte Jugendliche noch-
mals erreichen. Zum dritten und letzten Mal
endlich werden gewissenhafte junge Leute beim
^Heidelberger Voiksblatt" — Mittwoch, den 27. FrSrimr 19SK
Nr-49
em
^"V
<KnLvpfger!cht1M/Z5
M Achwarzwälöor Heimarbeit'
Kauft die Holzgabel des WM.! Sie mal vom Fleiß badischer
LchwarWalMattzer und Echneftler!
Arb-ei-tsdienst und bei den Formationen zu
solcher Pfl-i-chkevfüllung gegen sich selbst und
ihre Nächsten aufgefordert. Nun zur praktischen
Durchführung. Dazu verfügt heute auch der
Bezirk Heidelberg kaum minder wie der Mu-
sterbezirk Mannheim über genügende und be-
währte Lehrkräfte aus dem Stäb feiner Lehr-
scheininhaber und dazu zugelassener Anwärter.
Weit schwieriger liegt leider hier die Frage
der Lehrstätt-enbevettstellung. Auspraktischen
Gründen ist die Dauerlehrtätigkeit ins Hal-
lenbad unabhängig von Jahreszeit und
Wettergunst gelegt. Wenn da nun die Hallen-
miete zu hohe Gebühr verlangt, fo wird die
Kursarbeit dadurch zuletzt geradezu gelähmt.
Denn aus den Teilnehmerkreisen (die überwie-
gend kaum den Badepreis leicht aufbringen)
darf man dabei für die an sich grundsätzlich
Wir . .
Mittwoch, abends 8 Uhr, im Gesellschafts-
hause stattfindende Simultanspiel verbunden
mit kurzem Vortrag aufmerksam.
St. Ilgen der Meister der 2. Kreisklasse.
Schon seit Jahren war es das Ziel und
Bestreben des Turn- und Sportvereins, end-
lich mal den Aufstieg in eine höhere Klasse
zu erzwingen. 1928 war der Verein schon
einmal zur A-Klasse gelangt, worauf aber
ein sofortiger Abstieg erfolgte, der durch all-
zu schwachen Nachwuchs der Mannschaften
bedingt war. Nach anfänglichem schwachen
Start bei den diesjährigen Fußballrunden
hatte sich der Verein jedoch gegen Ende der
Spiele in eine so glänzende Form eingespielt,
daß nicht viel gefehlt hätte, und St. Ilgen
wäre ungeschlagen Meister geworden. Die
Niederlage am Sonntag in Ziegelhausen war
durchaus kein Versagen der Mannschaft, son-
dern lag bei den Platzverhältnissen, mit
denen sich der Sportverein nicht zurecht fin-
den konnte. Der Tabellenzweite Ziegelhau-
sen steht in spieltechnischer Hinsicht noch weit
hinter dem Sportverein zurück. Den dritten
Platz nimmt FL. Rauenberg in Anspruch,
den der Verein verdient besetzen konnte.
kostenlos« UntevwsVsung kenne ZusscchDeWung
verhangen, um den Deilnshmerkvsisen (zumal
Jugendlicher und Erwerbsloser) nicht damit
zu verengen. Demzufolge müßte die maßgeb-
liche städtische Verwaltungsstelle zur Einsicht
kommen, daß die DLRG keinesfalls einfach
mit sonstigen f-chwimmsporttreibenden Ver-
einen gleichzufetzen 'ist (so beachtlich deren
Arbeit sonst ausfällt) vielmehr ist die DLRG
grundsätzlich dem Roten Kreuz und der
Bergwacht (mit denen sie feit 1935 sogar
in enger Arbeitsgemeinschaft steht),
auch dem Luftschutz in der Berücksichtigung
ihrer Belange gleich zustellen. Ihre enge Bin-
dung an den DSV als einstiger Begründer
und an die DT als heutige Hanptmitarbeite-
rin wird unbeschadet dabei fortbestehen. Nur
muß man sich endlich merken, daß die DLRG
keine lediglich sportlich eingestellte, sondern
ganz gemeinnützig auf Schadenab-
wehr -begründete selbständige Gesellschaft dar-
stellt. Deshalb darf sie unbedingt staatliche wie
städtische Unterstützung erwarten.
Walter Mang.
GKultvetWwimmen 1SZZ
Mit Befriedigung konnte man beim dies-
jährigen Prüfungsschwimmen der Heidelber-
ger Schuljugend am Montag abend eine fort-
geschrittene Leistungshöhe feststellen. Man
sah diesmal keine oft komisch verrenkte „Na-
tur"stilart mehr angewandt. Freilich wäre
es gleichwohl nicht gerade wünschenswert,
wenn sich nun Schulen mit bis jetzt noch un-
fertigen Stilschwimmern und somit ohne
Siegesaussichten deshalb von der Beteili-
gung abhalten ließen, um darin nicht zu sehr
hinten zu stehen. Jedenfalls war das Fehlen
einiger gemeldeter Knaben- und Mädchen-
schulen der einzige Mangel am sonst bellae-
lungenen Abend. Als dessen Hauptsieger
darf sich wohl das Gymnasium betrach-
ten. das allein fünf Staffelsiege, wovon zwei
seinen wackeren Mädels zu danken sind,
nacheinander sichern konnte. So vor allem
sofort den im Wanderpreis der Stadt Hei-
delberg für höhere Schulen, während den-
selben Preis für Volksschulen die auch sonst
noch erfolgreiche Wilckensschule behielt.
Die Oberrealschule erwies ihre Stärke
vor allem wieder in der Zehner-Kraulstaffel
gegen das Gymnasium ganz überlegen und
ebenso im abschließenden Wasserball (worin
beim Gymnasium namentlich das unbehol-
fene Zusammenspiel meist noch viel zu wün-
schen übrig ließ), außerdem in der Schüler-
bruststaffel.
Schüler-Lagenstaffel 6 mal 2 Bahnen Jahr-
gang,'1920 1. Wilckensschule 5:50 (Riedinger,
Eleve, Marien, Simoni, Petzmann, Schmidt),
2. Oberrealschule 6:06 dsgl. Jahrgang 1919
1. Gymnasium 3:29, 2. Nikar-Jugend (außer
Wettbewerb) 3:30, 3. Oberrealschule 3:38,6;
Schülerbruststaffel 4mal 2 Bahnen Jahrgang
1920 1. Oberrealschule 2:41 (Kopp, Dam-
bacher, Kiefer, Gramm), 2. Wilckensschule
2:49, 3. HMenburgfchule 2:59; desgl. Jahr-
gang 1919 1. Gymnasium 2:28, 2. (Meßmer,
Landsmann Comtesse, Poppen), 2. Oberreal-
schule 2:32,7; SchNerinnen-Lagenstaffel 3mal
2 Bahnen 1 Gymnasium 2:11,4 (Haas, Klin-
genstein, Gertrud Reinhardt, Gudrun Lang),
2. Institut Merkens 2:14; Kraulstaffel lOmal
2 Bahnen 1. Oberrealschule 5:24,8 (Gallus
Schwei kart, Nägele, Kiefer, Rammelmeyer,
Otto Schweikart, Münz, Schulz, Kraus,
Grimm, Glazel), 2. Gymnasium 5:33,11; Was-
serball Oberrealfchule — Gymnasium (Fünfer-
mannschaft) 7:3 (4:1).
Der somit eine anerkennenswert eifrige
Schukfchwimmpflege erweisende Wettkampf-
abend unter Epps strammer Abwicklung als
Starter und Walsfevballschiedsri-chtler schloß mit
Dankesworten des Nikar-Führers No6 an die
beteiligte Schulturnlehrevschaft als umsichtige
Betreuer dieser für jeden Volksgenossen heute
als unentbehrlich erkannte Leibesübnng. Auch
die Jugend mahnte er zur NacheifermTg nach
den (u. a. wirksam durch eine Mufterriege des
N-ikars) gebotenen Mu>sterstilvorsührungen.
Ergebnisse:
Schülerkraulstraffel, Höhere Schulen, 3X4
Bahnen (Stadtwanderpreis): 1. Gymnasium
1:24,4 (Poppen, Meßmer, Comtesse), 2. Ober-
realschule 1:29.
Schülerinnen-Bruststafsel, Jahrgang 1921,
5X2 Bahnen (Wanderpreis der „Volksgemein-
schaft): 1. Volksschule kombiniert 3:51,2, 2.
Mäd-chenrealschule II 4:06.
Desgl. Jahrgang 1920 (Wanderpreis der
NSDAP-Kreisleitung): 1. Mäd-chenrealschule
3:47.
Schülerkraulstaffel, Volksschulen, 5X2 Bah-
nen (Stadtwanderpreis): I. Wilckensschule
2:57, 2. Hi-ndenburgs-chule 2:58,1.
Schülerinnenkraulftaffel 4X2 Bahnen, Jg.
1921: Volksschule kombiniert im Alleingang
2:45.
Desgl. Jahrgang 1920: 1. Gymnasium 2:38,2
(Hede Klingenftein, Marianne Schwarz, Ev-
marie Crone, Gudrun Lang), 2. Mädchenreal-
schule 2:45.
Badisches Svndergerichi
Mannheim, 26. Febr. Vor dem Badischen
Sondergericht hatte sich am Montag der
35 Jahre alte Hans Frey aus Freiburg
zu verantworten, der die Schusterkneipe
öfters mit der Feder vertauschte. Schon die
frühere Regierung hat er in Artikeln im
„Bauarbeiter" verunglimpft. Auf dem Wege
nach Ematingen zum Besuche seiner Schwe-
ster und später in deren Wohnung machte er
seinem kommunistischen Herzen Luft. Seine
Anwesenheit war im Orte bemerkt worden;
man hörte seine Redereien auf der Straße
und sperrte ihn schon nachts in Arrest. Er
war 1924 Mitglied der KPD, wandte sich
dann einer syndikalistischen Gruppe zu und
verkaufte alle möglichen radikal linksgerich-
teten Schriften. Das Gericht sprach eine Ge-
fängnisstrafe von einem Jahr und zwei Mo-
naten ab zwei Monate Untersuchungshaft
aus.
Der 27 Jahre alte Heinrich Schwank
aus Wolfsweiler erging sich in äußerst üblen
Redereien in Freiburger und Mannheimer
Wirtschaften, machte den Kommunistengrutz
mit der Faust und schmeichelte sich, ein tüch-
tiger Werbemann für die KPD zu sein. Wie
hier, ließ er sich auch bei Bekannten in ab-
fälliger Weise über die Reichsregierung aus
und prophezeite den Sieg des Kommunis-
mus. Auf seinen Wanderungen durch halb
Europa hat er sich mit kommunistischen
Ideen vollgesogen. In Anbetracht des Um-
standes. daß er am 8. Februar v. Js. schon
einmal vom Sondergenricht (wegen Verbrei-
tung von Flugzetteln) bestraft wurde, sprach
das Gericht eine Gefängnisstrafe von einem
Jahr sechs Monaten aus.
Aus der Leichtathletik
Gepäckmarsch des Kreises 10 (Neckar) am
17. März in Schwetzingen
Der Gepäckmarsch des Kreises 10 (Neckar)
würbe vom Kreisfportwart H. Rupp (Eppel-
heim) auf den 17. März 1935 nach Schwetzin-
gen nachm. 2 Uhr festgesetzt. Um-kleideraum
„Grüner Hof". Der Gepäckmarsch wird über
25 Kilometer ausgetragen und findet unter
Aufsicht und nach den Bestimmungen des Fach-
amtes für Leichtathletik statt. Teilnahmeberech-
tigt sind alle Mitglieder der Vereine, die dem
Reichsbund für Leibesübungen angefchlofsen
sind.
Der Marsch gelangt als Einzel- und Mann-
schastsleistung zur Austragung. Zu jeder Mann-
schaft gehören 4 Leute, von denen die drei
Erstgenannten gewertet werden. Melde-
schluß: Freitag, den 1. März. Die Mel-
dungen sind zu richten an Hch. Rupp, Eppel-
heim, Blumenstraße 431. Startgeld: Einzel-
meldung 30 Mannschastsmeldu-ng 50
Außerdem sind für jede Meldung weitere 5
mitzuentrichten, d-ie dem Winterhilfswerk über-
wiesen werden. Das Gepäck hat ein Gewicht
von 12,5 Kilo und ist im Rußsack oder Tor-
nister nachzutvagen. Als Kleidung ist
Wanderanzug zu wählen.
Der Frühjahrs-Waldlauf findet am
24. März 1935 m Heidelberg statt
Folgende Konkurrenzen werden ausgetra-
gen: 10 Kilometer für Aktive; 5 Kilometer für
Anfänger; 3 Kilometer für A-Jugend; 2 Kilo-
meter für B-Jugend; 1,5 Kilometer für C--
Jugend und 3 Kilometer für Alte Herren. Der
Waldlauf wird als Einzel- und Mannschafts-
lauf ausgetragen, wobei 4 Mann eine Mann-
schaft bilden, von denen die drei Zuerstkom-
m-enden gewertet werden. Meldegeld: Einzel-
meldung 20 Mannfchaftsmeldung 50 5?/./
Meldungen an Kreisfportwart Hch. Rupp, Ep-
pelheim, Blumenftraße 431. Die Meldegebühr
ist den Meldungen beizufügen. Meldeschluß:
am 8. März 1935. Nachmeldungen und Mel-
dungen ohne Meldegebühr bleiben unberück-
sichtigt.
EKach
Abteilung Pfaffengrund,
machen nochmals auf das morgen
HMMer« KwlMftWMN
Mittwoch, den 27. Februar: Verwaltungsak-ade-
mie, 20 Ahr, Hörsaal 15, Neue Universität Vor-
trag von Pros. Dr. L-acroix über „National-
sozialistische Weltanschauung".
Ortsmusikerschaft Heidelberg, 20 Uhr, Vallsaal
der Stadthalle, Hausmusikabend „Heitere
Musik".
NS-Gemeinschast „Kraft durch Freude", 15
Uhr, Stadthalle: Kindermaskenfest.
Cafe Odeon: „Bunter Abend".
Cafe Arnold: „Faschingstreibe-n".
Casasö: „Kinder-Maskenball". Abends 8.30
Uhr: „Faschings-T-anz".
Rosenmontagsmaskenball: Wie all-
jährlich, so findet auch dieses Jahr der sehr be-
liebte Rosenmontagsmaskenbach in sämtlichen
Räumen der „Harmonie" statt.
Freitag, 1. März.
Autobus G. m. b. H., Heidelberg. Autobus-
fahrt nach Saarbrücken zur Befreiungs-
stier.
Lichtspieltheater:
Capitol: „Mein Liebster ist ein Jägers-
mann".
Gloria. „Symphonie der Liebe".
Gloria: „Der Springer von Pontresin-a".
Kammerlicht: „Harold Lloyd, der Stroh-
mann".
Odeon: „Peter, Paul und Nanette".
Schloß licht: „Der stählerne Strahl".
Filmbühn -e Leimen: Reiter von
Deutsch-Ostafrika.
v
Die Einzelvortragsreihe der Verwalt
tungsakademie Baden schließt für die-
ses Semester am kommenden Mittwoch, den
27. Februar ds. Js., abens 8 Uhr mit einem
Vortrag über „Nationalsozialistische
Weltanschauung" von Professor Dr.
La eroix. Der Vortrag ist öffentlich und
findet im Hörsaal 15 der Neuen Universität
statt. Die für diesen Abend vorgesehene Vor-
lesung „Einführung in die Volkswirtschafts-
lehre" von Professor Dr. Brinkmann muß
daher auf Donnerstag Abend verlegt werden.
Vergeßt nicht das KdF.-Kmdersest! Es s«
noch einmal auf Pas heute mittag um 3 Uhr
im großen Saal der Stadlhalle ftattfindend-e
Kindermaskenfest -erinnert, -das schon seit Ta-
gen das große Thema in der Unterhaltung der
Kinder ist. Wer feinen Kindern eine schöne Fa-
schingsfreude machen will, der ziepe ihnen em
buntes Koftümch-en an und schicke sie oder gehe
selbst mit in die Stadthalle, wo Tausende der
Kleinen -auf ihre Weise harmlos und fröhlich
dem Prinz Karneval huldigen. Das reichhal-
tige Programm wirb allen Freude machen und
der Faf-chingszug durch die Stadbhall-e, der
Lampionzug auf dem Heimweg wird das große
Erlebnis bilden, von dem sie noch tagelang
sprechen.
Städt. Theater. ,/Spatzen in -Gottes Hand,,,
das beliebte Bolksstück, das -in Berlin und vie-
len anderen Bühnen des Reiches mit größtem
Erfolg gegeben wurde und immer volle Häuser
b rachte, gelangt Henle für die Stammplatzmiete
D 23 zur Aufführung. — Am Sonntag erlebt
die Jugend-Komödie „Abax und Movitz", die
Neueinstudierung. Das Stück geht zu kleinen
Preisen nachmittags in Szene.
Obwohl schon über zwei Jahrzehnte be-
stehend, ist die DLRG noch immer längst nicht
so bekannt und beachtet bei uns -geworden,
wie etwa im darin vorbildlichen englischen
Jnselland und britischen Weltreiche deren
großartige RLSS (Royal Life Saving Socie-
ty), wenn schon freilich diese immerhin über
zwei Jahrzehnte älter als ihr deutsches Seiten-
stück ist. Daher war es eine ebenso berechtigte
wie verdienstliche Tat des auch hier schon
mehrfach durch Besuche bestens bekannt ge-
wordenen Mannheimer Bezirksführers K.
Bauer, auf der neulichen, badischen Bezirks-
sührevbefprechung zu. Karlsruhe oie grund-
legende Frage -aufzuwerfen und sachkundig zu
beantworten:
Hat die DLRG die Stellung inne, von
der aus ihre Ziele erreichbar sind?
Darin weist der erfahrene Mannheimer Maf-
senkursleiter (wieso mancher maßgebende Mit-
arbeiter auch aus Lehrerkreisen stammend)
teilweise neue Wege und Ausblicke auf, wozu
jeder Schwimm- und Rettungswart pflicht-
mäßig Stellung nehmen sollte. Aber weiter-
hin auch jeder gewissenhafte Volks- und Ju-
gendfreund als Anhänger der Leibesübungen
und als Mithelfer an der Volksgesundheit.
Den Hauptzweck der DLRG darf man ja in
ihrem Namen nach als ohne weiteres erkennt-
lich vorau-ssetzen, nämlich aus jedem genügend
schw-immfertigen Volksgenossen einen sicheren
geprüften Rettungsschwimmer
zu erziehen. Wie nun auf diesem Hauptar-
keitsgebiet (ein weiteres wichtiges ist die Bä-
d-erbauförderung als Arbecksstättenbefchasfung)
feit lange gerade der Landesverband
Baden anregend fürs ganze Reich voran-
ging, so nun auch wieder durch seine Tätig-
keitsevweiterung im Lehrkursw-esen. Man ist
hierbei längst über den Anfangszustand hin-
aus, wobei man sich nur auf eine zufällig durch
Werberuf-e herangeführt-e, beschränkte Teilneh-
merzahl einrichtete, in dem man nunmehr in
avb-eitsfreudigen Bezirken die große Zahl
ernsthafter Bewerber aus Sportkreisen inzwi-
schen erfaßt hat. Man ist bereits neben der
Betreuung der höheren Schulen, Polizei, Heer
und Flotte nun auch bei den neuen Wehrv-er-
bänden lohnend an der Arbeit. Doch steht im-
mer noch die Hauptaufgabe offen:
Die rechtzeitige und vollständige Erfassung
der Gesamtjugend.
Der Ertrinkungstod, der alljährlich schwere
Tribute an Menschenleben vom Volkskörper
fordert, ist vorwiegend ein Angsttod. Das
betont jetzt namentlich d-er sorgfältig die Un-
fallstatistik sichtende und auswertende Freibur-
ger Sonderforscher Prof. Dr. Ernst Sehrt in
ärztlicher Begründung. Gin DLRG-Prüfling
legt jedoch mit bestandener Prüfung, also be-
wiesener Sicherheit als erstes diese unbegrün-
dete Angst ab. Denn die verlangten Leistungen
sowohl für die Grundschein- wie gesteigert für
die Leistungsscheinprüfung sind entsprechend
vielseitig und für Neulinge keineswegs leicht
erfüllbar. Da kommt es denn bisweilen vor,
daß sich ein Anfänger noch als „Tauchenichts"
erweist und vorläufig sich erst länger oder ge-
schickter unter Wasser zu bewegen lernen muß,
ehe er nochmals die Prüfung versucht. Um ge-
willten Teilnehmern an dem noch Ende Fe-
bruar auf mehrfachen Wunsch hin beginnenden
öffentlichen Lehrkurs einen Anhaltspunkt zu
bi-et-en, sei angeführt, daß man zum Grund-
schein das Männerschwi-mmbecken im Städt.
Hallenbad nach Absprung (selbstredend Kopf-
sprung) vom Dreimeterbrett mindestens ganz
mit volleingeta-u-chtem Körper durchtauchen
muß (wofür ja der gemusterte Plättch-enbelag
am Boden deutliche Anhaltspunkte -bietet).
Entsprechend länger fällt die Tauchstrecke für
die zweite Prüfung aus, wobei ferner zu dem
schon beim Grundschein verlangten zweimaligen
Heraufholen eines Tauchgew-ichts vom Becken-
boden weg aus der Schwimmlage (also nicht
mit erleichterndem Kopfsprung) noch eine 10-
M-eter-Strecke mit dem Gew'-cht sortzutauchen
ist. Dazu kommen sichere Ausführungen vor-
geschriebener Fas-sungs- und Befrelu-ngsgrifse
an Land wie im Wasser, Fortschleppen eines
Reitlings, Kleiderschwimmen nebst Entkleiden
im, Tiefen ohne Festhalten, Dauerschwimmen
(Viertel- bzw Halbstunde) nebst Wiederbele-
bungskenntnis (Beatmungsweis-en).
Wie man sieht, ein gehäuftes Lehrpensum,
das, wie -gesagt, neben regem Willenseifer ge-
nügende Schwimmtechnik voraussetzt, um m
den kurzen Kurswochen bis zur Prüfungsreife
erworben zu werden. Ein Frauenrettungskurs
findet nach Beendigung des jetzt ausgeschriebe-
nen Kurses statt. Um zu den wegweisenden
Gedankengängen Bauers zurückzukehren, so
betont er berechtigt den hohen ethischen
Erzi-ehungswert des Rettungs-
gedankens, den Jugendlichen Selbstver-
trauen und Vera-ntwortungsbswußtsein einzu-
flößen. Daher kann und muß die Erfassung
der Jugend heute durchgreifend erfolgen; bei
den höheren Schulen in' den Oberllaffen, bei
den Volksschulen teilweise noch in der Ab-
gangsklasse, danach jedenfalls in den Fortbil-
d-ungs-, Handels- und Gewerbsschulen. Ein
zweiter Ruf kann daneben über die HI. und
den BdM. pflichtbewußte Jugendliche noch-
mals erreichen. Zum dritten und letzten Mal
endlich werden gewissenhafte junge Leute beim