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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 1-26)

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Nr. 41 - Nr. 50 (18. Februar - 28. Februar)
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Nr. 49

^Heidekderger VolkSvlatt" — Mittwoch, de« -7» yrvmar WS8

Sette 7


Winters MUM
Neuschneefälle im Schwarzwald. — Die
mittleren Vergregionen von der Kältezone
ersaht.
Karlsruhe, 26. Febr. Nach dem Abklingen
der schweren Stürme hat der Winter mit
kräftigem Vorstoß erneut im ganzen
Schwarzwald festen Fuß gefaßt. Beginnend
am Sonntag in der Hochregron, dehnte stch
der Schneefall am Montag auf die wesent-
lichsten Abschnitt des Gebirges aus, um nach
längerer Pause am Dienstag auch wieder
mittlere Vergzonen, etwa bis 600 Meter her-
ab, in breiter Front zu erfassen.
Nicht nur ist die Schneeschmelze völlig ver-
siegt, sondern es hat sich im Gegenteil erneut
eine beachtliche Schneedecke überall dort ge-
bildet. wo die Gelände um das Wochenende
schon ausgesport waren. Auf dem Kamm des
Südfchwarzwaldes schneit es mit wenigen
Unterbrechungen seit 50 Stunden bei einer
langsam zunehmenden Kälte, die sich
auf dem Feldberg auf — 5 Grad
gesteigert hat. Von der Gipfelhöhe werden
amtlich 160 em Schnee gemeldet, in den Ski-
geländen am Herzogenhorn-Grafenmatt-Zei-
gpr streift die totale Schneehöhe im Wind-
schutz 2 Meter.
Im Nordschwarzwald verzeichnen Hornis-
grinde, Mummelsee und die Gebiete in Rich-
tung Ruhestein und Badener Höhe beträcht-
lichen Schneezuwachs. Die allgemeine Schnee-
grenze ist auf die Linie Dobel-Gertelbach-
Allerheiligen abgerückt. Die bereits schnee-
frei gewordenen Hochtäler von St. Blasien
und Todtmoos berichten von annähernd 40
Zentimeter Neuschnee! Von etwa dreißig
Schwarzwälder Veobachtungsstationen über
700 Meter liegen günstige Winter-
sportberichte vor.
Im Rheintal gehen starke Landregen nie-
der; das Flachland war bis Dienstag noch
nicht von dem Kältevorstoß erfaßt.
Irr MMMmarkt
Der Haupttag: Das Vauerntresfen der
Bergstraße.
Schriesheim, 26. Febr. Während der
. Sonntag die Mehrzahl der Matthaisermarkt-
besucher aus der Stadt bringt, und am Mon-
tag gewerbliche Tagungen stattfinden, führt
der Dienstag als eigentlicher Markttag stets
zahlreiche Bauern aus der Umgebung, aus
der Rheinebene, von der Bergstraße und aus
dem vorderen Odenwald in Schriesheim zu-
sammen.
Am Montag vormittag fand die übliche
Weinprobe im Zehntkeller statt,
nachmittags wurde eine Kundgebung der
NS-Hago abgehalten, bei der Kreisamts-
leiter Stark-Mannheim, sprach. Anschlie-
ßend fanden auf dem Ausstellungsgelände
Vorführung en landwirtschaft-
Geräte statt.
Der Dienstag begann mit der Eröffnung
des Pferdemarktes durch Bürgermei-
ster U r b a n, der in Vertretung des am Er-
scheinen verhinderten Innenministers Pflau-
mer sprach. Als Ehrengäste waren anwe-
send Kreisleiter Dr. Roth, Kreisbauernfüh-
rer Treiber, Landeskommissar Dr. Scheffel-
meier, Landrat Dr. Vesenbeckh, Polizeipräsi-
dent Dr. Ramsperger, Bürgermeister Dr.
Walli, Mannheim, und die Bürgermeister
der Umgebung. Zum Pferdemarkt waren
einige Dutzend Tiere aufgetrieben, von
denen ein Teil verkauft wurde. Die besten
Händlerpferde wurden prämiiert. Am frühen
Eachmittag bewegte sich ein Festzug durch
die reichgeschmückten Straßen, dessen Wagen
u. a. die Strahlenburg, den Weinherbst, das
Erntefest und eine Spinnstube zeigten, der
aber wegen des einsetzenden starken Regens
vorzeitig aufgelöst werden mußte. Auch das
Schaureiten der SS-Reiterstürme fiel zum
Teil ins Wasser. Um so besser war die Stim-
mung im Zehntkeller und in den Gaststätten,
wo dem guten Schriesheimer wacker zuge-
sprochen wurde.
EOe Sitzung drs EtzreiMkMs drs
MMm KMüMks
Karlsruhe, 26. Febr. Im Sitzungssaal der
Badischen Handwerkskammer trat heute vor-
mittag das handwerkerliche Ehrengericht zur
ersten Sitzung zusammen. Der Vorsitzende,
Landgerichtsdirektor Dr. M a i s ch Hofer,
umriß in einer Ansprache die Aufgaben des
Ehrengerichts. Es soll dazu dienen, alle Hand-
lungen der Handwerksangehörigen zu unter-
binden, welche die Innung uud damit den
Handwerkerstand wie auch die Volksgemein-
schaft zu schädigen geeignet sind uud alle die-
jenigen durch Strafen brandmarken, welche
die rechtlichen uud ethischen Grundlagen des
Zusammenlebens und Zusammenarbeitens in
der Innung und der Kreishandwerkerschaft
stören und den Geboten der Ehre zuwider-
handeln.
Es wurden sodann die drei ersten Fälle ver-
handelt, wobei der Präsident der Badischen
Handwerkskammer, Näher, als Staatsan¬

walt amtierte. Einem Metzgermeister aus Ba-
den-Baden wurde die Befugnis zur Ausbil-
dung Won Lehrlingen abgesprochen, , weil er
seinen Lehrling weit über das übliche Maß
mit Hausarbeiten beschäftigt. — Die beiden
weiteren Fälle hatten Verletzungen der Stan-
desehre in einem bestimmten einzelnen Fall
zum Gegenstand. Ein Friseurmeister kam mit
einem Verweis davon, ein Schuhmachermeister
erhielt 100 Mark Geldstrafe.
GMWbeaWmgler für den Absatz
v»n MinbamrzeusniNra
Karlsruhe, 26. Febr. Der Reichsbeauf-
tragte für die Regelung des Absatzes von
Garten- und Weinbauerzeugnissen V o e t t-
ner hat dem Geschäftsführer der Landes-
propagandastelle des Badischen Weinbaues
Karlsruhe, Karl Erdmann, im Einver-
nehmen mit dem Landesbauernführer der
Landesbauernschaft Vaden zum Gebietsbe-
auftragten der Landesbauernschaft Vaden

Bezirk Seidelbrrg
b. Ziegelhausen. (Aus dem Vereins-
leben.) Am Sonntag hielt der Grund -
und H -a u s b e s i tz e r v e r e i n im Gasthaus
zur Grenze seine Generalversammlung ab. Der
Verein hat im abgelaufenen Jahr eine rege
Tätigkeit entfaltet. Ebenso die finanzielle
Lage des Vereins ist in bester Ordnung. In
der allgemeinen Aussprache wurden verschie-
dene Anfragen durch den Vereinsführer be-
antwortet.
b. Ziegelhausen. (Hohes Alter.) Eine
treue Leserin unseres Blattes, Frau Katharina
Ewald geb. Erlewein feierte am Montag
ihren 82 Geburtstag. Nachträglich herzlichen
Glückwunsch!
Hilshach. (Durch Starkstrom ge-
tötet.) Der in den 40er Jahren stehende
Landwirt Sebastian Norstadt machte sich im
Stall an einer schadhaften Lichtleitung zu
schaffen. Er kam dabei mit dem Strom in
Berührung und sank auf der Stelle tot zu-
sammen.
a. Neckargemüünd. (Altes Fachwerk-
h a u s.) In den nächsten Taigen wird man das
Fachwerk des aus dem 16. Jahrhundert stam-
menden Hauses Marktplatz Nr. 8 erneut und
zwar dieses Mal vollständig freiIegen. —
(Aus dem G eme i nd e r a t.) Vom Be-
ginn des Rechnungsjahres 1935 an werden
Rücklagen für die Errichtung eines städtischen
Schlachthauses angesammelt werden.
Ochsenbach. (Bereinigung von Or-
ten.) Die Vereinigung der Nebenorte L i ur-
gent« l und Maisbach mit dem Haupt-
ort Ochsenbach zu einer einfachen Ge-
meinde Ochsenbach (Amtsbezirk Heidelberg)
wurde mit Wirkung vom 1. April 1935 unge-
ordnet.
i. Nußloch. (60 Jahre Militärver-
ein.) Der Militär- und Kriegerverein hielt
unter Leitung des stellvertretenden Vereins-
führers Andreas Keller am Sonntag im
Gasthaus „Zum Lamm" seine Hauptversamm-
lung ab. Aus den von Schriftführer Konrad
Schweickert und Rechner Jakob Pfir-
mann erstatteten Jahresberichten ist zu ent-
nehmen, daß infolge der außerordentlich
schlechten Wirtschaftslage in der
Gemeinde viele Kameraden den erhöhten
Beitrag nicht leisten können. Die Vereinslei-
tung will alles versuchen, um die alten treuen
Mitglieder zu halten. Infolge der schlechten'
Wirtschaftslage (fast alle Zigarrenfabriken
stehen schon jahrelang still) null man auch da-
von absehen, das 60jährige Stiftungsfest in
größerem Rahmen zu feiern. Bei lebhafter
Aussprache, an der sich besonders die Kame-
raden Freiherr v. Bettendorfs Phi-
lipp Braun und Hans Pfe if f e r ^betei-
ligten, wurde die Feier des Stiftungsfestes
im örtlichen Rahmen beraten.
Bezirk Wiesle»
n. Notenberg. (Ein Ständchen.) An-
läßlich der Vermählung unseres Bürger-
meister und Stüpunktleiter der Nationalsoz.
Deutschen Arbeiterpartei Benjamin Greu-
lich mit Rosa Spieß von hier brachte der
Männergesangverein „Frohsinn" dem Hoch-
zeitspaar ein wohlgelungenes Ständchen.
Vereinsführer Josef Harth entbot dem
neuvermählten Paar die herzlichsten Glück-
wünsche des Vereins, dessen langjähriges
aktives Mitglied Bürgermeister Greulich ist.
Auch der Dirigent, Hauptlehrer Beetz, gra-
tulierte dem Hochzeitspaar in herzlicher
Weise. Anschließend war gemütliches Bei-
sammensein im Vereinslokal.
e. St. Ilgen. (Schulungsabend.)
Zum ersten Schulungsabend der Deutschen
Arbeitsfront waren sämtliche Formationen,
die Gemeindebehörde und zahlreiche Einwoh- §
ner erschienen. Die einleitenden Worte sprach
Stützpunktleiter Bürgermeister Pg. Kübler.
Anschließend ergriff Pg, Schulungsleiter Dr.
Schroff das Wort zu dem Thema: „R äs-
se n k u n d e". Zum Schluß dankte Pg. Küb-
ler für die interessanten Ausführungen und '


für die Regelung des Absatzes von Weinbau-
erzeugnissen ernannt.
Zu ter MsMut tu Latze
Lahr, 26. Febr. Zu der gemeldeten Mord-
tat erhalten wir über den Vorgang der Tat
— entgegen der ersten Meldung — folgende
Darstellung:
Die Frau des ermordeten Georg Zepf be-
fand sich in einer Wohnung der Friedhof-
straße Nr. 2. Georg Zepf hatte am Samstag
mit seinen Brüdern und seinem Vater ge-
zecht und sich plötzlich entfernt. Zepf drang
in die Wohnung ein und griff den Korb-
macher Vinzenz Stritt an und warf ihn zu
Boden. Darauf griff Stritt zum Messer,
durchschnitt die zur Abwehr erhobene Hand
des Zepf und versetzte ihm dann den töd-
lichen Stich ins Herz. Nach dieser Darlegung
war also Zepf und nicht, wie aus der ersten
Meldung hervorgeht, der Korbmacher Stritt
der Angreifer.

sprach noch kurz über Bedeutung eines gesun-
den Nachwuchses.
Bezirk Rauntzeim
Mannheim. (Ehrung des Mann-
heimer Stadtdekans.) Aus Anlaß
der Erinnerung an jenen Februar-Sonntag
im Jahre 1895, an dem PrälatJoseph
Bauer als Pfarrer der Jesuitenkirche in-
vestiert wurde, wurde am Sonntag auf Ge-
heiß des Erzbischofs von Freiburg von
den Kanzeln der katholischen Gotteshäuser
ein längeres, sehr ehrenvolles Schreiben
verlesen. Das in glänzenden Formulierun-
gen sich bewegende, in Briefform gehaltene
Schreiben gedachte der Verdienste, die sich
Prälat Bauer in vier Jahrzehnten auf vor-
geschobenem Posten in der Eroßstadtseelsorge
erworben hat. — Stadtdekan Prälat Joseph
Bauer selbst zelebrierte am Sonntag in
der Jesuitenkirche das Hochamt. Gesänge des
Kirchenchors und die Borromäus-Messe in
Es-Dur von Max Filke, von Studienrat
Boeres umsichtig dirigiert, gestalteten den
Gottesdienst feierlich-festlich aus. — Im An-
schluß an den Gottesdienst fanden sich Ver-
treter des Stiftungsrates und der Vereine
der Oberen Pfarrei in der Sakristei ein, wo
Medizinalrat Dr. Megerle die Glück-
wünsche und den Dank der Gemeinde dar-
brachte. — Stadtdekan Prälat Bauer
nahm die Worte des Sprechers freundlich
entgegen, bat aber sehr, weitere Ansprachen
und Ehrungen zu unterlassen, erst mit dem
vollendeten fünften Jahrzehnt sei es viel-
leicht angemessen, sein Wirken in Mannheim
zum Gegenstand einer Feier zu machen.
Mannheim. (Lebensmüde Men-
schen.) Im Krankenhaus ist ein 32 Jahre
Mer verheirateter Mann gestorben, der sich
im Stadtteil Neckarstadt von einem von Wald-
h-of kommenden Zug hatte überfahren lassen.
Er war mit schweren Kopfverletzungen aufge-
funden worden. — In der Neckarstadt hat sich
eine verheiratete 24 Jahre alte Frau durch
Einatmen von Leuchtgas vergiftet. In Kä-
fertal brachte sich ein Ehemann infolge zer-
rütteter Familienverhältnisse einen Schuß
in den Kopf bei. Es besteht Lebensgefahr.
Mannheim. (An die Berliner
Staat so per verpflichtet.) Eugen
Schleich, Mitglied des Mannheimer Na-
tionaltheaters, ist mit Beginn der neuen
Spielzeit -an die Berliner Staatsoper ver-
pflichtet worden.
m. Plankstadt. (Familien- und Kame-
r ad-sch astsab en d.) Der Kriegerver-
e i n rief am Samstag seine Angehörigen in die
„Rose" zusammen, wo der Vereinsführer Phil.
Hallwachs besonders den Vertreter des Bezirks-
führers, Herrn Schmittberger-Schwetzingen, so-
wie Sturmführer Kreuzwieser begrüßen konnte.
Es wurde das schöne Theaterstück „Das Fischer-
mädel von Helgoland" gegeben. — Auch der Mi-
litärverein konnte in seiner Mitte den Vertre-
ter des Krsisführers begrüßen: Schmittberger
und Stuvmführer Kreuzwieser im Saale „Zur
Sonne" begrüßen. Der Musikverein verschönte
durch seine Weifen das Beisammensein.
Neulußheim. (Windstoß e rs -a ß t -e i n e n
Leichenwagen.) Ein 'großes Mißgeschick
geschah bet der Ueberführung einer Leiche von
Wiesloch nach Neulußheim. Auf der Strecke
zwischen der Ueberführung Wiesloch und Wall-
dorf hob ein Windstoß den Leichenwagen in
die Höhe und 'warf ihn um. Die beiden Kut-
scher flogen zwischen die Pferde, die Deichsel
brach ab und dos eine Pferd zog sich eine
20 Zentimeter lange Wunde zu.
Bezirk Wrintzeim
Weinheim. (Grippe.) Seit Montag sind
die Volksschulen auf vorläufig -acht Tage ge-
schlossen, da ein großer Teil der Schüler und
Lehrer an Grippe -erkrankt ist.
Bezirk Nnstzelm
rp Richen. (Beerdigung.) Unter gro-
ßer Beteiligung ist Ende letzter Woche
Dreschmaschinenbefitzer Jakob Kleiber

im Alter von 52 Jahren zu Grabe getragen
worden. Der Gesangverein „Eintracht" und
der Turnerbund, dessen Ehrenmitglied der
Verstorbene war, hatten sich besonders zahl-
reich zur Trauerfeier eingefunden. Nach
einem letzten Abschiedsgruß des Gesangver-
eins legte dessen Vereinsführer Neudeck
für die „Eintracht" und Kaul Meny für
den Turnerbund einen Kranz nieder. Möge
der allseits geschätzte Verstorbene im Frie-
den ruhen.
y. Richen. (Der „Tu r n e r b u nd")
hielt am Samstag abend im Saale „zur
Linde" einen bunten Abend ab. Die guten
Darbietungen fanden allgemeinen Beifall.
Relkartal. Odenwald, Frankrniand
Lindach. (Der Vater des Reichs-
statthalters 75 Jahre alt.) Am
Dienstag konnte Peter Backfisch, der Va-
ter von Reichsstatthalter Robert Wagner
und frühere Besitzer des Gasthauses „Zum
Hirsch" seinen 75. Geburtstag begehen.
Neckargerach. (E u ch a r i st i s ch e Woche.)
Die Woche vom 17.—24. Februar war für
die Pfarrgemeinde -eins Woche reichen Erle-
bens. H. H. Franziskonerpater Ottmar
aus Rastatt sprach in d-iesen Tagen morgens
und abends in sehr lehrreichen Standesvor-
träge-n über -die hl. Eucharistie.
Stürzenhardt. (Von der Schule.) Herr
Hauptlchrer Link wurde zum 1. Mai in
gleicher, Eigenschaft nach Zimmern (Amt
Adelsheim) versetzt. In seiner 7jährigen Tä-
tigkeit an unserm Ort hat sich Herr Link die
Zuneigung Aller erworben, weshalb sein
Wegzug sehr bedauert wird.
Wertheim. (S ch u l s ch l i e ß u n a e n.)
Auf Anordnung des Vezirksarztes in Wert-
heim wurde die Volksschule in D i st e l h a u-
s e n infolge Erkrankung eines großen Teils
der Schulkinder an Grippe voraussichtlich auf
10 Tage geschlossen. Auch in Br eh men
mußte aus demselben Anlaß die Schule ge-
schlossen werden.
Baden und NartzbarlänNr
Bühl. (Leiche erkannt.) Die Persönlich-
keit des am Sonntag abend auf der Landstraße
nach Steinbach aufgefundenen toten jungen
Mannes wurde am Montag festgestellt. Es han-
delt sich um einen 21jährigen Kaufmannslehr-
ling aus Baden-Baden. Ob Selbstmord oder
Mord vorliegt, konnte bis jetzt noch nicht mit
Sicherheit ermittelt werden, jedoch ist der Le-
benswandel des Toten völlig einwandfrei gewe-
sen.
Lahr. (Die R e t t u ng s m em-a i l-l e)
würbe v-o-m Führer uub Reichskanzler dem
Leichtmatrosen Kaul Kästle von hier ver-
liehen. Er war als Leichtmatrose des Ret-
tungsd-ampf-ers „Ursula Siemers" der Ham-
burg-Am-erika-Reed-erei an der Rettung der
12 Mann starken Besitzung der finnischen Bar-k
„Carmen" beteiligt. Von der finnischen Re-
gierung wurde Kästle mit seinen Kameraden
durch Verleihung der finnischen Rettungs-
medaille am blau-weißen Bande ausgezeich-
net.
St. Georgen (bei Freiburg). (Ein Todes-
opfer.) Am Montag abend ereignete sich auf
der Straße St. Georgen-Freiburg ein schwe-
rer Verkehrsunfall, dem der in den 50er Jah-
ren stehende Josef Stotz aus St. Georgen zum
Opfer fiel. Stotz war im Begriff, die Straße zu
überqueren, als er von einem Personenauto an-
gefahren und zu Boden geworfen wurde. Er er-
litt eine schwere Schädelverletzung, die wenige
Stunden später seinen Tod zur Folge hatte.
Steinen i. W. (Di rektor Otto Pflü -
ger gestorben.) Auf einer Veranstal-
tung brach am Sonntag früh plötzlich der
Direktor der Spinnerei und Weberei Stei-
nen A.G. Otto Pflüger infolge eines Herz-
schlages tot zusammen. Der Verstorbene hat
erst ein Alter von 41 Jahren erreicht.
Teningen. (Ein Brotmesser im Ma-
gen.) Schlosser Karl Volz von hier fing in
der Elz einen zweipfündigen Hecht. Beim Aus-
nehmen stellte sich heraus, daß der Fisch ein stark
verrostetes Brotmesser von etwa 25 Zentimeter
Länge im Magen hatte.
Villingen. (Pionier der deutschen
Uhrenindustrie gestorben.) Der
Gründer der Dillinger und Schwenninger
Uhrenfabriken Kienzle, Geheimer Kommer-
zienrat Jakob Kienzle, ist in der Nacht zum
Dienstag in Zürich, wo er Genesung suchte,
im 76. Lebensjahr gestorben. Der Verstor-
bene war einer jener großen Pioniere, die
die moderne, in der ganzen Welt geachtete
deutsche Uhrenindustrie geschaffen haben.
Freudenstadt. (Erdrutsch an der
K n i eb i s st ra ß e.) Durch das in den letz-
ten Tagen reißend -abfließende Schmelzwasser
von der Kniebishöhe sind im Abschnitt Knie-
bis—Freudenstadt -auf der Staatsstraße zwi-
schen Langenh-aM und Rotwass-erhütte an
drei Stellen Erdrutsche erfolgt. Insgesamt
gelangten durch die Erdrutschungen etwa 700
Kubikmeter Erbmasse zum Absturz. Die Ab-
rutschg-efahr ist jetzt beseitigt.
Schweinhausen. (Groß feuer.) In dem
Doppelwohnhaus der Söldner Konr. Bauer
und Vinzenz Schraivogel in der Parzelle
Berg brach ein Brand aus. Das Dop-
pel a n w e s e n ist bis auf die Grundmau-
ern zerstört worden.
Speyer. (Schmuggler gefaßt.) Zwei
hiesige Mannspersonen wurden festgenommen,
als sie vor der Stadt mit einem Auto anka-
men. Sie führten 1000 Päckchen unversteuer-
tes Zig-aredtenpapier ML» üii».
 
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