Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 1-26)

DOI Heft:
Nr. 61 - Nr. 70 (13. März - 23. März)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43253#0679
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
yvr. 6d

^Heidelöerger NnlkSblatt" — Fr-Vag, dM 22. MS-s E

Sckt-7


erste badische «och- and Kellnrr-
lebriingspküsmg
Baden-Baden, 21. Ndärz. Am 1. und 2.
April findet im Gartensaal des Kurhaus-Re-
stauranks die er st e K o ch - und Kellne r-
lehrlingsPrnfung statt, die vom Gan-
berufsbildnngsamt Karlsruhe dnrchgcführt
wivd.
Zu dieser Prüfung werden s ü mtli ch e
Koch- und Kellnerlehrlinge des
Gaues Baden verpflichtet. Während der
Prüfungsdauer werden die Lehrlinge in den
hiesigen Hotels kostenlos untergebracht und
verpflegt. Die Kochlehrlinge haben 5 verschie-
dene Menus zuzubereiten, die abends 9.15
Uhr durch die Kellnerlehrlinge serviert wer-
den. Auf etwa 4 Lehrlinge entfällt ein ^Prü-
fungsmeister, der während dieser zwei Tage,
von denen der erste für die theoretische und
der zweite für die raktische Prüfung Vorbe-
halten bleibt, die gesamten Arbeiten der Lehr-
linge zu beaufsichtigen und zu begutachten hat.
Nach Auswertung der Punkte erfolgt die
Lossprechung der Lehrlinge. Zur Teilnahme
an diesem Festakt haben bereits führende Per-
sönlichkeiten ihr Erscheinen zugefagt.


Neustadt a. d. H., 20. März. Gauleiter
Bürckel hat am 15. 1. 1934 verfügt, daß die
ihm als dem Schöpfer der NSZ-Rheinfront
aus dieser Zeitung zustehenden Erträgnisse
in Form einer Stiftung restlos zu wohl-
tätigen Zwecken verwandt werden. Gemäss
dieser Verfügung wurden bis zum heutigen
Tage NM. 170 912.53 verteilt.
Gauleiter Bürckel hat jetzt angeordnet, dasi
an dieser wohltätigen Einrichtung jetzt auch
das Saarland im Hinblick auf die nunmeh-
rige dortige Verbreitung der NSZ-Rhein-
front beteiligt wird. Der vom stellv. Gaul.
Leyser verwaltete Sonderfonds der Josef-
Vürckel-Stiftung in Höhe von bisher 1500
Reichsmark ist nunmehr auf monatlich 3000
Reichsmark für das gesamte Gaugebiet
Pfarz-Saar erhöht worden. Die Verteilung
erfolgt zugunsten besonders bedürftiger und
würdiger Volksgenossen. Eine Darlehens-
hergabe ist hierbei jedoch in jeglicher Form
ausgeschlossen. Begründete Anträge sind wie
bisher an das Kuratorium der Josef-Bürk-
kel-Stiftung, Neustadt a. d. H., Maximilian-
Straste 22, unmittelbar zu richten.


h. Dossenheim. (S te rb e fälle.) Zwei
Kinder und drei Erwachsene wurden in den
letzten Tagen vom Tod hinweggsrafft. Ferner
wurde am Donnerstag der Kriegsteilnehmer
Landwirt Johann Mühlbauer zu Grabe
getragen. Für die Kriegsopfervsrsorgung legte
Waagemeister Peter Kraft einen Kranz
nieder.


e. St. Ilgen. (Notlandung.) Vor-
gestern nachmittag 3 Uhr mußte hier ein
Zweisitzer-Sportflugzeug wegen Motordefek-
tes notlanden. Die Reparatur ging schnell
vonstatten, so dast die Maschine alsbald wie-
der starten konnte.
n. Mühlhausen. (Beerdigung.) Grost
war die Zahl derer, die dem auf so tragische
Weise ums Leben gekommenen Monteur
Johannes Knopf das letzte Geleit gaben.
Vor dem Trauerhause sang der Männerge-
sangverein „Sängerbund" unter der Leitung
von Heinrich Becker und der Kirchenchor un-
ter seinem Dirigenten Oberlehrer Lämmlein.
Die Musikkapelle Ritzi spielte einen Trauer-
marsch. Sodann wurden die sterblichen
Ueberreste unter Vorantritt des Spiel-
mannszuges der Hitlerjugend nach dem
Vergfriedhof überführt. Hier sangen wieder
die beiden Chorvereine. Im Namen des
Fußballklubs widmete der Vereinsführer
Otto Zimmermann dem Verstorbenen einen
ehrenvollen Nachruf und legte am Grabe
einen Kranz nieder, ebenso der Vorstand des
Gesangvereins, Zigarrenmacher Wilhelm
Feßler, und namens der Schulkameraden Zi-
garrenmacher Karl Becker.
n. Rauenberg. (Hohes Alter.) Am
Mittwoch konnte die Fabrikbesitzerin Frau
Marie Laier geb. Widmann, gebürtig aus
Mannheim-Neckarau, ihren 80.' Geburtstag
feiern. Der Jubilarin gingen zahlreiche
Glückwünsche zu.
Bezirk Mambeim
Mannheim. (Vom Tobe überrascht.)
Am Donnerstag vormittag erlitt der etwa 50
Jähre alte Gustav Schmoll, als er mit
seinem Rad die Stefanienpromenade am
Rhein entlang fuhr, plötzlich einen Herzschlag.
Schriesheim. (Mit dem Motorrad
in erne Kinderschar.) Ein hiesiger Mo-
torradfahrer fuhr gestern in eine auf den
Führer wartende Kindergruppe. Der Sohn
des Steinbrechers Fritz Schmitt trug einen
Schädelbruch davou, während der Sohu

Zer Fremdenverkehr in Baben m Amre 1934

Karlsruhe, 29. Mürz. Der Fremdenverkehr
in Baden zeigte nach einer Mitteilung des
Badischen Statist «scheu Landesamtes im Jahre
1934 gegenüber dem Vorjahr einen erfreulichen
Aufschwung. In den 253 Bade-, Kur- und son-
stigen Freindenverkehrsplätzen des Landes sind
während des Jahres
1 382 888 Fremde
angekommen, d. s. 236 909 oder em Fünftel
(20,7 v. H.) mehr als im Jahr 1933. Anter
diesen Fremden waren 170 007 Ausländer,
die damit 12,3 v. H. aller Fremden ausmachen.
Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Auslän-
dervenkehr um 59,3 v. H. gehoben. Unter den
Ausländern waren besonders stark vertreten
die Schweizer (41 641), die Holländer (31 425),
die Engländer (28 262) und die Franzosen
(23 940).
No-ch deutlicher zeigt sich die starke Belebung
des badischen Fremdenverkehrs in der Zahl
der auf die ^gekommenen Fremden entfallen-
den
Uebernachtungen.
Während im Jahr 1933 insgesamt 4 039 960
Fremden Übernachtungen festgenell t w orden wa-
ren, beläuft sich diese Zähl im Jahre 1934 auf
5 129 906. Die Zunahme beträgt somit
1 089 946 Uebernachtungen oder 27,0 v. H.
Durchschnittlich entfielen im Jahr 1934 auf
einen Fremden 4 Uebernachtungen. In den
Heilbädern und Kurorten, wo sich die Fremden
zu Heil- und Kurzwecken länger aufzuhalten
pflegen, ist diese Durchschnittszahl höher wie
in den Großstädten und Fremdenplätzen, die
in der Hauptsache nur Durchgangs-Verkehr
aufweiseu. Die Fremden der Kurorte und
Heilbäder haben dort durchschnittlich 5,2mal
übernachtet, die Fermden der sonstigen Frem-
denverkehrsplätze dagegen durchschnittlich nur
1,6mal. Die Besucher aus dem Ausland ha-
ben im Jahr 1934 in Baden 592 827 mal über-
nachtet, d.s. 281 846 Ausländerübernachtaugen
oder 90,6 v. H. mehr als im Vorjahr.
Die besuchtesten Fremdenverkehrsorte
Badens (geordnet nach der Zahl der Ueber-
nachtungen) waren:

Zahl der während des Jahres 1934
Orte neuangekom me- stattgesuude-
nen Fremden neu Ueber-
nachtungen
Baden-Baden 96 914 575 276
Freiburg (einschl.
Schauinsland) 124 419 286 163
Bad Dürrheim 12 256 260 823
Heidelberg 148 152 250 636
Baden) vei ler (e i nsch l.
Lipburg und
Oberweiler) 16 872 223 070
St. Blasien 8 696 187 722
Mannheim 102 809 178 379
Konstanz 101 354 165 990
Karlsruhe 88 051 139 179

Den stärksten Ausländcrverkehr unter diesen
Orten hatten Heidelberg, Baden-Baden
und Freiburg.
Die bedeutendsten badischen
Fremdenverkehrsgebiete
sind der Schwarzwald, der Bodensee und der
Odenwald einschließlich Bergstraße und Neckar-
tal. Daneben weist nur noch die Rheinebene
größere Veröehrsziffern auf, was aber in der
Hauptsache auf den Fremdenverkehr der beiden
Großstädte Mannheim und Karlsruhe zurück-
znführen ist. Allein 44,4 v. H. aller im Jahr
1934 in Baden angekommenen Fremden haben
im Schwarzwald Aufenthalt genommen
(614 600). Hier fanden 4 017 500 Fremden-
übernachtungen statt, d. s. zwei Drittel (66,7
v. H.) aller im Jahr 1934 in Baden festgestell-
ten Fremdenübernachtungen. Im Bodensee-
gebiet wurden rund 220 000 Fremde mit nahe-
zu 600 000 Uebernachtungen gezählt, im Oden-
ivald einschließlich Neckartal und Bergstraße
192 000 Fremde mit über 507 000 Uebernach-
tungen und in der Rheinebene über 280 000
Frenrde mit über 480 000 Uebernachtungen.
Die durchschnittliche Usbernachtungsdauer der
Fremden betrug im Schwarzwald 5,6, im Bo-
denseegebiet 2,7, im Odenwald einschließlich
Bergstraße und Neckartal 2,6, in der Rhein-
ebene und in den sonstigen Gebieten 1,7. Die
Ausländer bevorzugen den südlichen und nörd-
lichen Schwarzwald sowie den Odenwald ein-
schließlich Bergstraße und Neckartal (Heidel-


Der ZriWilg steigt au As Bergs
100 Sonnenstunden im Hochschworzwald — Rückgang der Schneedecken.

Der kalendermäßige Frühlingsbeginn steht
im Rheintal und im Schwarzwald im Zeichen
ausgesprochenen Lenz Wetters. Seit Wen
chenanfang ist in den Tälern und Bergen em
langsamer, über ununterbrochener Tempe-
raturanstieg festzustellen, was haupt-
sächlich auf langdauernde Sonnenemstrahlung
untertags und schwache Südwinde zurückzu-
führen ist.
Auf dem H o ch s ch w a r z w a l d wurden in
den beiden letzten Wochen über 10 0 Stun-
den Sonnenschein registriert. Die trok-
kene Lust zehrt allmählich die Schneedecke aut,
so daß Gebirgslagen unterhalb 800 bis 1000
Meter sonnen- und südseisig vielfach
schneefrei wurden, während sich an den
kalten Ost- und Nordhängen eine beachtlich
kräftige Firnschneelage erhalten hat. Seit

Mittwoch vollzieht sich der Rückgang der
Schneehöhen rascher; die Wetterstation auf
dem Feldbergturm verzeichnet etwa 150 Zen-
timeter totalen Schnee st and, die Be-
obachtungsstelle auf dem Schaumsland 120
Zentimeter. Hingegen liegen an den Steil-
hängen und Wänden am östlichen Feldberg
und Herzogenhorn noch immer gewaltige
Schneemassen.
Die Paßhöhen über den Hochschwarzwald
sind nunmehr offen; stärkere Vereisungen
sind auf den nach Osten abfallenden Höhen-
straßen vorhanden, während die gegen Süden
liegenden Strecken aufgetrocknet sind.
Am Donnerstag stieg die Temperatur
in der Kammzone bis auf 12, in den Bergtä-
lern auf 16, im Rheinflachland auf 2 0 G r a d
Wärme.

der Frau Walter Witwe mit einem dop-
pelten Beinbruch in die Klinik gebracht
werden mußte.


Bezirk SinMim
Steinsfurt. (Eucharistische Woche.)
Die ganze Woche fanden hier Predigten statt,
je eine morgens und abends über die hl.
Eucharistie. Sie wurden gehalten von H. H.
Pfarrer Wilhelm Schmidt von Heidels-
heim. Die Gläubigen nahmen regen Anteil
daran. Den Abschluß der Woche bildete eine
L i ch t e r p r o z e s s i o n. die auf die Zu-
schauer einen tiefen Eindruck machte.
Rrckartal, s»r>wal». Frankrnlao»
Asbach. (Zur letzten Ruhe.) Der weit
über die Grenzen seines Heimatdorfes hinaus
geachtete Herr Josef Schneider von hier
wurde dieser Tage unter starker Beteiligung
zu seiner letzten Ruhestätte getragen.
Balsbach. (Bonder L e i te r g est ü r z t)
Der Landwirt Valentin Schork holte von der
oberen Tenne Futter herunter. Unbemerkt
war ihm sein ojähriges Kind nachgestiegsn,

dem der Vater, als er es Plötzlich oben auf
der Leiter stehen sah, einen warnenden Zu-
ruf machte. In diesem Augenblick machte das
Kind jedoch einen Fehltritt und stürzte ab.
Es erlitt einen Schädelbruch.
Großeicholzheim. (Vrennholzpreife.)
Die Preise für Buchenscheit- und Rollholz
waren bei der diesmaligen Versteigerung
8—9 Mark, für Eichen- und Forlenrollholz
5—7 Mark pro Ster. Sämtliches Holz konnte
bei flottem Verkauf äbgesetzt werden.
Waldhausen. (Vereinigung.) Die
Gemeindeverwaltungen von Waldbausen,
Scheringen und Einbach haben beschlossen,
die drei Gemeinden mit Wirkung ab 1. 4.
zu einer Gemeinde zu vereinigen.
Lauda. (Ereuelnachrichten Ver-
breiter gefaßt.) Der Jude Alfred N o -
senbaum von Grünsfeld, der nach der
Machtergreifung nach Frankreich ausgewan-
dert war, konnte am Mittwoch durch die
Gendarmerie Lauda verhaftet und in das
Bezirksgefängnis Tauberbischofsheim einge-
liefert werden. Grünsfeld ist dringend ver-
dächtig, über den Straßburger Sender
Ereuelnachrichten über das nationalsoziali-
stische Deutschland verbreitet zu haben.
Heilbronn. (Das Rind inderMö-
b e l a u s st e l l u n g.) Mittwoch morgen
wollte ein Vöckinger Bauer ein kräftiges
Rind an einen Metzgermeister ins Schlacht-
haus abliefern. Am Eingang des Schlacht-
hofes scheute das Tier, riß dem Bauern aus
und sprang schnurstracks durch das Schaufen-
ster in die Möbelausstellung der sich in der
Nähe befindlichen Möbelfabrik, wo es bis zu
einem Schlafzimmer vordrang und auf die

Betten sprang. Mit bedeutenden Schnitt-
wunden wurde das rasende Tier wieder
dingfest gemacht.
Baden und Nachbarländer
Karlsruhe. (Aufgelöst.) Der Minister
des Innern hat den Deutschen Bund für
krisenlose Volkswirtschaft e. V. für den Be-
reich des Landes Baden aufgelöst und ver-
boten. Es handelt sich bei dem Bimd um
eine freiwirtschaftliche Organisation.
Oetigheim. (Nibelungen-Fest-
spiele.) Das kleine Schauspieldorf rüstet
mit aller Kraft für die großzügige Inszenie-
rung der diesjährigen Jubiläumsfestspiele.
Die gewaltige Bühnenanlage, die allein schon
immer die Bewunderung ihrer Besucher er-
regte, wird einem vollkommenen Umbau un-
terzogen. Die Rheinischen Werkstätten für
Vühnenkunst in Godesberg sind zur Zeit da-
mit beschäftigt, der Szenerie das Bild der
Nibelungenlandschaft zu geben.
Hesselhurst. (Kampf gegen die Fut-
ter n o t.) Um die Futter- und Streunot z-u
lindern, gab die Forstbehörde vier Schläge
des Gemeindewäldes zur Streugewinnung
frei. Nur dadurch kann in unserer ganz auf
Milchwirtschaft eingestellten Gemeinde der
Viehbestand über die nächsten Monate durch-
gehalten werden. Infolge der kaum erschwing-
lichen Strohpreise finden alle Lose restlos
Liebhaber.
Värental. (Starker Wi ldschaden.)
Durch die scharfe Kälte im Januar und Fe-
bruar hat das Rehwild in den hohen Feld-
bergtälern stark gelitten. Viele Rehe wur-
den totim hohen Schnee vorgefunden;
eine große Anzahl ermatteter Tiere konnte
von den Jagdpächtern eingefangen und ge-
pflegt werden.
Hinterzarten. (Schwarzwald maler
Dischler si.) Im Alter von 69 Jahren
verstarb hier nach langer schwerer Krankheit
der bekannte Schwarzwaldmaler Professor
Hermann Dischler. Der Verstorbene hat sich
besonders durch seine winterlichen Schwarz-
waldbilder einen hervorragenden Namen ge-
schaffen.
Waldshut. (Ungetreuer Beamter.)
Vor der Großen Strafkammer des Landge-
richts begannen die Verhandlungen gegen den
früheren Verwaltungsobersekretär Zehnder
wegen Amtsunierschlagung im Betrage von
25 bis 30 000 Mark. Vor etwa zwei Jähren
wurde er aus seiner Stellung entfernt.
Lörrach. (Wieder einmal Devi-
se n v e r g e h e n.) Drei Baslerinnen fuhren
kürzlich nach Todtnau und lösten bei der
Sparkasse Negistsrmarkschecks im Betrage von
253 Mark ein. Sie äußerten die Absicht, eine
Bekannte auf dem Feldberg zu besuchen. Als
der Bankbeamte, dem die Sache verdächtig
vorkam, die Zollfahndungsstelle auf die
Sache aufmerksam machte und diese im Zuge
Schopfheim-Lörrach die Kontrolle vornehmen
ließ, fanden sich noch etwa 220 NM. in eine
Mütze gerollt unter dem Gepäck der Damen
vor. Sie gaben an, die Betreffende auf dem
Feldberg sei schon abgereift gewesen, das
Geld wollten sie beim Handgepäck deponie-
ren, um es später wieder zu verbrauchen.
Zwei der Frauen hatten sich schon einmal
wegen Devisenvergehens schuldig gemacht, in-
dem sie 350 NM. und 100 RM. nach der
Schweiz verbrachten.
Konstanz. (Schüler durch Feuer-
werkskörperschwer verletzt.) Ein
14jähriger Schüler wollte einen Feuerwerks-
körper zur Explosion bringen. Da dieser nicht
explodierte, untersuchte ihn der Junge
näher. In diesem Augenblick erfolgte die Ex-
plosion und die Funken gingen dem Schüler
in die Augen. Ein Auge wurde so schwer
verletzt, daß es auf operativem Wege ent-
fernt werden mußte. Vei dem anderen Auge
ist die Sehkraft stark gefährdet.
Friedrichshafen. (Fischzüge im Bo-
densee.) Einen seltenen Anblick bot in den
letzten Tagen ein Fischzug von Tausenden
von 2—3 Zentimeter großen Weißfischen, der
sich rechts und links vom Schlittenbau der
Schiffswerft am Hinteren Hasen bis wenige
Zentimeter vom Uferrand der Werft, also in
ganz seichtem Wasser, tummelte. Etwa 30
bis 40 Quadratmeter groß dürfte die Fläche
des ganzen Schwarms, der sich offenbar dort-
hin geflüchtet hatte, gewesen sein.
Vaihingen. (Zwischen die Pu fier
geraten und getötet.) Auf dem Bahn-
hof geriet der 26 Jahre alte Friedrich Mes-
ser le aus Rohr, ohne daß es jemand be-
merkte, beim Rangieren zwischendie
Puffer zweier Wagen und wurde da-
bei tödlich verletzt. Erst nach dem Unfall sahen
zwei Beamte von ihrer Rnngiermaschine aus
den Verletzten, der noch Lebenszeichen von
sich gab. Sie eilten sofort zur Unfallstelle, wo
Messerle aber bereits seinen Verletzungen er-
legen war.
Horb. (Siebenjähriges Mädchen
von einem Pferd erschlagen.) Das
etwa sieben Jahre alte Mädchen Klara des
Joseph Kreid ler in Erünmettstetten
wollte ihr Pferd am Brunnen zur Tränke
führen. Aus Uebermut schlug das Pferd aus
und traf dgs Mädchen an die Schläfe. Be-
wußtlos und blutüberströmt brach das Kind
zusammen. Es verschied noch am gleichen
Abend.
 
Annotationen