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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 150-228)

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Nr. 191 - Nr. 200 (17. August - 28. August)
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^Hekdelverger BoHSSlätt- —Montag, ve« IS. MMft ISN

V

Sleblausgemtr und AmerikmmMn

MM

Herr
nach

Die Europäervsben (Edelrdb-en) wevd-en von
«der Rdblau-s Mr gewöhnlich nur an den Wur-
zeln -besiedelt, währerch die Amevikanerröben
von d!ie-sem göf-ährlichsten Feind 'der Roben so-
wohl an den WnrzÄn wie an den Blättern be-
fallen werden können. Bei ausschließlichem
WürzÄbefall sind der Ausbreitung der Reblaus
gewisse natürliche Hommn-isse bereitet, während
de-mgeg-enüber beim Vorkommen der Blatr-
rMa-us die Ansteckung der gesunden Reben in
mindestens dröiß'igfach höherem Maße erfolgt
und zwar dadurch, daß die Blattrebläuse vom
Wind, durch den Menschen, durch Tiere aller
Art auf weite Strecken verschleppt werden.
Von schwerwiegender Bedeutung ist hierbei die
Eigentümlichkeit der B la t t r ebl ä u s e, daß
nur ein gewisser Teil jeder ihrer Generationen
das Löben an den Blättern w-eiterführt, der
andere, und zum Herbst hin der weit größte
Teil aber an die Wurzeln der befallenen Re-
ben wqndert und das Leben der gewöhnlichen
Wurzelröbläuse mit all seinen verheerenden
Einwirkungen auf die Nährpflanze 'Mhrt. Durch
diesen Umstand bildet ein Blattröblausherd für
die Europäerreben einer -weiten Umgebung
Gis zu 30 Kilometer) die allergrößte
Gefahr. Ihr zu begegnen, gelingt auf keine
andere Weise als durch die Ausschaltung der
Möglichkeit der Entstehung von Blattreibläusen,
d. h. durch die Vernichtung der Amerikaner-
reben.
Ein Land, das seinem Ede-lweinbau den ge-
gen die Röblausvevseuchung zunächst nöt'-gen
Schutz sichern will, muß also vor allem sein
Augenmerk dem Hybridenanbau
widmen. In dieser Uoberlcgung wird seit dem
erstmaligen Auftreten der BlattreNaub (1927
in Weingarten) inBaden mit -vollstem Recht
die Forderung nach dem endlichen Verschwin-
den der fremden Direktträgsr erhöben und
verlangt, daß dies vor allem in den verseuch-
ten Gemarkungen erfolgt, darüber hinaus aber
durch ein allgemeines Verbat der Neu- und
Nachpflanz-ung die Sicherheit dafür geschaffen
wird, daß in absehbarer Zeit der Amerikaner-
rebenbau Überhaupt verschwindet. Wenn die
Hybridenbesihör diesen Forderungen nicht
freundlich gegenüberstehen, so ist das ohne wei-

! teres verständlich. Sie müssen sich jedoch mit
der Tatsache obsinden, daß die Regierung die
Pflicht hat, die Interessen des für die badische
Volkswirtschaft so ungemein wichtigen Edel-
Wei n b a u e s nicht gefährden zu lassen durch
die bei weitem minderwertigere Kultur der
fremdländischen Bastarde (Arnerikaner-Hybri-
den).
Es ist seit dem 1. Januar 1931 jede Nsu-
-Pslanzung und jede Art der Nachpflanzung von
Amerikanervöben (-auch von einzelnen Stöcken)
grundsätzlich verboten und zusätzlich
bestimmt worden, daß Hybridenreben, die nach
dem 1. September 1932 gepflanzt -wurden, so-
fort nach AuffiNden wieder vernichtet werden
müssen, wenn sich ihre Beisitzer nicht -empfind-
licher Strafe aussetzen wollen.
Nach diesen Bestimmungen ist es also nicht
mehr möglich, die -in einem Hybridengrundstück
eingehenden Reben durch Nachpflanzung von
Reben gleicher Art zu ersetzen. Zwangsläufig
muß somit jedes Amerkkauerröbstück aus natür-
liche Weise ver-schwi-Men. Es bestehen aber sehr
große Zweifel, ob -diesem natürlichen Abgang
in wenigen Jahren nicht durch -die Anordnung
der all-gemeinen zwangsweisen Vernichtung
wirksam nachge-holfen wird. Jedenfalls handelt
ein Hhbrid-enbesitzer klug, wenn er heutzutage
seine Reben freiwillig und gegen Entschädigung
vernichtet. Seit dem 1. April 1931 -bis 1. De-
zember 1934 sind
insgesamt 352,46 Hektar Amerikanerreben
im geschlossenen Weinberg ausgehauen
w-oren (267,45 Hektar freiwillig, 65,01 Hektar
Mmngsweise).
Als Ersatz für ausgchauene Hybriden stehen
Re-bs-ort-en zur Verfügung, -die -in ihrer Lei-
stungsfähigkeit sich mit -den Hybriden messen
können, allerdings für die höhere Güte ihres
Ertrages mehr Pflege verlangen. Für die
Kleingartenbesitzer hält das Badische Weinbau-
institut ein ganzes Sortiment Pfropfreben oer
schönsten und b-rauchbarsten Ta-föltraubensvrten
zur Verfügung und ist bereit, jedem Interessen-
ten kostenlos mit Rat und Tat zur Seite zu
stehen, wenn es gilt, die Freude am Garten
durch Anpflanzung -von ein Paar Reben zu
-erhöhen.

> Bezirk Heidelberg
(Schrecklicher

. ..... . Tod.)
Hs nachmittag gegen 2 Uhr wurde
^R'lhäuser Landstraße, am söge-
ve-uen Weg, der 16 Jahre alte
kKarl Dörr -aus Pe-terstal
evsb Str<aß.x verkehrenden Postauio
sofort getötet. Der Wager
l'u-glücklichen mit der Hinterachse
^ö-per. Die Leiche wurde in das
.Hachaus gebracht. Die Schuldfr-age
- I'cht geklärt.

^Ar Frachtschiffverkehr aus dem
. Neckar
ir^burg, 17, Aug. Seitdem der Neckar-
« Heilbronn durchgehend befahrbar "st
LkN^ie großen Rh-emkähne und kleineren
^^Mle diesen Wosser'veg passieren tonnen,
dks, ^ Trachtschiffahrt auf dem Neckar eine
Belebung erfahren, -so pasfrerte
SiLKge ein Schleppzug mit vier «5°^"
kgj. lA-nen Ladenburg. Ein Schild ans -dem
L^Irachtkahn i« großen Lettern die
s<?Srrst: „Erste Ladung Briketts für Ha-
^'wronn!"
Ein Wertkeumr in Australien
gestorben
^"theim, 18. August. In Perth (Wcstau-
tzV ist im Alter von 66 Jahren der
Aandler Bernhard Albert gestorben.
lEsames Schicksal trieb ihn nach Au-
Nachdem er zum Lcibgrenadierre-
vach Karlsruhe gezogen worden war,
lauste er seine Buchhandlung am Engels-
ton, doch kam dann der Bescheid daß er
die^. hohe Losnummer vom M-rl'tar-
Änl! ^sre-it wurde. Nun trivb es ihn nach
E5'en, nm den einzigen Bruder seiner
Ir>igjmg vierzig Jahre als verschol-
ausfindig zu machen. Es gelang ihm
V er traf feinen Onkel als wohlhaben-
^^oßgrundbe-sitzer an. Die schwarzen
Ii/°r desselben hasten jahrzehntelang ,cg-
M^°st für ihren Herrn unterschlagen, um
^'Nw-al in den Besitz der Güter zu ge-
Nach seines Onkels Tod, dessen Uni-
or wurde, verkaufte er alles und
Wvte e^e Buchhandlung in der Stadt
Efvor drei Jahren war er hier zum
^^chtätsbuchh-ändler ernannt worden-Mit-
KtrÄ ^chaf-fe-ü hat ihn nun ein Herzschlag
"wen.
^AMriiWrm« killnlalbatn
°kL°'burg, 17. August. Der zur Zeit durch-
Umbau der Höllent-albahn wird es
leN>chsn, noch in diesem Herbst einen Toil-
chchtrjsch-er Grundlage «nfzuneh-
- ^'Ur Zeit sind vier elektrische Versuchs-
^atwen im Bau, von denen drei 'M Zug-
g.'lt benutzt werden sollen, während eine
<?eveitschgst gehalten wird.
elektrische Betrieb auf der Höllental-
eine sehr wesentliche Verkürzung
Ai. Mhrze-uen bringen. Eine neue elektrische
i>on°Ä^'t>e kommt bei einer Motorenleistung
Wh auf der-Steilstrecke Hirschspruug-
«IGzarten bei 180 Tonnen Anhängegewlcht
Höchstgeschwindigkeit von 60 Kuo-
in der Stünde, auf den übrigen Stre-k-
st^^f 85 Kilometer. Während bei dein
Zahnradbetrieb für Eilz-üge eine
von 86 Minuten für die Strecke
U^g-Neust-adt notwendig nmr, verringerte
durch pen Ersatz der schweren Dampf-
LMiiven -auf 54 Minuten. Beim künftigen
AiNchen Betrieb wird die Fahrzeit au, 39
( Uten herabqemindert werden können. Bei
^ueg Maschinen wird besonderer Wert
I^vie Sicherheit der Bremseinrichtung ge-
de« Versuchslokomotiven wird z. Zt.
Versuchstri-ebwag-en mit bEen ho-
Mustern gebaut der von fedem Platz
Me Aussicht nach allen Seiten bietet.
Schwere Bluttat
Eine Frau erstochen.
18. Aug. Am Freitag nachmittag
E Uhr 'trug sich -n dem an der
J-Le Merzig-Mörchingen gelegenen Cafe
sine surchOane Bluttat zu. Der
Mler des Anwesens, der Gastwirt Ne' t-
kiw. 7 tötete nach vorausgegangenem Streit
iips', ^t lürraersr Zeit in dem Eafe zur Er-
weitünde Frau Banton aus Gerl-
durch Messerstiche in den Hals. Dann
-der Täter die Schlagader an der
an, Hals. Er wurde in das Mcr-
trornkHUhaus eingelissert, wo er hofs-
darnü-derliegt. Der Grund zur
'»L darin zu suchen sein, -daß d-i-e Er-
^r Aufrechterhaltung sei-
s'd, Nol-d geliehen hatte, das sie
'^Svrückt^iangte.

Bezirk WieSlM
Wiesloch. (Spinale Kinderläh-
mung.) Das Bezirksamt Wiesloch hat, nach-
dem in der Ma-nn-heim—Heidelberger Gegend
drei und im Bezirk Wiesloch ein Fall von
spinaler Kinderlähmung aufgetreten ist, ver-
fügt, daß bis auf weiteres jede größere An-
sammlung von Jugendlichen verboten wird.
Auch geschlossene Kin-derverschickung ist unter-
sagt, wie -auch Erholungskinder von auswärts
nicht mehr in den Amtsbezirk gebracht werden
dürfen. Sämtliche Kinderhorte, Kinderschulen,
Kindergärten, Krippen ufw. im Amtsbezirk
Wiesloch wurden mit sofortiger Wirkung ge-
schlossen.
Bezirk Mannheim
Mannheim. (Die Obstpreise ge-
senkt.) Die in der Stadt Mannheim ver-
langten Obstpreise beschäftigten schon lange
die zuständigen Stellen, da immer wieder
aus den Kreisen der Verbraucher Klagen über
zu hohe Obstprc-ise kamen. Um Abhilfe zu
schaffen, fanden in Karlsruhe verschiedene Be-
sprechungen mit der Preisüberwachungsst-elle
-statt, d-ie dazu führten, daß mit der Landes-
bauernsch-aft und anderen Organisationen
strenge Kontrolle auf dem Markt durch das
Polizeipräsidium und durch die Gewerbepoli-
zei d-urch-g-eführt werden. Nachdem die Preis-
spannen bei den Händlern in Ordnung be-
funden waren, führte man Besprechungen nch'
den Leitern der Obstmarktgroßhallen in
Weinheim und Handschuhsheim. Nunmehr ist
die Versorgung mit guter Ware zu einem
niedrigen Preise völlig gesichert. Diejenigen
Elemente, di-e versuchen sollten, aus Eigennutz
gegen dies« Maßnahmen zu handeln, werden
unn-achsichtlich gefaßt und bestraft werden. —
(Spanischer Besuch.) 23 Studierende
der medizinischen Fakultät Barcelona kamen
auf eiuer Studienreise durch Deutschland -auch
nach Mannheim. Miz den besten Eindrücken
fuhren die Spanier nach Frankfurt a. M.
weiter. — (Besuch von Amerika-
nern.) Auf einer Pilgerfahrt von New Port
über Paris und Lourdes nach Rom kamen,
auf der Rückreise begriffen 106 amerikanische
Reisende nach Mannheim. Mit Omnibussen
wurde zuerst ein Abstecher nach Heidelberg ge-
macht, und am nächsten Morgen besuchten
zahlreiche Amerikaner, darunter ein Bischof
und 30 Geistliche den Frühgottesdienst in der
Jesuitenkirche. Bon einer Rundfahrt und
einem Besuch der Sehenswürdigkeiten nahmen
die Gäste die besten Eindrücke. — 2 7 Ver-
kehrsunfälle i-n einer Woche.)
Bei 27 Ver-köhrsunsällen, die sich im Laufe
der vergangenen Woche hier ereigneten, wur-

den 27 Personen verletzt und 23 Kraftfahr-
zeuge, 2 -Straßenbahnwagen und 7 Fahrräder
beschädigt. Auffallend groß war der Prozent-
satz der an den Unfällen beteiligten Radfahrer.
Ladenburg. (Erhängt auf gefun-
den.) An einem auf der Gemarkung Laden-
burg stehenden Nußbaum wurde ein 16jäh-
riger Bursche -aus Heddesheim erhängt aufge-
fund-en. Der Grund der Selbsttötung ist noch
unbekannt
Bezirk Bruchsal
Wiesental. (Hohes Alter.) Werkmeister
a. D. Franz -Koch -konnte dieser Tage sein
85. Lebensjahr vollenden. Ue-ber 40 Jahre war
er Werkmeister und die längste Zeit -hiervon
bei der Firma August Neuhaus u. Co. Im
Jahre 1880 zog der Jubilar nach Wiesental
und ist -heute der zweitälteste Einwohner hier.
Oestringen (bei Bruchsal). (Ein Ar-
beitsveteran.) Der Werkmeister Jose!
Förderer konnte auf eine 40jährige Tätigkeil
bei der Firma Körner, Bürger und Co., Zi-
garrenf-abriken, zurückblicken. Der Jubilar
wurde in würdiger Weise geehrt und be-
schenkt.
Bezirk EiMelm
Siegelsbach. (Von der Schule.)
Hauptlehrer Windisch hier wurde
Waldshut versetzt. An dessen Stelle ist Lehrer
Fritz Fleig von Epping-en, unter Ernennung
zum Hauptl'ehrer, hierher versetzt.
MckaMl. Sdenwalb- Arankenland
Großheubach. (Plötzlicher T od.) Der
52 Jahre alte Steuerinspektor Katzen-
maier von Heppenheim, der mit den Hep-
penheimer Wallfahrern gekommen war, wurde
auf dem Kloster Engelberg von plötzlichem
Unwohlsein befallen und starb kurz darauf.
Der Arzt stellte Gehirnschlag fest.
Baben unb Nachbnrlünber
Oensbach (Amt Bühl). (Blattgallen,
laus fest ge-st e ll t.) Durch den örtlichen
ReW-oPba-cht-er wurde -in visr Rebstücken der
hiesigen Gemarkung d-ie Bla-ttga-llenlaus fest-
gestellt. Im Nähmen der Be-kämpfungsmaß-
nahmen -wurden in einem Umkreis von 10
Meter vom -verseuchten Stock gerechnet, sämt-
liche Räbstöcke verbrannt.
Kehl. (Tödlicher Unfall.) Der mit
Reparatuvarbeiten an -einem Kran b-e-i einer
belgischen Kohlensirma im Rheinhafem be-
schäftigte 32 Jahre alte verheiratete Monteur
Vollmer aus Offenburg stürzte anschei-
nend infvlge eines Schwindelanfalles 18 Me-
ter tief herunter und Web mit schweren Ver-
letzungen liegen. Er starb, noch ehe das Sani-
tätsauto eintvaf.



Seit« 9

s KurörlIMs aus Bab Merheim
im ßchUMzamtb
Nunmehr hat das Preisgericht seine Entschei-
dung im Wettbewerb zur Erlangung von Ent-
würfen für das Kursaalge-bäude in Bad Dürr-
Helm getroffen. Den ersten Preis erhielt unter
den zahlreichen Bewerbern der Architekt E. F. W.
Ger-stung, Pforzheim. Zur Zeit sind die preisge-
krönten und awgökauften, sowie die in engere
Wahl gekommenen Entwürfe bis zum 8. August
im Bürgersaal des Rathauses ausgestellt gewe-
sen. Der Entwurf Eerstung kommt den Erfor-
dernissen, die aus den bestehenden Kuranlagen
Dürr-Heims entspringen, wohl am besten entge-
gen. Das Hauptgebäude enthält einen Garten-
saal, das Restaurant, sowie Lese- und Spielzim-
mer entlang der Gartenterrasse. Hinter diesen
Räumen liegt der Hauptsaal, der bei größeren
Veranstaltungen einbezogen werden kann. Hier
ist eine größere Bühne, sowie ein Filmvovfiihr-
raum vorgesehen.
Bad Dürrheim befindet sich zur Zeit im Höhe-
punkt seiines Kurbetriebes, sowohl was die Fre-
quenz angeht, als auch in dem Programm zur
Unterhaltung seiner Gäste: Neben den üblichen
Veranstaltungen der Hotels und den Konzerten
der Kurkapelle im Kurpark und am Saline-nsee
finden die seit Jahren eingeführten Lampion-
züge der Kinder mit Konzert des Blasorchesters
an jedem Donnerstag abend statt. Im Rahmen
der Sowderkonzerte der Kurkapelle wird in die-
ser Woche ein Konzert „Melodien außereuropäi-
scher Völker" veranstaltet. In Vorbereitung sind
ein SolistenabenÄ „Kunst und Virtuosentum",
sowie ein Kammermusi-kabend mit Werken von
Haydn, Beethoven und Schubert. Im Rahmen
der Reunions werden am 10., 17. und 24. 8. Ein-
lagen durch be-kannte Künstler geboten, und zwar
von Fred Himmighofen, Stadttheater Freiburg,
Opernsängerin Robertine Kühn, Stuttgart, so-
wie von dem bekannten Liederkranzquartett
Schwenningen. Am 11. 8. fand im Kurpark ein
Bazar der NS-Frauenschaft statt; nachmittags
spielte die Standortkapelle Wlliwgen des Reichs-
heeres. Abends wurde das zweite Seefest mit
Großfeuerwerk auf dem Salinen-see ab gehalten.
Am 18. August gibt der Männergesangverein ein
großes Konzert im Kurpark.

Hausach. Spielende Kinder ver-
ursachen ein schweres Brand Un-
glück.) Am Freitag geriet h-ier der große
Dorfb-auern-hof in Flammen und war trotz
angestrengter Tätigkeit nicht mehr zu retten.
Es handelte sich um ein staatliches, 1923 ge-
bautes Anwesen. Auch die 'gesamten Ernte-
und Heuvorräte, sowie die landwirtschaftlichen
Maschinen gingen zu Grunde. Der Gebäude-
schaden beziffert sich auf etwa 20 000 RM.,
der Fahrnisschaden e-iwa 12 000 RM. Der
Besitzer, Florentin Gutmann, b-Sfand sich z.
Zt. -des Brandausbruchs in Haslach. Dis
Brandursache soll -auf kleine Kinder zurückzu-
führen sein, die in der Nähe des Schweine-
stalles mit -Streichhölzern spielten. Der Hof
ist schon zweimal den Flammen zum Opfer
gefallen und zwar in den 90er Jahren und
dann im Jahre 1922.
Zell a. H. (Gestörtes Glück.) Hier
wurde ein junger Mann wegen Amtsunter«
schlagung und Untreue festgenommen. Die
Verhaftung erfolgte am Freitag abend und
brachte für die Bekannten -und Verwandten
eine böse UeHerraschung, denn am Samstag
wollte der junge Mann HochzeU feiern.
Landau. (Förderung d-es Seiden-
baues.) Zur Förderung des Seidenbaues
hat die Gemeindeverwaltung in Queich-
heim die Anlage von fünf Morgen Maul-
beerkulturen beschlossen.

Kunst uns? ^issenseliakt
* An die Universität Freiburg berufen. Wie
der amtliche Preußische Pressedienst mitteilt,
ist -der ordentliche Professor Karl Wetz in
Hannover-Münden in gleicher Eigenschaft an
die naturwissenschaftlich-mathematische Fakul-
tät der Universität Freiburg i. Br. berufen
word-em Ferner wurde der Regierungsrat im
Bayerischen St-aatsministerium des Innern,
Dozent Dr. Theodor Maunz, zum außeror-
dentlichen Professor der Universität Freiburg
i. Br. ernannt.
* Zahlreiche Anmeldungen zum Interna-
tionalen Botaniker-Kongreß, der vom2 bis
7. September in Amsterdam ftaltfiud-et, sind
eingelauien, darunter auch viele deutsche.
Rund 1000 Wissenschaftler werden an dem
Kongreß, dem eine Ausstellung mit b-otvmi-
scheu und bibliophilen Seltenheiten ange-
schl-ossen ist teilnehmen.
* Jahns Sterbehaus wird freigelegt. Die
von der Deutschen Turnerschaft angskanfken
Nachbarhäuser -des Wohn- und Sterbe-Hauses
von Turnvater Jahn in Freyburg an der
Unstrut werden jetzt abgebrochen, um das
Jahnhaus wieder in seinen ursprünglichen
Zustand zu versetzen. Gleichzeitig weilt der
Urenkel Jahns, Amtsrnr Queh-l-Sreglitz. tn
Freyburg, um — ebenfalls im Auftrage der
Deutschen Turnerschaft — !das Jahnmuseum
einer genauen -Sichtung zu unterziehen.
* Bedeutsame Dürer-Ausstellung mährend
des Reichsparteitages. Das germanische Na-
tionalmuseum in Nürnberg wird wäh.
r«nd des diesjährigen Reichsparteitages aus
dem gesamten Besitz der Stadt Nürnberg und
des Kupferstichka-binetts eine DürerausM«
lang eröffnen, die dann mehrere Mo-nwte »s-
fen bleiben soll.
 
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