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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 22.1911

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Kunst, Handwerk, Kunstgewerbe und Kunstindustrie in ihren Wechsel-Beziehungen
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Ostini, Fritz von: Unsere Raumkunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.11722#0082

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58

INN EN-DEKORATION

sein, durch die Veröffentlichung hervorragender
Leistungen der Gesamtheit zu nützen, die Ge-
gensätze zu mildern und schließlich für alle wirt-
schaftlichen, technischen, künstlerischen, kulturellen
—- - - • und sozialen Bestrebungen das »Aufeinander-

angewiesensein« als Erkenntnis zu zeitigen.
^ Der Beginn eines neuen Jahres und zugleich eines

\ neuen Jahrzehnts läßt uns hoffen, daß es wenig-

J jMpll stens zunächst nicht an dem guten Willen für

die Verwirklichung eines Zusammenschlusses aller
.. .JK Kräfte, für die Erreichung jenes Zieles in abseh-

barer Zeit ermangeln wird. — die Redaktion.

PjPy M T "UNSERE RAUMKUNST. Unsere neue Raum-

& ^ kunst hat den großen Vorzug, von Grund

, " . aus organisch zu sein. Auf neuen Fundamenten

^BJ ist aulgebaut, alles Ungesunde ist eingerissen

!C*f" worden. Nichts Unechtes mehr, Verwendung

überkommener Formen nur mehr, soweit sie in

> " r fttl |p a ■ '■ neue Einheitlichkeit stimmen. Der vielbe-

-äbJ redete Puritanismus im neuen Stil ist berechtigt

Äf IgH ... °

"IwPffA> ' — gewesen, auch die eigenartige Ornamentscheu.

HBLv_ j Diese Dinge entstanden aus der Angst vor dem

Rückfall! Man wollte um Gottes Willen nicht
wieder kitschig werden und nicht phantastisch.
Das alles hatte seine Berechtigung. — Aber jetzt
müssen und können wir weiter! Uber unserer
neuen Möbelkunst liegt etwas zu viel des weihe-
vollen Ernstes. Wir sind zu feierlich und zu schwer.
Unsere Solidität ist großartig, nur wird oft zu nach-
drücklich auf sie allein Gewicht gelegt. — f.v.o.

emanuel VON seidl —MÜNCHEN. brunnen mit efeu- WB^SSB^KBBKKBSSSB^SB^^SBKI^^^KK^^^

gestell in schmiedeeisen. haus rath-bonn a. rh.

dustriellen und Kaufmann trennen. Sie alle stehen
zu einander in einem Abhängigkeitsverhältnis;
es zu lösen, es auch nur gering zu achten, würde
für alle Kreise von den allerschwersten Folgen
begleitet sein. Es muß anerkannt bleiben, daß der
Eingriff tüchtiger Künstler Handwerk, Kunstgewerbe,
Kunstindustrie, ja auch selbst vereinzelt die In-
dustrie, aus sehr schweren Krisen wirtschaft-
licher Art und kulturellem Tiefstand herausge-
holfen hat. Der vielgeschmähte Modernismus
hat auf vielen Gebieten, nicht zuletzt in der Schu-
lung und Erziehung besserer Arbeitskräfte und An-
näherung expansiver Elemente geradezu Wunder
gewirkt. Es wäre wirklich an der Zeit, das Kriegs-
beil zu begraben und einen für alle Teile ehrenden
Frieden zu Stande zu bringen. Die Faktoren müssen
wie die Räder eines Triebwerkes ineinandergreifen;
ob nun dieses oder jenes je nach den Zeitläufen
und Umständen mal zum Trieb- oder Übertragungs-
rad wird, ist an sich noch kein Verhängnis; Haupt-
sache bleibt, daß es überhaupt nicht auszuschalten
sein wird, ohne zugleich die anderen nicht auch
still zu legen. Handwerker und Kaufmann
und Industrieller und Künstler sollten mehr
denn je ihre Kräfte gemeinsam in die Wag-
schale werfen. Das gemeinsame Wohlergehen
aller dieser Berufe wird zugleich das Wohlergehen H
jedes einzelnen dieser Berufe umfassen. — Soweit
es an uns liegt, werden wir nach wie vor bestrebt emanuel von seidl. haustüre in Mahagoni, haus rath-bonn.
 
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