INNEN-DEKORATION
325
I & t
ENTW. GERTR.
KLE1NHEMPEL.
TH. MÜLLER
IN DRESDEN.
BÜRGERLICH.
WOHNZIM-
MER. MÖBEL
EICHENHOLZ.
BÜRGERLICHE EINRICHTUNGEN VON THEOPHIL MÜLLER-DRESDEN.
In keiner Stadt Deutschlands hat bekanntlich die mo-
derne Möbelkunst, als die dekorative Kunst wieder
zu neuem Leben erwachte, so früh festen Fuß gefaßt
und dann eine so breite Ausdehnung gewonnen, wie
in Dresden, und »Dresdner Möbel« sind heute wenigstens
in Nord- und Mitteldeutschland bereits zu einem festen
Begriff geworden, mit dem man überall etwas Gesundes,
Fortschrittliches zu verbinden pflegt. Nur zum kleinsten
Teil wurden aber diese für Dresden selber fabriziert.
So jung auch diese Industrie an sich noch ist, so zahl-
reich werden doch schon ihre Erzeugnisse nach aus-
wärts versandt. Daraus ersieht man wieder, wie unge-
mein vorteilhaft ist, wenn man etwas Gesundes, Neues
gleich tut — ohne langes Warten. Der Vorsprung ist
dann nur schwer von anderer Seite wieder einzuholen.
Dieser große Erfolg ist das alleinige Verdienst
zweier Dresdner Anstalten, von deren einen, der von
Theophil Müller vor 9 Jahren gegründeten »Werk-
stätten für deutschen Hausrat« einige Leistungen hier in
Abbildungen vorgeführt werden. Diese Fabrik hat sich
in den letzten Jahren ganz bedeutend vergrößert. Am
Weichbild der Stadt gelegen, besitzt sie jetzt eine eigene
geräumige Verkaufstclle im Herzen von Dresden selber,
sowie seit kurzem auch in Berlin, das immer schon
viel von seinen Erzeugnissen aufgenommen hat. In
diesen Verkaufstellen sind, wie es jetzt ja allgemein
üblich, auch sonstige Ausstattungsstücke für die Innen-
einrichtung zu beziehen. An Künstlern beschäftigt die
Fabrik vor allem Gertr. Kleinhempel und Margarete
Junge, dann M. A. Nicolai und seit kurzem sehr viel
den Maler Max Kittler, sowie in Berlin die Architekten
Greve und Hamburger. Die Verschiedenheit ihrer
Begabungen sorgt für Mannigfaltigkeit. Im allgemeinen
jedoch wird eine gewisse Einfachheit und Ruhe bevor-
zugt, wie dies nach den Stürmen der ersten Zeit ja jetzt
ganz allgemein bei bürgerlichen Ausstattungen geschieht.
In diesem Sinne zeigt Abbildung S. 324 zunächst eine
Speisezimmer-Einrichtung von Kittler in poliertem Maha-
goniholz. Sehr vornehm und ruhig wirken hierbei vor
allem das Büfett und die Uhr mit ihren Messingver-
glasungen. Die Bezüge der Möbel sind in grünem
Moquette. Der in Grün, Blau und Schwarz gehaltene
Teppich ist gleichfalls von Kittler entworfen und in der
bekannten Wurzener Teppichfabrik hergestellt. Abbil-
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I & t
ENTW. GERTR.
KLE1NHEMPEL.
TH. MÜLLER
IN DRESDEN.
BÜRGERLICH.
WOHNZIM-
MER. MÖBEL
EICHENHOLZ.
BÜRGERLICHE EINRICHTUNGEN VON THEOPHIL MÜLLER-DRESDEN.
In keiner Stadt Deutschlands hat bekanntlich die mo-
derne Möbelkunst, als die dekorative Kunst wieder
zu neuem Leben erwachte, so früh festen Fuß gefaßt
und dann eine so breite Ausdehnung gewonnen, wie
in Dresden, und »Dresdner Möbel« sind heute wenigstens
in Nord- und Mitteldeutschland bereits zu einem festen
Begriff geworden, mit dem man überall etwas Gesundes,
Fortschrittliches zu verbinden pflegt. Nur zum kleinsten
Teil wurden aber diese für Dresden selber fabriziert.
So jung auch diese Industrie an sich noch ist, so zahl-
reich werden doch schon ihre Erzeugnisse nach aus-
wärts versandt. Daraus ersieht man wieder, wie unge-
mein vorteilhaft ist, wenn man etwas Gesundes, Neues
gleich tut — ohne langes Warten. Der Vorsprung ist
dann nur schwer von anderer Seite wieder einzuholen.
Dieser große Erfolg ist das alleinige Verdienst
zweier Dresdner Anstalten, von deren einen, der von
Theophil Müller vor 9 Jahren gegründeten »Werk-
stätten für deutschen Hausrat« einige Leistungen hier in
Abbildungen vorgeführt werden. Diese Fabrik hat sich
in den letzten Jahren ganz bedeutend vergrößert. Am
Weichbild der Stadt gelegen, besitzt sie jetzt eine eigene
geräumige Verkaufstclle im Herzen von Dresden selber,
sowie seit kurzem auch in Berlin, das immer schon
viel von seinen Erzeugnissen aufgenommen hat. In
diesen Verkaufstellen sind, wie es jetzt ja allgemein
üblich, auch sonstige Ausstattungsstücke für die Innen-
einrichtung zu beziehen. An Künstlern beschäftigt die
Fabrik vor allem Gertr. Kleinhempel und Margarete
Junge, dann M. A. Nicolai und seit kurzem sehr viel
den Maler Max Kittler, sowie in Berlin die Architekten
Greve und Hamburger. Die Verschiedenheit ihrer
Begabungen sorgt für Mannigfaltigkeit. Im allgemeinen
jedoch wird eine gewisse Einfachheit und Ruhe bevor-
zugt, wie dies nach den Stürmen der ersten Zeit ja jetzt
ganz allgemein bei bürgerlichen Ausstattungen geschieht.
In diesem Sinne zeigt Abbildung S. 324 zunächst eine
Speisezimmer-Einrichtung von Kittler in poliertem Maha-
goniholz. Sehr vornehm und ruhig wirken hierbei vor
allem das Büfett und die Uhr mit ihren Messingver-
glasungen. Die Bezüge der Möbel sind in grünem
Moquette. Der in Grün, Blau und Schwarz gehaltene
Teppich ist gleichfalls von Kittler entworfen und in der
bekannten Wurzener Teppichfabrik hergestellt. Abbil-