430
INNEN-DEKORATION
ARCHITEKTEN BRÜDER LUDWIG—MÜNCHEN-BOZEN. KLEINER SPEISESAAL IM HOTEL »KÖNIG LAURIN«—BOZEN.
Farbenwirkung aus, ein kräftiger warmer Zusammen- MODERNE REPRODUKTIONS-TECHNIK
klang von Gelb, Rot, Grün. Die Malereien völlig UND DAS KUNSTGEWERBE.
dem architektonischen Räume einzuordnen und sie
durchaus als Flächenschmuck wirken zu lassen, ist T)ei der Entwicklung unseres modernen Kunstgewerbes
hier das Verdienst des Künstlers, der seine Auf- D sind mancherlei Dinge von Bedeutung gewesen,
gäbe klar erkannt hat. Die Malereien erheben die im allgemeinen nicht richtig eingeschätzt werden,
aber auch insofern besonderen Anspruch auf Be- Und zwar gerade von denen, die den größten Nutzen
. . ~ , j. , n«-.^ i i aus ihnen gezogen haben. Uie moderne Reproduktions-
achtung, als Goldschmitt die soliden Mittel der , .. . , „ . T->
, ,. . ■ -,,i i i -i ! 1 techmk, die, wo sie als Quahtatsleistung ersten Ranges
alten, traditionellen Freskotechnik angewandt hat. auftxÄt> wesentlichen Anteil an der so notwen-
Die Geschehnisse, die sich zwischen den Haupt- digen Popularisierung kunstgewerblicher Neu-
gestalten der alten Sage in Laurins Rosengarten, erscheinungen hat, wird als einflußreicher Faktor
— Dietrich von Bern mit seinen Genossen und der meist übersehen. Es ist zu bedenken, daß im Haushalt
Zwergenkönig Laurin, ■— abspielen, werden in den des Kunstgewerbes nicht allein die führende Künstler-
Fresken einzeln geschildert bis zu dem Schluß- persönlichkeit notwendig ist, daß zu einer beträchtlichen
bilde, das die Taufe König Laurins darstellt. Niveaubildung nicht minder erforderlich sind gut unter-
Von dieser farbenreich geschmückten Laurin- richtete Zeichner und Handwerker. Die aber brauchen
u ii Li- i"i »1 c j- r i das Vorbild. Die Anschauung wird ihnen zum Aus-
halle blickt man gern zurück auf die Gesamtanlage , . , „ ° r .. ^ „ ,. .
j TT v r~ * v . ° gangspunkt. Am machtvollsten befruchtet sie natürlich
des Hotels, das bereit steht, den Fremden an einem , . . , , . , , ^ ■ ■ . „
. ' ' das Origmalwerk; allem der Mann der Praxis ist an
der schönsten Orte Tirols aufzunehmen, und es den Qrt gefesselt. Er kann nur seiten in der Welt
macht Freude, zu sehen, daß hier die Absichten, herumreisen, um Meisterleistungen zu studieren. Das
die für die Errichtung des Neubaus maßgebend waren, Museum ist nur ein Ersatzmittel, und nicht immer ein
vom Bauherrn, Architekten und Künstler in glück- bequemes. Denn nur bei außerordentlichen Aulträgen
licher Weise verwirklicht sind. — dr. h. jantzen. kann der Meister die besten Stunden seines Arbeitstages
INNEN-DEKORATION
ARCHITEKTEN BRÜDER LUDWIG—MÜNCHEN-BOZEN. KLEINER SPEISESAAL IM HOTEL »KÖNIG LAURIN«—BOZEN.
Farbenwirkung aus, ein kräftiger warmer Zusammen- MODERNE REPRODUKTIONS-TECHNIK
klang von Gelb, Rot, Grün. Die Malereien völlig UND DAS KUNSTGEWERBE.
dem architektonischen Räume einzuordnen und sie
durchaus als Flächenschmuck wirken zu lassen, ist T)ei der Entwicklung unseres modernen Kunstgewerbes
hier das Verdienst des Künstlers, der seine Auf- D sind mancherlei Dinge von Bedeutung gewesen,
gäbe klar erkannt hat. Die Malereien erheben die im allgemeinen nicht richtig eingeschätzt werden,
aber auch insofern besonderen Anspruch auf Be- Und zwar gerade von denen, die den größten Nutzen
. . ~ , j. , n«-.^ i i aus ihnen gezogen haben. Uie moderne Reproduktions-
achtung, als Goldschmitt die soliden Mittel der , .. . , „ . T->
, ,. . ■ -,,i i i -i ! 1 techmk, die, wo sie als Quahtatsleistung ersten Ranges
alten, traditionellen Freskotechnik angewandt hat. auftxÄt> wesentlichen Anteil an der so notwen-
Die Geschehnisse, die sich zwischen den Haupt- digen Popularisierung kunstgewerblicher Neu-
gestalten der alten Sage in Laurins Rosengarten, erscheinungen hat, wird als einflußreicher Faktor
— Dietrich von Bern mit seinen Genossen und der meist übersehen. Es ist zu bedenken, daß im Haushalt
Zwergenkönig Laurin, ■— abspielen, werden in den des Kunstgewerbes nicht allein die führende Künstler-
Fresken einzeln geschildert bis zu dem Schluß- persönlichkeit notwendig ist, daß zu einer beträchtlichen
bilde, das die Taufe König Laurins darstellt. Niveaubildung nicht minder erforderlich sind gut unter-
Von dieser farbenreich geschmückten Laurin- richtete Zeichner und Handwerker. Die aber brauchen
u ii Li- i"i »1 c j- r i das Vorbild. Die Anschauung wird ihnen zum Aus-
halle blickt man gern zurück auf die Gesamtanlage , . , „ ° r .. ^ „ ,. .
j TT v r~ * v . ° gangspunkt. Am machtvollsten befruchtet sie natürlich
des Hotels, das bereit steht, den Fremden an einem , . . , , . , , ^ ■ ■ . „
. ' ' das Origmalwerk; allem der Mann der Praxis ist an
der schönsten Orte Tirols aufzunehmen, und es den Qrt gefesselt. Er kann nur seiten in der Welt
macht Freude, zu sehen, daß hier die Absichten, herumreisen, um Meisterleistungen zu studieren. Das
die für die Errichtung des Neubaus maßgebend waren, Museum ist nur ein Ersatzmittel, und nicht immer ein
vom Bauherrn, Architekten und Künstler in glück- bequemes. Denn nur bei außerordentlichen Aulträgen
licher Weise verwirklicht sind. — dr. h. jantzen. kann der Meister die besten Stunden seines Arbeitstages