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Sonne, A.: Die Wohnung eines Arztes: eine neue Arbeit von Fritz Gross, Wien
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.10795#0352
Gegenständen mitteilt. Die Wände sind weiß.
Mattgeschliffenes Pyramiden - Mahagoni, jade-
grüner Schleiflack, Überzüge aus Rost-Grau und
Grün, ein graugrüner chinesischer Teppich tragen
das Hauptmotiv des Raumes: das Blumenfenster.
★
Zur Halle freundlich kontrastierend gibt sich
der Empfangs- und Musikraum schon in
seiner bestimmteren architektonischen Gliederung.
Das Oberlicht der Sitznische aus wolkigen Ala-
basterplatten, das auch bei Tag die Milde seiner
Materialwirkung behält, ist getragen vom matten
Grau-Silber der Nischenwände auf der tief dunk-
len Basis der Makassarholz -Verbauung, von der
sich das Lachsrot der Chenille-Bezüge der Polster-
bank in überraschender Frische abhebt. Wachol-
der und Rose des Gläserkästchens geben einen
vermittelnden warmen Ton und die durchgehen-
den Glasvitrinen beiderseits der Glastüren in der
Wand zum Speise- und Gesellschaftsraum erwei-
tern Strahlenhaft das Blickfeld von Raum zu Raum.
Speise-Zimmer wäre nicht die richtige Be-
zeichnung für den nun folgenden Raum. Er hat
nichts von jener starren Zweckbestimmtheit der
bekannten Eßräume, die auf das Tellergeklapper
warten. Sollte dieser Tisch, edel dimensioniert
wie er ist, auf seiner von Chromnickel-Beinen
schlank getragenen Mahagoniplatte etwa Plas-
tiken oder Bücher tragen, sie wären nicht depla-
ciert. Auch das Büffet ist wohl zweckdienlich,
aber nicht zweckbetont. Dieser Raum erhält durch
den beherrschenden Winkel seines Kamins, der
auch das Büffet umschließt, einen Zug feierlicher
Klarheit, die weiträumig austönt. Auf einer Basis
von Bleu-beige Marmor mit grauer Bordüre in das
Niveau des Parketts verlegt, liegt der strömend
seegrüne Cipolino Marmor des Kamines. Die
Gitterstäbe aus Messing und Chromnickel förm-
lich mitnehmend, sich über Eck fortsetzend, trägt
er das eingebaute Palisander-Buff et mit sich, wäh-
rend er gegen den Tisch hin sich im Besteck-
schrein aus mattem Padoukholz rundet. Leicht und
gespannt schwebt der lichttragende Silberrahmen.
Bei Tageslicht eher konstruktivistisch anmutend,—
geben sich die gebogenen Opalgläser unterhalb
der Lichtkörper in Beleuchtung wie vom Lichtan-
drang segelhaft geschwellt.. Der grüne Marmor, der
mattblaue Lederbezug der Mahagoni-Sessel, das
Mattgeschliffenes Pyramiden - Mahagoni, jade-
grüner Schleiflack, Überzüge aus Rost-Grau und
Grün, ein graugrüner chinesischer Teppich tragen
das Hauptmotiv des Raumes: das Blumenfenster.
★
Zur Halle freundlich kontrastierend gibt sich
der Empfangs- und Musikraum schon in
seiner bestimmteren architektonischen Gliederung.
Das Oberlicht der Sitznische aus wolkigen Ala-
basterplatten, das auch bei Tag die Milde seiner
Materialwirkung behält, ist getragen vom matten
Grau-Silber der Nischenwände auf der tief dunk-
len Basis der Makassarholz -Verbauung, von der
sich das Lachsrot der Chenille-Bezüge der Polster-
bank in überraschender Frische abhebt. Wachol-
der und Rose des Gläserkästchens geben einen
vermittelnden warmen Ton und die durchgehen-
den Glasvitrinen beiderseits der Glastüren in der
Wand zum Speise- und Gesellschaftsraum erwei-
tern Strahlenhaft das Blickfeld von Raum zu Raum.
Speise-Zimmer wäre nicht die richtige Be-
zeichnung für den nun folgenden Raum. Er hat
nichts von jener starren Zweckbestimmtheit der
bekannten Eßräume, die auf das Tellergeklapper
warten. Sollte dieser Tisch, edel dimensioniert
wie er ist, auf seiner von Chromnickel-Beinen
schlank getragenen Mahagoniplatte etwa Plas-
tiken oder Bücher tragen, sie wären nicht depla-
ciert. Auch das Büffet ist wohl zweckdienlich,
aber nicht zweckbetont. Dieser Raum erhält durch
den beherrschenden Winkel seines Kamins, der
auch das Büffet umschließt, einen Zug feierlicher
Klarheit, die weiträumig austönt. Auf einer Basis
von Bleu-beige Marmor mit grauer Bordüre in das
Niveau des Parketts verlegt, liegt der strömend
seegrüne Cipolino Marmor des Kamines. Die
Gitterstäbe aus Messing und Chromnickel förm-
lich mitnehmend, sich über Eck fortsetzend, trägt
er das eingebaute Palisander-Buff et mit sich, wäh-
rend er gegen den Tisch hin sich im Besteck-
schrein aus mattem Padoukholz rundet. Leicht und
gespannt schwebt der lichttragende Silberrahmen.
Bei Tageslicht eher konstruktivistisch anmutend,—
geben sich die gebogenen Opalgläser unterhalb
der Lichtkörper in Beleuchtung wie vom Lichtan-
drang segelhaft geschwellt.. Der grüne Marmor, der
mattblaue Lederbezug der Mahagoni-Sessel, das