DOI Heft:
Heft 8 (2. Januarheft 1900)
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Zu Münster aber, wie rollten da
Die goldenen 5taatskarosserr!
Zu Münster, in der uralten Stadt,
Da ward der Friede beschworen,
Der Deutschlands Größe gekostet hat.
Das Volk stund vor den Thoren.
Das Volk stund vor dem goldenen Saal,
Und sah die Gesandten von Schweden,
Sie saßen und tranken beim üxxigen Mahl
Und hielten sranzösische Reden.
Sie schnitten in Stücke den Axsel des Reichs,
Sie nahmen sich xrächtige Bissen
Und sxeisten vergnüglich die ksechte des Teichs —
Vom Volke wollt' niemand was wissen.
Das Volk der dreißigjährigen Not
Sah durch die Fensterscheiben
Als Friedensquittung und Drangebot
Den Großen sich verschreiben.
Da schlug es wild die Thore zu,
Und ward sodann vergessen,
Und alsbald ward die Totenruh
Dem Riesen angemessen.
Das Volk, von Urieg und Iammer müd,
Sang rnmmer zur Urönung in Aachen
Das alte, gewaltige kseldenlied,
Nlan sxrach jetzt andre Sxrachen.
Vorüber schlich sich Tag um Tag,
sdrovinzen gingen verloren,
Im Sterbebett der Raiser lag,
Das Volk stund vor den Thoren.
Lj o m e r.
Becherklang zum Flötenschalle
Iubelt in die stille Nacht hinaus
Vor des Sängers sonst so stillem Ljaus,
Seine Söhne, Brüder, Schwäger alle
Ljalten festlich einen srohen Schmaus.
Und sie teilen schon mit Streiten
Unter stch voraus das kleine Gut,
Doch der Alte vor der Schwelle ruht,
Nur den treuen lhund zur Seiten,
Und es rauscht um ihn die Nleeresflut.
All die göttlichen Gestalten
Seiner Dichtung tauchen vor ihm aus;
während über Anteil und Verkauf
Die im Ljause drinnen schmähn und schalten,
Steigt um ihn der Sterne goldner Laus.
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