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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 13,1.1899-1900

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Heft 11 (1. Märzheft 1900)
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Rundschau
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Unsre Noten und Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.7959#0455

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tragte, ob der betreffende Maler oder
Bildhauer oder Archrtekt denn auch
gerade auf diesem Gebiete, in das er
eingriff, geprüfter „Fachmann" fei.
Die Landschaftsgärtner in Ehren, aber
freie Luft von außerhalb her könnte
ihre Kunft schon brauchen. Blamieren
fich die bildendenKünftler durch Mangel
an praktischen Kenntnissen, fo mag man
fie nachher auslachen, blamieren fie
sich nicht, fo mag man sie als Bundes-
genoffen begrüßen, wie die Kunst-
induftrie ganz Europas sie zu gemein-
famem Heile als folche begrüßt hat.
Wir wiederholen auch für die Land-
schaftsgärtnerei unfern alten Ruf:
Künstler heran!

Vevinischtes.

* Die „Staatsbürger-Zeitung"
erläßt auf unsre Mitteilung (Xlll., 7,
S. 29Z hin eine Erklärung, wonach
nicht fie, sondern ihr Annoncenfammler
ohne ihr Wisfen unberechtigterweise

Briefbogen und Stempel der „Staats-
bürger-Zeitung" zu dem von uns ab-
gedruckten Briefe benutzt habe, den fie
durchaus mißbillige.

Solch ein Annoncensammler aber
auch! Nicht nur Briefbogen und
Stempel der Zeitung verschafft er sich,
da fie natürlich pflichtmäßig verwahrt
gewesen sind, durch Beftechung, Dieb-
ftahl, Einbruch, Raub oder sonft ein
Verbrechen, fondern er, dieser Anrwncen-
fammler, kündigt dem hartnäckigen
Nichtinferenten auch noch an, daß die
Redaktion nicht mehr von ihm
sprechen werde! Milde, wo fie am
Platze, — man kann's derStaatsbürger-
Zeitung nicht verdenken, daß fie diesen
Auswurf des Annoncensammlerstandes
nunwehr wegen Einbruchdiebftahls,
Vertrauensmißbrauchs, Urkundenfäl-
fchung u. s. w. u. s. w. dem rächenden
Staatsanwalt übergeben hat. Jn der
„Erklärung" fteht zwar nichts davon,
aber wer bezweifelt, daß es trotzdem
geschehen ift?I

Ansre Doten und KLlder.

Unfere Notenbeilage vermittelt diesmal die Bekanntschaft mit einem
Liede von Felix Draefeke, dem letzten Stücke aus dem schönen Zyklus
„Trauer und Troft", der bei L. Hoffarth in Dresden erschienen ist. Wir haben
bereits früher hie und da Gelegenheit genommen, auf Draesekes Bedeutung
hinzuweisen, und beabsichtigen, eine eingehende Würdigung feiner künftlerischen
Leistungen in einem besonderen Aufsatze zu geben. Bei dem Liede ift neben
der ausgezeichnet getroffenen Gesamtstimmung vor allem die vornehme Melodik
und die äußerft interesfante rhythmische Gestaltung Zu beachten. Das ganze
Stück verdient dem Beften beigezählt zu werden, was überhaupt die Literatur
des modernen Liedes zu geben hat.

An Bildern fügen wir diesem Heft zunächst das Heyse-Bildnis Len-
bachs bei, als Ergänzung gleichsam zu den „Losen Blättern", dann aber

Märzheft ^900
 
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