Kunst lätzt sich in Büchcrn behandeln, nämlich die Technik der Malerei,
soweit sie sich auf die Klarlegung ihrer optischen und chcmischen Bedingungcn
beschränkt. Wir habcn hierfür eine ziemlich umfangrciche Literatur, gctcilt
in zivei streng geschiedene Klassen: eine Menge ganz inferiorer Bücher und
cine kleine Anzahl wissenschaftlich ernster Arbeiten. Die erstercn führen meist
den Titcl „Handbuch der Oelmalerei" u. s. w. und sind gewöhnlich von Zcichen-
lchrern und untergeordneten Malern geschrieben, die weder von dcr zu bc-
handelnden Materie, noch von Kunst überhaupt mehr als einc beschcidcne
Routine kcnnen. Wir dürfen von ihnen schwoigen. Einigc anderc, mcist
ältcre und von bckannteren Malern geschriebene Bücher müssen in ihrcn
ästhetischen Teilen als beengt und veraltet betrachtct werden, wenn sie auch,
wie das von Ehrhardt bearbeitete „Handbuch der Oclmalerei" von
Bouvier und Ehrhardts „Kunst dcr Malcrci", in den praktischen Kapiteln
(z. B. über das Material) viel noch heute recht Brauchbares enthalten.
Von diesen Büchern zu den neuen wissenschaftlichen Arbeitcn ist cin
großer Sprung. Ein zusammenfassendes Werk fehlt aber nuch unter ihnen
noch. Dagegen giebt es Bearbeitungen cinzelner Gebietc. Zu den allerbcstcn
gehörcn die Bergerschen „Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der
Maltechnik", von denen bisher drci Bände, von der Antike bis zur
Renaissance, erschienen sind. Es sind allcrdings keine Bücher, wie sie sich der
Dilettant meist zu kaufcn wünscht, in dencn „Malanleitungcn" verzapft werdcn.
Aber dem Leser, der nicht ganz ohne philologische Bildung sein darf, wird
sich rciche Anregung aus dem Studium der Werke ergeben. Zum mindcsten
anregend ist auch das Buch des verstorbenen Malers Ludwig, „über Oel-
malerei". Ludwig war ein Fanatiker, dem sich oft der klare Blick trübte;
wer aber die gründlichen Untersuchungen zwischen seinen Polemiken gegen
Windmühlen heraussondern kann, dem bietet er viel. Nur ein Spezialgebiet
bearbeitend, aber in seiner klarcn und wissenschaftlichen Methode erfrculich,
ist die kleine Schrift von Pettenkofer, „über Oelfarben".
Es wäre wohl mehr Kokettcrie mit Bescheidenheit, als wirkliche Bc-
scheidcnheit, wenn wir hier cin Buch Schultzc-Naumburgs vcrschweigcn wollten.
Wenn dieser nicht eine Lücke in der hier in Frage kommcnden Litcratur geschcn
hätte, hätte er's ja nicht geschriebcn. Es hcitzt „Dic Technik der Malcrei"
und soll die optischen und chemischen Bedingungen der grundlcgendcn und
gcgebenen Faktoren des Materials schildern. Schultze hat versucht, es so zu
halten, daß es ziemlich wenig voraussetzt, aber doch auch dem fertigen Maler
als Nachschlagebuch in technischen Fragen dicnen kann. „Malanleitungen" enthült
es natürlich nicht.
Schließlich könnten hier noch alle jene Bücher erwähnt werden, die mit
reformatorischen Tendenzen freie und angewandte Kunst behandeln, die
Schriften von Lichtwark u. s. w. Sie sind aber schon in der vorigen Ab-
teilung erwähnt worden, und so genügt hier eine Erinnerung an sie.
Anatomie.
Berger, Beiträge zur Entwicklungsgesch.
der Maltechnik. (München, Callwey.)
Bouvier, Handbuch der Oelmalerei, bearb.
von Ehrhardt. M. 7.—.
Brücke, Ernst, Schönheit und Fehler der
menschlichen Gestalt. (Wien u. Leipzig,
Braumüller).
Ehrhardt, Die Kunst der Malerei. M. 6.—.
Fritsch-Harleß, Die Gestalt des Menschen.
(Stuttgart, Paul Neff. M. lv.—).
Froriep, Anatomie für Kllnstler. (Leipzig,
Breitkopf und härtel, M. 9.—).
Henle, Anatom. Handatlas. (Braunschweig,
Fr. Bieweg 8:Sohn, 6 Bde., n Bd.
M. l.59).
Ludwig, Die Oelmalerei.
Die Technik der alten Meister.
Pettenkofer, lleber Oelfarben.
Pfeiffer, Handbuch der augewandten Ana-
tomie, (Leipzig, Otlo Spamer).
Richer, Paul, ^.varomie arlistigus. (Laris,
1890. ?Iou, dlourrir er Lie. Maik
50.—).
Schider. Plastisch-anatoniischer Handatlas,
(Leipzig, Seemann Le Co. M. 10.—).
Schultze-Naumburg, Die Technik der Mal.
(Leipzig, Haberand. Preis M. 4.—).
Spalteholz, Handatlas der Anatomie des
Menschen, 3 Bde., (Leipzig, S. Hirzel
1898—1900. Preis M. 40.—).
Slratz, Die Schönheit des weibl. Körpers.
(Stuttgart, F. Enke, 1898 )
Runstwart
::s
soweit sie sich auf die Klarlegung ihrer optischen und chcmischen Bedingungcn
beschränkt. Wir habcn hierfür eine ziemlich umfangrciche Literatur, gctcilt
in zivei streng geschiedene Klassen: eine Menge ganz inferiorer Bücher und
cine kleine Anzahl wissenschaftlich ernster Arbeiten. Die erstercn führen meist
den Titcl „Handbuch der Oelmalerei" u. s. w. und sind gewöhnlich von Zcichen-
lchrern und untergeordneten Malern geschrieben, die weder von dcr zu bc-
handelnden Materie, noch von Kunst überhaupt mehr als einc beschcidcne
Routine kcnnen. Wir dürfen von ihnen schwoigen. Einigc anderc, mcist
ältcre und von bckannteren Malern geschriebene Bücher müssen in ihrcn
ästhetischen Teilen als beengt und veraltet betrachtct werden, wenn sie auch,
wie das von Ehrhardt bearbeitete „Handbuch der Oclmalerei" von
Bouvier und Ehrhardts „Kunst dcr Malcrci", in den praktischen Kapiteln
(z. B. über das Material) viel noch heute recht Brauchbares enthalten.
Von diesen Büchern zu den neuen wissenschaftlichen Arbeitcn ist cin
großer Sprung. Ein zusammenfassendes Werk fehlt aber nuch unter ihnen
noch. Dagegen giebt es Bearbeitungen cinzelner Gebietc. Zu den allerbcstcn
gehörcn die Bergerschen „Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der
Maltechnik", von denen bisher drci Bände, von der Antike bis zur
Renaissance, erschienen sind. Es sind allcrdings keine Bücher, wie sie sich der
Dilettant meist zu kaufcn wünscht, in dencn „Malanleitungcn" verzapft werdcn.
Aber dem Leser, der nicht ganz ohne philologische Bildung sein darf, wird
sich rciche Anregung aus dem Studium der Werke ergeben. Zum mindcsten
anregend ist auch das Buch des verstorbenen Malers Ludwig, „über Oel-
malerei". Ludwig war ein Fanatiker, dem sich oft der klare Blick trübte;
wer aber die gründlichen Untersuchungen zwischen seinen Polemiken gegen
Windmühlen heraussondern kann, dem bietet er viel. Nur ein Spezialgebiet
bearbeitend, aber in seiner klarcn und wissenschaftlichen Methode erfrculich,
ist die kleine Schrift von Pettenkofer, „über Oelfarben".
Es wäre wohl mehr Kokettcrie mit Bescheidenheit, als wirkliche Bc-
scheidcnheit, wenn wir hier cin Buch Schultzc-Naumburgs vcrschweigcn wollten.
Wenn dieser nicht eine Lücke in der hier in Frage kommcnden Litcratur geschcn
hätte, hätte er's ja nicht geschriebcn. Es hcitzt „Dic Technik der Malcrei"
und soll die optischen und chemischen Bedingungen der grundlcgendcn und
gcgebenen Faktoren des Materials schildern. Schultze hat versucht, es so zu
halten, daß es ziemlich wenig voraussetzt, aber doch auch dem fertigen Maler
als Nachschlagebuch in technischen Fragen dicnen kann. „Malanleitungen" enthült
es natürlich nicht.
Schließlich könnten hier noch alle jene Bücher erwähnt werden, die mit
reformatorischen Tendenzen freie und angewandte Kunst behandeln, die
Schriften von Lichtwark u. s. w. Sie sind aber schon in der vorigen Ab-
teilung erwähnt worden, und so genügt hier eine Erinnerung an sie.
Anatomie.
Berger, Beiträge zur Entwicklungsgesch.
der Maltechnik. (München, Callwey.)
Bouvier, Handbuch der Oelmalerei, bearb.
von Ehrhardt. M. 7.—.
Brücke, Ernst, Schönheit und Fehler der
menschlichen Gestalt. (Wien u. Leipzig,
Braumüller).
Ehrhardt, Die Kunst der Malerei. M. 6.—.
Fritsch-Harleß, Die Gestalt des Menschen.
(Stuttgart, Paul Neff. M. lv.—).
Froriep, Anatomie für Kllnstler. (Leipzig,
Breitkopf und härtel, M. 9.—).
Henle, Anatom. Handatlas. (Braunschweig,
Fr. Bieweg 8:Sohn, 6 Bde., n Bd.
M. l.59).
Ludwig, Die Oelmalerei.
Die Technik der alten Meister.
Pettenkofer, lleber Oelfarben.
Pfeiffer, Handbuch der augewandten Ana-
tomie, (Leipzig, Otlo Spamer).
Richer, Paul, ^.varomie arlistigus. (Laris,
1890. ?Iou, dlourrir er Lie. Maik
50.—).
Schider. Plastisch-anatoniischer Handatlas,
(Leipzig, Seemann Le Co. M. 10.—).
Schultze-Naumburg, Die Technik der Mal.
(Leipzig, Haberand. Preis M. 4.—).
Spalteholz, Handatlas der Anatomie des
Menschen, 3 Bde., (Leipzig, S. Hirzel
1898—1900. Preis M. 40.—).
Slratz, Die Schönheit des weibl. Körpers.
(Stuttgart, F. Enke, 1898 )
Runstwart
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