Llnsre Doteri ur>^1 l^ilcter.
Die Lieder unserer Musikbeilagc si»d er bei C. A. Klemnr >" Leipzig
erschienenen Sammlung: Z5 Jndische Li>>d-ü e n, in dcutsch , ,e ubertragen
von Adolf Wilbrandt; sür eine Singstimn md Pianosorte tomponiert von
Georg Göhler, op, 2, cntnommen. >, '. sich cine Besprechung dcr Werke
unseres Mitarbeitcrs für uns vcrbietet, geben wir dem Komponisten zu cincr
Selbstanzeige das Wort:
„Die Texte dieser der altindischen Spruchdichtung cntstammcnden Lieder
sind nach der wortwörtlichcn Uebersetzung von Prof. A. Weber durch Adolf
Wilbrandt in deutsche Verse übertragen worden. Es sind meist Vier-
zeiler, die im engsten Rahmen ein Stück Leben oder Natur zeigen wollen,
kleine Szencn, die in der Hauptsache dem Liebeslebcn entnommen sind, abcr
auch andere und größere Gebiete streifen. Bis zu welchcr Prägnanz des Äus-
drucks und Tiefe der Gedanken diese Tcxte vordringen, mögen außer den in
der Notenbeilage gegebenen Proben zwei weitere (Nr. 15 und Zlr. zs- bcweiscn.
^Wenn von Zweien, die in Lust und Leide
Lang und langsam fest zusammenwuchscn,
Eines stirbt: das lebt; tot ist das Andre."
und: ,O wenn du gnädig sein willst, Schicksal, weise
Mir nicht noch einmal menschliche Geburt zu!
Wenn doch, dann keine Licbe; und wenn doch,
Dann nicht zu einem, den ich nie erlange."
Die Musik hatte solchcn Texten gcgenüber ihre Aufgabe nur darin zu
suchen, die Grundslimmung der einzelncn Gedichte in ähnlich knappcr Form so
exakt wie möglich wiedcrzugeben und den Ausdruck der in dcn Worten sich
aussprechendenGcfühledurch dieMitlel ihrerSprachezuvcrstärkcn. Irgend welcher
-indische Lokalton- ist ebcnsowenig bcabsichtigt wie cin cinhcillicher Stil. Bei
dem großen Abstand dcs Stimmungsgehallcs in den Texten, die für tiefstc
Tragik ebenso beredte Worte haben wie für übermütiges Spielen und Scherzen,
war eben bald ein düsterer, bald ein tändelnder Ton anzuschlagen, bald mit
ein paar einsachen Akkorden, bald mit allen Mittcln modernen Satzes dem Dichter
nachzugehen. Die Lieder wollen durchaus als klcinc Lebensbilder, als Szcnen
genommen und vom Worte her aufgefaßt sein; der Kunstsalon ist der beste
Platz für sie, ganz freier, aus wirkliche »Gestaltung« ausgehender Vortrag
das, was der Komponist vom reproduzierendcn Künstler am meisten verlangt."
Unser erstes Bild zeigt wiederum eine schon jetzt hochberühmte Kompo-
sition Max Klingers: die Zeit, die mit chcrnem Hammer hinwegschreitet
über das schöne gebrcchliche Weib, den Nuhm. Es ist auch cincs der Blättcr
aus dem Zpklus „Vom Tode". Der erläuternden Worte bedarf cs hier nicht,
obgleich sich's um Höhenkunst handelt, wenn irgendwo. Wie mit dem Rhiithmus
eines erhabenen Traucrmarsches hallt die Tragik des Nergänglichcn aus
diesem Werke zu unscrm Geist. —
Die Blättcr zu Sch u ltz e-Na um bur gs Aufsätzen wcrdcn in dicsen
selbst erläutert. _
Von veuischer Literatur. Von Adols Bartels. — Die Annähorung
jn dcr Gegenwart. (Schluß.) Von Eduard Platzhoff. —
Musikalische Erziehung.VonGeorg Gühlcr.— Lionarvo da Vinci als Organisalor.
Von L. v. Kunowski. — Kullurarbciten. s. Von Paul Schultze-Naumburg. — Lose
Blätter: Die Ltonfcrenz. Von Karl Sühle. — Rundschau. — Notcnbcilage:
Gcorg Göhler, Jndische Liedchen. — Bilderbeilagen: Max Klinger, Die Zeit.
Abb. zu Schultzc-Naumburgs Aufsatz „Kulturarbeitcn".
verantwortl.: der Herausgeber Ferdinond Avenariusin Dresden-Blasewitz. Mitredakteure: für Musik:
vr. Richard Batka in j?rag-wcinberge, für bildende Kunst : a u l S ch u l tz e - N a u m b u r g in Berlin.
verlag von Georg D. w. Lallwe^. --Agl 6ofbuchdruckerei Aastncr Ac Lossen, beide in München.
Bestellungen, Anzeigen und Geldsendungen an den verlag: Gcorg I>. M. Lallwey in München.
Die Lieder unserer Musikbeilagc si»d er bei C. A. Klemnr >" Leipzig
erschienenen Sammlung: Z5 Jndische Li>>d-ü e n, in dcutsch , ,e ubertragen
von Adolf Wilbrandt; sür eine Singstimn md Pianosorte tomponiert von
Georg Göhler, op, 2, cntnommen. >, '. sich cine Besprechung dcr Werke
unseres Mitarbeitcrs für uns vcrbietet, geben wir dem Komponisten zu cincr
Selbstanzeige das Wort:
„Die Texte dieser der altindischen Spruchdichtung cntstammcnden Lieder
sind nach der wortwörtlichcn Uebersetzung von Prof. A. Weber durch Adolf
Wilbrandt in deutsche Verse übertragen worden. Es sind meist Vier-
zeiler, die im engsten Rahmen ein Stück Leben oder Natur zeigen wollen,
kleine Szencn, die in der Hauptsache dem Liebeslebcn entnommen sind, abcr
auch andere und größere Gebiete streifen. Bis zu welchcr Prägnanz des Äus-
drucks und Tiefe der Gedanken diese Tcxte vordringen, mögen außer den in
der Notenbeilage gegebenen Proben zwei weitere (Nr. 15 und Zlr. zs- bcweiscn.
^Wenn von Zweien, die in Lust und Leide
Lang und langsam fest zusammenwuchscn,
Eines stirbt: das lebt; tot ist das Andre."
und: ,O wenn du gnädig sein willst, Schicksal, weise
Mir nicht noch einmal menschliche Geburt zu!
Wenn doch, dann keine Licbe; und wenn doch,
Dann nicht zu einem, den ich nie erlange."
Die Musik hatte solchcn Texten gcgenüber ihre Aufgabe nur darin zu
suchen, die Grundslimmung der einzelncn Gedichte in ähnlich knappcr Form so
exakt wie möglich wiedcrzugeben und den Ausdruck der in dcn Worten sich
aussprechendenGcfühledurch dieMitlel ihrerSprachezuvcrstärkcn. Irgend welcher
-indische Lokalton- ist ebcnsowenig bcabsichtigt wie cin cinhcillicher Stil. Bei
dem großen Abstand dcs Stimmungsgehallcs in den Texten, die für tiefstc
Tragik ebenso beredte Worte haben wie für übermütiges Spielen und Scherzen,
war eben bald ein düsterer, bald ein tändelnder Ton anzuschlagen, bald mit
ein paar einsachen Akkorden, bald mit allen Mittcln modernen Satzes dem Dichter
nachzugehen. Die Lieder wollen durchaus als klcinc Lebensbilder, als Szcnen
genommen und vom Worte her aufgefaßt sein; der Kunstsalon ist der beste
Platz für sie, ganz freier, aus wirkliche »Gestaltung« ausgehender Vortrag
das, was der Komponist vom reproduzierendcn Künstler am meisten verlangt."
Unser erstes Bild zeigt wiederum eine schon jetzt hochberühmte Kompo-
sition Max Klingers: die Zeit, die mit chcrnem Hammer hinwegschreitet
über das schöne gebrcchliche Weib, den Nuhm. Es ist auch cincs der Blättcr
aus dem Zpklus „Vom Tode". Der erläuternden Worte bedarf cs hier nicht,
obgleich sich's um Höhenkunst handelt, wenn irgendwo. Wie mit dem Rhiithmus
eines erhabenen Traucrmarsches hallt die Tragik des Nergänglichcn aus
diesem Werke zu unscrm Geist. —
Die Blättcr zu Sch u ltz e-Na um bur gs Aufsätzen wcrdcn in dicsen
selbst erläutert. _
Von veuischer Literatur. Von Adols Bartels. — Die Annähorung
jn dcr Gegenwart. (Schluß.) Von Eduard Platzhoff. —
Musikalische Erziehung.VonGeorg Gühlcr.— Lionarvo da Vinci als Organisalor.
Von L. v. Kunowski. — Kullurarbciten. s. Von Paul Schultze-Naumburg. — Lose
Blätter: Die Ltonfcrenz. Von Karl Sühle. — Rundschau. — Notcnbcilage:
Gcorg Göhler, Jndische Liedchen. — Bilderbeilagen: Max Klinger, Die Zeit.
Abb. zu Schultzc-Naumburgs Aufsatz „Kulturarbeitcn".
verantwortl.: der Herausgeber Ferdinond Avenariusin Dresden-Blasewitz. Mitredakteure: für Musik:
vr. Richard Batka in j?rag-wcinberge, für bildende Kunst : a u l S ch u l tz e - N a u m b u r g in Berlin.
verlag von Georg D. w. Lallwe^. --Agl 6ofbuchdruckerei Aastncr Ac Lossen, beide in München.
Bestellungen, Anzeigen und Geldsendungen an den verlag: Gcorg I>. M. Lallwey in München.