Jm Bewutztsein der Mcnschheit wuchs nun von Morgen zu Aiorgen die
Fülle ihres Geistes.
Sie sah, sie sühltc ihr Wachstum; sie wutzte von ihrem Wachstum.
Das grotze Gehcimnis war entschleiert: das Geheimnis
der ewig wachsenden Seligkeit.
Und unsere Schiffe stiegen, und zu ncuen, winkenden Sternen blicktcn
wir hinauf voll Ahnung und Hoffnung.
Da fuhr aus dcm Unbckannten ein Stern daher und sauste mit Singen
an uns vorübcr ins llnbekannte.
Und er sang:
.Euch ist gegeben, alle Weltcn zu fassen in einem Blick, und ihrc
Freude zu fassen in einem Herzen. Selig sind die Kinder dcr Erde,
selig, selig!"
Und unscre Schiffe stiegen, und zu neuen, winkenden Sternen blickten
wir hinauf voll Ahnung und Hoffnung.
kite^atur.
Runäsckau.
* Hermann Allmers grützcn
wir zu scinem achtzigsten Geburtstage
in herzlicher Freude, datz er noch unser
isl. Er hat ein Leben gehabt, schön,
wie man's nur cincm wünschen kann:
scin Leib und scin Geist sind drautzcn
herumgezogen voller Genutzkraft und
voller WachstumSkrast, und wieder:
sein Leib und sein Geist gehörtcn doch
der Scholle, dcr heimischcn, der von
Urvätern crerbten, von Urvätern schon
selber bebauten. Alles ist gesund ge-
wescn in ihm, daher allcs krüflig und
daher alleS sreudig. So sind seine
Bücher: das.Atarschenbuch", die,Rü-
miscbcn Schlcndertage", die „Dich-
tungen"'. Keine »Grötze", abcr cine
Gestalt, wie sie so nur eininal ist, das
war Hermann Allmers, wie immcr er
sich bethätigte, und dcshalb in sciner
Art unersetzlich. Mög' er unscrm Auge
noch lange nicht entrücki werdcn!
* Max Messer ist mir hier und
da als Literaturkritiker vorgekoinmcn.
Er gehörtzur Schule der Jranz Serrwes,
Möllcr-Bruck u. s. w., die es sür ihren
Berus halten, die einfachslen Dingc mit
unendlichem Tiefsinn zu bchandcln,
um vor allcm das Licht ihres cigcncn
Geistes leuchtcn zu lassen — mcist ist
ihr Geist, um ein etwas kühncs Bild
zu gcbrauchcn, abcr keia echtcr
Diamant, sondcrn Simili. Nun hat
Messcr eincn Roman gcschricbcn, „Dcr
Traum vom Weibe' (Rcitzner),
dcr gcnau das ist, was mnn erwnrten
konnte- Der Held hcitzt Florcntin wic
derdcsRomans vonDorotheaMcndcls-
sohn-Vcit-Schlegel, und inan würde
daS neuc Wcrk recht gut mit dcn nltcu
dcr Romantik verglcichen kümicn, nuch
mit deiicn Jean Pnuls; dcun es ist
dcr Roman von dcm gcnialcn rcinen
Jüngling, der vom crstcn LicbcSfcuer
ergriffen wird. Aber der Autor hat
seine Technik von cincm ganz inodcrncn
Gciste, von Ieus Peter Jacobscn über-
nommcn, und so will ich mir die cin-
gehcndcrc Dnrlegung der alten Wcis-
hcit dcsRnbbi Bcn Akiba schcnkcn, zumnl
auch der unschuldigc Geist Jcn» Pauls,
ge>oitz nicht in dcm neuen Romnne zu
finden ist. Jm ganzcn ist dns Mcsscrschc
Werk, uin einmnl dcrb zu sgrechcn,
Schwindcl, nalürlich nicht cin Schwin-
del, dcn uns dcr Verfnsser absichllich
alö solchcn vvrmnchl, sondcrn dcu er
uns, vvm Geist dcr Mvderniiis bcscsscn,
vormachcn mutz. Dicscr Jüngling,
dcr, cin rechtcs Muttcrsühnchcn, dcm
Herrgott die Tngc abstiehlt, dcr, von
Licbcsfiebcr gcpackt, ins Bclt kriccht,
der cs für cine Heldcnthnt hält, seiiicm
(naiürlich philistrüsen) Nebcnbuhlcr
ins Gcsicht zu schlagcn und dnnn nus-
Auiistwart
Fülle ihres Geistes.
Sie sah, sie sühltc ihr Wachstum; sie wutzte von ihrem Wachstum.
Das grotze Gehcimnis war entschleiert: das Geheimnis
der ewig wachsenden Seligkeit.
Und unsere Schiffe stiegen, und zu ncuen, winkenden Sternen blicktcn
wir hinauf voll Ahnung und Hoffnung.
Da fuhr aus dcm Unbckannten ein Stern daher und sauste mit Singen
an uns vorübcr ins llnbekannte.
Und er sang:
.Euch ist gegeben, alle Weltcn zu fassen in einem Blick, und ihrc
Freude zu fassen in einem Herzen. Selig sind die Kinder dcr Erde,
selig, selig!"
Und unscre Schiffe stiegen, und zu neuen, winkenden Sternen blickten
wir hinauf voll Ahnung und Hoffnung.
kite^atur.
Runäsckau.
* Hermann Allmers grützcn
wir zu scinem achtzigsten Geburtstage
in herzlicher Freude, datz er noch unser
isl. Er hat ein Leben gehabt, schön,
wie man's nur cincm wünschen kann:
scin Leib und scin Geist sind drautzcn
herumgezogen voller Genutzkraft und
voller WachstumSkrast, und wieder:
sein Leib und sein Geist gehörtcn doch
der Scholle, dcr heimischcn, der von
Urvätern crerbten, von Urvätern schon
selber bebauten. Alles ist gesund ge-
wescn in ihm, daher allcs krüflig und
daher alleS sreudig. So sind seine
Bücher: das.Atarschenbuch", die,Rü-
miscbcn Schlcndertage", die „Dich-
tungen"'. Keine »Grötze", abcr cine
Gestalt, wie sie so nur eininal ist, das
war Hermann Allmers, wie immcr er
sich bethätigte, und dcshalb in sciner
Art unersetzlich. Mög' er unscrm Auge
noch lange nicht entrücki werdcn!
* Max Messer ist mir hier und
da als Literaturkritiker vorgekoinmcn.
Er gehörtzur Schule der Jranz Serrwes,
Möllcr-Bruck u. s. w., die es sür ihren
Berus halten, die einfachslen Dingc mit
unendlichem Tiefsinn zu bchandcln,
um vor allcm das Licht ihres cigcncn
Geistes leuchtcn zu lassen — mcist ist
ihr Geist, um ein etwas kühncs Bild
zu gcbrauchcn, abcr keia echtcr
Diamant, sondcrn Simili. Nun hat
Messcr eincn Roman gcschricbcn, „Dcr
Traum vom Weibe' (Rcitzner),
dcr gcnau das ist, was mnn erwnrten
konnte- Der Held hcitzt Florcntin wic
derdcsRomans vonDorotheaMcndcls-
sohn-Vcit-Schlegel, und inan würde
daS neuc Wcrk recht gut mit dcn nltcu
dcr Romantik verglcichen kümicn, nuch
mit deiicn Jean Pnuls; dcun es ist
dcr Roman von dcm gcnialcn rcinen
Jüngling, der vom crstcn LicbcSfcuer
ergriffen wird. Aber der Autor hat
seine Technik von cincm ganz inodcrncn
Gciste, von Ieus Peter Jacobscn über-
nommcn, und so will ich mir die cin-
gehcndcrc Dnrlegung der alten Wcis-
hcit dcsRnbbi Bcn Akiba schcnkcn, zumnl
auch der unschuldigc Geist Jcn» Pauls,
ge>oitz nicht in dcm neuen Romnne zu
finden ist. Jm ganzcn ist dns Mcsscrschc
Werk, uin einmnl dcrb zu sgrechcn,
Schwindcl, nalürlich nicht cin Schwin-
del, dcn uns dcr Verfnsser absichllich
alö solchcn vvrmnchl, sondcrn dcu er
uns, vvm Geist dcr Mvderniiis bcscsscn,
vormachcn mutz. Dicscr Jüngling,
dcr, cin rechtcs Muttcrsühnchcn, dcm
Herrgott die Tngc abstiehlt, dcr, von
Licbcsfiebcr gcpackt, ins Bclt kriccht,
der cs für cine Heldcnthnt hält, seiiicm
(naiürlich philistrüsen) Nebcnbuhlcr
ins Gcsicht zu schlagcn und dnnn nus-
Auiistwart