am Himmol hcrum, dah cs ihm durch dic geschlossencu Augen blitzt und durchs
Johlcn der Geister hindurch gcht ein Krachen, dah es ist, als fielen die Bcrge
übereinander.
Endlich wirds wieder still. Die schwarzen Wolkengeister haben aus-
gcrast. Der Donnercr ist verzogen. Jn der Ferne nur noch hört man ihn
manchmal rumorcn. Dafür rauscht es jetzt stark durch die Lüfte und prasselt
auf dic Erdc wic von lauter Körncrn. llnd kühl wehts her, und dämmrig ists
gewordcn. Scheu crhebt sich dcr Bergmcnsch. Grau, hellgrau blinkt alles rings
um ihn und übcr ihm von stürzcndcn Wassern. Lachen erglänzen allenthalben
am Grund, und aus den Lachen schwankts aus: Nebelmänner, Nebelwcibcr
stcigcn empor — ein weißlich graulichcs Volk. Tas schaut verloren in die
tropfende Höh' nnd dehnt die hagren Leiber in Lüften und bllckt sich zur Erdc
nieder und zieht mit langcn Armcn und zieht — und zerrt die grauc Schlaf-
dcckc aus dem Boden. Da lcgt es sich schwer und trüb über Felsen und Wälder,
das letztc Licht löscht ans, und das ganze Gcbirg hüllt sich in traurige Nacht.
kiieratur.
kunclsckau.
* Zum Elcnd dcr Zeituugs-
romane schreibt cin sozialdcmo-
kratisches Blatt, die „Sächs. Arbcitcr-
zeitung": „Wcnn recht viclc Rcdaklioncn
cs bei dcr Auswahl des Romanstoffcs
an sorgfältiger Prüsung fehlen lassen,
so werden andcrseits gcwissen Rc-
daktionen, dic sich um gutes Roman-
material bcmühen, mcrkwürdige
Schwicrigkciteu in den Wcg gelcgt.
Es ist bckannt und zugcstanden, dasz
Arbeiterzeitungcn in höherem Maße
als bürgcrlichc Blättcr im allgcmcinen
bestrcbt sind, ihrcn Lesern gute Ro-
mane zu bieten. Aber wcniger be-
kannt ist, dasj dieses Bestreben nicht
immcr gefördcrt uud ost schr gehindcrt
wird. ES cxistiercn in Deutschland
nicht nur Schriftstcllcr und Verlegcr,
dic vor dcm Abdruck ihrer Gcistcs-
produkte, bezw. Verlagswcrkc m Ar-
beitcrzeitungeu noch cine gclindc Angst
habcn; cs wcrdcn auch Schriftsteller
und Verlcgcr dnran gehindcrt, ihre
Wcrke Arbciterzeitungcn zur Vcrsüguug
zu stcllen. Das trifft dic Werkc von
Schriststellcrn, dic der Armcc angc-
hören. Bckauntlich sind iu den lctztcn
Jahrcn mchrerc Offiziere untcr die
Schriftstcller gcgangcn, und jcder wcis;,
dasi daruntcr Namen von schr gutcm
Klang sind. Fragt nnn cin süchsisches
Arbcitcrblatt bei cincm Verlag wegcn
des Abdruckes eincs Wcrkes von T an,
der srüher Offizier gewescn ist, so kaun
es die unvcrständliche Antwort er-
haltcn, dah das Werk, desscn Abdruck
in andern Zeitungen nichts im Wege
steht, nicht zur Verfügung gestellt wcr-
den könne. Fragt das Blatt dann zu-
fällig wegcn eines Werkcs von P an,
der gleichsalls Ofsizier war, so erhält
es endlich die bestimmte Auskunft, dah
Werke von I und S) nicht zur Vcr-
fügung gestellt werden können, wcil
dic Verfassec — -dcm sächsischcn Hccre
angehörcn--.'"
Tah die sozialdemokratischen Zei-
tungen sich im allgemeinen crnster um
gute Zeitungsromane bemühen, als
die Blätter dcr andern Parteien, ist
lcider keine lecrc Prahlerei; wir be-
kcnnen, daß wir höherc Kolportage-
romane, mie sie z. B. die „Krcuzzcitung"
gelegentlich bringt, in Arbcitcrblättcrn
noch nicht gcschen habcn. Dah dcr
Abdruck guter Erzühlungen von chcmali-
gen Lffiziercn in sozialdcmokratischcu
Zcitungen vcrhindcrt werde, hüren
wir abcr trotz eincS Präzedcnzfallcs
mit Erslauncn, haben wir doch frühcr
Erzählungen von Polcnz und Omptcda
in solchen Blättcrn gesehen. Wic stcht
cs eigcntlich jctzt damit? Wenn sich
Sozialistenblätter so weit von dcr
Parteischablonc frcimachcu, dnh sie dic
1. Fcbrnarhefl iqoi
Johlcn der Geister hindurch gcht ein Krachen, dah es ist, als fielen die Bcrge
übereinander.
Endlich wirds wieder still. Die schwarzen Wolkengeister haben aus-
gcrast. Der Donnercr ist verzogen. Jn der Ferne nur noch hört man ihn
manchmal rumorcn. Dafür rauscht es jetzt stark durch die Lüfte und prasselt
auf dic Erdc wic von lauter Körncrn. llnd kühl wehts her, und dämmrig ists
gewordcn. Scheu crhebt sich dcr Bergmcnsch. Grau, hellgrau blinkt alles rings
um ihn und übcr ihm von stürzcndcn Wassern. Lachen erglänzen allenthalben
am Grund, und aus den Lachen schwankts aus: Nebelmänner, Nebelwcibcr
stcigcn empor — ein weißlich graulichcs Volk. Tas schaut verloren in die
tropfende Höh' nnd dehnt die hagren Leiber in Lüften und bllckt sich zur Erdc
nieder und zieht mit langcn Armcn und zieht — und zerrt die grauc Schlaf-
dcckc aus dem Boden. Da lcgt es sich schwer und trüb über Felsen und Wälder,
das letztc Licht löscht ans, und das ganze Gcbirg hüllt sich in traurige Nacht.
kiieratur.
kunclsckau.
* Zum Elcnd dcr Zeituugs-
romane schreibt cin sozialdcmo-
kratisches Blatt, die „Sächs. Arbcitcr-
zeitung": „Wcnn recht viclc Rcdaklioncn
cs bei dcr Auswahl des Romanstoffcs
an sorgfältiger Prüsung fehlen lassen,
so werden andcrseits gcwissen Rc-
daktionen, dic sich um gutes Roman-
material bcmühen, mcrkwürdige
Schwicrigkciteu in den Wcg gelcgt.
Es ist bckannt und zugcstanden, dasz
Arbeiterzeitungcn in höherem Maße
als bürgcrlichc Blättcr im allgcmcinen
bestrcbt sind, ihrcn Lesern gute Ro-
mane zu bieten. Aber wcniger be-
kannt ist, dasj dieses Bestreben nicht
immcr gefördcrt uud ost schr gehindcrt
wird. ES cxistiercn in Deutschland
nicht nur Schriftstcllcr und Verlegcr,
dic vor dcm Abdruck ihrer Gcistcs-
produkte, bezw. Verlagswcrkc m Ar-
beitcrzeitungeu noch cine gclindc Angst
habcn; cs wcrdcn auch Schriftsteller
und Verlcgcr dnran gehindcrt, ihre
Wcrke Arbciterzeitungcn zur Vcrsüguug
zu stcllen. Das trifft dic Werkc von
Schriststellcrn, dic der Armcc angc-
hören. Bckauntlich sind iu den lctztcn
Jahrcn mchrerc Offiziere untcr die
Schriftstcller gcgangcn, und jcder wcis;,
dasi daruntcr Namen von schr gutcm
Klang sind. Fragt nnn cin süchsisches
Arbcitcrblatt bei cincm Verlag wegcn
des Abdruckes eincs Wcrkes von T an,
der srüher Offizier gewescn ist, so kaun
es die unvcrständliche Antwort er-
haltcn, dah das Werk, desscn Abdruck
in andern Zeitungen nichts im Wege
steht, nicht zur Verfügung gestellt wcr-
den könne. Fragt das Blatt dann zu-
fällig wegcn eines Werkcs von P an,
der gleichsalls Ofsizier war, so erhält
es endlich die bestimmte Auskunft, dah
Werke von I und S) nicht zur Vcr-
fügung gestellt werden können, wcil
dic Verfassec — -dcm sächsischcn Hccre
angehörcn--.'"
Tah die sozialdemokratischen Zei-
tungen sich im allgemeinen crnster um
gute Zeitungsromane bemühen, als
die Blätter dcr andern Parteien, ist
lcider keine lecrc Prahlerei; wir be-
kcnnen, daß wir höherc Kolportage-
romane, mie sie z. B. die „Krcuzzcitung"
gelegentlich bringt, in Arbcitcrblättcrn
noch nicht gcschen habcn. Dah dcr
Abdruck guter Erzühlungen von chcmali-
gen Lffiziercn in sozialdcmokratischcu
Zcitungen vcrhindcrt werde, hüren
wir abcr trotz eincS Präzedcnzfallcs
mit Erslauncn, haben wir doch frühcr
Erzählungen von Polcnz und Omptcda
in solchen Blättcrn gesehen. Wic stcht
cs eigcntlich jctzt damit? Wenn sich
Sozialistenblätter so weit von dcr
Parteischablonc frcimachcu, dnh sie dic
1. Fcbrnarhefl iqoi