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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 14,1.1900-1901

DOI issue:
Heft 5 (1. Dezemberheft 1900)
DOI article:
Avenarius, Ferdinand: Literarischer Ratgeber des Kunstwarts für 1901, [8]: Philosophie
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.7961#0262

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Gegenrvart", „Die dialektische Methode", „Die sozialen Kernfragen", „Ethische
Studien" u. s. fch

Friedrich Nietzsche istja im Kunstwart erst jüngst bei Anlaß seines Todes
gewürdigt worden. Hier mag nur bemerkt werden, daß außer einer Gesamt-
Ausgabe seiner Werke in 8 Bänden in Großoktav auch eine etwas billigere
in Kleinoktav erschienen ist. Ebenso sind die einzelnen Werke in dieser
doppelten Weise crhältlich, „Also sprach Zarathustra" auch in Miniaturformat.
Die vom Verfasser selbst nicht veröffentlichten Schriften und Entwürfe erscheinen
als „II. Abteilung" der großen Gesamtausgabe. Bisher liegen drei solcher
Bände vor (Band IX bis XI). Von Schriften über Nietzsche seien empfohlen
das Buch von Niehl aus Frommanns „Klassikern der Philosophie" (s. unten);
ferner Lou Andreas-Salomii, „Friedr. Nietzsche in seinen Werken" und, als
Dokumentensammlung, die Biographie von seiner Schwester Elisabeth Förster-
Nietzsche.

Die von dem „Wirklichkeitsphilosophen" Eugen Dühring und von
Herbert Spencer, dem Vertreter des „Agnostizismus", hier in Frage
kommenden Werke sind im nachfolgcndcn Verzeichnis unter Logik und Soziologie

Dcr Münch Zwciscl. Bon K. BarlösiuS.

Aus dern „Jungbrunncn" rBcrlin, Fischer L Francke).

erwähnt. Bei Gust. Theodor Fechner hat man zwei völlig getrennte
Schriftengruppen zu unterscheiden. Jn der crsten giebt der Verfasser streng
wissenschaftliche und exakte, sehr vorsichtig abwägende und oft recht nüchterne
Forschungen, in der zwciten überläßt er sich ganz seiner oft nur spielenden
Phantasie. Von der crsten Gruppe kommt hicr nur die „Vorschule der
Aesthetik" in Frage, jenes vortrcffliche, im Kunstwart oft gerühmte Werk,
das sich frcilich nur mit den elemcntarstcn Fragcn der Acsthetik bcfaßt. Bci
den Werken der zweiten Gruppe kann man oft im Zweifcl sein, ob sich auf
sie der Name „Philosophic" nnwcndcn lasse. Abcr dicse Werke sind so
gcistrcich und liebcnsivürdig, daß sie nicht uncrwähnt bleiben dürfcn. So
„Die Tagcsansicht gegcnübcr der Nachtansicht^, „Nanna oder übcr das Scelen-
lcbcn dcr Pflanzc'", „Zend-Avcsta, oder übcr dic Dinge des Himmels !und dcs
Jcnscits^, „Ucber die Scclensrage, ein Gang durch die sichtbare Welt um
dic unsichtbarc zu findcn'; „das Büchlcin vom Lcbcn nach dcm Tode".

Herm. Lotzes „Mikrokosmus, Idccn zur Naturgeschichtc und Gcschichte dcr
Menschhcit"' ist cin trcfflichcs auch im bcsten Sinnc populärcs Werk, das sich
über zahllose Fragcn dcr Philosophie verbrcitct. Viel mehr, als dcr Titcl
besagt, bietct cndlich dic „Geschichte dcs Materialismus" von Friedrich

,. Dczcmberheft lgoc».
 
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