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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 16,1.1902-1903

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Heft 1 (1. Oktoberheft 1902)
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Lose Blätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.7615#0034

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M e e r e s st r a n d.

Ans Lsaff nnn fliegt die Möve,

Und Dämmrung bricht herein;

Ueber die feuchten watten
Sxiegelt der Abendschein.

Graues Geflügel huschet
Neben dem waffer her;

!Vie Träume liegen die Inseln
Im Nebel auf dem Uleer.

Ich höre des gärenden Schlammes
Geheimnisvollen Ton,

Tinfames Vogelrufen —

5o war es immer schon.

Noch eimnal fchauert leise
Und fchweiget dann der wind;
Nernehmlich werden die Stimmen,

Die über der Tiefe sind. Storm.

Abendwolke.

So ftille ruht im kfafen
Das tiefe lVaffer dort,

Die Ruder sind entschlafen,

Die Schifflein sind im jdort.

Nur oben in dem Aether
Der lauen Maiennacht,

Dort fegelt noch ein später
Friedfertger Ferge sacht.

Die Barke ftill und dunkel
Fährt hin in Dämmerschein
Und leifem Sterngefunkel
Am kfimmel und hinein.

K. F. Meyer.

N a ch t l i e d.

«Vuellende, fchwellende Nacht,

Voll von Lichtern und Tternen;
In den ewigen Fernen,

Sage, was ist da erwacht?

Herz in der Bruft wird beengt,
Steigendes, neigendes Leben,
Riesenhaft fühle ichs weben,
welches das meine verdrängt.


Runftwari
 
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