Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 16,1.1902-1903

DOI Heft:
Heft 5 (1. Dezemberheft 1902)
DOI Artikel:
Lose Blätter
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7615#0403

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
I^ose Vlälter.

RrLUlreil in cieulscker I^yrik.

Vorbemerkung. Unsre Zusammenstellung „Die Nacht in deutscher
Lyrik" hat so viel Teilnahme gefunden, datz wir um so mehr daoon für das
erste Kunstwart-Unternehmen erhoffen dürfen, das sich auf literarisches
Gebiet erstreckt. Das„Hausbuch deutscher Lyrik, gesammelt vonFerdinand
Avenarius, mit Bildern von Fr. Ph. Schmidt herausgegeben vom Kunstwart",
wird noch knapp vor Weihnachten bei Georg D. W. Callwey in München er-
scheinen. „Die Nacht in deutscher Lyrik" war im wesentlichen eine Probe
daraus, auch die folgende kleine Zusammenstellung ist eine solche, wenngleich
eine der minder wichtigen, denn üie größeren „Zyklen-" wären zu umfänglich.
Die Kunstwart-Stiftung des ungenannten Volkssreundes, der für alle Kunst-
wart-Unternehmungen die finanzielle Bürgschaft übernommen hat, ermöglicht es
uns, das starke Buch trotz guter Ausstattung und reicher künstlerischer Jllustration
mit dem Ladenpreise von 3 Mark fürs gebundene Stück in üen Handel zu
bringen. Als Selbstanzeige unsres „Hausbuchs" lassen wir nun sein Vorwort
folgen:

Diese Sammlung müchte dsm deutschen Volke ein Hausbuch werden.
Jch hatte bei seiner Zusammenstellung ganz und gar keine literarhistorischen
Ziele, hatte ganz und gar keinen Ehrgeiz, unsre Lyrik oder gar unsre Lyriker
zu charakterisieren — was nach dieser Seite hin zu Tag treten sollte, wäre
Nebenergebnis. Nicht dem Lernen, dem Leben sollte das Buch üienen. Was
unsre Lyrik von ewigem Licht mit ihren Krystallen gesammelt hat, ins Leben
wiederum sollt' es hieraus leuchten. Ein Begleiter sollte dies tzausbuch wer-
den durch die Gotteswelt drautzen vom Erblühen bis zum Verschnein, aber
auch durch die Gotteswelt drinnen vom Reifen üer Seele durch Liebesscherz
und Liebesernst und Ehe, durch Freude und Trauer und Zweifel und Festigung
bis zum Scheiden und bis zum Ausblick darüber hin auf das Bleibende. Zu
Sammlung und Vertiefung, zu Stärkung und Trost sollte dies Buch den Lebens-
segen unsrer Lyrik mitgeben. Selbstverständlich ist's, wie es vorliegt, nur ein

Dezemberheft ^902

ZY5
 
Annotationen