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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 16,1.1902-1903

DOI Heft:
Heft 4 (2. Novemberheft 1902)
DOI Artikel:
Avenarius, Ferdinand: Literarischer Ratgeber des Kunsthandwerks für 1903, [6]: Länder- und völkerkunde
DOI Artikel:
Avenarius, Ferdinand: Literarischer Ratgeber des Kunsthandwerks für 1903, [7]: Geschichte und Kulturgeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.7615#0323

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Ranke, Der Mensch (Bibliogr. Jnst-,
2 Bde. je 15.—).

Ratzel, Deuischland (Grunow, 2.50).

— Das Meer (Oldenbourg, geh. 1.20).

— Politische Geographie (18.—).

— Erdeu. d.Leben, 2 Bde. (B.Jnst.,34.—).

— Völkerkunde, 2 Bde. (16.—).

Remer, Unter fremder Sonne (Schuster u.

Löffler).

Rinne, Eine Celebessahrt (Hahn, H., 4.50).
Schmidt, E., Ceylon (Schall, 6.—).

— Reise nach Südindien (Engelmann).
Schurtz, Urgesch. der Kultur (Bibliogr.

Jnst. 17.-).

Schwabe, Mit Schwert u. Pslug in Deutsch-
Südwestafrika (Mittler u. S., 11.50).
Selenka, Sonnige Welten (Kreidel, 16.—).
Seler, Auf alten Wegen in Mexiko und
Guatemala (D. Reimer, 20.—).

Stefsen, England als Weltmacht u. Kultur-
staat (Hobbing u. B., 6.—).

Steinen, Unter den Naturvölkern Zentral-
Brasiliens V. A. (D. Reimer, 5.50).

Stuhlmann, Mit Emin Pascha ins Herz
von Afrika (25.—).

Tetzner, Die Slowinzen und Lebakaschuben
(Felber, 6.—).

Vierkandt, Naturvölker und Kulturvölker
(Duncker u. H.).

Volk, Der Odenwald (Hobbing u. B).

Wolf, Meine Wanderungen, I. Jm Jnnern
Chinas (Deutsche Verl.-Anst., 5.—).

Wuttke, Sächsische Volkskunde (Schön-
feld, 10.—).

Zimmermann, Die Kolonialpolitik Frank-
reichs (Mittler u. S., 11.—).

Zweck, Litauen (Hobbing u. B., 9.50).

— Masuren (8.50).

Gekcbicbte uncl I^ulturgefcdicdte.

Wir begnügen uns im diesjährigen Ratgeber — von der Erwähnung
der rvichtigsten Neuerscheinungen abgesehen — im wesentlichen damit, auf früher
namhaft gemachte Geschichtswerke wiederum hiuzuweisen. Die eigentliche Auf-
gabe des Ratgebers ift ja, aus dev Fülle der literarifchen Erscheinungen das,
was dauernden Wert hat, herauszuheben.

Weltgefchichtliche Darftellungen könneu oerschiedene Zwecke verfolgen.
Einmal handelt es fich bei ihnen nur um eine anschauliche, knappe Zufammen-
fafsung des wichtigsten Tatsachenmaterials. Solcher Weltgeschichten niederer
Ordnung giebt es eine übergroße Zahl. Als empfehlenswert nennen wir zunächft
Jägers sehr flüssig geschriebene immerhin, d. h. trotz mancher und wohl über-
triebener Anfechtungen, diefie erfahren hat. Ferner „S chillers Weltgeschichte",die
besonders billig ist. Ein glücklicher Gedanke ihres Verfassers war es, am Schluß
jedes Bandes die wichtigsten Quellenstücke der betreffenden Periode abzudrucken.
An der vom Obersten Iork von Wartenberg verfaßten „Weltgeschichte in
Umrissen" beweist das Zutreffende vieler Bemerkungen, daß der Verfasfer fich
mit Liebe in die von ihm behandelten Gegenftünde versenkt hat. Tiefere
wissenschaftliche Bedeutung kommt jenen Weltgeschichten zu, welche die Förderung
des universalhistorischen Problems zum Gegenstand haben. Soweit von der
Darftellung der tatsächlichen Ereignisse abgesehen wird, handelt es sich um rein
geschichtsphilosophische Erörterungen. Eine Weltgeschichte hat die allgemeinen
Entwicklungstendenzen im Prozeß des Geschehens selbst vorzuführen. Rankes
Weltgeschichte ist der klassische Niederschlag einer Gesamtanschauung, die in den
Grundsätzen der idealistischen Philosophie des beginnenden 19. Jahrhunderts
wurzelt. Eucken schildert in feinsinniger Darstellung, wie die Lebensprobleme
der verschiedenen Zeitalter in den Anschauungen ihrer geistigen Führer zum
Ausdruck gelangen. Helmolts auf acht Bände beröchnete Weltgeschichte, an

2. Novemberhest (Y02

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