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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 16,1.1902-1903

DOI Heft:
Heft 4 (2. Novemberheft 1902)
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Avenarius, Ferdinand: Literarischer Ratgeber des Kunsthandwerks für 1903, [7]: Geschichte und Kulturgeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.7615#0332

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Treitschke, Dtsche. Gesch. im 19. Jahrh..
Bde. (Hirzel, 65.—).

— Historische u. politische Aufsätze, 4 Bde.
(34.-).

Weinhold, Die deutschen Fraueu i. Mittel-
atter (Gerold, 19.—).

Wenck, Deutschl. vor 100 Jahreu, 2 Bde.
(Grunow, 13.50).

Aork v. Wartenburg, Weltgeschichte i. Um-
rissen (Mittler, 11.—).

Ziegler, D. geistigen u. sozialen Ström-
ungeu d. 19. Jahrh. (Bondi, 12.50).

Beham. Hochzeitsmahl.

Aus Springers „Kunstgeschichte" (Leipzig, E. A. Seemann).

Aus dcr lcyrcn Erntc.

Wir stellen Erscheinungen voran, durch die srüher begonnene literarische
Unternehmungen sortgesetzt oder abgeschlossen werden. Von der oben erwähnteit
Weltgeschichte des im letzten Jahre verstorbenen Schiller ist der vierte und
letzte Band erschienen, in dem die Ereignisse des 19. Jahrhunderts eine be-
sonders umfassende Behandlung erfahren haben. Von Helmolts Weltgeschichte
ist der 2. Band (Ostasien und Ozeanien) herausgekommen. — Pflugk-Harttungs
populär-wissenschaftliches, sehr preiswertes Prachtwerk über Napoleon I. ist in
einem zweiten Bande, der die Erhebung der europäischen Nationen gegen den
Korsen schildert, zu Ende geführt worden. Das Buch ist für die reifere ge-
bildete Jugend und für Laien, die über die Ereignisse jener bewegten Epoche
anschaulich unterrichtet sein wollen, berechnet. Der reiche Bilderschmuck ist aus-
schlietzlich zeitgenössischen Jllustrationen entnommen. —Von Moltkes Briefen
ist eine Auswahl herausgekommen: wer nicht Zeit hat, sich durch die Gesamt-
ausgabe der Briefe Moltkes durchzunrbeiten, wird sie sehr willkommen heitzen. —
Aus den verschiedenen „Monographien zur Weltgeschichte" heben wir Heycks
„Grotzen Kurfürsten" heraus. Den gleichen Mann hat in ähnlichem Umfange
und ähnlicher Ausstattung ein Werk des Straßburgers Martin Spahn zum
Gegenstande. Das Buch ist erschienen in einer Folge weltgeschichtlicher Mono-
graphien, die für deutsche Katholiken berechnet sind. Spahns Bemühen, in
religiöscn Dingen unbefangen zu urteilen, ist anzuerkennen; aber datz der
Dreitzigjährige Krieg die Periode des beginnenden nationalen Ausschwungs ge-
wesen sein soll, wird ihm niemand glauben. Der gleichen Reihe gehört Franz
Taver Kraus' „Kavour" an — es ist als letztes Vermächtnis des nun ver-
storbencn Meisters besonders wertvoll.

Teilnahme sür Lokalgeschichte zu wecken, versteht O E. Schmidt in
seinen „Kursächsischen Streifzügen". Die jetzt ziemlich weltabgelegene Gegend
von Mühlberg bis Wittenberg durchwandernd, ruft er die bedeutungsvollen
historischen Begebenheiten sich und dem Leser ins Bewutztsein zurück, die in
srüheren Zeiten sich auf diesem Boden abspielten.

Genutzreich ist die Lektüre von Festers Buch über Wilhelmine, die
Lieblingsschwester Friedrichs des Grotzen. Jn ihm wird die überherbc Be-

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