Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 16,2.1903
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https://doi.org/10.11588/diglit.7954#0693
DOI Heft:
Heft 23 (1. Septemberheft 1903)
DOI Artikel:Rundschau
DOI Heft:Heft 24 (2. Septemberheft 1903)
DOI Artikel:Lose Blätter
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noch so in seinem Bann, als trät ich ebeit erst vor die Türe aus
einer Gesellschaft, in die er mich eingeführt hatte. „Wann war das
gleich?" „Na, 1823!"
So war Richter, wenn er bei Stimmung war, ein geradezu dich-
terischer Erzähler. Seine „Lebenserinnerungen eines deutschen
Malers" zeugen vollgültig davon. Man sagt überhaupt kaum zu viel,
wenn man sie das schönste Bnch nennt, das die Feder eines Künstlers
je für das deutsche Haus geschrieben hat, und ein ganz und gar eben-
bürtiges Seitenstück zu dem Buche des Richter befreundeten Kügelgen,
das sie mit angeregt hat. Außer von Ludwig Richter selbst nieder-
geschriebenen Erinnerungen enthält der bei Joh. Alt in Frankfurt
a. M. erschienene kräftige Band in den neueren Auslagen noch reiche
und vortrefflich gewählte Tagebuchaufzeichnungen uud Briefstellen, so-
wie sonstige Ergänzungen durch Richters nun leider auch lange cnt-
schlafenen Sohn Heinrich. Die Jugenderinnerungen, die wir im Fol-
genden bringen, sind dem köstlichen Bande entnommen.
Recht vieles über Ludwig Richter ist dann in den Eriunerungen
zu finden, die Joh. Friedrich Hoff über die Seinigen und ihre
Freunde bei Alt in Frankfurt a. M. herausgegeben hat, besonders in
den beiden letzten Bänden: „Lehrjahre bei Ludwig Richter und in
München" und „Amt uud Muße, Ludwig Richter als Frcund". Aber
auch Hoffs beide erste Bände: „Aus einem Künstlerleben" und „Ein
Künstlerheim vor 70 Jahren" empfehleu wir gerade deneu sehr, die
Ludwig Richters Geist erfreut, weil in ihnen die „gute alte Zeit"
54s
2. Sextemberheft tdvL
einer Gesellschaft, in die er mich eingeführt hatte. „Wann war das
gleich?" „Na, 1823!"
So war Richter, wenn er bei Stimmung war, ein geradezu dich-
terischer Erzähler. Seine „Lebenserinnerungen eines deutschen
Malers" zeugen vollgültig davon. Man sagt überhaupt kaum zu viel,
wenn man sie das schönste Bnch nennt, das die Feder eines Künstlers
je für das deutsche Haus geschrieben hat, und ein ganz und gar eben-
bürtiges Seitenstück zu dem Buche des Richter befreundeten Kügelgen,
das sie mit angeregt hat. Außer von Ludwig Richter selbst nieder-
geschriebenen Erinnerungen enthält der bei Joh. Alt in Frankfurt
a. M. erschienene kräftige Band in den neueren Auslagen noch reiche
und vortrefflich gewählte Tagebuchaufzeichnungen uud Briefstellen, so-
wie sonstige Ergänzungen durch Richters nun leider auch lange cnt-
schlafenen Sohn Heinrich. Die Jugenderinnerungen, die wir im Fol-
genden bringen, sind dem köstlichen Bande entnommen.
Recht vieles über Ludwig Richter ist dann in den Eriunerungen
zu finden, die Joh. Friedrich Hoff über die Seinigen und ihre
Freunde bei Alt in Frankfurt a. M. herausgegeben hat, besonders in
den beiden letzten Bänden: „Lehrjahre bei Ludwig Richter und in
München" und „Amt uud Muße, Ludwig Richter als Frcund". Aber
auch Hoffs beide erste Bände: „Aus einem Künstlerleben" und „Ein
Künstlerheim vor 70 Jahren" empfehleu wir gerade deneu sehr, die
Ludwig Richters Geist erfreut, weil in ihnen die „gute alte Zeit"
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2. Sextemberheft tdvL