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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 16,2.1903

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Heft 13 (1. Aprilheft 1903)
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Unsre Noten und Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.7954#0060

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Zu dsr diesmaligen Notenbeilage, dem Liede „Julinacht" von Stieler-
Schillings, wolle der Leser den zugehörigen Artikel in der „Rundschau" dieses
Heftes zu Rate ziehen. Vielfach fragt man uns, warum der Kunstwart so aus-
fällig das Lied beoorzuge. Die Erklärung ist einfach: weil wir innerhalb
dieser Gattung abgeschlossen e Kunstwerke darbieten können, wogegen mit
Opern- und SlMphoniebruchstücken usw. in der Hausmusik, der unsre Beilage
vor allem dienen will, nur selten etwas anzufangen ist. Handelt sich's um Noten
als „Jllustration", so ziehen wir natürlich auch anderes heran.

Von unsern heutigen Bildern sind zwei Bildnisse: das eine zeigt
Klopstock als alten Herrn, es ist die Vervielfältigung eines Schwarzkunst-
blattes von I. G. Huck nach einem Gemälde von Anton Hickel. Das andere
zeigt uns Claudius in der Wiedergabe eines verkleinerten Ausschnittes nach
der Lithographie, die Otto Speckter nach einem Oelgemälde von Leisching ge-
zeichnet hat. Beide Bilder sindKönneckes „Bilderatlas der deutschen National-
literatur" entnommen, einem jetzt schon in zweiter Auflage bei N. G. Elwert
in Marburg erschienenen ganz vortrefflichen Werke, das in Text wie Bildern
eigentlich noch viel mehr hält, als sein Titel verspricht und auch bei dieser
Gelegenheit wieder unsern Freunden warm empfohlen sei.

Es freut uns, von Millets „trinkender Kuh" den Lesern eine ganz be-
sonders schöne Nachbildung bieten zu können. Baude ist bei diesem Holzschnitt
mit ungewöhnlich glücklicher Anpassung dem Wesen des Originals gerecht gc-
worden; er hat augenblicklich auf dieses Werk ganz besondere Liebe ver-
wendet. Wer seinem Messer von Stelle zu Stelle im Bilde nachgeht, wird bei
dem fortwährenden Wechsel der Behandlungsart und der vollkommenen Ein-
heitlichkeit, die das Ganze trotzdem zeigt, auch etwas von der kennerischen
Lust an der „Hand", an der Technik eines Vervielfältigers spüren. — Einen
ungebrochenen Abzug dieses Bildes wird man binnen kurzem unter den
„Meisterbildern" erhalten können.

Die beiden Bilder „Kein Plagiat" werden in dem ebenso über-
schriebenen Rundschaubeitrage besprochen.

Noch eine nachträgliche Bemerkung zu den Beilagen zum Hugo Wolf-
Hefte. Jch bitte unsere Leser, sozusagen mir zu liebe die Jllustrationen
„Dresdner Spielzeug" an ihrer Sielle herauszunehmen und hinter die Noten
zu legen. So, wie sie jetzt stehn, stören sie ja fürchterlich geschmacklos den
ernsten Charakter dieses Gedenkheftes. Den Buchbinder trifft dafür keine Schuld,
ich, der Herausgeber, hab' es versäumt, rechtzeitig Auftrag zu der besseren
Einordnung zu geben. — Hinsichtlich der Preise dieses „Dresdner Spielzeugs'
schein' ich mich übrigens mißverständlich ausgedrückt zu haben; leider sind nur
die kleinsten Stücke der Arche Noah schon zu Groschenpreisen zu haben. A.

Berantwortl.: der Herausgeber Ferd.Avenariustn DrrSden-Blasewttz. Mttredakteure: für Mufik:
vr. Richard Batka in Prag-Wetnberge, für btldende Runfi: Paul Schultze-Naumburg
ta Saaleck bei Kösen. — Sendungen für den Text an den HerauSgeber, über Mufik an vr. Batka.

Druck und Berlag von Georg D. W. Tallwey tn München.

Bestellungen, Anzeigen und Grldsendungen an den Verlag Georg D. W. Lallwey tn München.
 
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