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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 16,2.1903

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Heft 23 (1. Septemberheft 1903)
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Rundschau
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Heft 24 (2. Septemberheft 1903)
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Lose Blätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.7954#0694

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mit ihren Schwächen wie mit ihren Stärken für den Heutigen bald
anheimelnd und bald befremdlich, jedenfalls aber überaus anschaulich
zu Tage tritt. Hoffs Bücher sind nicht nur kunstgeschichtlich von
Jnteresse, sie haben wirklich auch kulturhistorischen Wert.

Jetzt aber steht noch eine neue Veröffentlichung bevor, die uns
ganz unmittelbar auf Richters Wesen blicken läßt. Zwischen ihm und
seinem Verleger Wigand bestand eine gute Freundschaft, und ihre
Herzlichkeit nahm mit den Jahren eher zu als ab, bis der ToÄ
Wigands das Verhältnis löste. Durch zweiundzwanzig Jahre, von
1836—58, zieht sich der briefliche Verkehr, und wenn in ihm auch, wie
natürlich, vorwiegend geschäftliche Angelegenheiten erörtert werden,
wenn die technischen, die leidigen Fragen einer möglichst getreuen

Wiedergabe der Zeichnungen das ergiebigste Thema liefern, so fällt
doch auch auf das künstlerische und rein menschliche Teil Richters
manches wertvolle und oftmals recht lustige Seitenlicht. Das werden
schon dic wenigen auserlesenen Stücke, mit denen auch aus den brief-
lichen Gelegenheitszeichnungen einige mitgeteilt seien, im Folgenden be-
legen. Sie sind den Aushängebogen des Brieswechsels zwischen Richter
und Wigand entnommen, der zum Jubeltage als Buch in Georg Wigands
Verlag zu Leipzig erscheinen wird. Als Orthographie ist dort die
Richtersche beibehalten.

*

Iu g en ckerinn erun g eri.

Eine meiner frühesten Erinnerungen ist ein Besuch bei Großpapa
Müller, der ein kleines Kaufmannslädchen und ein Haus mit sehr
großem Garten auf der Schäferstraße besaß. Auf dem Wege zu den
Großeltern waren wir bei einem Hause vorüber gekommen, vor welchem
ein schöner Rasenplatz mit vielen blauen Glocken- und weißen Stern-

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Runstwart
 
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