Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 16,2.1903

DOI Heft:
Heft 24 (2. Septemberheft 1903)
DOI Artikel:
Rundschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7954#0731

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
träge brmgen, frei: wir wollen nicht
schulmeistern, wir wollen nur anregen,
und wir halten es für viel wichtiger,
datz bestimmte Dinge überhaupt in die
Aufmerksamkeit und Teilnahme der
Leser gerückt werden, als daß dies
gleich ganz »in unserm Sinner geschehe.
— Auch die Zusendung von Belegen
machen wir nicht zurBedingung, wollen
Sie den Dürerbund erfreuen, so senden
Sie aber, bitte, welche, und zwar ein-
tretenden Falles auch solche über et-
waige Meinungsäußerungen, die viel-
leicht aus JhremLeserkreise imAnschluß
an unsereAnregungen eingingen. Eben-
so ist uns natürlich eine Kritik der
Nedaktion überZweckmäßigkeit oderUn-
zwcckmäßigkeit unsrer Art vorzugehen,
namentlich jetzt bald und namentlich
in praktische Vorschläge umgesetzt, sehr
erwünscht."

Der Jnhalt der ersten Dürer-Kor-
respondenz ist der folgende. Zunächst
vier Beiträge, die das Thema „Alt
und neu" volkstümlich von verschiede-
nen Gesichtspunkten aus erörtern.
Dann ein Aufsatz „Sind Hintertreppen-
romane billig?", der den Leuten klar
macht, wie unverschämt teuer in Wahr-
heit die Schundromane sind, die doch
„bloß einen Groschen das Heft" kosten,
und der durch zwei weitere Artikel er-
gänzt wird: „Was kann die Kolportage-
romane ersetzen?" und „Billige gute
Lektüre"'. Ein Aufsatz über „Garten-
Konzerte" wird weiter zur Verfügung
gestellt. Dann kommt ein Aufsätzchen
„Wozu sind unsre Vorgärten da?"
Schließlich wird den mit uns in Ver-
bindung stehenden Zeitungen, soweit
sie nicht über genügende Mittel zur
Gestaltung eines guten Original-Feuille-
tons von sich aus verfügen, der Nach-
weis guten und billigen „Materials
für Jhr Roman-Feuilleton" in Aus-
sicht gestellt und durch Aufzählung
ciner Anzahl von „freien" Romanen
und Novellen unter Beigabe kurzer
Charakteristiken auch gleich begonnen.

Wie zu erwarten war, ist das Ma-

2. Sextemberheft tSos

terial, das der Bund so ohne das
Verlangen nach irgend welchcr Gcgen-
leistung zur Verfügung stellte, sofort
sehr sleißig bcnutzt worden. Die Dürer-
Korrespondenz hat sogleich an mehr
als ein halbes Tausend von großen
und kleinen Zeitungen geschickt werden
können, die sich schon früher alsFreunde
unserer Sache erwiesen, großenteils
aber auch zur Benutzung ausdrücklich
bereit erklärt hatten. Nach diesen Blät-
tern drucken nun wieder andere nach,
sodaß ein paar Aufsätzchen jetzt schon
fast durch die gesamte deutschsprachige
Presse gegangen sind. Da sie allc ohne
Quellenangabe und manchenortes auch
unter verändertem Titel erscheinen, sieht
man ihnen die Herkunft nicht an. Es
ist also keinerlei „Reklame" sür den
Dürerbund dabei, aber darauf kommt
es uns allen ja auch nicht an. Mit-
glieder des Dürerbundes künnen übri-
gens auf eine Postkarte hin je einen
Abzug der Dürer-Korrespondenz, so
lange der Restvorrat reicht, noch von
unserm Geschäftsführer Georg D. W.
Callwey in München erhalten.

Die Dürerbund-Bewegung ist übri-
gens in vollem Wachsen. Wir werden
bald Näheres darüber mitteilen künnen.

582
 
Annotationen