Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Mitarb.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 2) — Berlin: Grote, 1908

Zitierlink:
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/thode1908bd2/0153

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Das Portal und der Hochaltar von S. Apollonia

137

Sei fabbriche di Firenze. Florenz 1851. Taf. XXIV. Phot. Brogi
4893. Vgl. Luigi Biadi: Notizie sulle ant. fabbriche di Firenze.
Florenz 1824. S. 231.
VI
Das Portal und der Hochaltar von S. Apollonia
Der Altar.
In Leben Francesco Granaccis (V, 344) sagt Vasari, der schon
in seiner I. Auflage (S. 987, Frey S. 174) die Architekturzeichnungen
für Apollonia erwähnt hatte: „da Michelangelo, der eine Nichte
als Nonne in S. Apollonia hatte, Dieser zulieb das Ornament und
die Zeichnung der Tafel und des Hochaltars gemacht, malte Granacci
dort einige Darstellungen in kleinen Figuren in Öl und einige
grosse, welche die Nonnen und auch die Maler sehr befriedigten."
Hochaltar und Altartafel sind nicht erhalten. Granaccis Bilder
sind theils in der Akademie: Szenen aus dem Leben der hl. Apol-
lonia und Engel mit Lilien, theils in München: Tafel mit Heiligen.
Die Guiden geben uns wenig Aufschluss. Cinelli in Bocchis:
Le bellezze della cittä di Firenze 1678, S. 516: la tavola posta
all'altare maggiore di questa chiesa e di mano di Francesco Granacci
quale e tenuta in gran pregio da gl'intendenti, perö che il disegno
e di Michelagnolo, come anche la porta di essa chiesa. — Richa:
Chiese VIII, S. 312, sagt über den Altar: la Tribuna, sotto della
quale in eminenza risiede l'Altare ricco di un Ciborio vaghissimo,
con alcune Storiette nella predellina dipinte da Francesco Granacci,
il quale come amico del Buonarroti e poi divenuto parente, sino
della fanciullezza per compiacerlo, dipinse quivi due Tavole, una
delle quali bruciö, e l'altra che era all'altar maggiore, fu transferito
in Monastero.
War das Ciborio vaghissimo von Michelangelo? An Vasaris
Aussagen zu zweifeln liegt kein Grund vor, denn das Kloster war
die Stiftung eines Buonarroti (1339), und es sieht dem auf seine
Familie stolzen Meister ganz ähnlich, dass er es künstlerisch ge-
schmückt habe. Der Entwurf zu einem Ciborium, auf den ich,
ohne eine Vermuthung aussprechen zu wollen, hinweisen möchte,
ist uns in einer Kreidezeichnung der Casa Buonarroti (XXXIV, 40,
Thode 107) erhalten, die uns die Vorderansicht (in zwei verschie-
denen Höhen) eines eleganten Baues mit einem Spitzgiebel über
dem Gebälk je zwei gekuppelter, auf hohem Postament stehender
Säulen zeigt und Bedenken hinsichtlich der Bestimmung als Altar-
baldachin nur durch die Anlage eines Sockels, auf dem die Säulen
stehen, erregt.
 
Annotationen