Die Brücke S. Maria
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bassinartigen Sockeln stehen und volles Gebälk tragen. Vier kon-
vexe Stufen (in der Höhe jener Sockel) führen zum Eingang empor.
Auf dem geraden Gesims an den Ecken über den Säulen gleich
Akroterien altarförmige Pfeilerchen, die Vasen mit Flammen tragen;
in der Mitte, von Voluten gestützt, eine Attika mit Inschrifttafel:
Antonius Grimanus D. V., deren Endigung, in der Form der Me-
dicisarkophage, auf abwärts gekrümmten Voluten zwei sitzende
Jünglinge zeigt, die das Wappen halten.
Das Portal gehört schon dem XVII. Jahrhundert an. Antonio
Grimani, geboren 1558, wurde 1622 Patriarch.
2. Portal der Vigna des Kardinals Sermoneta.
Gleichfalls einst in der Nähe von Porta Pia (S. 277. Pl. 78). In
Rustikaquadern und mit korinthischen Säulen aus Rustikatrommeln
aufgeführt, zeigt es in den grossen Voluten des durchbrochenen
Giebels die Nachahmung der Porta Pia, in den seitlichen Voluten
eine solche des unter Nr. 3 zu nennenden Portals.
Auch hier handelt es sich um ein späteres Werk.
3. Portal zu den Horti Pii Carpenses (Vigna del Duca
Sforza) bei S. Maria del popolo (S. 279. Pl. 79). Rundbogen mit
Rustikakeilsteinen, von toskanischen Pilastern aus Rustikaquadern
und je einer Triglyphe am Fries darüber gerahmt; zurückliegende
Seitenpfeiler mit Voluten. Attika mit Relief: zwei Adler, die Feston
halten und Inschrift: Horti Pii Carpenses. Als Akroterien Pinien-
äpfel. Der Zeit nach könnte Michelangelo in Betracht kommen
und auch den Beziehungen nach, die er mit dem Begründer der
Vigna, dem Kardinal von Carpi, hatte, doch finde ich keine In-
dizien, die eine Zuschreibung an Michelangelo rechtfertigen würden.
XIII
Die Brücke S. Maria
Vasari berichtet (VII, 234): „Es hatte Michelangelo in den
Zeiten Pauls III., auf Dessen Befehl hin, begonnen, die Brücke
S. Maria di Roma, die in Folge des beständigen Wasserandranges
und ihres Alters schwach geworden war und einzubrechen drohte,
neu zu fundiren. Er ordnete die Fundirung mittelst Kästen und
sorgfältiger Ausbesserung der Pfeiler an; und hatte einen grossen
Theil schon fertig gestellt und zum Besten des Werkes grosse Aus-
gaben in Holz und Travertinsteinen gemacht, da wurde unter
Julius III. in einer Versammlung der Kleriker di Camera, die über
die Vollendung berieth, Nanni di Baccio Bigio in Vorschlag ge-
bracht, der, falls ihm die Arbeit in Akkord gegeben würde, sie in
kurzer Zeit und mit wenig Geld beendigen werde. Unter dem
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bassinartigen Sockeln stehen und volles Gebälk tragen. Vier kon-
vexe Stufen (in der Höhe jener Sockel) führen zum Eingang empor.
Auf dem geraden Gesims an den Ecken über den Säulen gleich
Akroterien altarförmige Pfeilerchen, die Vasen mit Flammen tragen;
in der Mitte, von Voluten gestützt, eine Attika mit Inschrifttafel:
Antonius Grimanus D. V., deren Endigung, in der Form der Me-
dicisarkophage, auf abwärts gekrümmten Voluten zwei sitzende
Jünglinge zeigt, die das Wappen halten.
Das Portal gehört schon dem XVII. Jahrhundert an. Antonio
Grimani, geboren 1558, wurde 1622 Patriarch.
2. Portal der Vigna des Kardinals Sermoneta.
Gleichfalls einst in der Nähe von Porta Pia (S. 277. Pl. 78). In
Rustikaquadern und mit korinthischen Säulen aus Rustikatrommeln
aufgeführt, zeigt es in den grossen Voluten des durchbrochenen
Giebels die Nachahmung der Porta Pia, in den seitlichen Voluten
eine solche des unter Nr. 3 zu nennenden Portals.
Auch hier handelt es sich um ein späteres Werk.
3. Portal zu den Horti Pii Carpenses (Vigna del Duca
Sforza) bei S. Maria del popolo (S. 279. Pl. 79). Rundbogen mit
Rustikakeilsteinen, von toskanischen Pilastern aus Rustikaquadern
und je einer Triglyphe am Fries darüber gerahmt; zurückliegende
Seitenpfeiler mit Voluten. Attika mit Relief: zwei Adler, die Feston
halten und Inschrift: Horti Pii Carpenses. Als Akroterien Pinien-
äpfel. Der Zeit nach könnte Michelangelo in Betracht kommen
und auch den Beziehungen nach, die er mit dem Begründer der
Vigna, dem Kardinal von Carpi, hatte, doch finde ich keine In-
dizien, die eine Zuschreibung an Michelangelo rechtfertigen würden.
XIII
Die Brücke S. Maria
Vasari berichtet (VII, 234): „Es hatte Michelangelo in den
Zeiten Pauls III., auf Dessen Befehl hin, begonnen, die Brücke
S. Maria di Roma, die in Folge des beständigen Wasserandranges
und ihres Alters schwach geworden war und einzubrechen drohte,
neu zu fundiren. Er ordnete die Fundirung mittelst Kästen und
sorgfältiger Ausbesserung der Pfeiler an; und hatte einen grossen
Theil schon fertig gestellt und zum Besten des Werkes grosse Aus-
gaben in Holz und Travertinsteinen gemacht, da wurde unter
Julius III. in einer Versammlung der Kleriker di Camera, die über
die Vollendung berieth, Nanni di Baccio Bigio in Vorschlag ge-
bracht, der, falls ihm die Arbeit in Akkord gegeben würde, sie in
kurzer Zeit und mit wenig Geld beendigen werde. Unter dem
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